KLUBBB3
Die "Vorsicht unzensiert!" 'Gold-Edition' (CD+DVD) im Test von Holger Stürenburg!

Stürenburg lobt KLUBBB3 als e”ine witzige, muntermachende Musiktruppe mit Charme. Schmiss und viel Selbstironie” mit “plausiblen und flotten Lieder” …: 

Ein zuerst rein auf Spaß und Freude getrimmtes Projekt hat sich im Laufe des Jahres 2016 zu einem veritablen Erfolg gemausert: Hierbei handelt es sich um das dreiköpfige Projekt „KLUBBB3“, initiiert von Starmoderator FLORIAN SILBEREISEN und seinen beiden musikalischen Freunden Jan Smit aus den Niederlanden bzw. Christoff aus Belgien.

Gleich nach Neujahr, erschien das Debütwerk des Trios, das sich nennt „Vorsicht unzensiert!“ und diese Betitelung genau deshalb zugestanden bekam, weil die drei Protagonisten von „KLUBBB3“ nun mal nichts anderes singen wollten und auch künftig wollen, als „unzensierten Schlager“ – fröhlich, eingängig, geeignet zum Mitsingen, Mitklatschen, Abfeiern, einfach nur Wohlfühlen!

Die CD schoss bereits eine Woche nach Veröffentlichung in die deutschen Albumcharts, erreichte als Bestnotierung Rang 4 und hielt sich ganze acht Wochen lang in den einheimischen Top 10. In Jan Smits Heimat, den Niederlanden, erreichte „Vorsicht unzensiert“ Rang 33, zu Hause bei Christoff, in der flämischen Hitparade, war sogar der sechste Platz möglich. Nach nur 124 Tagen seit Öffentlichmachung im Januar diesen Jahres, konnte die kesse Silberscheibe für über 100.000 verkaufte Exemplare hierzulande den Goldstatus für sich in Anspruch nehmen.

Dieses sensationelle Resultat bot den perfekten Anlass dafür, nun zum Weihnachtsgeschäft 2016 eine „GOLD EDITION“ von „Vorsicht unzensiert!“ aufzulegen. Diese besteht zuvorderst aus der regulären Studioscheibe, auf der dieselben elf Lieder plus ein Hit-Mix zum Einsatz kommen, die wir schon von der Erstveröffentlichung her kennen. Dieser CD wurden aber nun zwei neue Remixe des Singlereißers „Du schaffst das schon“, sowie zwei plietsche Schlager-Medleys mit Liedern anderer bekannter deutscher Bands als Bonus hinzugekoppelt. Zusätzlich ist diesem Zweier-Set eine DVD zugeordnet worden, auf der wir zum einen eine Klubbb3“-Dokumentation und zum anderen einen legendären Mitschnitt aus einer „Feste“-Show von Florian genießen können.

Doch nun erst mal einiges Wissenswerte zur Audio-CD und zu den Titeln der Erstauflage. Selbst, wenn man davon ausgehen sollte, dass den meisten Schlagerfreunden die zwölf ursprünglichen Beiträge bekannt sind, möchte ich dieselben an dieser Stelle nochmals kurz vorstellen. Fast sämtliche Musikstücke auf „Vorsicht unzensiert!“ wurden von Starproduzent Uwe Busse (u.a. „Die Flippers“, Michael Morgan, Rex Gildo) komponiert und von dem Düsseldorfer Schlagerlyriker Tobias Reitz (u.a. Helene Fischer, Patrick Lindner, Stefanie Hertel) betextet; ein Lied entstammt der Feder von Andreas Bärtels (u.a. Claudia Jung, Juliane Werding, Roland Kaiser). Als Arrangeur fungierte GEDO MEDIA alias Gerd Jakobs (u.a. Jürgen Drews, Ireen Sheer, Rosanna Rocci); produziert wurde die feine Schlagersause von Uwe Busse, Florians Manager Michael Jürgens und Bizzi Nießlein, einer langjährigen Vertrauten des Münchener Musikmoguls Hans R. Beierlein.

„Vorsicht unzensiert!“ startet mit dem so knackigen, wie kompakten und außerordentlich einprägsamen Mitmach-Schlager „Du schaffst das schon“, der bereits jetzt als einer der erfolgreichsten Genre-Expertisen des Jahres 2016 angesehen werden muss. Florian, Jan und Christoff singen alle drei die von Uwe Busse verfasste Nummer, die schon nach dem ersten Hören mitten in den Gehörgängen des Rezipienten festsitzt und diese von nun an nie mehr verlassen mag. Zwar bestätigte sich das Gerücht nicht, es entstünde womöglich eine obskure Coverversion, im Rahmen derer Kanzlerinnen-Gatte Joachim Sauer seiner Angela eben die Parole ausgibt „Du schaffst das schon!“ – trotzdem ist dieser spritzige Ohrwurm von „Klubbb3“ schon jetzt zu einem der spezifischen, herausgehobenen, klingenden Zeitzeugen des deutschen Schlagers im neuen Jahrtausend auszurufen!

Country-Rockig ertönt daraufhin – unverkennbar an Eric Claptons 1978er-Bluesrock-Hit „Tulsa Time“ gemahnend – der ultimative Lobgesang auf die doch leider allzu oft gescholtene Stilistik des klassischen deutschen Schlagers: Ganz banal, aber daher nun mal enorm leicht merkbar und unvergesslich betitelt als „Schlager ist geil“, macht gerade dieser Titel „jede Party steil“ (Textzitat). Und von dem insbesondere in diesem Lied so hell erstrahlend verbreiteten Optimismus lässt sich selbst der Verfasser dieser Zeilen, als unerbittlicher „Sprachfetischist“ und gnadenloser „Grammatik-Radikalo“ bekannt, umgehend mitreißen… die Frage, ob es nicht eher heißen müsste „Schlager SIND geil“, wird erst einmal hintangestellt, denn es ist anzunehmen, dass „Klubbb3“ in diesem Beitrag ausdrücken wollen, dass DAS PHÄNOMEN „Schlager“ als solches „geil“ ist – weshalb ich bei dieser philologisch leicht missverständlichen Formulierung einmal alle Argus- und Hühneraugen zudrücke, mich vielmehr den drei sympathischen Barden anschließe und mit ihnen schmettere: „Schlager ist geil“!

Es folgen die keck-augenzwinkernde, sacht swingende, absichtlich exaltiert-schwülstig ausgefallene Mid-Tempo-Auseinandersetzung über „Romantische Männer“ (Liedtitel), die sehnsüchtig-melancholische, gedämpft und gemächlich vor sich hin fließende Großstadtballade „Immer wenn die Nacht beginnt“ und der erneute, muntermachende, enorm temporeiche und geradeheraus rhythmisierte Frohsinns-Pop-Schlager im Sinne des Eurodisco-Pop der mittleren 80er Jahre (und im Refrain sehr an Peter Kents 1981er-Singlehit „This is my Symphony“ erinnernd), „Vergiss Das Tanzen nicht“, in dessen Text ein überarbeiteter Mensch aufgefordert wird, seine beruflichen Pflichten auch mal einwenig in den Hintergrund zu schieben und sich ausnahmsweise mal ausschließlich aufs Tanzen und Lieben zu konzentrieren.

Ebenfalls ein gewisses Großraumdisco-Feeling spürt man bei Umsetzung und Intonation der frechen Party-Melodie „Welch ein Tag“; auch das charmante Liebesgeständnis „Es steht und fällt mit Dir“ ist einwandfrei und ungelogen zum Tanzen animierend, Lebenslust und Liebesfreunden erweckend und verbreitend gleichermaßen.

Die symphonische Gitarrenballade „Alles wie gestern“ erzählt in gewählten Worten über ein Klassentreffen „der Clique der 10b“, bei dem der Protagonist seine einstige Jugendliebe wiedertrifft, mit seinen Kumpels lacht und die Vergangenheit resümiert – und doch in erster Linie nur eine übergroße Sehnsucht nach seinem Pubertätsschwarm verspürt, in der Hoffnung, das Mädel käme nach der Feier mit zu ihm nach Hause. „Ich zähl‘ bis Drei“ versprüht einen gewissen, unterschwellig gitarrenrockigen ‚Wolfgang-Petry-Happy-Sound‘; „Lass uns Freunde bleiben, bis wir 100 sind“ ist ein weiterer intensiver Partyhymnus per Excellance, mittels dessen sich die drei Heroen des „Klubbb3“ ewige Freundschaft schwören. Der philosophisch-wehende Edelschlager „Drei Stimmen für ein Halleluja“ beendet liebevoll und überzeugend den ‚offiziellen‘ Teil von „Vorsicht unzensiert!“.

Im Anschluss an ein viereinhalbminütiges „Hit-Mix-Medley“, welches aus kraftvoll rhythmisierten Fragmenten von „Du schaffst das schon“, „Es steht und fällt mir Dir“, „Welch ein Tag“, „Vergiss das Tanzen nicht“ und „Schlager ist geil“ zusammengesetzt wurde, hören wir zunächst den Wiesn-tauglich aufgedonnerten, mit Jodel-Parts und Steirischer Harmonika angereicherten „Oktoberfest-Mix“ von „Das schaffst das schon“, sowie eine dreisprachige, internationale Version – deutsch, niederländisch, flämisch – dieses großartigen Schlager-Dauerbrenners.

In den Tagen, als ich diesen Text ersann, verstarb 74jährig der langjährige Schlagzeuger der „Flippers“, Manfred Durban. Ich war zwar niemals ein besonderer Fan des „singenden Reisebüros“ (Zitat: Harald Schmidt), aber auf irgendeine Weise haben mich die „Flippers“, sowohl als Schlagerfan, wie gleichsam beruflich, immer wieder mal begleitet. Ob auf der einen oder anderen „Radio Arabella Schlagernacht“ in München oder bei der journalistischen Recherche für „Hautnah – Die Geschichten meiner Stars“ – wohlrationiert tauchten die „Flippers“ desöfteren in meinem Leben auf. Nun ist Manfred, ein immer fröhlicher, aufgeweckter, auch selbstironischer Musiker, nicht mehr unter uns. Vielleicht ist es gerade deshalb als wunderschön und sogar pietätvoll zu bezeichnen, dass der CD-Neuauflage von „Vorsicht unzensiert!“ ein – obwohl erst am 16.04.2016 beim „Großen Schlagerfest“ der ARD erstausgestrahltes – längst Legendenstatus innehabendes, vierminütiges Potpourri betreffs dieser Band beigefügt wurde.  Für dieses trugen „Klubbb3“ einige der größten Hits eben der „Flippers“ zusammen und luden, Dank der „Roten Sonne von Barbados“, „Mexiko“, „Lotosblume“, „In Venedig ist Maskenball“, „Herz aus Schokolade“ und „Ay, Ay, Herr Kapitän“, zur unschlagbaren „Flippers-Party“, die nun erstmals auf einem offiziellen Tonträger berücksichtigt wurde.

Erst in der soeben vergangenen ARD-Show „Schlagerboom – Das internationale Schlagerfest“ vom 22. Oktober 2016 präsentierten „Klubbb3“ ein witziges Medley unter dem Titel „Die Dschinghis-Khan-Hoh-Hah-Hey-Hits“, welche die drei bedeutsamsten Evergreens der 1979 von Ralph Siegel ins Leben gerufenen Gesangsformation „Dschinghis Khan“ komprimiert: Die auf den Namen der Band getaufte Erkennungshymne, das fetzige Karl-May-Revival „Hadschi Halef Omar“ und die großspurige Ode auf die russische Hauptstadt „Moskau“ werden von den drei Sänger haargenau ins Klangbild des Heute und Hier transferiert.

Die der „GOLD Edition“ von „Vorsicht unzensiert!“ beigelegte DVD glänzt zunächst mit einem 45minütigen TV-Special über das formidable Gesangstrio: „Schlager ist geil – Unterwegs mit Klubbb3“ wurde am 30. Januar 2016 im MDR gesendet und ist nun erstmals auf DVD für alle Fans verfügbar. Wir sehen die Truppe z.B. bei den Vorbereitungen zu ihrem Auftritt bei Ross Anthonys „Schlagerparty“, bei der Nachmittagssendung „MDR um 4“, bei der „SATURN“-Autogrammstunde und vielen anderen Veranstaltungen, bei denen das Terzett wahrlich unzensierte Schlagerfreude verbreitete. Dazu Jugenderinnerungen aller Drei an frühe TV-Auftritte, teils noch im Kindesalter, die Erkenntnis, dass Jan Smits – damals noch Jantje Smit – erste deutschsprachige Single „Ich singe dieses Lied für Dich allein“ (1997) nichts anderes war, als eine neubetextete Variation von Andrea Jürgens‘ Jungmädchenhit „Ich zeige Dir mein Paradies“ (weil Jack White seine Kompositionen so selten mehrfach nutzt…),lange Nachtfahrten im Tourbus und viele Lieder aus der CD, mal Akustisch, mal in Originalversion – rundum eine gelungene Sache, die außerdem anhand von Interview-Ausschnitten beweist, dass sich auch und gerade viele jüngere Menschen zum „Klubbb3“ und dessen Musik hingezogen fühlen.

Das erwähnte Medley „Flippers-Party“ ist auf der DVD ebenfalls, erstmals nach Erstausstrahlung am 17. April 2016, für alle Interessenten offiziell nachsehbar, was besonders deshalb imposant ist, da sich der Dreier-Clubbb für diese Darbietung in Original-„Flippers“-Glitzeranzüge geworfen, der Haarpracht der  Originalinterpreten entsprechend ähnlich aussehende Perücken aufgesetzt haben und Florian, Jan und Christoff zum Ende hin sogar noch den ‚echten‘ „Flipper“ Olaf Malolepski auf der Bühne begrüßen durften.

Der „KLUBBB3“ ist nicht nur eine witzige, muntermachende Musiktruppe mit Charme. Schmiss und viel Selbstironie, sondern verstrahlt er mit seinen regelmäßig plausiblen und flotten Liedern die derzeit vorherrschende Hochstimmung in Anbetracht des neuen deutschen Schlagers, die dieser zum Glück seit ein paar Jahren wiederum auslöst und peu a peu steigert. Es ist zu hoffen, dass „VORSICHT UNZENZIERT!“ kein einmaliges Experiment bleibt, sondern, dass uns Florian Silbereisen, Jan Smit und Christoff in Zukunft noch viele, viele prickelnde Lieder in diesem so wundervollen leichten und entspannenden Soundbild schenken!

Holger Stürenburg, 22./23. Oktober 2016
http://www.universal-music.de/company/umg/electrola
https://www.facebook.com/KLUBBB3/

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