DIETER HALLERVORDEN
“Ich schaue eigentlich mehr in die Zukunft!”:

Dieter Hallervorden, der derzeit in dem Stück “Biedermann und die Brandstifter” in seinem Berliner Schlosspark Theater zu erleben, im Gespräch …:

 

 

 

Der 87-jährige DIETER HALLERVORDEN sprüht geradezu vor Tatendrang.

Im Gespräch zur Einführungs-Matinée des Stückes “Biedermann und die Brandstifter” von Max Frisch in seinem Berliner Schlosspark Theater sagte er: “Ich bin jemand, der eigentlich mehr in die Zukunft schaut … Am 23. März habe ich – als bester Schauspieler der Saison – hier im Theater den „Goldenen Vorhang“ erhalten. Und am 22. April bekomme ich den ‘Karl-Valentin-Orden’, den man nur einmal im Leben verliehen bekommt.

Ganz besonders freue ich mich auch über den Deutschen Filmpreis, den ich als Schauspieler für den Film ‘Sein letztes Rennen’ bekommen habe. Das habe ich lange angestrebt. Ich habe mich darüber besonders gefreut, weil damit die Kritiker eines Besseren belehrt wurden, die mich wegen meiner Rolle als ‘Didi’ jahrelang abgewatscht hatten und nun mitbekommen haben, dass da vielleicht doch etwas mehr dahintersteckt, als die ‘Flasche Pommes Frites’.”

Sie zeichnen sich nicht nur Ihre Unternehmenslust und die vielen Auszeichnungen aus, sondern auch durch die Freude, die Sie an Ihrer Arbeit vermitteln. Ganz gleich, ob als Gast-Moderator der MDR-Talkshow „Riverboat“ oder unlängst bei „Stars in der Manege“, wo Sie sich in ein Teufelsrad begaben … – Was steht demnächst an?

Na ja – demnächst steht ein Fallschirmsprung aus 4.000 Metern Höhe an… – den werde ich aber erst angehen, wenn die Premiere ein Misserfolg wird. Nein, ich liebe Herausforderungen und natürlich noch mehr deren Bewältigung. Ich bin auch ein Kämpfer und jemand, der nicht aufgibt. Ich glaube sowieso, dass es im Leben – egal ob beruflich oder privat – keine Verlierer gibt. Es gibt nur Leute, die zu früh aufhören. Zu denen gehöre ich nicht.

Aus dem Grund habe ich als neue Herausforderung zu meinem 87. Geburtstag ein neues Theater eröffnet. Das ist ein zartes Pflänzchen, das langsam gedeiht und momentan mein Lieblingsprojekt ist. MAX REINHARDT hat einmal gesagt: “Theater ist der seligste Schlupfwinkel für all diejenigen, die ihre Kindheit heimlich in die Tasche gesteckt und sich damit auf und davon gemacht haben, um bis an ihr Lebensende weiterzuspielen.” Das ist vielleicht ein Sinnbild für meine Theater-Leidenschaft. Ich könnte Theater sammeln wie andere Leute Briefmarken.”

Was Ihren „Auftritt“ im Teufelsrad bei „Stars in der Manege“ betrifft: Die Fallhöhe war ja sehr hoch. Hat Sie das nicht in irgendeiner Weise tangiert?

Ich sage nur: Jedes Leben ist endlich … Und ich hatte als Sicherheit ja meine Frau im „Gegenrad“. Sie hat das Tempo bestimmt. Ich musste mich in diesen Tagen also besonders gut mit ihr verstehen, also keine Streitereien … Und es gab unter all den Künstlern, die bei „Stars in der Manage“ mit genacht hatten, KEINEN, der die Lust hatte, in dieses Rad zu gehen. MIR hat es richtig Spaß gemacht.

Welche Rolle spielen Sie in „Biedermann und die Brandstifter“?

Ich spiele eine der Titelrollen. Ich spiele den Biedermann. Für mich ist das Stück eine Parabel auf die Zeit der Nazis. Es war ja eigentlich klar, was die vor hatten. Und trotzdem war das Bürgertum durchaus bereit, als Steigbügelhalter den „Brandstiftern” auf ihren Pfaden zu folgen. „Lehrstück ohne Lehre“ könnte man auch so deuten, dass die Menschen die Unfähigkeit haben, drohende Gefahren zwar zu erkennen, aber sich nicht rechtzeitig dagegen wehren zu können.

Ich finde, Meinungsfreiheit muss auch gelebt werden. Man muss auch mal seinen Mund aufmachen – wenn man eine Meinung hat, versteht sich. Einfach mal Flagge zeigen, auch wenn man gegen den Strom schwimmt. Das gehört zur Demokratie dazu.

 

 

Foto-Credit: DERDEHMEL / Urbschat
Textquelle: Aufgezeichnet von Andy Tichler, Chefredakteur www.smago.de

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