ANDREAS LEBBING & THE ROCKING WAVES
smago! CD-Kritik: Mit „Schlager Rock Vol. 1“ sprengen Andreas & Co. der musikalische Grenzen!

Andreas Lebbing & The Rockig Wales  vermengen das Beste aus beiden Welten – das hat Klasse und Stil !

 

 

 

Der WIND-Sänger ANDREAS LEBBING ist musikalisch sehr vielseitig unterwegs. Nun hatte er eine spannende Idee: Es gibt viele Schlagerklassiker, die sich auch als echte Rocksongs eignen. Schon 1974 gründete ANDREAS mit „THE SALLY’S“ eine eigene Band – offensichtlich prägt diese Zeit ANDREAS bis heute, denn zeitlich lassen sich die Songs des „Schlager Rock“-Albums hochprozentig in diese Zeit einsortieren. Die Mischung der Schlagerhits, die damals im Hause LEBBING gespielt wurden und der Rocksongs der Marke STONES, BEATLES und CCR dürften als Inspiration zum neuen Album gedient haben.

Und so ist es nur naheliegend, Schlagerklassiker mal im rockigen Stil aufzulegen, was mit „Schlager Rock Vol. 1“ großartig umgesetzt wurde.

Los geht es nach einem standesgemäßen Intro im Kirchenorgel-Sound namens „Schlager Rock Intro“ („Schlager und Rock sagen zueinander JA – und ihre Liebe möge sie tragen“)  mit einem Klassiker von RICKY SHAYNE, den dieser in der ZDF-Hitparade und den Single-Charts zu großem Erfolg geführt hatte: „Mamy Blue“ – ein Song, der sich auch als Gospel eignet. Nur drei Jahre, nachdem HEINTJE „Mama“ zum Nummer-1-Hit gemacht hat, bewies RICKY SHAYNE, dass eine solche Liebeserklärung auch rockiger geht und schrieb damit Schlagergeschichte. In der neuen Version ist der „Billie Jean“-Riff von MICHAEL JACKSON unverkennbar, den ANDREAS hier eingeflochten hat – großartig und ein guter Auftakt zum Album!

Über 50 Jahre ist es her, dass DAVE EDMUNDS einen Song von THE RONETTES, der einige Jahre später von ANDY KIM populär gemacht wurde, zum Hit machte – 1973 kam er damit in die britischen Top-10. DENNIE CHRISTIAN veröffentlichte die damals obligatorische deutsche Original-Version – einige Jahre später nahm auch WOLFGANG PETRY seine Version des Hits (zum Original-Playback von DENNIE) auf: „Baby I Love You“. Aufgefrischt wurde der Titel durch eine neue Version von SANDY WAGNER. BEI ANDREAS LEBBING sind es wohl die Jungs von STATUS QUO, die hier in der neuen Version musikalisch grüßen lassen – gitarrenlastiger Rock veredelt diesen schönen Song-Klassiker.

Bei „Meine Stadt“ fühlt man sich etwas an die TOTEN HOSEN und „Tage wie dieser“ im Intro erinnert. Es ist das erste Lied, das die ROCKING WAVES als eigenen Song veröffentlicht haben und damit das Konzept, Schlager mit Rock zu einem Mainstream-Sound zu vereinen, umgesetzt haben – was ist schließlich „schlageresker“ als Heimatliebe, die im Lied zum Thema gemacht wird?

Wer das Intro von „Ein Bett im Kornfeld“ hört, denkt, dass JOAN JETT & THE BLACKHEARTS ihr Revival fahren. Sehr originell wurde der Klassiker von JÜRGEN DREWS im „I Love Rock’n’Roll“-Stil neu aufgelegt – erst ein Countrysong der BELLAMY BROTHERS, dann DER Sommerschlager schlechthin von „ONKEL JÜRGEN“ – und nun ein astreiner Rocksong – was für eine Song-Metamorphose! – Sehr originell auch, dass die weiblichen Statements des Songs von einer Sängerin interpretiert werden. Da ist der Weg zu den im Song eingestreuten „Sex & Drugs & Rock’n’Roll“ nicht weit…

Ein bisschen im „The Best“-Sound von TINA TURNER oder auch generell rockig gehalten ist ein Klassiker der Gruppe WIND – ebenfalls ein sommerlicher Song: „In der Hitze der Nacht“ – auch im Original schon von ANDREAS LEBBING gesungen – in einer Zeit, als Gründungsmitglied PETRA SCHEESER noch an Bord war. Besonders imposant ist das feine Gitarrensolo.

In bester CCR-Manier kommt der Song „Mendocino“ daher – so rockig hat den Titel zuletzt der Meister gespielt – ähnlich wie GUILDO HORN präsentieren auch DIE ROCKING WAVES den Titel. Die Anleihen an die legendäre „Proud Mary“ sind nicht zu überhören – sehr originell eingebaut – die rockige Vergangenheit von ANDREAS LEBBING und seiner Band SALLY’s sind hier natürlich nicht zu überhören.

Das gilt auch für einen der erfolgreichsten Schlager aller Zeiten, bei dem die BEATLES ganz offensichtlich Pate standen. Wobei – so gut wurde „Marmor, Stein und Eisen bricht“ selten gecovert. Auch hier ist das Original sonnenklar zu identifizieren. DIE BEATLES hatten eine psychodelische Phase mit ihrem Song „Come Together“, dessen Arrangement hier ganz offensichtlich Pate stand – eine sehr passende Song-Symbiose, die hier gefunden wurde. Die Kirsche auf der Sahnetorte ist dann noch der zwischenzeitliche Rockabilly-Sound, der eingestreut wurde.

Fans des Songs „Every Breath You Take“ werden sich wundern – das legendäre Riff passt auch zu einem Song, den im Schlagerbereich einst MICHAEL HOLM für sich entdeckt hatte: „Wart auf mich“ war die deutsche Version von „Tornero“. ANTONIA AUS TIROL machte daraus „1000 Träume weit“ – gecovert von ANNA-MARIA ZIMMERMANN wurde das dann ein Riesenhit. In der neuen Version a la THE POLICE bzw. STING könnte der Song erneut zu Hitehren kommen – gesungen diesmal NICHT von ANDREAS LEBBING, sondern von der Sängerin von ROCKING WAVES.

MICHAEL HOLM ist natürlich einer der bedeutendsten und vielseitigsten Schlagersänger und –songschreiber, die es je gab – kein Wunder, dass ein weiterer HOLM-Titel auf „Schlager Rock Vol. 1“ nicht fehlen darf. Im geilen Slowrock kommt „Tränen lügen nicht“ daher. GARY MOORE stand hier ganz offensichtlich Pate. Das legendäre Gitarrensolo in abgewandelter Form darf da nicht fehlen – wirklich ganz großartig, diese liebevolle Parodie – oder ist es ein Cover? Egal, originell ist das auf jeden Fall!

Mit leicht abgewandelten Text kommt „Endlich ist wieder richtig Sommer“ daher. Da darf der Klimawandel im neuen Text nicht fehlen – schön als Shuffle-Song arrangiert nicht fehlen. Diesmal dürften angesichts der „huu huu“-Sounds die ROLLING STONES mit ihrem Klassiker „Sympathy for the Devil“ Pate gestanden haben. Hier noch dem Zeitgeist geschuldete Textänderungen reinzubringen – das hat schon was.

Samba und Reggae-Freunde werden (wie schon beim Original, nur jetzt eben verrockter) an „Lass die Sonne in dein Herz“ ihre Freude haben. Vom Rhythmus her kommt ein bisschen der Hauch von „Walk Like An Eyptian“ daher.

Ein weiterer von DRAFI DEUTSCHER geschriebener Klassiker, den im Original NINO DE ANGELO gesungen hat, markiert den Schlusspunkt von „Rock Schlager Vol. 1“ – im rockigen Sound klingt „Jenseits von Eden“ sehr authentisch – ein 40 Jahre alter Schlagerklassiker, der aktueller denn je ist und dem das rockige Gewand einfach steht.

Mit seinem neuen Projekt könnte ANDREAS LEBBING eine Marktlücke gefunden haben, die es zu schließen gilt. Ehrlicher, handgemachter, rockiger Schlager auf Schlagerklassiker gemünzt – das kann ankommen, weil damit gleich mehrere Zielgruppen angesprochen werden. Die Qualität der Produktion wird Schlager- und Rockfans gerecht und macht Lust auf Live-Musik der Gruppe, die noch viele weitere Schlagerklassiker live im Programm hat, so dass wir uns vielleicht schon bald auf „Vol. 2“ der „Rock-Schlager“ freuen dürfen.

Textquelle: smago!

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