smago! AWARD
Der große Report über den smago! Award vom 08.01.2017 im MERCURE Hotel MOA Berlin!

Auch in der 6. Auflage wieder großartige Stimmung im ausverkauften MOA-Hotel in Berlin
– ein Eventbericht von Stephan Imming!
 

Alle Jahre wieder… – findet sich die Elite der Schlagerbranche zu einer Art „Familientreffen der Branche“ in Berlin ein. Die Gästeliste ist nicht nur hinsichtlich der auftretenden Künstler imposant, sondern auch in Bezug auf die Branchengrößen, die hinter den Kulissen wirken – kaum jemand hat es sich nehmen lassen, der beliebten Preisverleihung beizuwohnen. Das Berliner MOA-Hotel hat sich als Veranstaltungsort etabliert – zum dritten Mal wurde dort der smago! Award verliehen.

Pünktlich um 16 Uhr wurde das Programm von Tanja Lasch mit dem Motto-Song „Komm nach Berlin“ eröffnet. Die Ehefrau von Fantasy-Martin und Tochter des Erfolgskomponisten Burkhard Lasch ist studierte Musikerin. Ihr neues Album „Herzkino“ erscheint im Februar; ihr Berlin-Song eröffnete nicht nur den smago! -Award, sondern ist auch der Opener ihres neuen Albums.

Moderator der Veranstaltung  war – wie in den Vorjahren – Sascha Heyna, der diesmal ohne Kollegin Isabel Varell durch den Abend führen musste, weil Isabel ein Theaterengagement hatte. Im Laufe des Abends wurde ihm ein eigener smago! Award überreicht für die von ihm moderierte „erfolgreichste Schlager-Tournee 2016/17“, „Die roße Schlager-Hitparade 2016/2017“.  Gewohnt souverän wollte er den ersten Preisträger ankündigen, der für sein „vorläufiges“(!)  Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Lebenswerk-Auszeichnung ganz zu Beginn – so was gibt’s nur beim smago!!Award. Es kommt noch besser. Heyna lobte den Preisträger für seine großartigen Country-Schlager. Als Gunter Gabriel dann die Bühne betrat, bot er Heyna für diese Anmoderation Schläge an. Country-Schlager sei das, was Truck Stop gemacht haben – dafür stehe er nicht. Als Heyna dann revidierte: „hier ist Gunther Gabriel“ hatten sich wieder alle lieb. Gabriel erzählte gewohnt provokant, aber unterhaltsam, mit wem er alles in der ZDF-Hitparade gesungen habe: Roy Black, Drafi Deutscher, Bernd Clüver – alle tot, aber er lebe… – danach ging es auf eine Zeitreise durch die Vergangenheit mit seinen besten Songs, die teilweise auch von anderen gesungen wurden (z. B. Juliane Werdings „Wenn Du denkst Du denkst..“). Nicht unerwähnt bleiben darf auch die Äußerung, nicht er sei der deutsche Johnny Cash, sondern Cash sei der amerikanische Gunter Gabriel – so kann man es natürlich auch sehen..

Recht divenhaft ging das Programm weiter mit „Deutschlands erfolgreichstem Musiktheater-Star aller Zeiten“ Angelika Milster, bei der es zunächst Probleme mit dem Playback gab. Sie merkte an, dass sie auf Live-Gesang bestehe – zum Glück kriegte man die technische Panne ((, die im Übrigeb gar keine war …)) in den Griff, und Milster sang alles in Grund und Boden – sie ist in der Tat eine fantastische Sängerin und legt auch Wert darauf, ihr Leben der Musik zu widmen. Wenn man singe, um berühmt zu werden, solle man es lassen – um bekannt zu werden, sei erfolgversprechender, die „Schuhe unter das richtige Bett“ zu stellen – das nenne ich mal Klartext…

Wie im Vorjahr recht zu Beginn der Veranstaltung holten sich Klubbb3 ihren Award als „erfolgreichste Schlagerband Europas“ ab. Im Vorjahr noch als „Hit-Tipp“ ausgezeichnet, sind die Jungs um Florian Silbereisen inzwischen eine etablierte Größe im Schlagergeschäft. Im Gegensatz zu ihren Fernsehauftritten konnten sie beim smago!-Award zeigen, was sie drauf haben. Von Florian an der Gitarre begleitet, trugen sie ihren neuen Hit „Jetzt erst recht“ dreistimmig voll live vor – klasse! Mit dem Stimmungshit „Das Leben tanzt Sirtaki“ setzten die Jungs dann noch einen drauf.  Florian Silbereisen wurde nicht von der Bühne gelassen, ohne seine Auszeichnung als „erfolgreichster Showmaster des Jahres“ entgegen zu nehmen. Artig bedankte sich Florian und bat um Solidarität unter den Schlagerschaffenden – auch wenn er wisse, dass nicht jeder mit seiner Art, Shows zu präsentieren, einverstanden sei. Letztlich gehe es um den Schlager – ein mutiges Statement von Florian, mit dem ich so nicht gerechnet hätte. In dem  Zusammenhang bekam natürlich auch der Strippenzieher hinter den Kulissen, Michael Jürgens, erneut einen smago! Award – als „erfolgreichster Showproduzent des Jahres“ .

Für die Dramaturgie mehr als passend wäre jetzt der Moment gewesen, die Amigos für „drei Triple-Nr. 1-Alben (Deutschland, Österreich, Schweiz) in Folge“ zu ehren – trotz ihres gigantischen Erfolges finden die ja quasi in den Silbereisen-Shows nicht statt (zuletzt wurden sie am 26. November 2011 eingeladen) – stattdessen holt man lieber Ross Antony, dessen Tonträger nicht mal ansatzweise so erfolgreich sind. Ganz anders sieht es mit dem smago!-Award aus – dort gehört das Duo fast schon zum Inventar und wäre auch diesmal zugegen gewesen, wenn… – ja, wenn das Wetter ihnen nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Leider blieb das Duo im Schnee stecken. Stattdessen nahm Amigos-Manager Wilfried Emig den Preis entgegen und wurde in dem Zusammenhang als „dritter Amigo“ bezeichnet – hoffentlich gibt das keinen Ärger mit Michael Dorth, dem Produzenten des Duos, der ja auch schon einmal so bezeichnet wurde…

Nach diesen etablierten Größen wurde es Zeit für den Nachwuchs. Das Schlagerportal „schlagerplanet.com“ suchte den Newcomer des Jahres – mit großem „Klick“-Abstand gewann die extravagante Cottbuserin Vivien, die 26.000 Klicks verzeichnen konnte. In der WDR-Doku „Schlagerprinzessinnen“ verriet Mary Roos das Erfolgsgeheimnis guter Sänger. An den Nachwuchs gerichtet, empfahl sie: Seid Ihr selbst und ahmt nicht andere Sänger nach. In dem Zusammenhang ist vielleicht interessant, dass Vivien u. a. als Helene-Fischer-Double bekannt wurde… Schade, dass sie nicht von Sascha Heyna den Award verliehen bekam – dessen knallrote Jacke hätte perfekt zum atemberaubenden Kleid der attraktiven Sängerin gepasst. Stattdessen wurde der Preis von Julian David, dem Newcomer des Jahres 2015, ausgehändigt. Nebenbei bemerkt – beim Voting von „schlagerplanet.com“ wurde sowohl die Klickzahlen wie auch die Zahl der Einzelstimmen gezählt. Wenn man die Zahl der Einzelstimmen betrachtet, hätte Markus Luca mit weitem Abstand das Voting gewonnen mit 2.341 Stimmen gegenüber 754 Einzelstimmen, die Vivien verbuchen konnte – diese 754 haben aber nun mal öfter geklickt. Was davon zu halten ist, möge jeder für sich beurteilen…

„Schiff ahoi“ hieß es im Anschluss. Nein, die Rede ist nicht von den Flippers – deren „Ay ay ay Herr Kapitän“ klingt zwar fast genau so, aber ist schon etwas älter. Als „erfolgreichste Schweizer Schlagerband aller Zeiten“ wurde den Calimeros ein smago!-Award verliehen. Die Gruppe um Roland Eberhart besteht seit mehr als 40 Jahren, die letzte CD schaffte es auf Platz 1 in Österreich und der Schweiz und auf Platz 2 in Deutschland.

Das erfolgreichste Schlager-Duo Deutschlands ist nicht nur nach Meinung der Redaktion der „Schlagerchampions“ Fantasy. Deren Erfolg muss auch mit einem smago! Award bedacht werden. Überaus erfolgreich waren Fredi und Martin mit ihrer „Freudensprünge“-CD. Sie stellten ihren neuen Schlager „Bonnie und Clyde“ vor. Damit auch der weibliche Teil von „Bonnie und Clyde“ zu seinem Recht kommt, wurde als nächste Preisträgerin Tanja Lasch, Ehefrau von Fantasy Martin, auf die Bühne gebeten. Sie erhielt den smago! Award für die „Cover-Version des Jahres“ – den Hit „Die immer lacht“ führte sie quasi in die Schlagerszene ein und brachte den Superhit, mit dem sie „heimlicher Youtube-Star unter deutschen Schlagerpopsängerinnen“ geworden ist, zu Gehör.

Da Tanja Lasch ja nur ein „heimlicher“ Youtube-Star ist und nur selten im Fernsehen zu sehen ist, wurde im Kontrast dazu jemand geehrt, der in der Stefan Mross Show „Immer wieder sonntags“ seinen Durchbruch geschafft hat: Der „Immer wieder sonntags-Hitkönig mit großem Karriere-Potenzial“ ist Robin Leon, der sich extra für die Verleihung toll in Schale geschmissen hat – genau so wie die Schlagersängerin Franziska, die als erste Sommerhit-Königin den Preis verleihen durfte – bei der Gelegenheit wurde auf ihr demnächst anstehendes Best Of-Album „10 Jahre Sommergefühl – ein Abenteuer“ hingewiesen.

Einen guten Karriere-Durchbruch feiern konnte im vergangenen Jahr DSDS-Sieger Prince Damien, der das Publikum sinngemäß aufforderte, an seine Träume zu glauben und an seinen Plänen festzuhalten – auch wenn es Gegenwind gibt. Seinen Preis erhielt der junge Mann als „Senkrechtstarter des Jahres“.

Richtig Stimmung in die Bude brachte im Anschluss die frühere DSDS-Gewinnerin, die ihren Erfolg (im Gegensatz zu fast all ihren Superstars-Vorgängern) konservieren konnte: Beatrice Egli. Warum, das bewies sie eindrucksvoll mit einer kurzen, aber um so mitreißenden Show. Sie stellte ihren Song „Wo sind all die Romeos“ vor und suchte sich den einen oder anderen „Romeo“ aus. Unter anderem schmachtete sie den Chef der „Schlagernächte“, Karl-Heinz Schweter, an. Pech für Beatrice: Karl-Heinz ist glücklich vergeben, seine Frau saß neben ihm. Also ging sie weiter auf Romeo-Suche – ob sie letztlich fündig geworden ist, weiß ich nicht – aber das Publikum hat sie mit ihrer Einlage absolut begeistert, das war sicher einer der Höhepunkte des smago!-Awards. Ihre Auszeichnung erhielt Beatrice als „erfolgreichster Schlagerexport aus der Schweiz und Multitalent“.

Sehr erfolgreich war im vergangenen Jahr auch das Berliner Duo Olaf & Hans, das mit derben Stimmungsliedern gleich mehrfach die Charts enterte und somit für die „Chart-Sensation 2016“ sorgte, aber auch nachdenkliche Töne anschlug: Für die Jungs geht es nicht um Schlager, Rock, Pop oder wie man das Genre bezeichnen mag – sondern letztlich gehe es um Musik. Für so viel Alltagsphilosophie musste gleich noch ein zweiter Award her. Gemeinsam mit Henry Arzig ist Olaf Schenk („der“ Olaf von Olaf und Hans) auch Veranstalter und wurde als solcher geehrt: „(Party-)Veranstalter des Jahres“. Unter anderem haben die beiden den Berliner Schlagerolymp auf die Beine gestellt und waren damit sehr erfolgreich.

Eher eine Frau der leisen Töne ist Monika Martin, die sich in den letzten Jahren aber auch musikalisch „breiter“ aufgestellt hat. Grund genug, ihr für diese „musikalische Metamorphose“ eine Auszeichnung zukommen zu lassen. Ob der Zusatz „je oller je doller“ angesichts des noch recht jungen Lebensalters der Künstlerin charmant ist, ist wohl Geschmackssache. Beeindruckend war allerdings die Offenheit, mit der Frau Martin auf das Dilemma des Schlagers im TV hinwies – sie selbst findet trotz großer Erfolge im Fernsehen ja quasi nicht statt und orakelt – wenn sie dann doch mal engagiert würde und das sehr gut ankäme, die Zahl derer, die DANN sagen: „Ich hab’s immer gewusst“ sehr groß sein werde. Diese Hypothese würde auch ich als realistisch ansehen.

Für das Jahr 2016 wurde wie erwähnt „Klubbb3“ als Hit-Tipp auserkoren. In diesem Jahr geht diese Auszeichnung an Sandro – das dürfte ihm gut tun, denn bei DSDS ist er im Vorjahr nicht ins Finale gekommen. Die Voraussetzungen für eine Karriere sind nicht schlecht. Fantasy-Mitglied Freddy März ist nämlich Sandros Papa. Vermutlich hieß es hinter den Kulissen: Wenn Martin seine Frau (Tanja Lasch) singen lassen darf, dann soll auch Freddys Sohn ran. Auch wenn die Kappe von Sandro ihm stand – ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Hit-Tipp auch in diesem Jahr so aufgeht wie im vergangenen Jahr. Das hat schon etwas von „Beruf Sohn“ – aber vielleicht werde ich ja Lügen gestraft, und der Frauentyp kommt mit seiner Art an – man wird es im Verlaufe des Jahres 2017 sehen…

Mit Bernhard Brink stand dann wieder einer der absolut etablierten Stars auf der Bühne, der seinen „Radio Hit des Jahres 2016“ im Gepäck hatte: „Von hier bis zur Unendlichkeit“.  Der Titel ist der erfolgreichste Schlager im Rundfunk der letzten 10 Jahre – wobei man sich fragen muss, welcher Sender überhaupt noch Schlager spielt, aber das ist ein anderes Thema. Von den 20 meistgespielten Songs des Jahres sind 18 englischsprachig und 2 deutschsprachig (Quelle: http://www.radiocharts.com/html/annual_charts_de_main.htm  – Schlager findet in den Top-100 nicht statt. Im Fernsehen hat Bernhard Brink den Schlager immer gefördert. Dafür erhielt er gleich einen zweiten smago!-Award, den „Giganten Danke Award“ für 21 Jahre Top-Moderation der Sendung ‚Die Schlager des Jahres‘“. Als Laudator hätte sich da ja Florian Silbereisen angeboten – äääh, „eigentlich“…

Den Imming-Giganten-Danke-Award hätte ich klar Mary Roos verliehen – aber mich fragt ja keiner. Wer künstlerisch so viel drauf hat und gleichzeitig so ein wunderbarer Mensch mit tollem Humor ist – das hat schon richtig Klasse. Völlig zurecht gab es für die Tourneeproduktion „Nutten, Koks und frische Erdbeeren“ eine Auszeichnung für „das Genialste, das es je auf Deutschlands Konzertbühnen gegeben hat“ – das mag etwas übertrieben sein (diese Vokabel hätte ich für Udo-Jürgens-Konzerte verwendet – aber mich fragt ja wie gesagt keiner). Dennoch haben Wolfgang Trepper und Mary wirklich ein unglaublich witziges, tolles Programm entworfen, das man sich gerne auch öfter ansehen kann – Memo an mich selbst: 2017 muss man da noch mal hinpilgern, auch wenn Herr Trepper dann in meine Richtung deutend ruft: „Abholen!!!“. smago! Chefredakteur Andy Tichler war laut Angaben Mary Roos‘ alleine acht mal in dem Programm – davon kann man nicht genug bekommen – auch wenn (oder gerade weil) der Humor schon sehr schwarz und schräg ist. In Anspielung auf Lena Meyer-Landrut merkte Wolfgang Trepper z. B. an, dass Hannover wohl beim „Ausbomben vergessen“ worden sei. Einen positiven Eindruck hat Trepper hingegen von Volker Lechtenbrink. Wenn der bei Tierfilmen seine Stimme zum Einsatz gebracht habe, sei er – bitte anschnallen! – „wild onanierend durch die Wohnung gelaufen“.

Eine weitere Auszeichnung ging in dem Zusammenhang an Roos-Manager Jan Mewes, für den Andy Tichler sehr warme Worte fand. Mewes sei ein überaus verlässlicher und freundlicher Partner – der erfolgreiche Mann im Hintergrund hat sich sichtlich gefreut. Und weil es gerade so schön war, bekam auch Mary einen zweiten smago! -Award, den sie „verspätet“ für ihr 2013er Chanson-Album „Denk, was Du willst“ erhalten hat. Den „Trau Dich“-Award hat sich Mary, die am Folgetag ihren Geburtstag feierte, redlich verdient.

Ganz ohne Überraschungen kommt auch der smago! Award nicht aus. So wurde die im Publikum anwesende Dagmar Frederic auf die Bühne geholt. Ihr wurde ein „Ehren Award für humanitäres Engagement und künstlerische Vielseitigkeit“ zugesprochen. Frederic war sehr gerührt. Selbstbewusst gab sie zu Protokoll, dass sie sich den Preis redlich verdient habe. Wie heißt es so schön? „Eigenlob stimmt“…

Die Auszeichnung „Das besondere Album“ passt sicher gut zu Haudegen. Eigentlich der Rockmusik zugewandt, haben sie das Album „Haudegen rocken Altberliner Melodien“ auf den Markt gebracht. Daraus spielten sie „Paula, mach die Bluse zu“. Wenn man bedenkt, dass das Lied um die 100 Jahre alt ist und seitdem Navigationsgeräte und Smartphones den Alltag bestimmen, ist es schon lustig zu hören, dass es auch Dinge gibt, die bleiben: „Paula mach die Bluse zu – ruft schon das Ganze Haus – dass Du so offenherzig bist, – das hält ja keiner aus“. Die eine oder andere „Paula“ soll beim smago!-Award gesichtet worden sein. Die Haudegen-Jungs bedankten sich artig und zitierten Olaf und Hans – auch sie stehen für Musik und kein Schubladen-Denken. Zum Schluss ihres Auftritts holten sie Frank Zander auf die Bühne und sangen mit ihm den Klassiker „Es gibt nur ein Berlin“.

Eine Grippe-Erkrankung hielt Schlager-Urgestein Dorthe nicht davon ab, ihren Preis für ihr „60-jähriges Bühnenjubiläum“ entgegenzunehmen. Sie brachte eine neu produzierte Version ihres Klassikers „Wärst Du doch in Düsseldorf geblieben“ zu Gehör.

Mitch Keller präsentierte seinen Song „Zuhause (ich bleib bei Dir)“. Vermutlich ist er kurzfristig eingesprungen (?). Den Zuschauern der „Hall of Events“ im Berliner MOA-Hotel ist nicht das widerfahren, wovon Kollege Mickie Krause singt: „Ich hab den Jürgen Drews gesehen“. Drews, der sich einen „Danke!-Award“ als „Geburtshelfer des smago! Awards“ abholen sollte, blieb nämlich wetterbedingt in München stecken.

Ähnlich wie zuvor Angelika Milster gab es bei Nicole Probleme mit ihrem Playback. Auch bei ihrem Vortrag stimmten Ton und das im Hintergrund laufende Video nicht überein, was wohl für Verwirrung sorgte. So beschränkte man sich dann auf Nicoles größten Erfolg, den Eurovisions-Siegertitel „Ein bisschen Frieden“. Nicole merkte zurecht an, der Song sei aktueller denn je. Wenn man sie frage, wie oft sie den Titel schon gesungen habe, antworte sie: Nicht oft genug. – Das ist schon einen smago! Award für Wahrhaftigkeit wert. Nicole betonte gleich mehrfach, dass sie erfreut sei, einen „Publikumspreis“ gewonnen zu haben, weil es ja so wichtig sei, das Publikum zu begeistern. Was genau sie damit gemeint hat, müsste man sie vielleicht mal fragen…..

Wie erwähnt, gibt es nur noch wenige Radiosender, die deutschen Schlager spielen. Einer von ihnen ist der Digitalsender Bayern Alpha. Dessen Moderator, Harry Blaha, hatte die „Schlager des Jahres“-Trophäe im Gepäck und überreichte sie dem glücklichen Sieger Jonathan Zelter, der übrigens schon im Vorjahr den Sieg abgeräumt hatte. Gegen dessen Song „Abenteuerzeit“. Der Titel war damit erfolgreicher als z. B. „Sieben Leben für Dich“ (Maite Kelly), „Ich sterb für Dich“ (Vanessa Mai) und „Hulapalu“ (Andreas Gabalier)….. Gleiches gilt für die von Henry Gross moderierte NDR-Hitparade. Auch dort hatte die Konkurrenz (wie im Vorjahr) keine Chance gegen Jonathan…

Als Laudatorin betrat dann Stefanie Hertel die Bühne, die ihren Kolleginnen Anita & Alexandra  Hofmann den smago!-Award für „die beste Tournee-Eigenproduktion des Jahres: 100.000 Volt“ überreicht hatte. Die Geschwister Hofmann waren von der (sehr professionell und gut präsentierten) Preisüberreichung sehr überrascht, weil sie dachten, dass sie die Laudatoren seien. Nun war Stefanie Hertel an der Reihe, dumm zu gucken – auch ihr wurde der Preis ausgehändigt, und zwar als erfolgreichste Moderatorin im MDR Fernsehen. Kurz zuvor hatte sie ja einen schönen Quotenerfolg mit den „Show Highlights aus 25 Jahren MDR“. Mal nebenbei bemerkt, im Vorjahr habe ich am Tag nach der Veranstaltung eine Sängerin gesehen, die ich ungeschminkt fast nicht erkannt hätte. Ganz anders Stefanie Hertel – auch ungeschminkt und in Alltags-Klamotten  ist die Frau eine wirklich „natürliche“ Schönheit mit toller Ausstrahlung – hätte vielleicht den smago! Natürlichkeits-Award verdient – mal so als Anregung…

Ein von Bayern Plus ausgestrahltes bemerkenswertes Clubkonzert gab der Sänger Nik P. und bekam dafür seinen smago!-Award. „Club 99“ wurde das Konzert genannt – anscheinend ist eine Fortsetzung geplant, wobei es laut Angabe von Moderator Harry Blaha nicht einfach ist, einen Künstler zu finden, der die Aufgabe, hautnah vor verlesenen Gästen ein Konzert zu geben, bewältigen kann.

Den letzten Award des Abends erhielt Maite Kelly für „die Schlagersensation des Jahres und das Referenzalbum Sieben Leben für Dich“. Insbesondere die Vokabel „Referenzalbum“ hat Maite sehr gefreut und ging nicht von der Bühne, ohne ihren Hit „Sieben Leben für Dich“ noch einmal zu singen. Maite war gesundheitlich etwas angeschlagen und entschuldigte sich für das Vollplayback – löblich, diese Ehrlichkeit. Komisch, am Tag zuvor hat sie sich in der „Schlagerchampions“-Show nicht entschuldigt….

Fast schon traditionell wurde auch in diesem Jahr der smago!-Award von Schlager-Urgestein Frank Zander beendet, der auch in diesem Jahr passenderweise mit „Nur nach Hause (geh’n wir nicht)“ zum Finale führte, bei dem noch einmal viele Künstler und Prominente auf die Bühne kamen, die sich Zanders Motto zu Herzen nahmen und teilweise noch recht lange feierten.

Vor vielen Jahren gab es von der Fachzeitschrift Musikmarkt jährlich ein weihnachtliches Branchentreffen. Das Treffen gibt es schon lange nicht mehr, auch das Fachblatt wurde ja leider inzwischen eingestellt. Nach meinem Dafürhalten dürfte der smago!  Award die Funktion dieses „Branchen-Familientreffens“ eingenommen haben. Man hört eigentlich nur positive Stimmen zu der Veranstaltung, weil sie locker, aber doch informativ ist und sicher auch Kontakte geknüpft werden.

Den Schlusssatz muss ich vom letzten Jahr leicht abgewandelt wiederholen, weil er nach wie vor aktuell ist: Es war eine wunderbare kollegiale Party-Stimmung wie „unter Freunden“. Man kann Andy Tichler nur gratulieren, dieses gigantische Event zu einem angesehenen Ereignis gemacht zu haben. Dazu gratuliere ich herzlich und sage nur „danke, dass ich dabei sein durfte!!!“.

 

PS: Es wurde recht umfangreich kommuniziert, wer alles einen smago!-Award erhalten hat. Hier mal eine Übersicht, wer KEINEN erhalten hat und anderweitig auf der Bühne stand:

 

  • Vivien
  • Julian David
  • Mitch Keller
  • Jonathan Zelter
  • Franziska

 

Stephan Imming, 10.01.2017
https://smago.de
https://de.wikipedia.org/wiki/Smago!_Award

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