HEINO
Das Konzert seines Lebens: “Heino goes Klassik” am 13.08.2022 im Amphitheater Schloss Kaps, Kitzbühel!

“Ein außergewöhnliches Programm in einer nicht einfachen Zeit”: Vor geradezu malerischer Kulisse präsentierte sich der fast 84-jährige Sänger in Bestform …:

 

Eigentlich war die letzte Klappe für die Tournee “Heino goes Klassik” bereits am 13.12.2022, Heinos 83. Geburtstag, (mit gleich zwei) Konzerten im Schlosspark Theater Berlin von Dieter Hallervorden gefallen. Aber als das Angebot von Graf Max Lamberg für ein zusätzliches Gastspiel im Amphitheater Schloss Kaps in Kitzbühel einging, konnten Heino und sein Manager Helmut Werner nicht widerstehen. Und es ganz und gar nicht übertrieben, wenn es heißt, dass der Park von Schloss Kaps als eine der schönsten Destinationen der Alpen gilt. Zudem bietet das Amphitheater einen 360 Grad-Rundumblick auf die herrliche Kulisse der Kitzbühel Alpen.

Der Eintritt (rund € 99,00 für eine reguläre Karte; ca. € 199,00 für eine VIP-Karte) war nicht gerade preiswert. Hierzu muss man allerdings wissen, dass der Quadratmeterpreis in Kitzbühel bei horrend hohen € 13.800 liegt … In dieser Relation betrachtet, sind € 99,00 natürlich ein Schnäppchen …

Auch Franz Lambert war – mit seinem “Traumorchester” – wieder am Start. Und Yury Revich wurde in Kitzbühel durch den deutschen Geiger (und Professor für Violine) Linus Roth ersetzt. Seit 25 Jahren spielt Linus Roth die Violine „Dancla“, die Antonio Stradivari im Jahre 1703 erbaut hat. (Hierbei handelt es sich um eine Leihgabe der L-Bank Baden-Württemberg. Der Wert dürfte im mittleren bis oberen 7-stelligen Bereich liegen …) Auch Heinos Musiker und seine beiden Chorsängerinnen waren in Kitzbühel mit am Start. Heino wurde am Samstag (13.12.2022) übrigens 83 2/3 Jahre alt. Das hielt ihn jedoch nicht davon, alle Titel KOMPLETT LIVE zu singen. In Anlehnung an Heinos erste Biografie “Und sie lieben mich doch” könnte man getrost schreiben “… und er kann es doch (noch)”. Und wie! Heinos Stimme geht noch immer – und das sogar mehr denn je – durch Mark und Bein. Und speziell an diesem Abend – bei seinem Heimspiel in seiner Wahlheimat Kitzbühel – wuchs er förmlich über sich selbst hinaus. Wie eine Tanne so stark, stand er auf der Bühne. (Und nur am Rande sei nochmals darauf hingewiesen, dass dieser Mann am 13.12.2022 84 Jahre jung wird. Müßig zu erwähnen, dass er auch seinen diesjährigen Ehrentag wieder auf der Bühne verbringen wird …)

Nicht weniger als zehn Kameras zeichneten das Konzert für “Melodie TV” auf (Sendetermin: 22.10.2022).

Franz Lambert begann das Programm mit „Die Rheinische“ 3. Sinfonie Es-Dur op. 97, die Robert Schumann im Zeitraum vom 07.11. – 09.12.1850 in Düsseldorf-Oberbilk komponiert hat. (Die Schumanns waren kurz zuvor von Dresden nach Düsseldorf umgezogen.)

Nicole Mieth führte auch in Kitzbühel gekonnt-souverän durch die (insgesamt) rund zweistündige Produktion. Sie kündigte nun den Mann an, der sich “in sechs Jahrzehnten musikalisch immer neu entdeckt” hat und dennoch den Wunsch hatte, “sein Publikum mit einem klassischen Konzert zu überraschen”.

Heino begann mit “Es war am Anfang” (im Original “Es war IM Anfang” von Ralf Bendix) sein Programm. “Ich freue mich sehr in meiner Wahlheimat Kitzbühel singen zu dürfen”, sagte Heino gleich zur Begrüßung. Auch verwies er darauf, dass er 1973 – vor rund 50 Jahren – in Lofer einen Film gemacht habe, nämlich “Blau blüht der Enzian”. “Anschließend bin ich zur „Tenne“ in Kitzbühel gefahren und habe dort meine Frau Hannelore das erste Mal gesehen.” 1976 trafen sie sich bei der TV-Sendung “Ein Abend in Blau” wieder. Irgendwann merkten sie: „Unsere Ehen waren nicht die besten. Dann heiraten wir doch.” Die Hochzeit erfolgte im April 1979. Die Presse gab “der Prinzessin und dem Sänger” damals zwei Jahre. “Aus zwei Jahren sind 43 geworden”, sagte Heino stolz. (Genau genommen sagte er “33”, aber man kann sich ja durchaus auch einmal verrechnen …) Für seine Hannelore sang er “Es ist nie zu spät für ein neues Leben” und “Das ist mein Lied nur für dich”.

Der Song Ach, ich hab in meinem Herzen da drinnen …“ entstammt der Oper von Norbert Schultze, die 1936 ihre Uraufführung in Hamburg feierte.

Nachdem Linus Roth seine Virtuosität auf seiner Stradivari unter Beweis gestellt hatte, setzte Heino sein Klassikprogramm mit dem “Ave verum” von Wolfgang Amadeus Mozart, welches jener am 17.06.1791 und somit rund ½ Jahr vor seinem Tod geschrieben haben soll, gefolgt von einem der erfolgreichsten Kirchenlieder aller Zeiten aus dem Jahre 1803 – “Die Himmel rühmen”. Und zur Trauerarie “Die letzte Rose” aus der Oper “Martha” (Komponist: Friedrich von Flotow) gesellte sich Linus Roth dann noch einmal mit seiner Geige mit dazu.

Im Nachfolgenden wurde(n) Heino, sein Manager Helmut Werner, Moderatorin Nicole Mieth, Franz Lambert sowie Heinos Musiker und die beiden Chorsängerinnen jeweils mit einer Goldenen Schallplatte für “Heino goes Klassik” ausgezeichnet. Die Verleihung nahm Andreas Payer (“Melodie TV”) stellvertretend für VM Records / MCP und vor allem für den Verband der Österreichischen Musikwirtschaft (IFPI Austria) vor. Und Nicole Mieth wies darauf hin: „Bei den Toiletten können Sie die neue CD von Heino kaufen.”

Nach der Pause lag es erneut an Franz Lambert, den zweiten Programmteil zu eröffnen, bevor Heino mit “Teure Heimat” den Gefangenenchor von Nabucco sang.

Im Publikum übrigens: Heinos Patenkind. Der ‘Junge’ hatte sich “Junge” (im Original von der Fun-Punk-Band Die Ärzte) gewünscht. Zuvor hatte Heino erläutert: “Auch wenn wir den heutigen Abend unter das Thema Klassik gestellt haben, dürfen wir nicht vergessen, dass die Generationen, die nach uns kommen, vielleicht eine andere Vorstellung von Klassik haben. Viele moderne Komponisten haben jetzt schon einen Stellenwert von volkstümlichen Klassikern, auch wenn sie nicht im üblichen Sinne Klassik sind.”  Dieses “Kompliment” trifft nicht nur auf Die Ärzte, sondern auch auf Stephan Remmler zu, dessen Dauer-Hit “Vogel der Nacht” Heino ebenfalls nach wie vor mit im Programm hat.

Es folgte “ein Lied aus einer Zeit, in der man sich noch nicht schämen musste, wenn man deutsche Volkslider sang” – das “Schwalbenlied (Mutter unterm Dach)”.

“Dass dieses Wunderwerk der Technik fast ein ganzes Symphonie-Orchester ersetzen kann, haben Sie, meine lieben Freunde, schon ausgiebig feststellen können”, lobte Heino seinen weltbekannten Organisten Franz Lambert. “Aber alle Technik kann nicht die magischen Hände ersetzen, die es braucht, um dieses Instrument zum Leben zu erwecken.”: Mit der “Dornenvögel-Rhapsodie” konnte Franz Lambert eindrucksvoll zeigen, was ‘in seinen Fingern steckt’.

“Wer mich kennt, weiß, dass ich immer gerne Seemannslieder gesungen habe: das blaue Meer, die weite Ferne, das Heimweh, natürlich auch die Liebe. Ich weiß, das ist alles schon so oft besungen werden. Und doch – ich glaube, diese Lieder wird man – auf Dauer – immer singen, auch dann noch , wenn Rock, Beat Hip Hop, Heavy Metal oder wie das alles so heißt längst vergessen sind.” Und so sang Heino nicht nur seine Version des bereits 1863 entstandenen Welthits “La Paloma”, sondern zudem auch noch “Seemann (Deine Heimat ist das Meer)” von Lolita.

Selbstverständlich durfte auch Stargast Niccolò Paganini sein Können ein weiteres Mal unter Beweis stellen, u. a. mit einem Stück von Niccolò Paganini.

Es folgte das Wiegenlied “Schlafe, mein Prinzchen, schlaf’ ein” aus dem Jahre 1796 von Johann Friedrich Anton Fleischmann (1766 – 1798; Musik) und Friedrich Wilhelm Gotter (1746 – 1797; Text).

“Ein außergewöhnliches Programm in einer nicht einfachen Zeit.” – Treffender als Heino selbst könnte man die Konzertreihe “Heino goes Klassik” gar nicht umschreiben.

Doch es folgte noch ein weiterer ganz, ganz großer Höhepunkt: Heino überraschte seinen größten Fan und DEN Heino-Experten Eberhard Kulla überhaupt (“Er weiß mehr über mein Leben als ich … und das ist schon was wert”) mit einer Sonderauszeichnung. Kulla, rund 18 Jahre jünger als Heino, hat u. a. bereits zwei Bücher über den blonden Barden mit der schwarzen Brille veröffentlicht: “Heinos ‘böse’ Lieder” und “Glücksfall Heino”. “Er hat alles von mir gehortet und aufgeschrieben”, so Heino. “Wenn ich ein Anliegen habe (musikalisch), brauche ich ihn nur anzurufen – und er weiß alles. Und das ist ja das Schöne, wenn man sich auf Menschen verlassen kann, die Interna von Hannelore und mir kennen, aber nichts ausplaudern. Er hat uns immer geholfen. Jetzt möchte ich mal einen besonderen Menschen auszeichnen, der 50 Jahre für mich unentgeltlich immer gearbeitet hat, auch einen Dank aussprechen und ein kleines Präsent überreichen.”

Weiter sagte Heino: “Ich habe mein ganzes Leben lang leiden müssen, weil viel in den Medien gestanden ist, was ich gar nicht gemacht habe.”

Eberhard Kulla war zunächst sprachlos vor Freude, sagte dann aber doch noch (zu Heino): „DEIN Leben ist Singen, Und DU bist Teil meines Lebens und meiner Familie geworden.“

Als Zugabe präsentierte Heino – ebenfalls KOMPLETT LIVE – ein Hit-Medley, bestehend aus seinen Klassikern “Die schwarze Barbara”, “Karamba, Karacho, ein Whisky”, “Monikana Shalali” sowie natürlich “Blau blüht der Enzian”.

Und Heino wäre nicht Heino, wenn er nicht – und das sogleich unmittelbar nach seinem Auftritt – das Bad in der Menge gesucht hätte. Im Nu war er umringt von Fans aus drei Generationen.

Heino selbst hat im Übrigen noch viel vor. So steht demnächst eine weitere Kirchentournee auf dem Terminplan. Gerüchteweise soll bald auch noch eine “Sing mit Heino” Tour an den Start gebracht werden. Und dann … – lassen Sie sich einfach überraschen …

 

 

Textquelle: Andy Tichler, Chefredakteur www.smago.de

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