JOACHIM WITT
"The Triple Album Collection" im Test von Holger Stürenburg: "Silberblick" – "Edelweiß" – "Märchenblau"!

Ganze 6 Tage lang hat Holger Stürenburg an dieser Kolumne gearbeitet …: 

Seit einigen Jahren hat es sich zunehmend eingebürgert, dass die großen Plattenfirmen immer häufiger ältere Produktionen aus ihrem Katalogarchiv in Form von Dreier- oder Fünfer-CD-Sets im Pappschuber, ohne Beiheft, „Liner Notes“ oder „Credits“, dafür aber mit verkleinertem Originalcover neu auflegen, zumeist zu äußerst kulanten Preisen von zehn bis 15 Euro. Nachdem zuvorderst ursächlich internationale Katalogthemen aller populärmusikalischer Stilistiken aus den Kellern der Companys geholt und soundtechnisch entstaubt wurden, führte man nun nach und nach auch eine ganze Menge an deutschgesungenem Liedmaterial der 70er, 80er, 90er Jahre einer Wiederaufarbeitung im Pappschuber-Modus zu.

So habe ich auf smago! ja bereits 2014 von SONY unter dem Motto „Original Album Classics“ zusammengestellte Fünf-CD-Sets von Roland Kaiser bzw. Roger Whittaker ausführlich gewürdigt, zumal bei der Auswahl der ausgegrabenen Alben oft tatsächlich nicht nur das auf dem Markt reputierlichste Schaffen eines Künstlers zum Einsatz kam, sondern auch immer wieder die eine oder andere, lange verschollene (bzw. gar zuvor noch nie auf Silberscheibe reanimierte) Rarität zur Freude vieler Fans für solche kostengünstigen CD-Boxen berücksichtigt wurde.

Nach SONY, SPV, RHINO, Electrola/UNIVERSAL, hat nun auch WARNER MUSIC, bei denen die meisten Rechte früherer WEA-, TelDec und neuerdings auch PARLOPHONE-Themen liegen (letztere wurden früher stets von EMI verwaltet und wanderten wohl nach der Fusion von EMI und UNIVERSAL zu WARNER), den Pappschuber-Trend für sich entdeckt. Gab es von der Firma aus der Hamburger Speicherstadt bislang „The Triple ALBUM Collection“ genannte Drei-CD-Boxen aus dem deutschsprachigem Raum mit Bekanntem, wie Rarem, von z.B. „Ideal“, Georg Danzer, Nena oder Udo Lindenberg, zu kaufen, so hatte sich WARNER  MUSIC entschieden, zum Weihnachtsgeschäft 2015 die ersten drei LPs von JOACHIM WITT im Rahmen dieser Serie zwecks Wiederentdeckung zu präsentieren.

Insgesamt vier Soloalben hatte der Hamburger Deutschrocker zwischen 1980 und 1985 bei WEA aufgenommen; die beste, zugleich bizarrste, treffsicherste (daher aber auch leider am wenigsten erfolgreichste), am seltensten aufzufindende 1985er-Scheibe „Mit Rucksack und Harpune“ (wohl dem, der dieses Meistwerk auf einer seinerzeitigen CD-Erstpressung sein Eigen nennt; bei E-Bay oder Amazon sind die geforderten Preise, gerade für die CD-Ausgabe, horrend!) ist nicht dabei, dafür aber bahnbrechende Rock-, Wave-, Synthipop-Meilensteine, mit denen der gelernte Photograph und zeitweilige Schauspieler am „Thalia-Theater“ aus Hamburg-Eppendorf in der ersten Hälfte der 80er Jahre unbestreitbar Musikgeschichte schrieb – und dies weit, weit über das in jenen Tagen alles beherrschende Phänomen der Neuen Deutschen Welle (NDW) hinausgehend bzw. diese vor allem aus kommerziellen Erwägungen heraus geschaffene Schublade immer wieder brachial und gewitzt zugleich überwindend.

Als der introvertierte Hochbegabte seine vorherige Band „Duesenberg“ verließ, die 1980 soeben mit dem Deutschen Schallplattenpreis ausgezeichnet worden war, besann sich Joachim Witt, der zuvor fast ausnahmslos auf Englisch gesungen hatte, von nun an bis auf Weiteres in lyrischer Hinsicht darauf, muttersprachliche Wege beschreiten zu wollen. Gemeinsam mit seinem Ex-Kollegen von „Duesenberg“, Harry Gutowski, „CAN“-Schlagzeuger Jaki Liebezeit und Synthesizer-Experte Harald Großkopf, der in etwa zeitgleich die schrille NDW-Combo „Lili Berlin“ ins Leben gerufen hatte, spielte Joachim Witt schon im Sommer 1980 seine erste deutschsprachige Solo-LP „Silberblick“ ein, die zunächst allerdings wie Blei in den Regalen liegen blieb. Dies geschah solange, bis durch seinen Auftritt am 07. November 1981 im Bremer „Musikladen – deutsch“ mit seiner Single „Goldener Reiter“ ein erster realer Grundstein der (auch verkaufsträchtigen) NDW geboren wurde, obwohl diese Zuordnung dem Künstler selbst eher missfiel, und der Song an sich weitaus mehr zu bieten hatte, als überzeichnetes „Hohe Berge“-Entzücken oder grell-schrille „Sternenhimmel“-Fröhlichkeit, die spätestens ab Frühjahr 1982 das Label „NDW“, mal mehr, mal weniger gehaltvoll, kennzeichneten

Ja, nach Joachims Aufwartung bei Manfred Sexauer, geriet der „Goldene Reiter“ schleunigst zum allseits beliebten Top-10-Erfolg und erzielte dort als höchsten Rang den ehrenvollen zweiten Platz. Dieser unerwartete Durchbruch des kratzbürstigen Gitarrenrock-Epos über einen stadtbekannten Yuppie, der urplötzlich an Schizophrenie erkrankt und auf dem Weg in die geschlossene Anstalt noch einmal sein bisheriges Leben zwischen schnellem Aufstieg und ebenso rasanten Fall Revue passieren lässt, trug dafür die Verantwortung, dass sich das bereits knapp zwei Jahre alte Solodebüt „Silberblick“ Anfang 1982 ebenfalls schnurstracks unter die ersten Zehn der einheimischen LP-Hitparaden mischen konnte.

„Silberblick“ mit seinen acht durchwegs so radikalen, wie genialen Klangdramen, stilistisch einzusortieren zwischen graziler New Wave US-amerikanischer Prägung, lautem, eher britischen Gitarrenrock, ungewöhnlichen Synthikaskaden und lyrischer, wie klanglicher Avantgarde, wurde als erste Witt-Scheibe in die aktuelle „Triple Album Collection“ von WARNER MUSIC eingefügt. Hierbei handelt es sich um eine Klasse Songsammlung, so düster, wie ausschweifend, teils eher abgeklärter bis depressiver Natur, nicht selten zutiefst zeitgeistkritisch und, aus einer gewissen wertkonservativen Sicht heraus, anpolitisiert, wie zugleich häufig durchaus ohrwurmtauglich, wenn dies vielleicht auch nur sehr offene, zuhörfreudige Hörorgane von nachdenkwilligen, querdenkenden Gehirnen unter uns Musikfreunden zu erkennen vermögen.

Auf den „Goldenen Reiter“, der noch heute zu den unübertrefflichen Tanzflächenfüllern auf allen 80er-, Wave- und NDW-Partys dieser Republik zählt, jahrelang vom Interpreten selbst bei Livekonzerten während seiner zweiten Karriere im Dark-Wave- und Gothic-Rock-Umfeld 1998ff gemieden, und zusätzlich in den 90er Jahren zuhauf in klanglich grausamen, entstellenden Dancefloor- und Techno-Versionen verhunzt wurde, folgte als Single Numero Zwei eine – in der LP-Version über sechsminütige, im Single-Format auf 3.50 Min zusammengestutzte – geradezu diabolisch-spöttische Parodie auf den sich seinerzeit abzeichnenden Äußerlichkeiten- und Modewahn der jungen Generation, der heutzutage längst derart absurde Ausmaße angenommen hat, die vor 35 Jahren nicht einmal der kritischste Kulturpessimist, welcher politischen Ausrichtung auch immer, hätte erahnen können: „Kosmetik (Ich bin das Glück dieser Erde)“ verballhornte, drastisch deklamiert aus der Sicht des so selberherrlichen, wie toughen „Mädchens Kosmetik“, dessen bei genauer Betrachtung der Fakten nur als irrational und unerreichbar zu klassifizierendes Vorhaben, einfach alles dafür zu tun, um in der Model- und Laufstegszene ganz, ganz große Karriere machen zu können und vielleicht – wenn es denn so wäre – einst als „Glück dieser Erde“ in die Historie des Glitzerweltenlaufs einzugehen.

Die sarkastische, öfters geradezu zynische Betrachtung oberflächlicher, rein körperorientierter Mädels und Frauen, aber auch ebenso gepolter, schrill-yuppifizierter, dummblöder Männer, letztlich allgemein der im Laufe der 80er und 90er Jahre zunehmend kommerzgeileren Gesellschaft, zieht sich bis heute wie ein roter Faden durch nicht wenige der stets sehr gewählt sprachlich austarierten, um die Ecke gedachten, weltanschaulich nie so recht fassbaren Texte des Joachim Witt.

In musikalischer Hinsicht lebte „Kosmetik (Ich bin das Glück dieser Erde)“ in den Strophen von einem schwelgenden, sonnig-entspannten Ambiente, gepaart mit Joachims überzeichnet ätzender Stimme, welches im Bridgeteil zu brodelnden Gitarrenwällen desertiert, welchselbige dann im Refrain die im Text vermittelte, überdrehte Dekadenz berstend und überbordend untermalen. Auch die damalige B-Seite dieses phantastisch zugespitzten Zeitgeistzeugnisses zählt zu den überzeugendsten Liedbeiträgen auf „Silberblick“: „Ja, ja…“, erneut auf bockiger Gitarren-plus-Synthi-Basis arrangiert, ist eine weitere, diesmal eher sehr surreal gehaltene, gleichermaßen bitterböse Anklageschrift gegen materiell-martialische Denkweisen und beginnende Technik- und Fortschrittshörigkeit zu Beginn der 80er Jahre. Diese wurden lyrisch umschrieben mit marschierenden Burschenschaftern, die des Lied-Ichs so mühevoll angepflanztes Blumenbeet mit ihrem Stechschritt zermalmen, mit der niederschmetternden Feststellung, dass kaum noch Menschen in die Kirche gehen und versinnbildlicht durch eine den Blick auf das wesentliche verstellende „süße Betonwand“ (Textzitat), die so gar nicht in das naturalistisch-romantische „Traumland“ (dto.) des Protagonisten passen mag.

Nicht weniger beißend, scharfzüngig und ironisch, spießte Joachim grellen Hedonismus, unaufhaltsame Übertechnisierung und grenzenlosen Kaufrausch (oder, wie er es ausdrückt: „Konsumpsychopathie“) im – nur vordergründig (absichtlich übertrieben) sanft, lieblich, geradezu einschmeichelnd, ertönenden – Synthichanson „Ich hab‘ so Lust auf Industrie“ auf – eine Textthematik, heute aktueller denn je, die der hochtalentierte Deutschrocker z.B. 1983 bei „Hörner in der Nacht“ (worauf noch zu kommen sein wird), und zwei Jahre später im legendären „Zick-Zack-Zucker-Rock“ willentlich fortsetzte, um 1992 diesen flachen, geistlosen Irrsinn, für sich und sein eigenes Dasein, im Zuge einer sehr verdienten Selbstverliebtheit, ein für alle Mal mittels der dauerhaft grandiosen, gesungenen Modernisierungsverweigerung „Restlos“ zu konterkarieren: „Ich möchte Restlos weg vom Tagesgeschehen / so richtig Restlos nie mehr Nachrichten sehen“…

Unzufriedenheit mit sich („…woran glaubst Du / wenn die Stunden Dich zerreißen?…“) und der Welt („… die Welt verhurt im Habenfieber“…), belastende Selbstzweifel („…Taue zieh’n an Deinen Nerven…“), den Wunsch genau dieser unhaltbaren Situation zu entfliehen („…dann schreist Du / alles zu…“), führen in dem musikalisch düster-ausweglos wirkenden, stimmlich zackig-abgehakt intonierten Gitarrenmelodram „Meine Nerven“ die Thematik der eben geschilderten Lieder in diesem Falle philosophisch-psychologisch, auf eine andere, konsequent persönliche Ebene. Der fetzige Gitarrenrocker „Mein Schatten (Na, na, na, Du Bandit, Du)“ hingegen parodiert, beseelt von feinem Spott, durchaus hämisch und gleißend, den (angeblichen) „Orwell-Staat“, ein als bedrohlich empfundenes Überwachungswesen, vor dem in den 80er Jahren oft in den hysterischsten Tönen gewarnt wurde (der zwar in dieser Form niemals eintrat, aber heutzutage, sicherlich anders gewichtet, vielleicht nötiger ist, denn je).

Für die sphärische, weitschweifige Ballade „Der Weg in die Ferne“ lieh sich Joachim Witt den ungemein intimen, (nur) auf den ersten Blick sehr friedvollen und entspannten, vielmehr jedoch äußerst vieldeutigen und (lyrisch) verschachtelten 1979er-Klassiker „Heaven“ der brillanten New Yorker New-Wave-Band „Talking Heads“ aus und gestaltete aus dieser fragilen Wave-Pop-Elegie eine verschnörkelte Ode auf eine imaginäre Bar namens „Heaven“, die als „Weg in die Ferne“ hinab/hinein/hinaufführt „zur endlos kalten Wärme“ (Textzitat) – was immer dies auch sein mag! Mit der neun(!)minütigen, sich hemmungslos auswachsenden, nahezu alles andere überflutenden Synthesizer-Arie „Sonne hat sie gesagt“, deren endlos erscheinende, sphärische Keyboard-Schwaden, die so zurückhaltende und gleichförmig gehackte Rhythmik, sowie das voluminös-futuristische Flair insgesamt, an so manche, stilistisch ähnlich ausgerichtete Klangspielerei auf der ersten und zweiten LP von „Ultravox“ MIT Midge Ure oder gar an einige verschrobene Beiträge aus der „Berlin-Trilogie“ von David Bowie gemahnen, endet ein vom ersten bis zum letzten Takt schier perfektes Album ohne jeglichen Durchhänger, das immer wieder zum Nachdenken, Sinnieren, Hoffen und Nachempfinden anregt; auch (und insbesondere) 35 Jahre nach Erstveröffentlichung, zumal nun vieles, was in den acht Liedern so satirisch, wie warnend, aufbereitet wurde, längst – meist bedauerlicherweise – eingetreten ist. „Silberblick“ ist, was die Jahre 1980/81 betrifft, in Sachen „Zeitgeist(kritik) in Liedform“ mit derselben zeitgeschichtlichen Relevanz zu bedenken, wie „Monarchie & Alltag“ von „Fehlfarben“ oder (natürlich in divergierendem musikalischen Umfeld) „Udopia“ von Udo Lindenberg.

Als der so unvermutete, wie in diesem Ausmaß überaus erstaunliche Erfolg von „Silberblick“, der, wie beschrieben, erst zur Jahreswende 1981/82 einsetzte, noch am Kochen war, entschied sich die WEA im März 1982, das – inhaltlich kaum weniger famose, aber weitaus diffizilere – Folgewerk „EdelweISS“ ins Rennen zu senden. Diese überwiegend schwarzhumorige, teils (nicht nur) verdeckt depressive, weltschmerzende, wiederum außerordentlich nachdenkliche und quergedachte LP war von Joachim Witt und fast denselben Begleitmusikern, wie bei „Silberblick“, bereits im Oktober 1981 fertiggestellt worden und wurde bis zum Zeitpunkt des Durchbruchs des „Goldenen Reiters“ seitens der Firma zurückgehalten. Zehn als sehr maschinell, unterkühlt auffallende und eindrucksvoll synthesizerlastige Kompositionen beherbergt „Edelweiß“, betreffend dessen Betitelung Joachim vor ein paar Jahren zu Protokoll gab, diese ergäbe überhaupt keinen Sinn, stünde auch nicht in Verbindung zu Songmaterial und Textaussagen, sondern sei ihm einfach so eingefallen. Für ihn hieß sein zweites Soloalbum „Edelweiß“ – also wurde es auch offiziell so betitelt Punkt!

Bekanntester Song aus diesem technoiden, dabei meist klirrend kalten und trotzdem gefühlsbetonten und ungewohnt persönlichen, weniger aus reinen Rollenliedern bestehenden Songzyklus war zweifelsohne die erste und einzige Singleauskoppelung „Herbergsvater (Tri Tra Trullala)“. Diese wurde als Kleine Schwarze allerdings erst im Mai 1982 veröffentlicht und drei Monate später, am 21. August desselben Jahres, in der deutschen Ausgabe des „Musikladen“ vorgestellt. Der gewollt penetrant und schablonen- wie phrasenhaft ausgearbeitete, rasierklingenscharfe Elektro-Ohrwurm ist, laut des Interpreten „ein Spottlied auf sogenannte Autoritäten“, die nun mal „penetrant seien“, weshalb „Herbergsvater“ auch in genau diesem Sinne klanglich aufgestellt sei.

Eröffnet wird „Edelweiß“ durch den mit Marschmusik-ähnlicher Rhythmik überzeichneten, treibenden New-Wave-Rocker „Inflation im Paradies“, der zickig und überkandidelt über eilige Weltflucht auf der Balance von Traum und Wirklichkeit bzw. bizarres Reisefieber, ausschließlich per TV und Photos ausgelebt, grübelt. Eine ähnliche Thematik, jedoch in emotionaler bzw. zwischenmenschlicher Betrachtungsweise, liegt dem mit vollster Absicht monoton und schematisch gehaltenen, instrumental eher zurückhaltend ausgekleideten, trotzigen Wunsch nach Ausbruch aus der Zivilisation, „Ich fahr‘ nach Afrika“, zugrunde. Hier beschließt das Lied-Ich aufgrund der Tatsache, dass ihn seine Angebetete nicht erhören mag, sei es aus Enttäuschung, aus Minderwertigkeitsgefühlen gegenüber der unerreichbaren Frau heraus, aus Angst vor den fürchterlichen seelischen Folgen der Ablehnung: „Es ist das Beste / ich fahr‘ nach Afrika“ (Textzitat).

Daran anschließend zog es Joachim Witt ohne Umwege ins „Exil“ (Songtitel): Ob mit dieser explizit flotten, voranstrebenden, sachtest frohsinnigeren Wave-Explosion die verworrenen Empfindungen eines Demenzkranken aus dessen Sicht erzählt werden, oder ob das Lied-Ich vielmehr in ein selbstgewähltes, inneres „Exil“ einzukehren gedenkt, ist nicht so einfach zu eruieren. Dies bleibt dem Hörer überlassen. „Exil“ ist zumindest einer der poplastigeren Titel auf „Edelweiß“, der auf jeden Fall eine hoffnungsvolle Singleauskoppelung abgegeben hätte, zumal eine gewisse stilbezogene Verwandtschaft betreffs musikalischer Umsetzung, Rhythmus und instrumentaler Darbietung mit dem legendären „Goldenen Reiter“ unüberhörbar ist. „Mutter Natur (oder: Das Echo von Euskirchen)“ wirkt dagegen wie eine pikant-derbe Persiflage auf neue deutsche Heimatverbundenheit im Sinne von Frl. Menkes „Hohen Bergen“, die zwar zum Zeitpunkt der Produktion von „Edelweiß“ noch gar nicht veröffentlicht worden waren, hinter denen aber Ex-„Duesenberg“-Harry Gutowski als Songwriter steckte, dessen Einfluss auf Joachim Witts deutschgesungene Frühwerke keinesfalls als unerheblich zu bezeichnen ist.

„Ich bin der Deutsche Neger“ ist eine fulminante Mixtur aus knalligem Maschinen-Beat a la „D.A.F.“, hitzigem Gitarren-Funk der Sorte „Talking Heads“ aus der Frühphase vor Brian Eno und verzerrt pseudo-schlagerhaftem Liebesgesäusel in zickiger Reinkultur. Für die kauzig-unnahbaren emotionalen Verhältnisse, Denk- und Fühlweisen eines meist vergeistigt und antihedonistisch wirkenden Künstlers, wie Joachim Witt zweifelsohne einer ist, kann der diesmal hochmelodische Pop/Rock-Verschnitt „Warten auf das große Glück“ tatsächlich als reale, offene und erwartungsvolle Liebeserklärung, als geradezu lustvolle Ode auf die holde Weiblichkeit bezeichnet werden, selbst wenn diese immer wieder als widerspenstig, störrisch und eigensinnig um die Ecke gedacht aus den Lautsprechern fließt und sprießt. Diese soeben dargebotene, drastische Glückseligkeit konterkariert sogleich der nächste „Edelweiß“-Beitrag, der da heißt „Denn ich bin so einsam“, klanglich erneut an David Byrne und die Seinen ebenso gemahnt, wie bezüglich Schlagzeug- und Bassarbeit an den tiefschwarzen Gruftrock-Klassiker „A Forest“ von „The Cure“ oder in seinem Gitarrensound an manche Depri-Arien der grandiosen „Joy Division“, die zur Dekadenwende 70er/80er das melancholische, düstere, trübsinnige und verzagte Element in die angesagte New-Wave- und New Romantic-Szenerie jener Musikära einbrachten. Percussiv, fast ausschließlich aus draller, nervöser Rhythmik bestehend, ohne jegliche Melodie und Harmonie, wünscht sich Joachim Witt nun „so weit, so weit“… nach „Kuwait“ (Songtitel) zu emigrieren, bevor das offenbar sadistisch veranlagte (und doch so großherzige und fürsorgliche) „Strenge Mädchen“ (Songtitel) zu peitschenden Rhythmen und (unter)griffigen Keyboard-Akkorden untertänigst glorifiziert wird.

„Edelweiß“ ist in Anbetracht seiner Intensität, seines Charme, seiner Dichte, kaum weniger elektrisierend und anziehend ausgefallen, als der Vorgänger „Silberblick“. Es fehlen allerdings zeitkritische, womöglich politische Anspielungen, die das Debüt nicht nur kenn-, sondern auch besonders auszeichneten. Musikalisch standen für „Edelweiß“, neben den unvermeidlichen „Talking Heads“, unüberhörbar kommerzfreie NDW-Projekte, wie „D.A.F.“ oder „Der Plan“, Pate, was insbesondere die von denen begründeten Formen von Minimalismus, provokativer Eintönigkeit und arrangementbezogener Schlichtheit betrifft. „Edelweiß“ scheint inhaltlich weitaus persönlicher, intimer, tiefer im Leben des Joachim Witt selbst verwurzelt zu sein, als der Vorgänger, zumal hier Rollenlieder zumeist gegen aus eigener Sicht des Künstlers dargebotene Reime ausgetauscht wurden. „Edelweiß“ ist ohne Frage ein sehr schwieriges, alles andere als leicht zugängliches Opus, dessen ausgeprägte Qualität und Vielseitigkeit sich erst nach mehrfachem Hören zu offenbaren vermag.

Am Anschluss an eine ausgiebige Deutschlandtournee, die im Norden der Republik sehr positiv aufgenommen wurde, im Süden jedoch oft Kopfschütteln bis Reserviertheit bei den Zuschauern auf den Plan rief, zog sich Joachim Witt nach den letzten Ausläufern des Hitparadenerfolges von „Herbergsvater (Tri Tra Trullala)“ vorerst aus der Öffentlichkeit zurück, um zwischen März und September 1983 das aufrichtig traumhafte, dritte Soloalbum „Märchenblau“ einzuspielen, das vorliegendes CD-Set „The Triple Album Collection“ komplettiert – und vermutlich den Hauptgrund dafür darstellen dürfte, dass sich gerade eingefleischte Witt-Freaks diesen Pappschuber zulegen. Denn „Märchenblau“ ist bislang nur einmal – und dies nur für ganz kurze Zeit -, es dürfte 1990/91 gewesen sein, vom einstigen Hamburger Blues- und Rocklabel „LINE Records“ auf Silberscheibe neu aufgelegt worden; seitdem war dieses ewig unterschätzte Meisterstück – neudeutsch gesagt – „out of Print“. So taten die Verantwortlichen von WARNER MUSIC den ganz besonders Interessierten, Chronisten, 80er-Kindern, NDW-Analytikern und Sammlern einen fürstlichen Gefallen, indem sie „Märchenblau“ nun der „Triple Album Collection“, sozusagen als „Sahnehäubchen“, beifügten.

Es sei sogleich und von vornherein angemerkt, dass es sich bei „Märchenblau“ seit jeher um mein unübertreffliches Lieblingsalbum von Joachim Witt handelt, welches ich mir damals, im Herbst 1983, auf blauem (!) Vinyl, bei „Karstadt“/Osterstraße zulegte und seitdem nicht mehr missen mag. Obschon der kommerzielle Erfolg der neun Titel dieses bahnbrechenden Werks sehr zu wünschen übrig ließ, sich trotz guter Fernsehpräsenz die drei daraus ausgekoppelten Singles gar nicht in den Verkaufshitparaden wiederfinden konnten, so traf gerade diese Produktion den missmutigen Zeitgeist jener Periode, zwischen Kriegsangst, Sorge vor dem „Orwell-Staat“, und dennoch vorhandenen, gewissen Hoffnungen auf den langsam aufkeimenden Wirtschaftsaufschwung nach einem Jahr „geistig moralischer Wende“-Regierung, in prägnantester Ausformung mitten ins Herz.

Im Gegensatz zu „Silberblick“ und „Edelweiß“, zeigte sich LP/CD Numero Drei von Joachim Witt als überraschend romantisch, warm, überwiegend deutlich melodisch, verträumt, beschaulich, idyllisch. Der zickige, häufig eine gewisse Gejagtheit, Eile oder Ungemütlichkeit ausstrahlende, gitarrenbetonte New-Wave-Rock-Modus der beiden ersten Scheiben, war nun weichen, gefühlvollen, teils elegischen, gar schmachtenden Keyboard- und Synthesizerbögen in einem charakteristischen New-Romantic-Kontext gewichen.

Dies spürt man sofort beim Titelsong, der diese wunderschöne Liedsammlung wohlig-spätherbstlich-urban einleitet. „Märchenblau“ wurde als erste Single ausgekoppelt und am 30. Oktober 1983 bei „Formel Eins“ vorgestellt. Bei diesem Geheimtipp für die Ewigkeit handelt es sich um eine einfühlsame, abgefederte Melodie auf Synthesizerbasis, die umgehend ins Ohr geht und stilistisch mit ähnlich fragil inszeniertem, britischen Synthipop a la „O.M.D.“, „China Crisis“ oder „Fiction Factory“ vergleichbar ist. In der ersten Strophe besingt Joachim ein nur allzu alltägliches Erlebnis: Ein junger Mann fährt im Fahrstuhl eines Kaufhauses in höhere Stockwerke; eine bildhübsche, blutjunge und gleichermaßen utopisch entfernte Frau besteigt denselben, gefolgt von ihren Eltern. Der so charmante, wie einnehmende Blick ihrer „märchenblauen“ Augen streift ihn nur ganz sacht und er hat daraufhin nur den einen einzigen Wunsch, sie möge ihm sagen, wer sie sei und wo sie wohne…Seine sehnsüchtigen Träume und Illusionen hinsichtlich des Mädchens nehmen in Strophe 2 surreale, phantasievolle, ausufernde Züge an, so dass dieses sanfte Liebeslied, verfeinert durch ein nächtlich-schwüles Saxophon, letztlich auf zwei Ebenen – der fassbaren und der erträumten – spielt, welche dem per se hittauglichen Titel ein ganz individuelles Flair verabreichen.

„Einmal werd ich ganz berühmt“ ist eine – musikalisch diesmal ebenfalls weitaus lieblicher und weniger grell ausgefallene – Fortsetzung von „Kosmetik (Ich bin das Glück dieser Erde)“. In diesem temporeichen, durchaus tanzbaren, wehenden Synthiohrwurm begibt sich Joachim wieder mal in die Rolle des „Mädchens Kosmetik“, das diesmal aber weit weniger berechnend, arrogant, männermordend, grenzenlos zielstrebig auftritt, denn träumerisch, hoffend, nicht nur von äußerlicher Schönheit, sondern auch von innerer Herzlichkeit erfüllt,  durchzogen von einer süßen Form kindlicher Naivität und Zuversicht, eines schönen Tages ganz oben auf der Leiter von Jet-Set und In-Szene zu stehen, ohne dieses mit brutalstmöglichen Mitteln zwanghaft erreichen zu müssen.

Es folgt das so unterkühlte, wie heißblütige, von bissigen, spitzen Formulierungen durchsetzte Synthi-Rock-Dance-Gebräu „Rhythmus im Blut“, das – im wahrsten Sinne des Wortes – den ‚Rhythmus der Stadt‘ an einem verregneten Herbsttag glänzend, drall, inklusive eines regelrechten Feuerwerks an Wortspielereien und Skizzen des urbanen Alltags, göttlich persifliert. Daran schließt ein wahres, tiefgehendes, echtes Liebeslied namens „Halt mich“ an, das einen zwar von der Schönheit der Liebe hingerissenen, fast besessenen, aber zugleich – was selten genug vorkommt – enorm zufriedenen, ruhigen und bedachten Joachim Witt an den Tag legt. Diese gefühlsbezogene Gelassenheit, Wonne und Erfüllung, setzen sich, geradezu sinnesfreudig und genüsslich, in der vertrackten, sensiblen, hintergründig einwenig jazzorientierten Synthipop-Ballade „Wie ein wilder Stier“ kongenial, exzessiv und leidenschaftlich fort.

Das ultraeingängige Synthi-Epos „Hörner in der Nacht“, Ende November 1983 als zweite Single aus „Märchenblau“ ausgekoppelt, hatte ich in einer früheren Analyse als “das sanfteste Lied über eine tödliche Umweltkatastrophe, das in Deutschland jemals geschrieben wurde“ bezeichnet. Dieser beachtenswert zurückhaltend, sanftmütig und dezent arrangierte Ohrenschmaus, erzählt von einer ausgelassenen Partynacht in irgendeinem Industriestädtchen; alle singen, tanzen, genießen die Stimmung, niemand merkt, was sich währenddessen oben am Himmel zusammenbraut… und sanft erklingen plötzlich die „Hörner in der Nacht“, denn die giftige Chlorgaswolke aus irgendeiner örtlichen Chemiefabrik hat sich ‚mal wieder‘ unsichtbar und doch so vernichtend den Weg durch die Straßen gebahnt, so dass der lautstarke Fetenlärm bald von Krankenwagensirenen, hilflos durch die Straßen irrenden Menschen und Polizei-Tatü-Tata unerbittlich und erbarmungslos übertönt und letztlich abgetötet wird – und all dies geschieht zu einer absichtlich überzuckerten, lieblichen, schnittigen, fast kinderliedartigen Melodie, die den ernsthaften, bedrohlichen Inhalt des Textes, der niemals zeigefingerschwenkend, vielmehr mitfühlend, verständnisvoll, aufscheint, auf hinterlistige, nahezu diabolische Art und Weise konsequent ad absurdum führt.

„Night and Day“ ist ein 1932 entstandener Jazz-Standard, der zunächst von Fred Astaire, später von Frank Sinatra oder Bing Crosby, zum weltumfassenden Evergreen ausgestaltet wurde. Bevor er hierzulande als Werbung für gleichnamige Kaffeesorte verschandelt wurde, spann Joachim mit seiner so eigenwilligen, wie sympathischen Interpretation dieses Dauerbrenners aus dem „Great American Songbook“ den stilistischen Bogen, von New Wave über Synthipop und New Romantic, hin zur New-Jazz-Bewegung, die 1984/85 mittels (damals) aktueller Acts, wie „Sade“, „Matt Bianco“, „Working Week“ oder „Shakatak“, ein kleines, aber feines, von Großbritannien herkommendes Swing/Jazz/Bossa-Nova-Revival auch in unseren Breitengraden einläutete. Zwischen Chanson, Electropop, mittels sachtem Percussion, leisen, dunklen Keyboardwällen, schwebendem Barsaxophon und softem Synthi-Bass phänomenal arrangiert, kreierte Joachim Witt aus der zunächst typisch US-amerikanischen Musicalmelodie einen verregnet-abendlichen, sehr britisch anmutenden Edelpopsong erster Güteklasse, der bereits 1983 erahnen ließ, dass sich der Experimentierer und Stilmischer aus Hamburg drei Jahre später für ein gesamtes Album lang („Moonlight Nights“, 1986) gänzlich englischgesungenem Jazz-Pop-Funk verschreiben könnte…

Das konzeptionslose Rhythmus-Geblubber der sinnfrei daherkommenden Synthesizer-Orgie „I know – You know (she knows Kino)“ kann man getrost überspringen; nicht wenige Joachim Witt-Fans fragen sich, weshalb dieses uninspirierte Nümmerchen überhaupt den Weg auf eine Langspielplatte hatte finden können. Doch der vorzügliche Abschluss von „Märchenblau“, macht dieses einzige Manko der LP/CD schnell wieder wett: „Wieder bin ich nicht geflogen“, im Februar 1984 dritte und letzte (gänzlich unbeachtete) Singleauskoppelung, könnte rein musikalisch bzw. bezüglich Phrasierung gut und gerne als deutsche Deutung des New-Wave-Meilensteins „Vienna“ von „Ultravox“ angesehen werden. Dieses so enttäuschte, wie doch niemals alle Hoffnung aufgebende Synthi-Chanson beendet diejenige Produktion des Joachim Witt, die ob ihrer Warmherzigkeit, Romantik und Ruhe einen absoluten Höhepunkt im kreativen Schaffen eines noch heute enorm aktiven, immer noch polarisierenden, gewaltig unterschätzten, oft missverstandenen Künstlers, der sich weiterhin und immer wieder in keine Schublade pressen lassen mag.

„The Triple Album Collection“ fasst auf bestem Preisniveau das bis heute imponierende, begeisternde Frühwerk des Joachim Witt großartig und exzellent zusammen. Viele Lieder der drei hier berücksichtigten Alben haben auch und besonders a.D. 2016 eine tiefgreifende, lyrische Bedeutung, haben einiges vorausgesehen, was heutzutage (leider) Gang und Gäbe geworden zu sein scheint.

Nachgeborenen, die Herrn Witt vielleicht erst durch seine „Bayreuth“-Trilogie zur Jahrtausendwende so richtig kennengelernt und ins Herz geschlossen haben, sei diese „Triple Album Collection“ ebenso aus ganzem Herzen an dasselbe gelegt, wie Musik- und Zeitgeistforschern, Zeitzeugen und Analysten aus ‚unserer Zeit‘, die (noch) einmal aus erster Hand – noch dazu in bestem New Wave- Gitarrenrock und Synthipop-Klangbild – vermittelt bekommen wollen, wie es in diesem, unseren Lande Ende der 70er, Anfang der 80er gesellschaftlich, politisch und kulturell so aussah, wie dies künstlerisch-kreativ kommentiert, verballhornt und mitgestaltet in einem wurde. Die in der „Triple Album Collection“ von Joachim Witt zusammengefassten drei CDs bieten die allerbeste Möglichkeit dazu!

 

Holger Stürenburg, 09.bis 14. Januar 2016
http://www.warnermusic.de
http://www.joachimwitt.de/

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