"ECHO"
"Der wahre 'ECHO 2016'": Eine Auswertung von Stephan Imming – Teil 2!

Die erfolgreichsten Alben des Jahres 2016 – statistisch ausgewertet, ohne Sonderregeln! 

Wie in Teil 1 dieser Serie dargestellt, ergäbe sich in der Echo-Rubrik „Album des Jahres“ folgendes Bild, wenn man einfach die echten Platzierungen zugrunde legt (der Modus ist in Teil 1 beschrieben).  Die sich nach dieser Auswertungslogik ergebenden erfolgreichsten 5 Alben sind die folgenden – diesmal mit erreichter Punktzahl:

 

Kategorie 1: ALBUM DES JAHRES

 

SARAH CONNOR – Muttersprache – 4.431 Punkte

ADELE – 25 – 4.283 Punkte
ANDREA BERG – Seelenbeben– 3.399 Punkte
ANDREAS GABALIER – Mountain Man 3.210 Punkte

ANNENMAYKANTEREIT – Alles nix Konkretes – 3.176 Punkte

 

Der „wahre“ Echo in der Rubrik Album des Jahres geht also an ein Album, das am 29.05.2015 erstmals in den Top-100 war. Wenn man bedenkt, dass das Album zu Jahresbeginn 2016 ein halbes Jahr alt war, ist es um so bemerkenswerter, dass es sich von wenigen Ausnahmen abgesehen meist in den Top-30 halten konnte. Die in 53 Wochen erreichte durchschnittliche Punktzahl liegt bei 83,6 Punkten – ein sensationell guter Wert.

Am 27.11.2015 erblickte das Adele-Album „25“ das Licht der Charts-Welt, das auch im gesamten Jahr 2016 erfolgreich in den Top-100 platziert war. Durchschnittlich erreichte Adele eine Punktzahl in Höhe von 74,7 Punkten.

Das erfolgreichste Schlageralbum des vergangenen Jahres war zweifelsohne „Seelenbeben“ von Andrea Berg. Das seit dem 15.04.2016 in den Charts befindliche Album hat es drei Mal an die Spitze geschafft. Mit 87,15 durchschnittlich erreichten Punkten steht Andrea sogar noch besser da als Sarah – das Ding ist nur: Der Vergleich hinkt, weil man nicht weiß, ob ihr Album sich so „nachhaltig“ in den Charts hält wie das bei „Muttersprache“ der Fall war. (Aktuell sieht es allerdings danach aus, das Album ist noch immer in den Top-10).

Am 22. Mai 2015 enterte Andreas Gabaliers mt seinem „Mountain Man“ die Album-Hitliste – auch für das Album kann eine weit überdurchschnittliche Lebensdauer attestiert werden. Durchschnittlich 60,5 Punkte erreichte das Album, das von der Plattenfirma in der Vergangenheit als „volkstümliche Musik“ deklariert wurde.

Die fünftmeisten Punkte des Jahres 2016  holte (wohl überraschenderweise) die Kölner Band Annenmaykantereit. Am 25.03.2016 fand sich das Album erstmals in den Charts und holte 3.176 Punkte – die durchschnittlich erzielte Punktzahl ist mit 77,5 sogar noch imposanter.

Vergleichen wir das „absolute“ Ergebnis mal mit den Top-5 der Jahrescharts der GfK. Dort wurden folgende Platzierungen ermittelt:

 

  1. UDO LINDENBERG – „Stärker als die Zeit“ (2.968 Punkte, durchschnittlich 84,8)
  2. ANDREA BERG – „Seelenbeben“ (3.399 Punkte, durchschnittlich 87,1)
  3. METALLICA – „Hard Wired To Self Disruct“ (583 Punkte, durchschnittlich 97,1)
  4. HELENE FISCHER – „Weihnachten“ (824 Punkte, durchschnittlich 82,4)
  5. THE ROLLING STONES – „Blue & Lonesome“ (394 Punkte, durchschnittlich 98,5).

 

Nach welcher Logik der „wahre Echo“ ermittelt wird, habe ich transparent gemacht. Welche Logik die GfK in ihrer Auswertung zugrunde legt, lässt sich nur erahnen. Nehmen wir mal die Rolling Stones – die waren gerade mal vier Wochen platziert und haben sich in den vier Wochen in der Tat sehr gut gehalten: ein Mal Platz 1 und drei Mal Platz 3. Ob diese vier Wochen Chartspräsenz in der Tat höher zu gewichten sind als das komplette Jahr, das Sarah Connor mit ihrem Album erfolgreich war, möge jeder für sich beurteilen – aus meiner Sicht ist hier die Betrachtungsweise der Gesamtpunktzahl die aufschlussreichste.

Die Echo-Rubrik Nummer 2 ist die des „Hits des Jahres“ – da die nicht über die Top-100-Alben-Liste ermittelt wird, müssen wir diese Rubrik überspringen.

Rubrik 3 nennt sich „Künstler Pop National“. Die Differenzierung zur Rubrik „Rock National“ ist hier bisweilen nicht ganz einfach. Nach meiner subjektiven Katalogisierung  sind folgende Interpreten in dieser Kategorie für den „wahren Echo“ zu nominieren:

 

Kategorie 3: KÜNSTLER POP NATIONAL

 

ANDREAS BOURANI (2.359 Punkte)

XAVIER NAIDOO (1.495 Punkte)

MAX GIESINGER (1.228 Punkte)

ROGER CICERO (1.043 Punkte)

REINHARD MEY (1.039 Punkte)

 

Den Echo-Machern wird es nicht passen – aber Andreas Bourani hat mit dem seit dem 23.05.2014 (!) in den Charts befindlichen Album „Hey“ so viele Punkte sammeln können (nämlich 2.359), dass ihm der „wahre Echo“ 2016 zusteht. Mit „Nicht von dieser Welt“ (Einstieg 08.04.2016) hat XAVIER NAIDOO den zweiten Platz dieser Liste erreicht, gefolgt von MAX GIESINGER, dessen am 15.04.16 in den Charts aufgetauchtes Opus „Der Junge, der rennt“1.228 Punkte erreicht hat. Der im vergangenen Jahr verstorbene ROGER CICERO ist in dieser Aufreihung der erste Interpret, der mehrere Alben in den Hitlisten platzieren konnte. Sein Erfolgsalbum „Cicero Sings Sinatra“ war bereits zu Lebzeiten erfolgreich und enterte die Charts erneut, nachdem die Nachricht des Todes Ciceros bekannt wurde. Auch REINHARD MEY stürmte mit seinem im Mey – ääh, Mai erschienenen Album „Mr. Lee“ nachhaltig die Charts, so dass es noch für eine Nominierung reichte. Mey ist ein Beispiel dafür, wie schwierig bisweilen die Kategorisierung ist. Bereits im alten Jahrtausend, anno 1999, wurde Mey in der Rubrik „Schlager“ nominiert. Das lehnte der als „Beleidigung“ ab. Und da wir Herrn Mey ja nicht wehtun wollen und Lieder wie „Annabelle ach Annabelle“ und „Der Mörder war wieder der Gärtner“ ja nun wirklich weit davon entfernt sind, „Schlager“ zu sein (huust), wird er eben in dieser Rubrik (Künstler Pop National) gelistet.

 

Kategorie 4: KÜNSTLERIN POP NATIONAL

Nominiert sind:

 

SARAH CONNOR

JAMIE-LEE

LINA

INA MÜLLER

NENA
 

Wer gut aufgepasst hat, wird sich denken können, an wen der „wahre Echo“ 2016 gehen wird. Auffällig an dieser Rubrik ist, dass bereits 282 Punkte für eine Nominierung  ausgereicht haben. Mehr dazu wird in Folge 3 dieser Serie verraten…

Stephan Imming, 06.02.2017
http://www.musikindustrie.de
http://www.echo-deutscher-musikpreis.de

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