KIM FISHER
smago! TV-Kritik: "Kulthits" – eine Musikshow wie vom anderen Stern – Teil 3!

Erneut fällt Stephan Immings Fazit überragend aus: Großartige Moderatorin, Orchester von Weltklasse-Format! 

Leider inzwischen (nur) „Alle Jahre wieder“ kann sich der geneigte Fan auf eine Show der wunderbaren Kim Fisher freuen, die – gemessen an heutigen Maßstäben – absolut ihresgleichen sucht. Das Konzept der Sendung mit dem Namen „Kulthits“ beinhaltet neben einer der wohl besten Orchester der Welt, dem Pepe Lienhard Orchester und einer charmanten Moderatorin, die noch dazu sehr gut als Sängerin in Erscheinung tritt, eine wirklich stimmige Mischung aus Musikern und Interpreten verschiedener Genres.

Die erneut in der Leipziger Kongresshalle aufgezeichnete Show startete direkt mit den Schlagermatadoren Stefanie Hertel, Nino de Angelo und Feuerherz, die allesamt unter Beweis stellen konnten, dass sie mehr drauf haben das übliche Schlagereinerlei.

Danach wurde es rasant mit dem Weltstar Bonnie Tyler, die ihren Klassiker „Holding Out For a Hero“ zu Gehör brachte. Kim Fisher erzählte, dass sie Anfang der 1990er Jahre bei einem Soundcheck für die Sängerin am Start war – in einer Zeit, als sie noch unter dem Namen „Michelle Lang“ (erfolglos) eine Schlagerkarriere anschieben wollte. Nicht weniger bemerkenswert war der Vortrag von Karat, deren „Blauer Planet“ – gerade in der tollen Begleitung des Pepe Lienhard Orchesters – noch immer ein aktueller Titel ist. Mit Ten Sharp („You“) und Marquees („Vamos Companeros“) folgten beliebte Interpreten, die jetzt weniger dem Schlager zugehörig sind, aber deren Live-Auftritte auch beeindruckten und die Vielseitigkeit der Show unterstrichen.

Mit der Jazz-Legende Uschi Brüning betrat dann eine Sängerin die Bühne, die ganz offensichtlich insbesondere dem Pepe Lienhard Orchester gefiel… – Den Burt Bacharach Klassiker „Close To You“, den die Carpenters einst zu einem Hit machten, interpretierte sie sensationell in deutscher Sprache („So wie ich“) – laut Angabe der stets charmanten Kim Fisher wurde Brüning, die zuletzt noch mit Manfred Krug kooperierte, sogar für den Jazz-Echo nominiert.

Nun wurde es Zeit, dass auch ein vermeintlicher Schlagersänger zeigen durfte, was er drauf hat. Auch wenn hinlänglich bekannt ist, was für eine großartige Stimme Nino de Angelo hat, merkte man ihm förmlich die Freude an, einmal sein Können voll live zeigen zu können. Die Balladenversion von „Jenseits von Eden“ war schon ein Schmankerl. Das Duett der „One-Man-Boyband“ (O-Ton der Moderatorin) mit Kim Fisher, die wirklich toll singen kann, war – begleitet von René, dem Pianisten Pepe Lienhards, geradezu gänsehauterregend. Nino hatte sichtlich Spaß daran, live singen zu dürfen – und wie im Vorjahr merkte man Kim Fisher auch die Freude an ihrem Tun an.

„Die Show mit 100 % Livemusik“ – das ist der Untertitel der „Kulthits“ – damit können großartige Sänger wie der gerade genannte Nino de Angelo zeigen, was sie drauf haben. Die Liveperformance bedeutet aber auch, dass gewisse Schwächen natürlich auch schonungslos aufgedeckt werden. Warum die Band Feuerherz sich im Livegeschäft immer wieder zu etablieren versucht, ist ein Rätsel – beim Boyband-Medley „kackten“ sie förmlich gegen die Begleitung Pepe Lienhards ab, die Stimmen wirkten (ohne aufwendige Studiotechnik) dünn – insofern sind die kritischen Stimmen hinsichtlich ihrer Performance bei einem Michelle-Konzert (siehe HIER …:) nachvollziehbar. Anders als andere anderen Künstler des Abends hörte man bei Feuerherz unpassende Ausschreie wie „geht’s euch gut?“ und „singt mit uns“ – das mag zu RTL2-Ballermannshows passen, war bei der „Kulthits“-Show aber unpassend.

Zur „Erholung“ wurde kurz Pepe Lienhard auf die Bühne geholt und Kim würdigte zurecht die einzigartige Qualität dessen großartigen Orchesters. Wie schon im Vorjahr, wurde erneut Heinz Rudolf Kunze in die Show eingeladen. In diesem Jahr stellte er aus seinem Album „Meisterwerke“ den Udo-Jürgens-Klassiker „Was ich Dir sagen will“ vor – mit einem eigenwilligen Arrangement. Interessant war auch das (nicht wirklich zum Song passende) Fingergeschnipse, das etwas an James Last erinnerte. Kunze ist sicher ein guter Sänger – aber irgendwie nahm man ihn den Song nicht wirklich ab. Stimmiger war das Duett mit Kim Fisher, als der Klassiker „Dein ist mein ganzes Herz“ zu Gehör gebracht wurde – die Konstellation erinnerte vom Stimmvolumen etwas an Cindy und Bert (Kims Stimmvolumen erinnert etwas an das von Cindy, Heinz’ an das von Bert…….).

Positiv überraschend war der Auftritt von Stefanie Hertel, die erneut unter Beweis stellte, eine wirklich sehr vielseitige Interpretin zu sein. Überzeugend trug sie – erneut großartig von Pepe Lienhards Orchester begleitet – ein internationales Medley ihren Lieblingshits der 1980er und 1990er Jahren vor („What A Feeling“, „Like A Virgin“, „Xanadu“, „Spending My Time“, „The Look“). Überrascht stellte Kim Fisher fest: „Ich wusste nicht mal, dass der MDR ’ne Windmaschine hat“. Ein Duett der etwas anderen Art legten Stefanie und Kim dann hin, indem sie den Klassiker „Joleen“ interpretierten – erneut ganz großes Kino!

Mit Wincent Weiss besuchte auch ein topaktueller Popinterpret die Show, der in einem tollen Arrangement seinen Superhit „Musik sein“ vorstellte. Mit Helmut Lotti und (erneut) Bonnie Tyler und Marquees fand eine erneut begeisternde Show ihr Ende.

Das Fazit zur Sendung kann 1:1 von der Show des Vorjahrs übernommen werden: Für meine Begriffe kann man dieses einzigartige, gelungene Sendeformat nicht stark genug loben – die Show ist definitiv preiswürdig – wenn ich zu entscheiden hätte, würde ich sofort eine „Goldene Kamera“ und dazu noch den „Bambi“ für perfektes Live-Entertainment verleihen (- wobei die Sendung aufgezeichnet war, aber daran kann man ja auch noch arbeiten -).

Leider, leider passt erneut die Einschaltquote nicht wirklich zur herausragenden Qualität der Show. Ohne Jürgen Ztirf, dem smago!-Quotenernannten, vorzugreifen zu wollen, könnte man fast das Zitat der sprichwörtlichen „Perlen vor die Säue“ bemühen. Wenngleich Kims Kulthits nicht so desaströs floppten wie einen Tag zuvor die „Schlagerwelt“-Show Ross Antonys, muss man den MDR dennoch sehr loben, an diesem hochwertigen Konzept zumindest für eine Folge im Jahr festzuhalten. Man kann nur hoffen, dass die Macher sich nicht entmutigen lassen und diese tolle Perle deutscher Fernsehunterhaltung weiter im Programm behalten – und wenn es auch nur einmal im Jahr ist…

Stephan Imming, 23.04.2017
http://www.mdr.de/unterhaltung
https://www.facebook.com/offizielle.kim.fisher.seite/

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