KURIOSES
In Brandenburg gibt es “Trabi-Duft” aus der Dose!

Das “Bild” ist fast vergessen, die Erinnerung an den Gestank von damals aber sofort wach…! 

Das Bild ist fast vergessen, die Erinnerung an den Gestank von damals aber sofort wach. Wenn Thorsten Jahn im Trabi seines Kumpels ordentlich auf das Gaspedal drückt, steigen weiß-graue Qualmwolken aus dem dünnen Auspuffrohr – und es stinkt erbärmlich. “Dieser Geruch war in der DDR allgegenwärtig”, sagt der 33-jährige Unternehmer aus dem brandenburgischen Eisenhüttenstadt.

Mit dem letzten Trabi wird es auch den typischen Auto-Mief der DDR-Zweitakter nicht mehr geben. Um etwas gegen das Vergessen zu tun, füllt der Inhaber des Internet-Shops “osthits.de” den “Duft” in Dosen. Der Verkauf läuft seit etwa einer Woche.

An die 100 Dosen hat die Firma inzwischen verschickt. “Wir haben schon bis Italien geliefert”, berichtet der gelernte Stuckateur. “Jetzt liegen Anfragen aus Kanada vor.” Mit seinem Kumpel kam er auf die Idee, den unverwechselbaren Geruch zu konservieren. Auf den Straßen sehe man immer weniger Trabis fahren, auch der typische Geruch verblasse im Gedächtnis der Leute. “Früher war der Geruch immer in der Nase”, erzählt Jahn, der selbst eine “Rennpappe” fuhr. Jetzt können sich Nostalgiker den Trabi-Gestank aus der Dose holen.

Jahn und seine Mitarbeiter “zapfen” die Abgase direkt aus dem Auspuff. Mit einer alten Grillzange halten sie für zehn Sekunden einen Wattebausch in das Rohr. Es stinkt und qualmt und dunkle Rußpartikel setzen sich in der sauberen Watte fest. Die Bällchen – eins pro Dose – werden in die Blechbüchsen gefüllt. Im Geschäft verschließen die jungen Leute die Dosen mit einer speziellen Maschine. Ein buntes Etikett informiert über den Inhalt und einen Teil der Inhaltsstoffe. Das Geschäft läuft über das Internet.

Eine Dose “Trabi-Duft – Die Luft des Ostens” kostet 3,98 Euro und wird von Eisenhüttenstadt aus verschickt. Die Idee lässt sich der Unternehmer derzeit patentieren. Was die Kunden mit dem DDR-Mief machen – Jahn weiß es nicht. “Es kamen noch keine Rückmeldungen.” Den Internethandel betreibt der junge Mann seit November 2003. Bis zu 3.000 Besucher klicken täglich die Seite an. Inzwischen verkauft die Firma auch Produkte im eigenen Laden in Eisenhüttenstadt.

Viele von Jahns Freunden gingen in den Westen und verbrachten bei Besuchen daheim viel Zeit mit der Jagd nach Ostprodukten. “Warum soll man ihnen die Sachen nicht schicken”, dachte sich der Eisenhüttenstädter. Die Arbeit als Stuckateur hängte er nach zwölf Jahren an den Nagel. Inzwischen bietet er 2.500 Erzeugnisse aus dem Osten an, von Putzmitteln über Nickis und Dederon-Netzen bis hin zu Lebensmitteln.

Jahn hat rund 70 Lieferanten. “Täglich nehmen wir neue Produkte auf.” Zum Bestand gehören Artikel, die noch aus DDR-Zeiten stammen sowie solche, die die Wende überlebten und immer noch produziert werden. “Derzeit sind Kinderbücher und russische Märchen stark gefragt.” Seit einem Monat verschickt der Unternehmer auch Ostpakete. Neu im Sortiment sind “Ossi-Boxen”, Dosen mit nostalgischem Inhalt. Geplant ist ein ähnliches Angebot mit dem Titel “Held der Arbeit”.

dpa

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