"ECHO"
Neue Serie: „Der wahre 'ECHO 2016'" – eine Auswertung von Stephan Imming – Teil 3!

Die erfolgreichsten Alben des Jahres 2016 – statistisch ausgewertet, ohne Sonderregeln! 

Nachdem gestern schon die Übersicht der fünf erfolgreichsten Popalbum-Interpretinnen vorgestellt wurden, soll nun auch verkündet werden, wem der „wahre Echo“ 2016 in dieser Rubrik zusteht. Angesichts der Kategorie 1 ist es wenig überraschend, dass auch dieser Preis an SARAH CONNOR geht. Im Einzelnen sieht das Bild wie folgt aus:

 

Kategorie 4: KÜNSTLERIN POP NATIONAL

 

SARAH CONNOR (4.431 Punkte)

OONAGH (1.005 Punkte)

INA MÜLLER (790 Punkte)

LINA (740 Punkte)

JAMIE-LEE (297 Punkte)

 

Es ist unschwer zu erkennen, dass es im Bereich „Künstlerin Pop National“ eine sonnenklare Siegerin gibt, die die „Konkurrenz“ (bzw. die Mitbewerberinnen) massiv auf Abstand halten konnte. Man darf gespannt sein, ob auch hier der „echte“ Echo die Fakten verdreht und Sarah Connors Album als zu „alt“ aussortiert (wohl gemerkt: die VÖ von Frau Connors Album liegt keine 2 Jahre zurück – diese Tatsache juckte aber auch im Vorjahr niemanden, als u. a. Udo Jürgens „Mitten im Leben – Tribute“-CD ohne Not aussortiert wurde.)

Sollte sich die Erwartung erfüllen, dass die mit weitem Abstand erfolgreichste Popinterpretin disqualifiziert wird, darf sich nach meiner Rechnung (wie schon 2015) OONAGH  Hoffnung auf eine Auszeichnung machen. Aber: Die von Oonagh erzielten Punkte sind auch teilweise mit „älteren“ Alben erzielt worden. Aberwitzigerweise könnte auch Oonagh daher raus aus der Bewertung fallen. Ihr 2016er Album „Märchen enden gut“ brachte es nämlich „nur“ auf 587 Punkte.

Heiße Anwärterin auf den tatsächlichen Echo ist demnach INA MÜLLER, die mit ihrem Album „Ich bin die“ 2016 erfolgreich war. In dem Fall wäre es ausreichend, zwei mal die Top-10 erreicht zu haben und 9 Wochen platziert zu sein. (Übrigens – 2012 und 2014 hat Ina bereits den Echo in dieser Kategorie eingeheimst).

Auch für die anderen Echo-Nominierungen muss man wohlwollend sein – genau genommen müsste man „LINA“ eigentlich in der „Kinderprogramm“-Rubrik einsortieren. Es handelt sich nämlich um die Bibi Blocksberg Darstellerin Lina Larissa Strahl, die ihr erstes Album in die Charts bringen konnte. Ihre Themen sind „Jungs, Chillen und ‚kein Bock haben’“ – na ja, wenn früher Blümchen als Sängerin nominiert wurde, lassen wir es bei Lina auch mal gelten. Mal nebenbei bemerkt: SIMONE SOMMRLAND fuhr mit ihren Kinderlieder-CDs insgesamt sensationelle 1.743 Punkte ein, wobei auch ihre CDs teilweise älter als 2 Jahre sind. Verglichen mit ihren Platzierungen bei Amazon ist der gute Erfolg in den GfK-Charts sogar noch vergleichsweise überschaubar. Wenn man eine reine Amazon-Auswertung machen würde, müsste zumindest gefühlt Simone Sommerland mit Abstand (Kategorie-übergreifend) erfolgreichste Interpretin des Jahres sein – aber das wie gesagt nur am Rande.

Die Nominierung „JAMIE LEE“ zeigt, dass die Auswahl der zu nominierenden Künstlerinnen überschaubar war – ihr Album war im vergangenen Jahr nicht sonderlich präsent in den Charts. Und Deutschlands letztjährigen Eurovisionsbeitrag sollte man „mal wieder“ schnellstmöglich vergessen – so lange ausländische Komponisten englischsprachige Songs für Plastik-Castingstars ins Rennen schicken, wird das wohl nix – aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Evergreens wie „Theater“ und „Johnny Blue“ kennt man jedenfalls heute noch – „Ghost“ und „Black Smoke“ (hieß das so?) sind wohl nur noch Insidern bekannt – leider konnte ich mir das nicht verkneifen, jetzt aber wieder weiter im Text – kommen wir zur nächsten Rubrik:

KATEGORIE 5 – BAND POP NATIONAL

 

DIE LOCHIS (808 Punkte)

DIE PUHDYS (749 Punkte)

SPORTFREUNDE STILLER (645 Punkte)

FAUN (643 Punkte)

SILLY (600 Punkte)

 

Den „wahren Echo“ in der Kategorie „Band POP national“ zu finden, ist wegen der Rubrik „ROCK national“ unheimlich schwierig. Beispielsweise wurde „UNHEILIG“ in früheren Jahren in die Rubrik „Rock“ eingeordnet, ähnlich sieht es bei „THE BOSS HOSS“ aus. Auch „NIEDECKENs BAP“ und „REVOLVERHELD“ muss man wohl eher in den Bereich „Rock“ einsortieren. Ob dann auch die „PUHDYs“, die „SPORTFREUNDE“ und „SILLY“ anders zu katagolisieren sind, muss leider jeder für sich entscheiden. Meines Erachtens hätte man besser daran getan, auch den Bereich „Rock“ aufzubröseln. Die Preisträger des „wahren Echos“ wären nicht einmal nominiert gewesen, wenn die Rubrik „Band Pop-ROCK national“ geheißen hätte. Auch wenn jetzt hier etwas vorweggenommen wird – hätte die Rubrik wie genannt geheißen, hätte sich folgendes Bild ergeben:
 

Alternativkategorie 5: BAND R-O-C-K / POP NATIONAL

ANNENMAYKANTEREIT (3.401 Punkte)

FREI.WILD (2.150 Punkte)

BÖHSE ONKELZ (2.083 Punkte)

THE BOSS HOSS (2.050 Punkte)

UNHEILIG (1.952 Punkte)

 

…vielleicht mal so als Anregung, die eine oder andere Rubrik doch noch etwas zu überdenken.. Dass einige der genannten Nominierten „grenzwertig“ sind, mag sein – aber es geht hier ja um nackte Zahlenauswertung…

So können sich die Youtube-Zwillinge „LOCHIs“ über ihren „wahren Echo 2016“ freuen. In meinen Augen sind sie die erste Band, die nicht in die Rubrik „Rock National“, „Schlager“ oder „volkstümliche Musik“ fällt…

Von besonderer Wichtigkeit für smago.de ist sicher die Rubrik „Schlager“. Leider wird hier nach wie vor nicht zwischen „männlich“ / „weiblich“ und „Band“ unterschieden – wenn man sich die Auswertungen im Bereich „Pop“ ansieht, wäre das durchaus bedenkenswert. In der Vergangenheit hat es das ja immer mal gegeben – noch dazu, als der Schlager bei weitem nicht so erfolgreich war wie er es derzeit ist. Wendet man die aktuellen Regeln an, ergeben sich folgende Nominierungen:

 

KATEGORIE 6 – SCHLAGER

ANDREA BERG

FANTASY

HELENE FISCHER

KLUBBB3

RONNY

 

Eine ausführliche Analyse des Bereichs „Schlager“ folgt in der nächsten Ausgabe dieser Serie. Es werden dann auch die weiteren Platzierungen betrachtet.

Stephan Imming, 07.02.2017
http://www.musikindustrie.de
http://www.echo-deutscher-musikpreis.de

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