MARIANNE & MICHAEL
Schlagerbooom & Co.: "Es hat sich alles verändert" – Das große smago! Interview mit Marianne & Michael!

Das Traumpaar der Volksmusik ist am 30.07.2017 in der ARD-Sendung “Immer wieder sonntags” zu Gast!  

1974 habt Ihr in dem Heimatfilm "Der Jäger von Fall" mitgewirkt …

Michael: Das war reiner Zufall …

 
Wieso gab es danach keine weiteren Heimatfilme mehr mit Marianne & Michael?
 
Marianne: Wir waren und sind in erster Linie Moderatoren und Sänger. Wir hätten gar keine Zeit gehabt. Das ist ja immer so beim Filmgeschäft, das Du die Tage blockieren musst. Wir waren so gut eingespannt mit unseren Fernsehsendungen und mit unseren Tourneen, dass da wirklich keine Zeit gewesen wäre. Und da waren ja auch noch diese vielen Tonträger …
 
Wie sehr genießt Ihr es vor diesem Hintergrund, dass Ihr Euer Berufsleben ein ganzes Stück weit "entschleunigt" habt?
 
Michael: Wir genießen es sehr, dass es bei uns wesentlich ruhiger geworden ist. Es hat alles seine positiven Seiten, was im Leben passiert, und wir genießen wirklich ein bisschen unseren Unruhestand, weil wir eben noch nicht aufhören und wie gesagt einmal im Jahr eine Tournee machen. Wir sind ja 2017 mit der "Klingenden Bergweihnacht" unterwegs, das sind 30 Konzerte im Winter. Und im Frühjahr 2018 gehen wir dann mit den "Lustigen Musikanten" auf Tournee.
 
Bereut Ihr – aus heutiger Sicht gesehen – Eure Teilnahme beim "Grand Prix der Volksmusik", bei dem alle deutschen Stars (Maria & Margot Hellwig, Heino sowie auch ihr) kurioserweise auf den hinteren Rängen gelandet seid?

Marianne: Überhaupt nicht! Wir waren beim ersten Mal dabei. Wir hatten einen Mords-Spaß, eine „Mords Gaudi“ Ich erinnere mich, damals noch in Wien. Wir alle hatten die Idee: Man muss diese Sendung mit aus der Taufe heben und ihr eine Plattform geben, mit populären Künstlern und darum waren auch die „Hellwigs“ und Heino dabei. Ich kann mich erinnern, dass es eine sehr lustige Sendung war, auch vor allem nachts. (lacht)

 

Die von Florian Silbereisen präsentierte "Feste" Shows haben eine ganz gewaltige Veränderung durchgemacht. Aus den eher etwas biederen "Festen der Volksmusik" wurden Arenen-Events à la "Schlagerbooom". Wie beurteilt Ihr diese Entwicklung?

Marianne: Man muss mit der Zeit gehen. Der Schlager ist beliebt, und ich denke auch, der Erfolg gibt Florian Silbereisen und Michael Jürgens (geistiger Kopf der "Feste" Shows) recht. Vor allem die Zuschauer geben ihm recht. Von den Hallenkapazitäten der Tournee ganz zu schweigen. Die müssen ja immer nach noch größeren Hallen suchen. Also: Alles spricht dafür, dass dieses Konzept sehr, sehr richtig war und ist, da kann man dem Florian Silbereisen und dem Michael Jürgens nur gratulieren.
Gibt es den von Florian Silbereisen und Michael Jürgens losgetretenen "Schlagerbooom" eigentlich wirklich?
 
Marianne: Den gibt’s! Ich bin ein großer Fan von Helene Fischer, Andrea Berg und wie sie alle heißen. Sie machen ihre Sache schon richtig und treffen den Zahn der Zeit. Und dann ist das auch gut so.
 
Nur, dass die Volksmusik hierbei völlig auf der Strecke bleibt …
 
Michael: Ich bin da voller Zuversicht. WIR sind ja doch mehr der Volksmusik zugeschrieben. Ich denke aber, dass auch das wiederkommen wird. Es ist alles eine Wellenbewegung. Wobei ich diese Entwicklung nach wie vor traurig finde. Wir sind ja Freunde der Egerländer- und Oberkrainer-Musik. Diese findet medial gar nicht mehr statt! Es ist nur noch eine einzige Klatsch-Schlager- und Ballermann-Geschichte.

 

 
Viele einstige Nachwuchssternchen haben durch Euch das Laufen gelernt. Beispielsweise habt Ihr die Geschwister Hofmann – heute Anita & Alexandra Hofmann – entdeckt und gefördert. Wir beurteilt Ihr deren Entwicklung?
 
Michael: Ich find´s toll, was sie machen. Ich finde, das ist immer so schwierig. Sie sind in der Schublade "Volksmusik". Und da rauszukommen, ist ganz schwierig. Aber was sie machen, ist gut.

Marianne: Wir sind sehr begeistert von dem, was wir von ihnen alles hören und sehen.

 
Werdet Ihr im Rahmen der "Lustige Musikanten – unterwegs" Tour auch Nachwuchs-Künstlern wieder eine Chance geben?
 
Michael: Nein, nein, nein. es ist ganz schwer für den Nachwuchs, weil die ganzen Schallplattenfirmen alle kein Geld mehr investieren. Und dann wird es ganz schwierig.

Marianne: Es hat sich halt alles verändert.

 
Ist die Tournee "Lustige Musikanten – unterwegs" als die finale Abschieds-Tournee von Marianne & Michael zu sehen?
 
Marianne: Nein, nein … Ich muss sagen, das Schöne ist ja wirklich, dass ein Künstler genau timen kann, wie lange er noch auf der Bühne stehen möchte. Und das hält einen jung und fit, und wir fühlen uns im Herzen eben noch so jung und so fit. Deshalb, würde es uns, so glaube ich, nicht gut tun, wenn wir jetzt schon in den Ruhestand gehen würden. Wir haben so viele Aufgaben vor uns, mit unserem Verein „Frohes Herz“ e.V. sowie mit uns als Großeltern.
 
Michael: Wir haben zwei Enkelkinder. Und wir haben viele Hobbies – vom Bergsteigen, Golfen, Skifahren angefangen bis hin zu den Tourneen und der Leidenschaft zur Musik. Und vor allem: Wir haben UNS! Solange uns die Leute noch gerne sehen und hören, bleiben wir noch ein bisschen da. Es ist wunderbar, dass man das so schön langsam auslaufen lassen kann.
 
Früher wart Ihr Gastgeber großer eigener Tournee. Wie ist das Gefühl, wenn Ihr jetzt – u. a. mit Stefan Mross – "nur" Stargäste einer "Fremd-Tournee" (wie zum Beispiel diesen Winter "Die klingende Bergweihnacht") auftretet und sich hier gegebenenfalls auch "unterordnen?
 
Marianne: Das hat sich alles verändert. Gott sei Dank. Im Gegenteil, ich bin froh, wenn einem die Hauptlast der Moderation abgenommen wird. Wir sind ganz locker vom Hocker, und wir wissen, dass wir in erster Linie Musikanten sind und genießen das sehr. Wir sind eigentlich eine große Tournee-Familie. Und es ist wirklich schön, dass wir immer noch gefragt sind als Musikanten oder manches Mal als Moderatoren. Das ist das Salz in der Suppe für einen Künstler. Etwas Schöneres gibt es nicht.

Michael: Bei der "Klingenden Bergweihnacht" haben wir nur zwei Auftritte, da ist ja Hansy Vogt der Präsentator, während wir bei der "Lustigen Musikanten – unterwegs" Tour im Frühjahr die Moderatoren sind.

 
Könnt Ihr schon etwas zum Konzept Eurer Tournee "Lustige Musikanten – unterwegs" verraten?
 
Marianne: Wir werden sicherlich in Blöcken arbeiten. Zumindest im ersten Teil. Wir werden auch viel gemeinsam machen. Wir haben so ein tolles Team: die Angela Wiedl, die Schäfer und Ronny Weiland. Die Ideen werden uns schon nicht ausgehen (lacht).

Michael: Wir werden uns in Ruhe zusammensetzen und einen "Ideenpool" gründen und viel gemeinsam kreieren. Wichtig ist, dass die Leute gute Qualität kriegen und vor allem lachen können, dass aber auch Balladen erklingen, die das Herz anregen. Die Volksmusik kommt momentan in den Sendern viel zu kurz. Bei uns kommen jedoch alle auf ihre Kosten.

 
Früher waren Konzerte mit Live-Orchester eine Selbstverständlichkeit. Inwieweit trauert Ihr diesen Zeiten nach oder habt Ihr Verständnis dafür, dass Live-Bands in der heutigen Zeit finanziell kaum mehr "stemmbar" sind?
 
Marianne: Natürlich ist ein Live-Orchester der Hammer, und wir trauern dieser Zeit echt nach, aber es ist einfach nicht mehr finanzierbar. Es ist dem Zeitgeist geschuldet.

Michael: Aber wir haben noch immer einen herzlichen Kontakt zu unseren einstigen Band-Leadern Marius Frank und Otti Bauer.

 
Ihr seid seit jeher sehr stark karitativ engagiert. Gibt es ein aktuelles Herzensprojekt von Marianne & Michael?
 
Marianne: Was uns, wie eingangs bereits erwähnt, sehr am Herzen liegt, ist unser Verein „Frohes Herz e.V.“. Das ist das "Kind" von Michael. Wir haben im 1 jährigen Bestehen unseres Vereines (8. Sept. 2016) bis heute fast 200.000.- € erwirtschaftet und bedürftige Münchner und Kinder helfen können. Wir sind schon 25 Jahre karitativ unterwegs, zum Beispiel für den „EAGLES – Charity Goldclub“ und haben in 23 Jahren mehr als 30 Millionen Euro – die wir eingenommen haben – 1:1 an Bedürftige Menschen weitergeben können. Das ist für uns ein ganz großes Anliegen. Bis ins hohe Alter. Das ist unser Lebenselixier.
 
Was ist für Euch – frei nach Roland Kaiser – "Das Beste am Leben"?
 

Michael: Das Wichtigste für uns zwei ist die Familie, die zwei Enkelkinder, die wir haben, die zwei Söhne – wir haben da einen regen Austausch. Aber das Allerallerwichtigste, was uns wirklich am Herzen liegt, ist, dass wir eine wunderschöne Beziehung haben, mein Mann und ich. Dass wir uns von Herzen gut sind, von Herzen lieben.

2019 steht der 70. Geburtstag von Michael an. Ist hierzu bereits schon etwas in der Pipeline?
 
Marianne: Also, so weit im Voraus planen wir nicht – und ein Veranstalter auch nicht. Wir werden sehen …

BITTE BEACHTEN SIE: In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Stadlpost" (Juli / August 2017)  finden sich viele weitere Fragen an und Antworten von Marianne & Michael!

 

Andy Tichler, Chefredakteur www.smago.de

http://www.marianne-und-michael.de/

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