YVONNE CATTERFELD, BEATRICE EGLI, ANDREA JÜRGENS, ALEXANDRA LEXER, PETER MAFFAY, DIE SCHLÜMPFE, URPSRUNG BUAM u.a.
Deutschsprachige Neuerscheinungen per 10. März 2017!

Präsentiert von Stephan Imming! 

SDP – Die bunte Seite der Macht

 

Wer bei „SDP“ an Herbert Wehner, Willy Brandt und Helmut Schmidt denkt, begeht einen Fehler und sollte noch mal genauer hinschauen. SDP ist nämlich die Abkürzung für „Stone Deaf Production“ und das wiederum der Name einer Berliner Band, die sich bereits 1999 formierte. Es dauerte allerdings eine Weile, bis SDP erstmals in den Charts auftauchten – 2012 war es so weit mit dem Album, dessen Name Programm ist: „Die bekannteste unbekannte Band der Welt“ – der Name bezog sich vermutlich darauf, dass das Duo schon damals sehr aktiv auf dem Internetkanal Youtube war. Interessant ist, dass die Gruppe sich nur schwer musikalisch einordnen lässt – selbst nennt die Band ihren Musikstil „Irgendwie Pop“, was man vielleicht auch sogar als Bandnamen hätte nehmen können. Dass die Musik der umtriebigen Band auch schlagereske Züge hat, beweist der Hit, den Peter Wackel 2015 hatte: „Wo war ich in der Nacht von Freitag bis Montag“ ist ein SDP-Original. Auf dem letzten Erfolgsalbum „Zurück in die Zukunst“ ist bekanntlich der Knaller „Deine Freundin“ enthalten – noch immer wundert es mich, warum dieser recht weit verbreitete und erfolgreiche Hit nicht auch von einem Schlagersänger gesungen wird – eigentlich perfekt z. B. für DJ Ötzi – na, man wird sehen. Inzwischen gibt es ja sogar neues Material der  Jungs aus Berlin. Die Berliner Band auch mit ihrer neuen CD das zu halten, was andere nur versprechen, nämlich: „Hier ist für jeden Musikfan was dabei“. Das Album ist auf Wunsch auch im Vinylformat zu haben.

 

Schlümpfe – das verschlumpfte Album

 

Am 13. Februar 1978 wurde Chartsgeschichte geschrieben – erstmals enterten die Schlümpfe die deutschen Charts. Nach Rechnung der Plattenfirma ist das nun genau 40 Jahre her (wer wird denn pingelig sein?). Zeit für ein Comeback der Schlümpfe mit einem Projekt, wie es auch altbekannt ist: Schon 1980 war die „Hitparade der Schlümpfe“ an der Spitze der Charts – ebenso 1981 die „Hitparade der Schlümpfe 2“ – weitere Tonträger der Art folgten, bis das Konzept sich totgefahren hatte – dachte man. 1995 gab es einen neuen Anlauf mit „Tekkno ist cool“ – ein sensationeller erneuter Nummer-1-Erfolg – die CD hielt sich über ein Jahr in den Charts, aber erneut ließ irgendwann das Interesse nach. 2011/12 versuchte man es noch mit „Die Hits der Schlümpfe“, was aber nicht mehr besonders funktionierte. Nachdem nun ein paar Jahre ins Land gezogen sind, wird ein neuer Versuch der „Schlümpfe“ gewagt, die sich übrigens gut gehalten haben und heute noch aussehen wie vor 40 Jahren (hä ähm). Neben internationalen Hits werden auch deutsche Titel verballhornt – u. a. wird aus KLUBBB3s „Du schaffst das schon“ der Titel „In meinem Kopf“.

 

Subway to Sally – NEON

 

Was es nicht alles gibt… die Potsdamer Mittelalter-Band Subway To Sally veröffentlicht mit „NEON“ ein „Live-Semi-Akustik-Album“, das bei der letzten „Ekustik“-Tour mitgeschnitten wurde. Gemeint ist damit eine Mischung aus akustischen Instrumenten und den elektrischen Impulsen des „Dub-Step-Künstlers“, des Soundtüftlers Cop Dickie. – Was mit traditionellen Instrumenten wie Drehleier, Dudelsack und Flöte nebst Gitarren, Schlagwerk, Laute etc. möglich ist, bewiesen Subway To Sally bereits mit ihren „Nackt“ bzw. „Nackt II“ Tourneen 2006 und 2010 (nicht zu verwechseln mit Andrea Bergs „Splitternackt“). 2016 entschloss man sich, den Weg modifiziert mit einer „Neu-Nackt-Tour“, also einer Neo-Nackt-Tour – kurz „NEON“ fortzusetzen. Die besten Performances der komplett mitgeschnittenen(!) Tour sind auf „NEON“ zu sehen und hören – der geneigte Fan kann den Tonträger auch im Vinylformat käuflich erwerben.

 

Yvonne Catterfeld – Guten Morgen, Freiheit

 

Unter der Regie Dieter Bohlens hatte Yvonne Catterfeld 2003 ihren großen Durchbruch als Sängerin und hat mit „Für Dich“ einen Hit gehabt, der bis heute so beliebt ist, dass die Echopreisträgerin Vanessa Mai ihn nicht nur gecovert hat, sondern sogar als Titel ihres Albums verwendete. Seither sind viele Jahre vergangen, und Yvonne hat sich künstlerisch weiterentwickelt – vermutlich nicht zuletzt auch aufgrund ihrer Teilnahme bei der Vox-Show „Sing meinen Song“. – Musikalisch wie auch inhaltlich will Yvonne nach der Geburt ihres Kindes nun neue Wege gehen. Die neue CD entsteht auf einem eigenen Label, um möglichst gut Fremdeinflüssen zu entgehen (- wobei es ja in diesen Konstellationen bisweilen üblich ist, sich fremde Ratgeber zu holen und damit dann doch wieder nicht selbstbestimmt zu sein – aber vielleicht ist das im Fall „Catterfeld“ ja nicht so..-). Das Album ist nicht nur in einer „Deluxe-Edition“ zu haben, sondern sogar in einer handsignierten  „limitierten Deluxe-Fan-Edition“.

 

Beatrice Egli – Kick im Augenblick – Live-Tour

 

Anno 2013 siegte Beatrice Egli bei der wohl größten hiesigen Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ und ist wohl die einzige Teilnehmerin der Show, die diesem Anspruch zumindest mal ansatzweise gerecht werden kann. Seit ihrem Sieg kann sie klar zu den etablierten Sängerinnen des Landes gezählt werden. Im vergangenen Jahr ging die Schweizerin auf Deutschlandtour mit Band. Angekündigt war die Show als Veranstaltung mit Party, Glamour und besinnlich-intimen Momenten. Ob Beatrice diesem Anspruch gerecht wurde, kann dem nun veröffentlichten Live-Mitschnitt entnommen werden, der im Berliner Tempodrom aufgezeichnet wurde. Spannend ist übrigens, dass es momentan Trend ist, wenn Schlagerdamen sich bei der Neuen Deutschen Welle bedienen. Michelle zelebrierte auf ihrer aktuellen Tour ein entsprechendes Medley (es wäre zu schön, wenn auch DAS Konzert auf DVD festgehalten werden würde), Vanessa Mai feiert den Münchener Freiheit-Klassiker „Ohne Dich“ und Beatrice nimmt sich Nenas „99 Luftballons“ an. Logisch, dass auf dem Tonträger der Superhit „Mein Herz“ nicht fehlen darf – ebenso wenig wie mein Favorit „Wo sind all die Romeos?“.  Der Tonträger ist auch als „Deluxe-Edition“  und als BluRay erhältlich.

 

Alexandra Lexer – Das Beste

 

Während Beatrice Egli schon durch die Mühlen von DSDS erfolgreich gegangen ist, muss die Schlagersängerin Alexandra Lexer erst noch ihre Casting-Tauglichkeit beweisen. Die 34-jährige Österreicherin hat sich allerdings bei RTL als „Auszubildende zur Masseurin“ vorgestellt – bisweilen sollen Massagen ja tatsächlich karriereförderlich sein. Es wird allerdings höchste Zeit.. von den weiblichen Kandidatinnen ist sie der „Oldie“ der disjährigen Staffel. – Was sie vor ihrer Zeit als „Gesundheits- und Krankenschwester“ (die Dame scheint vielseitig zu sein) so getan hat, wird auf der aktuellen Telamo-CD „Das Beste“ verkoppelt. Was genau mit „Bekannt aus den großen TV-Shows“ gemeint ist, dem Sticker, der auf dem Tonträger zu finden ist, kann man nur ahnen – sollte es Frau Lexer in die Mottoshows von RTL schaffen? Man wird sehen… Zum Glück war ihr Juryjoker ja Dieter Bohlen, der hat es gerichtet, während Michelle ihre Kollegin nicht weiterkommen lassen wollte… – Der aktuelle Tonträger ist sowohl im CD- als auch im DVD-Format zu haben.

 

Peter Maffay – Tabaluga – es lebe die Feundschaft – LIVE (auch als Premium Edition)

 

Seit über 30 Jahren erzählt Peter Maffay nun schon die Geschichte des kleinen Drachen Tabaluga, seit 1994 werden die Geschichten im Rahmen von Tourneen mit vielen Gaststars auch auf Deutschlands Bühnen erzählt. Im vergangenen Jahr war es wieder so weit – basierend auf dem gleichnamigen sechsten Konzeptalbum ging es ab Oktober vergangenen Jahres durch die großen Arenen unter dem Motto „Es lebe die Freundschaft“. Fast schon zum Inventar gehören dabei der „Magier“ Rufus Beck und „Arktos“ Heinz Hoenig. Bei der am 18. Und 19. November in der Dortmunder Westfalenhalle aufgezeichneten Show wirkten u. a. auch Tim Bendzko und Julia Neigel mit. – Der Tonträger erscheint u. a. auch in einer „Premium Edition“, einem aus CD und DVD bestehenden Set.

 

Andrea Jürgens – 40 Jahre – die AJ-Kollektion

 

Am 31. Dezember 1977 gab es in der ARD noch keinen Silvesterstadl, dafür aber Rudi Carrells inzwischen legendäre Show „Am laufenden Band“, die zum Jahreswechsel ausgestrahlt wurde. In dieser Show trat ein 10-jähriges Kind mit einem herzzerreißenden Scheidungslied auf – und aus Andrea Jürgens wurde über Nacht ein Kinderstar, und das Lied „…und dabei liebe ich Euch beide“ über Nacht zum Superhit, der kurz darauf auch klare Nummer 1 der ZDF-Hitparade wurde. Über mehrere Jahre war Andrea überaus erfolgreich – u. a. mit einem der erfolgreichsten Weihnachtsalben überhaupt und mit Hits wie „Ich zeige Dir mein Paradies“ und „Ein Herz für Kinder“. Auch als Teenager lief es noch super für Fräulein Jürgens – Songs wie „Mama Lorraine“ und „Japanese Boy“ sprengten die Charts. In den nächsten Jahren wurde es etwas  ruhiger um die Sängerin, sie hatte aber immer Fans, auf die sie sich verlassen konnte. Im vergangenen Jahr gelang ihr mit dem Album „Millionen von Sternen“ ein Comeback – das Album schoss in die Top-10 der Albumcharts. Zum (fast) 40-jährigen Karrierejubiläum bringt die Plattenfirma nun so etwas wie das „Lebenswerk“ zum durchaus erschwinglichen Preis auf den Markt – satte 18 CDs umfasst die „Andrea-Jürgens-Kollektion“. Unter anderem enthalten sind die gerade  angesprochene Weihnachts-CD und die gerade genannte aktuelle „Millionen von Sternen“-CD. Erstmals überhaupt ist die viel gesuchte Volkslieder-LP, die Andrea damals bei Arcade veröffentlichte, auch im Paket enthalten. Für Schlagerfreunde sind recht vollständige Zusammenfassungen von Tonträgern ein echter Leckerbissen. Beim Namen „Jürgens“ würde mir noch jemand einfallen, der so eine Würdigung des Lebenswerkes verdient hätte – mal sehen, was da noch so kommt….

 

Ursprung Buam – C’est la vie

 

Der traditionellen österreichischen Musik haben sich seit 1993 die österreichischen Ursprung Buam verschrieben. Obwohl (oder weil?) sie dem volkstümlichen Genre angehören, gab es Diskussionen um die Texte des Trios – Frauenfeindlichkeit und Ausländerfeindlichkeit wurde den Jungs u. a. wegen des Songs „Ahmed“ vorgeworfen. Während die einem anderen Genre zugehörige Band „Feuerschwanz“ mit dem Album „Sex is muss“ reagierte, sagen die Ursprung Buam aktuell: C’est la vie“. Besonders interessant ist meines Erachtens Track 12: „I bin a Nachtmensch“.

 

Purple Schulz – Der Sing des Lebens

 

Mitte der 1980er Jahre gehörte der Kölner Purple Schulz mit seinen Musikerkollegen zu den erfolgreichsten Acts Deutschlands. Mit Songs wie „Sehnsucht“, „Nur mit Dir“, „Verliebte Jungs“ und „Kleine Seen“ entstanden quasi Hits am Fließband. Tolle Hitparadennotizen und Auszeichnungen wie die „Goldene Europa“ folgten. Später wurde es recht ruhig um den Sänger. Sein letztes Album,  „So und nicht anders“, das vom Hessischen Rundfunk als eines der besten Alben des damaligen Jahres gekürt wurde, erschien 2012. Mit „Der Sing des Lebens“ greift der Multi-Instrumentalist nun wieder an, indem er seine Stärken ausspielt – nämlich die „einzigartige Kombination aus tiefsinnigen Texten und musikalischer Bandbreite“. Wer sich für die Deluxe-Edition entscheidet, bekommt noch eine Bonus-CD  mit einer neuen Version des Klassikers „Sehnsucht“ (, den Schulz allerdings bereits schon x-fach in verschiedenen Versionen veröffentlicht hatte…).

 

Staubkind – An jedem einzelnen Tag

Die Berliner Band Staubkind wurde bereits 2004 gegründet und hatte schon bald prominente Live-Termine, beispielsweise war man Vorgruppe von Unheilig. Die Popularität wuchs an – und im Jahr 2014 schaffte man erstmals mit dem (bislang letzten) Album „Alles, was ich bin“ sogar den Sprung in die Top-10 der Albumcharts . Anschließend gab es sogar einen Auftritt in der Kultserie „GZSZ“. Das aktuelle Album von „Staubkind“ soll laut Werbetext „kleine Geschichten, die das Leben schreibt“, aber auch „große Gefühle, verpackt in deutschem Pop-Rock“ bieten. Der Tonträger ist auch als „2-CD-de Luxe Edition“ und „Ltd. Fanbox“ (mit exklusiver Bonus-CD) erhältlich.

 

Rainald Grebe – Das Elfenbein-Konzert

 

Der Kölner Liedermacher und Kabarrettist Rainald Grebe hat mit seinen Alben in den letzten Jahren immer mehr Fans gewinnen können – mit schöner Regelmäßigkeit hat er sich in den Hitlisten platzieren können – ungewöhnlich für Produktionen des Genres. Nun gibt es 21 neue „bissig-treffsichere“ Songs, bei denen sich Grebe selber am Klavier begleitet.

 

Lumaraa – Ladies First (auch als Ltd. Fanbox)

 

Rapmusik ist definitiv alles andere als „Mädchensache“. Dennoch hat sich „Lumaraa“ (Wortkombination aus den Wörtern „Luna“ und „Tamara“ – obwohl der bürgerliche Name Sabine Gerling ist) dazu entschieden, ihr erstes Album des Genres genau so zu nennen. Nachdem sie im vergangenen Jahr mit „Gib mir mehr“ einen Achtungserfolg in den Top-30 der Albumcharts erzielen konnte, legt die junge Rapperin nun mit „Ladies First“ nach. Der bei Hip Hop-Alben oft zu findende Hinweis „Explicit“ lässt nichts Gutes erahnen. Die junge Dame „brilliert“ mit formell wie inhaltlich interessanten Thesen wie „Scheiß auf die Frauenquote – ich hol mir ’n Haufen Kohle“. „Quote“ und „Kohle“ – ein interessanter Reim… – 50 Mio. Youtube-Klicks und 70.000 Facebook-Fans können nicht irren.. – der Tonträger ist auch in einer limitierten Fanbox erhältlich, die u. a. ein T-Shirt enthält…

 

Caput – Wortgewandt

 

Achtung Verwechslungsgefahr! Hier liegt kein neues Album der Oberhausener Band „Caputt“ vor, die ihren Stil übrigens als „Epic Postapocalyptic Electro/Goth Metal“ bezeichnet – nein, wir haben es mit der neuen Produktion des deutsch-türkischen Rappers „Caput“ (mit einem „t“) zu tun. Der Iserlohner  Soner Duman, wie Caput wirklich heißt, schaffte es Ende 2015 mit seinem im Eigenvertrieb veröffentlichten Album „Intensiv – Mit mir oder gegen mich“ immerhin in die Top-100. Die Themenauswahl und Konzepte seiner aktuellen Produktion sind laut Werbung auf Entertainment ausgelegt – da kann man nur „gute Unterhaltung“ wünschen…

 

Mädness & Döll – Ich und mein Bruder

 

Der Darmstädter Rapper „Mädness“ (bürgerlich Marco Döll) hat in den letzten Jahren mit Hip Hop in hessischer Mundart auf sich aufmerksam gemacht. Für sein neues Album hat er sich mit seinem Bruder „Döll“ (bürgerlich Fabian Döll) zusammengetan – schade, der Name „Döll und Döll“ hätte nahtlos an Konstellationen wie „Brunner und Brunner“ oder „Klaus und Klaus“ anknüpfen können… – es hat nicht sollen sein! Laut Werbetext ist das Album die „autarke, persönliche Standortbestimmung von zwei der komplettesten MCs, die deutscher Rap je hören durfte.“ Man darf nämlich nicht vergessen: „Die letzte und wichtigste Ebene, auf der all das funktioniert, bleibt: Rap, die Kunst des MCing und ein sicheres Gespür für Hooks.“ Alles klar? …

 

Die Versenker – Trebüt

 

Nach einigen Jahren Pause meldet sich das Kölner Trio „Die Versenker“ mit seinem dritten Album namens „Trebüt“ zurück, das mit neuem Sänger (Marvin Ochmann) eingespielt wurde. Vorab-Single ist der Song „Du bist wie Musik“. Das Konzept der „Versenker“ war von Anfang an, unabhängig zu agieren und sich nicht von der Plattenfirmen-Maschinerie vereinnahmen zu lassen. Man hat entsprechend im Bereich Crowdfunding eine Vorreiterrolle einnehmen können. Musikalisch erinnert das Trio laut Angabe der Homepage „BackstagePro“ sehr an Nickelback, was ihm die zweifelhafte Ehre einbrachte, als „zweitlängweiligste Band der Welt“  (hinter Nickelback) bezeichnet zu werden.

 

Männi – Alkohol und Melancholie

 

„Hauptberuflich“ ist „Männi“ der Schlagzeuger der aktuell sehr erfolgreichen „Antilopen Gang“, deren letztes Album „Anarchie und Alltag“ es bis an die Spitze der Charts gebracht hat. Eher dem Punkgenre zugehörig fühlt sich „Männi“, dessen Songideen man sacken lassen muss – darauf muss man erst mal kommen: „Komm mit mir selber überhaupt nicht parat – schreib nur noch Songs über Kartoffelsalat“. Dieses Problem scheint allgemein zu grassieren, auch Ikke Hüftgold ist ja davon betroffen. Bei Männi scheint es aber nur vorübergehend zu sein, weil ihm auch weitere Songthemen gelungen sind wie z. B. „Mentholzigaretten“ – auch darauf muss man erst mal kommen, diese Rauchwaren in einem Song zu verewigen – ebenso dürfte das Lied „Stinkehand“ interessante Erkenntnisse bringen. – Bemerkenswert ist, dass „Männi“ sein Album alleine eingespielt hat.

 

Ju & Me – Herzensangelegenheiten

 

Hinter „Ju & Me“ steckt nicht nur das Modelabel des bekannten Schlagerduos Judith & Mel (kein Scherz!) – nein, das Bonner Singer/Sogwriter-Duo Judith Matthes (Gesang) und Holger Jan Schmidt (Gitarre und Gesang) hat sich auch dieses Namens bedient. Laut Eigenaussage bedienen die beiden, die u. a. auch als Support von Tobias Regner unterwegs sind, die „Manege der großen Gefühle“ bedienen (ja, auch die „drei Buchstaben S., E. und X. spielen da eine Rolle) – wer mehr erfahren will, sollte sich die zwölf Lieder des Albums anhören.

 

Sarah Hakenberg – nur Mut!

 

Die Kabarettistin Sarah Hakenberg steht bereits seit über 13 Jahren auf der Bühne, sie begann ihre Karriere mit Auftritt im Rahmen von Poetry Slam-Veranstaltungen. Sensiblen Umgang mit Texten lernte sie u. a. an der renommierten „Celler Schule“ für Textdichter. Das Themenspektrum von Sarah, die laut Eigenaussage „Bösartigkeit gerne mit Humor verbindet“ (klingt sehr interessantJ), reicht von Schalke, Heiraten bis hin zum Senioren-Yoga. Ein Grund, warum sie einen schrägen Humor hat, könnte übrigens sein, dass sie (laut Eigenaussage!) an Karneval gezeugt wurde….

 

Gerhard Schöne – Komm herein in das Haus!

 

Der ostdeutsche Liedermacher Gerhard Schöne ist seit vielen Jahren vielschichtig unterwegs – u. a. als Kinderliedersänger. Im Gegensatz zu vielen seiner damaligen Kollegen schaffte er es, sich langfristig auch im wiedervereinten Deutschland zu etablieren. Aktuell hat er zum zweiten Mal ein Programm mit dem Kirchenmusiker Jens Goldhardt und dem Saxofonisten Ralf Benschau zusammengestellt und geht mit dem Programm „Komm herein in das Haus!“ auf Tournee. Begleitend hat Schöne sein neues Album auf den Markt gebracht.

 

Oliver Frank – My Star

 

Einen Querschnitt des Repertoires, die Schlagersänger Oliver Frank bei DA Records aufgenommen hatte, findet sich auf dem Sampler „My Star“. Unter anderem gibt es auch seinen Superhit „Italienische Sehnsucht“ zu hören, allerdings in einer Neuaufnahme.

 

Sinnestäter – Dreht auf!

 

Der Multiinstrumentalist Matthias Kupka und der Sänger Achim Borm sind befreundet – und zwar so gut befreundet, dass sie 2014 beschlossen, ein Lied über die Freundschaft zu schreiben. Der Song wurde so gut, dass in der folgenden Zeit, im Jahr 2015, weitere Lieder entstanden, die nun („endlich“) auf einem Album zusammengeführt werden. „Dreht auf!“ ist ein Metal-Album mit deutschen Texten, das in der Szene dem Vernehmen nach gut aufgenommen wurde. Die Seite „metalunderground.at“ bringt es auf den Punkt: „Ein Album, das Spaß verbreitet, durchaus mal ernst und melancholisch ist, vor allem aber perfekt inszeniert wurde. Daumen hoch! Rock on!“

 

B.W.S. Band – Licht und Schatten

 

B.W.S.-Band – wer nun denkt, wie bei ABBA stünden dahinter die Vor- oder Nachnamen der Bandmitglieder, der täuscht sich. Vielmehr ist das eine Abkürzung für – Achtung! – „Bratwurstsalat“. Vegetarier werden somit wohl nur sehr bedingt als Zielgruppe der Punkband aus Lengerich in Frage kommen. Laut Eigenaussage ist die Band für „dreckigen, kompromisslosen Deutschrock“ zuständig und fühlt sich beeinflusst u. a. von „Oi“. Bleibt zu sagen „oi oi oi“ – die Jungs sind stolz, mit „Licht und Schatten“ ihr erstes Musikvideo gedreht zu haben – man wird sehen, ob es dem Vertrieb hilft…

 

Saufziege und Fürst B. – Also, wir würden die nicht kaufen, ist eh nur altes Zeug drauf

 

Eine ganz besondere Marktlücke bedient das bereits 1994 gegründete Hannoveraner Duo „Saufziege und Fürst B.“ – sie sehen sich als „Ferkelpopper“ bzw. – um genau zu sein – als „Großmeister des Ferkelpop“. Damit erklären sich vielleicht auch Titel wie „Wohnmobillady“ und „Fahrradfahrende Frauen“. – Musikalisch treffen sie laut Werbetext auf den Punkt, textlich liegen sie nicht immer oberhalb der Gürtellinie. So verwundert es wenig, dass die Jungs als Support von Bands wie den Abstürzenden Brieftauben, Vicki Vomit und den Monsters of Liedermaching engagiert wurden. Ehrlich sind die Jungs ja und sind stolz, in postfaktischen Zeiten gegenzurudern und ehrlich zu bekennen: „Sie sehen zwar nicht gut aus und können weder gut Gitarre spielen noch gut singen, aber hey, jemand muß den Job halt machen!“ Dieser „Werbe“text wäre leider bei einigen Alben angebracht, so gesehen gibt’s einen Pluspunkt für „Saufziege und Fürst B.“…

 

SINGLES

 

Zweifach – Bewunderbar

Schon seit einigen Jahren arbeiten Laura Dübel-Zeydowitsch und Sabine Kraft musikalisch zusammen, bestritten sogar schon im Jahr 2010 einen gemeinsamen TV-Auftritt im Fernsehgarten – und das, obwohl sie sehr „unterschiedlich gestrickt“ sind – anscheinend ziehen sich hier Gegensätze an, vor allem hat man sich musikalisch von Anfang an verstanden, so dass für 2017 bereits das dritte Album von „Zweifach“ geplant ist. (Auf den ersten Blick dachte ich, es wäre schon wieder „ROTBLOND“-Alarm – aber lassen wir das…). Die erste Single des Albums heißt „Bewunderbar“ – in dem Lied geht es darum, auch schwierige Lebensphasen zu überstehen, weswegen dem Vernehmen nach ein Psychotherapeut dem Song heilende Kräfte attestiert. Ob es die Maxi-CD auf Rezept gibt, darf dennoch bezweifelt werden.

 

RE-RELEASES

 

Sluts – Bäh! (Reissue)

Im Jahr 1980 traten sich Peter, „Kat“, „Pelle“ und – Achtung! – „Schlampe“ zur Band „Sluts“ zusammen (Namensgebend war hier wohl die englische Bezeichnung des fragwürdigen Spitznamens der Sängerin). In der Hochzeit der Neuen Deutschen Welle wurde anno 1982 das Album „Bäh!“ herausgebracht, das nun, 35 Jahre später, als Neuauflage in CD-Qualität zur Verfügung steht.

Stephan Imming, 09.03.2017
http://www.veritable-records.com
http://www.yvonnecatterfeld.com/

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