"VEREIN DEUTSCHE SPRACHE"
Anteil deutschsprachiger Musik im Radio DRAMATISCH GERING!!!

Stephan Imming hat die Auswertung des “Vereins Deutsche Sprache” mit anderen Statistiken verglichen…: 

Der "Verein Deutsche Sprache" hat eine interessante Statistik erhoben. Studenten haben im Auftrag des Vereins eine Stichprobe erhoben, wie hoch der Anteil deutschsprachiger Musik am Programm ist (Stand August / September 2014).

Wenn man sich exemplarisch die Daten der ausgewerteten NRW-Radiosender ansieht, werden folgende "nackte Zahlen" geliefert:

 

– Eins Live: 36 von 287 Songs ==> Quote 12,54 %

– WDR 2: 21 von 276 Songs ==> Quote 8,2 %

– WDR 4: 113 von 297 Songs ==> Quote 38 % *

– Radio NRW (exemplarisch 91,2 Dortmund) 33 von 315 Songs ==> Quote 10,48 %

 

* überwiegend in den späten Abend- und Morgenstunden gespielt

 

Wenn man das zusammenrechnet, wurden 203 von 1.175 Titeln in NRW in deutscher Sprache gesendet – diese Quote von 17,3 Prozent ist noch geschönt, weil der vergleichsweise hohe Anteil deutscher Musik bei WDR 4 in den Zeiten gesendet wurde, in denen eher weniger Radio gehört wird.

WDR 4 hat sein Programm reformiert, weil es annahm, dass die Hörer-Abwanderung daher rühre, dass zu viel deutscher Schlager gespielt würde.

Schauen wir uns dazu doch mal die "Deutschen Musikinformationszentrum" (MIZ) erhobene Statistik von Musik-Vorlieben an. Demnach mögen über 50 Prozent der Deutschen Schlagermusik (2004 waren es 54 Prozent), während 65 Prozent gerne Oldies und Evergreens gerne hören (2004 waren es 73 Prozent). Daran erkennt man, dass in Relation der Schlager in den vergangenen 10 Jahren sogar weniger Freunde verloren hat als Oldies. Und: Wenn die Vorlieben beim relevanten Sender WDR 4 umgesetzt würden, müssten von 10 gesendeten Liedern auch zur "Primetime" mindestens 4 deutschsprachig sein.

Der MIZ-Übersicht kann man übrigens auch entnommen werden, dass "nur" ca. 33 Prozent der Deutschen gerne klassische Musik hören, wobei das Altersgefälle bei dieser Präferenz noch deutlicher erkannt werden kann als bei der Schlagermusik. Dennoch wird der eigene Sender für diese Musik (WDR 3) niemals in Frage gestellt, obwohl die Einschaltquoten (übertrieben gesprochen) kaum messbar sind. Bleibt die Frage: Ist klassische Musik "etwas besseres"?

Lt. Argumentation des Westdeutschen Rundfunks will der "gemeine Radiohörer" keinen Schlager hören, Schlager seien ein Grund zum Abschalten. Daher habe man das Programm zu Gunsten internationaler Oldies reformiert. Mensche, die Stadien und Arenen bei Schlagerveranstaltungen füllen, seien nicht die, die Radio hören. Das hätten "Marktforscher" herausgefunden.

Die meines Wissens erste "Meidaanalyse" seit der Umstellung ist erschienen. Bei der letzten Erhebung hatte WDR 4 767.000 Zuhörer, aktuell sind es 720.000 – das entspricht einem Minus von 6 Prozent. Damit hat WDR 4 binnen eines halben Jahres mehr Hörer verloren als der Schlager Sympathisanten in zehn Jahren.

Da die Programme "WDR 4" und "WDR 2" sich musikalisch ja nur noch in Nuancen unterscheiden (, weswegen ich ja dafür plädiere, eine Frequenz für einen Schlagersender freizugeben, der dann ja von einem privaten Anbieter genutzt werden könnte, wenn öffentich-rechtliche Sender hier keinen Bedarf sehen,)  sei noch ein Blick auf die Quoten-Entwicklung bei WDR 2 gestattet: Auch WDR 2 hat 4,7 Prozent seiner Hörer verloren.

Man muss leider konstatieren, dass radio NRW (, also die Gemeinschaft der Lokal-Sender NRWs), weiter an Hörer gewonnen hat – und zwar (leider) auch mit internationaler Musik. ABER: Die werden nicht vom Schlager-Hörer finanziert. Außerdem ist das Kopieren der privaten Sender sicher der falsche Weg. Ein eigenes Profil würde da viel mehr bringen – beispielsweise mit einem Programm mit guter deutschsprachiger Musik.

In meinen Augen ist es begrüßenswert, dass der Verein Deutsche Sprache sich der Sache angenommen hat und in dieser Angelegenheit sicher "am Ball bleibt".

 

 

Quellen:

 

Erhebungen des "Vereins Deutsche Sprache" (Vielen Dank an Vorstandsmitglied Heiner C. Schäferhoff für die Zurverfügungstellung der genannten Auswertung)

 

http://www.miz.org/intern/uploads/statistik31.pdf?hc_location=ufi

 

http://meedia.de/2015/03/04/ma-blitz-analyse-werberelevante-radiosender-verlieren-halbe-million-hoerer/

 

Stephan Imming, 16.04.2015
http://www.vds-ev.de/
http://www.vds-ev.de/

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