MARIANNE ROSENBERG
“Meine Stimme ist wirklich ein Geschenk!”
Marianne Rosenberg wusste schon als junges Mädchen, dass ihr einmal Menschen auf der Bühne zu jubeln werden …:
Pop-Ikone MARIANNE ROSENBERG wusste schon als kleines Mädchen, dass ihr einmal Menschen auf der Bühne zu jubeln werden. In der MDR-Talkshow “Riverboat” sprach sie am 01.05.2020 auch über ihre Covid-19-Erkrankung.
Kim Fisher: Leute, was soll ich sagen – da kommt Dein Album raus und ist auf Platz 1…
Ja, zum ersten Mal in meinem Leben.
Kim Fisher: Und dann kommt was?
Dann bekomme ich am darauffolgenden Tag Fieber und diese schreckliche Krankheit, die wir seit Wochen im Fernsehen sehen. Gott sei Dank nicht in dieser harten Form. Bei mir galt es als harmloser Verlauf. Ich bin getestet worden, war in Quarantäne, bin noch mal getestet worden und jetzt negativ. Jetzt geht man so im Allgemeinen davon aus, dass ich Antikörper gebildet habe und niemanden mehr anstecken kann. Aber wer weiß es wirklich? Ich trage immer noch Masken und möchte anderen Menschen gegenüber den Respekt wahren, sich in Sicherheit wiegen zu können.
Kim Fisher: Wenn man die Diagnose hat, was passiert da emotional?
Also, man bekommt Angst. Es wäre besser gewesen, wenn ich diese Bilder aus den Medien nicht gesehen hätte. Man hat ja kaum Menschen gesehen, die einen leichteren Verlauf hatten und gesundet sind. Nur diese, die bäuchlings auf Intensivstationen lagen und intubiert waren. Es wurde dann schlimmer bei mir, ich hatte Fieber und musste drei Tage ins Krankenhaus zur Beobachtung. Ich war aber nie sauerstoffunterversorgt. Ich war immer im sicheren Bereich, habe mich aber entschieden, dass ich es erzählen werde. Denn wenn man als bekannte Person im Krankenhaus ist, gibt es auch dort Fans und man muss Autogramme geben (lacht). Ich wollte nicht, dass spekuliert wird, ob ich jemals wieder das hohe C singen kann. Das wollte ich nicht riskieren. Und erlebte auf einmal die Aufregung der Journalisten, die einheitlich sagten, sie wären zum ersten Mal jemand begegnet, der das überstanden hat und wieder gesund ist. Das hat mich nachdenklich gemacht mit den ganzen Zahlen, die so kursieren.
Über ihre “Zauberstimme” sagte Marianne Rosenberg im Gespräch mit Kim Fisher:
Meine Stimme ist wirklich ein Geschenk. Die Mutter meines Vaters war eine große Sängerin, viele in unserer Familie hatten eine wunderbare Stimme. Als Teenager habe ich mir zuhause immer Bühnen gebaut mit Tischen und Stühlen, habe mich draufgestellt und habe gesungen. Den Applaus selber gemacht, mich im Bad eingeriegelt, weil es dort besser schallte. Dann klopften die anderen an und fragten: „Was machst Du da drin? Komm mal raus!“ Das war oft sehr peinlich. Ich glaube, ich habe von dieser Karriere geträumt, als ich den ersten „Grand Prix de la Chanson“ gesehen habe und sah vor meinem inneren Auge, wie mir ganz viele Menschen zu jubeln.
Und das hat mein Vater erkannt und daran hat meine ganze neunköpfige Familie dann gearbeitet. Deshalb sage ich auch immer: diese Siebzigerjahre-Karriere war „unsere“ Karriere – das war nicht nur meine.
Textquelle: Plan A | PR, Antje Pohle (Textvorlage)