MARC MARSHALL
CD-Kritik "Herzschlag" – Das neue Album zur gleichnamigen Tour!

Marc Marhsalls drittes Soloalbum wartet mit einigen Überraschungen auf …: 

Eigentlich hatte MARC MARSHALL nur ein paar Konzerte für den Sommer 2017 geplant. Je länger er an der Konzeption arbeitete, desto mehr kristallisierte sich heraus, dass aus einigen Konzerten eine Tournee werden würde, zu der er sich dann entschlossen hat, quasi ganz spontan auch ein neues Album zu erstellen.

Die Idee zum Album „Herzschlag“ entstand laut Marc Marshall bei einer Begegnung mit André Heller und dessen Lebensgefährtin Albina in Marrakesch. In Erinnerung an diese beeindruckende Begegnung war ihm wichtig, Hellers deutsche Version des Elvis-Klassikers „Always On My Mind“, „Wie mei Herzschlag“ aus dem Album „Stimmenhören“ in eigener Interpretation aufzunehmen. Der „Herzschlag“-Gedanke gefiel Marc so gut, dass er den Titel nicht nur als Überschrift für sein Album wählte, sondern auch als „roten Faden“ konzipierte – jedes folgende Lied wird mit einem „Herzschlag-Moment“ im Booklet vermerkt – eine schöne und originelle Idee.

Bei einem „Marshall & Alexander“-Konzert im August 2016 auf der Freilichtbühne Ötigheim gab es einen weiteren Herzschlag-Moment – der von Marc geschriebene Titel „Du hast mir gerade noch gefehlt“ feierte Premiere. Die Ballade wurde von den 4.000 Zuschauern begeistert angenommen. Wohl nicht zufällig folgt der Titel, den Marc anno 2009 mit Partner Jay Alexander auf dem Album „Freunde“ veröffentlich hatte: „Mach mir Dein Herz auf“. „Ganz egal, wie viel Regen fällt“ – die musikalischen Kumpels haben in den letzten rund 20 Jahren zusammengehalten, so dass diese Aufnahme auch als Hommage an die gemeinsamen erfolgreichen „Marshall & Alexander“-Jahre angesehen werden kann.

Im Herbst 2008 erschien Marcs erstes Solo-Album „Nimm Dir Zeit“, das er in Nashville aufgenommen hatte. Auch an diese Zeit denkt Marc mit einem „Herzschlag-Moment“ zurück, indem er den schönen Titel „Wenn Du lachst“ noch einmal aufgenommen hat. In dem Lied wird beschrieben, dass der Gedanke „Du siehst so schön aus, wenn Du lachst“ sowohl am Anfang der Beziehung als auch viele Jahre später bestehen bleibt.

Mit „Glaub an mich“ hat Marshall sich einen Titel komponiert, zu dem Wolfgang Hofer den Text geschrieben hat. Laut eigener Aussage ist es sehr wichtig, selbstbewusst durch das Leben zu gehen – wobei Marc in diesem Lied sich selber als starken Mann anbietet, der seiner Partnerin Hilfe anbietet, die vielleicht diese Fähigkeit, an sich selbst zu glauben, nicht hat. Dennoch ist der sehr pathetische Song inklusive Halbtonschritt-Modulation, erneut opulent arrangiert, zu Herzen gehend.

Ein Herzenswunsch und somit natürlich „Herzschlag-Moment“ von Marc war, mit der Sängerin Cassandra Steen einen Titel aufzunehmen. Man entschied sich für den Klassiker „La Vie en Rose“, der dreisprachig zu Gehör gebracht wird – in einem schönen sparsamen Arrangement. Die Stimmen Steens und Marshalls ergänzen sich gut, das Duett ist sehr schön anzuhören. Wenn Marc schreibt, dass ihm im Studio bei der Aufnahme Tränen gekommen seien, ist das durchaus glaubhaft. Cassandra singt diesen Titel wirklich absolut hinreißend.

Im vergangenen Jahr wurde Marcs berühmter Vater Tony für sein Engagement des Vereins „Kinderlachen“ ausgezeichnet, für den sich auch Marc engagiert. „Familie Marshall“ ist generationenübergreifend familiär mehr als glaubhaft sehr engagiert, die Kinderliebe hat sich klar über mehrere Generationen offensichtlich vererbt, so das es Marc offensichtlich eine Herzensangelegenheit war, ein Lied über „Das Lachen der Kinder“ zu singen. Den Text schrieb auch hier Wolfgang Hofer.

Mit „Lust auf mehr“ greift Marc ein weiteres Thema auf – in „Lust auf mehr“ geht es darum, dass auch „in der Mitte des Lebens“ noch Bereitschaft da ist, Lebensfreude (und eben „mehr“) auszuleben. Der im Stile eines Sommerhits arrangierte Titel plätschert etwas vor sich hin…

Ein absolutes Highlight von Marc Marshalls neuem Album ist sicher das Duett mit seinem Papa Tony. Marc schrieb den Titel „Keine Zeit verlieren“, in dem es darum geht, dass jede Sekunde des Lebens bewusst gelebt werden muss. Auch dieser Titel ist sehr rührselig – wenn man bedenkt, dass es 35 Jahre her ist, dass Marc und Tony in dessen Show das Duett „Vater und Sohn“ sangen, fragt man sich, wo die Zeit geblieben ist – insbesondere wenn der eigene Vater damals schon ein Tränchen verdrückt hat bei der Zeile „Ich war selber mal so jung wie Du – und hatte keinen Vater so wie Du – drum war mir immer klar – ich mach es anders, als es bei mir war“, wenn der dieses Schicksal auch teilte. Ein Lied aus dem Leben – wie Tony hatte auch meinen Vater nicht erfahrene eigene Vaterliebe dafür doppelt an den Sohn weitergegeben. Ob Tony auch die Auflage machte, das an die nächste Generation weiterzugeben, ist mir nicht bekannt – es ist aber durchaus möglich, wenn man bedenkt, dass Marc zweifacher Vater ist und zu Kindern einen guten Draht hat…

Marcs Pianist René Krömer schrieb ihm den Titel „Wie geht Liebe?“ – eine wunderschöne Ballade: „Ich weiß, dass ich nicht lüge – wenn ich sag: Ich liebe Dich“. Mit „Besser so hier“ besingt er eine Ode an die Heimat – daran, dass es – um Papa Tony zu  zitieren „in der Heimat immer noch am schönsten“ ist.

Den Eagels-Klassiker „Desperado“ haben schon die Schlagergrößen Vicky Leandros und Dieter Thomas Kuhn gecovert. Gregory Meyle wollte den Titel mit Marc aufnehmen – der hat begeistert zugestimmt – das Ergebnis – in englischer Sprache – kann sich hören lassen.

Die nächsten sieben Titel widmete Marc einem Freund – einem Musiker, den er verehrte und damit nicht alleine steht: Harry Belafonte. Dessen Klassiker „Island In the Sun“, „Jamaica Farewell“ (fast als direkte Fortsetzung von „Island In the Sun arrangiert), „Come Back Liza“, „Day O (Banana Boat Song)“, „Matilda“ (im Belafonte und NICHT im Jürgens-Arrangement), „Sylvie“ und „All My Trials Lord“ hat er auf seine Art und Weise interpretiert.

Mit „Ich denk an Dich“ gibt Marc dann noch mal einen Hinweis daraf, dass er – O-Ton – „bedingungslose Liebe erfahren – keine Aggression, kein Misstrauen, keine Eifersucht“ erfahren habe, was man ihm auch abnimmt. In Dankbarkeit für dieses positive Schicksal hat er den Song geschrieben. Mit einem Radiomix seines Liedes „Das Lachen der Kinder“ wird Marc Marshalls dritte Solo-CD abgeschlossen.

Dafür, dass eigentlich kein Album geplant war, sind gleich 21 Tracks für ein Album vorsichtig gesagt aller Ehren wert. Marc Marshall bringt seine Titel musikalisch, aber auch und gerade menschlich toll rüber – man hat den Eindruck, es „stimmt“ einfach in dieser tollen Familie. Noch heute berichtet Papa Tony begeistert von seinem Elternhaus (, dem er ja auch ein Lied gewidmet hat). Und auch Marc hat nie einen Hehl aus seiner Verehrung für seine Eltern gemacht, was ihn sympathisch macht. Musikalisch geht er gefühlt in die Richtung, die Papa Tony gerne immer gerne gegangen wäre. Man wird sicher noch viel von ihm hören – im Herbst erscheint ja bereits die Compilation „20 Jahre Hand in Hand“. Aber erstmal kann man Marc Marshall für seine bevorstehende Solo-Tournee nur alles Gute wünschen.

http://www.marcmarshall.de/

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