CHRISTIAN ANDERS
smago! Livestream-Konzertkritik „Christian Anders – Schlager in den Zeiten von Corona“!

Der Schlagergott ließ seine seit über fünf Jahrzehnten währende Karriere Revue passieren …:

 

 

Man muss nicht jede seiner Thesen teilen. Und man sollte vielleicht auch nicht immer alles so ganz bierernst nehmen, was er bisweilen postet. Denn er nimmt sich selbst nicht immer zu 100 % ernst.

Man muss ihm aber ohne Weiteres attestieren, dass er in seinem linken kleinen Fingernagel mehr Aura hat, als so viele andere. Christian IST Anders. Und das ist auch gut so.

Unter dem Motto „Christian Anders – Schlager in den Zeiten von Corona“ gab der Schlagergott am Samstag (07.11.2020) zwischen 17:00 Uhr und ca. 18:57 Uhr ein rund zweistündiges Solo-Konzert – ohne Pause. (Online-)Tickets gab es ausschließlich über Eventbrite.

Wie smago! exklusiv erfahren konnte, soll sich der 75-jährige Schlagergott mit Songs wie „A Hard Days Night“ (The Beatles) und „The House Of The Rising Sun“ warm gespielt haben, um eine Minute vor Konzertbeginn zu frohlocken “Ich geh’ jetzt noch einen trinken”. Doch von wegen Banane! Das Livestream-Konzert konnte pünktlich um 17:00 Uhr beginnen.

“Live aus Barbados, Bahamas, Bermuda … – ihr seht das an den Palmen”, so der bestens aufgelegte “verkannte Genie”. (Dass es Christian Anders an diesem Tag gar nicht gut ging, ließ er sich nicht anmerken. Bis er … nicht mehr konnte …)

“Wir haben keine Mühen und Kosten gescheut, um euch einen schönen Abend zu bereiten”, begrüßte er sein Online-Publikum. “Heute möchte ich für euch aus meinem Leben singen. Mein Leben, das sind 25 Millionen Platten, und das sind viele Nummer 1 Hits”, aber “auch einige neue Songs”.

Er begann mit einem Lied, “das kein Mensch wollte. Niemand! ‘Was sollen wir mit dem Lied anfangen ?!! – Das ist ja 6 Minuten lang! 3 Minuten muss es sein! Nicht 6 !!!’. Drei Monate später war ich mehrfacher Millionär …”.

Sprach’s – und sang seinen 51 Jahre alten Evergreen “Geh nicht vorbei” ZUM ORIGINAL-PLAYBACK !!! (Zur großen Freude seiner Fans sang er zum überwiegenden Teil zu den ORIGINAL-PLAYBACKS.)

Die DJs seien es gewesen, die “Geh nicht vorbei” bekannt gemacht haben. Sie haben den fast 6 Minuten langen Schmachtfetzen rauf und runter gespielt. Christian Anders verwies auf den “genialen Komponisten” Joachim Heider.

Gleich als zweiter Song folgte “Es fährt ein Zug nach Nirgendwo”. Nach dem “Zug” war die Meinung verbreitet: “Zwei Hits hat er gehabt. Gut. Aber jetzt ist es vorbei!“. Doch er strafte alle Kritiker Lügen und reihte – bis Ende der 1970er Jahre – weiter Hit an Hit, um in den 2000-er Jahren ein Wahnsinns-Comeback in den Diskotheken zu feiern.

Mit “Da nahm er seine Mundharmonika” (Gerüchte besagen, dass dieser Titel ursprünglich als “Duett” mit Michael Hirte geplant war …) präsentierte er den ersten neueren Song aus seinem 4-er CD-Box-Set “Zeitlos (1945 – …). Und schon ging es zurück in die 70-er – mit “Einsamkeit hat viele Namen”: “500.000 Menschen müssen einsam gewesen sein, denn sie haben dieses Lied zu einem Superhit gemacht.” Die Fans hätten immer Trost in seinen Liedern gesucht (und gefunden). Es folgte ein weiterer “Monsterhit”: “In den Augen der ander’n”. Obwohl der Song “eigentlich gar nicht in die heutige Zeit” passt. Früher durfte es “In den Augen der ander’n” noch nicht einmal sein, dass man “ohne Ring und Papier” zusammenlebte oder gar gemeinsam in einem Hotelzimmer schlafen wollte. Die Formation Andy & die Anitas hatte sich für ihren 1996 erschienenen Song “Für immer” im Übrigen den kompletten “Sprechteil” von Christian Anders’ “In den Augen der ander’n” “geborgt” …

Weiter ging es mit dem aktuellen Titel „Das Karussell des Lebens“, der es zu einem amtlichen Radio-Hit von Christian Anders gemausert hat.

“Ich habe etwas vorausgesehen: dass Berlin ‚Gespensterstadt‘ wird!“. Ursprünglich bereits 1983 als Single erschienen, wurde “Gespensterstadt” erst 25 Jahre durch eine erste Remix-Version zu einem Diskotheken-Superhit.

Das nächste Lied habe ihm einen “Schock versetzt”. Denn nach “2 Millionen Platten mit einem einzigen Lied” – “Geh nicht vorbei” – habe sich die Nachfolge-Single “Nie mehr allein” nur 500.000 Mal verkauft. Bereits damals habe man an ihm “herumgenörgelt”. “Ich bin doch kein Roboter!”. Bevor er “Nie mehr allein” in der Neuaufnahmen-Version von Peter Orloff sang, benannte er die “3 genialsten Musiker” Deutschlands: Christian Bruhn, Joachim Heider … – “und ich”.

Christian Anders setzte sein Livestream-Konzert mit dem “Titelsong” seines BRAVO-Romans des Jahres fort: “Der Brief”.

“Ich habe zu Michael Holm gesagt: Schreib mir mal einen Text von einem Mädchen, das blind ist. Aber man soll es nicht gleich merken …”. – “Gut. Hast du noch was Leichteres für mich ?!!”, habe Holm ihm entgegnet. – “Michael, du bist Texter Nr. 1 in Deutschland. Du wirst das doch können!”. – “Daraus wurde dann eine Nr. 1.” Die Rede ist von “Ruby” ((in der Remix Version 2010)).

Mit vollem Körpereinsatz bis zum Erliegen – im wahrsten Sinne des Wortes – interpretierte Christian Anders seinen wohl futuristischsten, im “Metropolis” Stil gehaltenen Song „Hoffentlich erwisch’ ich noch den Bus“.

Danach nahm er seine Gitarre … und fragte seinen “Piepmatz”, seine Frau Birgit: “Wie heißt das neue Album? ‘Zeitlos?'” — richtig !!! “Zeitlos”!

Sich selbst zur Akustik-Gitarre begleitend, sang er sein Lieblingslied “House Of The Rising Sun”. Dass dieser Song von einem Bordell handelt, kann nur ein Zufall sein …

„Erste Liebe, Händchen halten auf dem Schulhof …“ – das traumhaft schöne “Geh zu ihm” ist Zeuge davon.

Auch hinter “Vergiss mich nicht” steckt eine Geschichte. Er muss mit ansehen, wie seine Ex mit einem anderen vor dem Altar kniet. Und er möchte sie zumindest noch einmal sehen, obwohl er nicht zur Hochzeit eingeladen ist.

„Liebe tut weh“ ist definitiv einer der besten Songs, die Christian Anders jemals geschrieben hat. “So weh tut die Liebe, Ihr Lieben!”, ließ er seine Fans wissen.

In der Ansage seines nächsten Songs würdigte er abermals Christian Bruhn (“meiner Ansicht nach der genialste Komponist Deutschlands”) sowie den Textdichter Andreas Boldt. Deren beider Titel “Kapitän” ist leider aktueller denn je.

Mit “Das Gefühl ist wieder da” stellte er einen weiteren neuen ‘zeitlosen” Song vor, um mit “Das schönste Mädchen, das es gibt” ins Jahr 1971 zurückzukehren. (Ähnlich wie bei “Nie mehr allein” scheint ihm auch hier das Original-Playback abhanden gekommen zu sein …)

Dass sein Titel “Schöne hässliche Frau” mit mehr als nur einem Augenzwinkern zu betrachten ist, liegt auf der Hand. Es handelt sich hierbei … um eine Liebeserklärung … der … etwas anderen Art.

Inwieweit Sunrise Avenue’s “Hollywood Hills” tatsächlich als Vorlage für “Ich verlasse dich” gedient hat oder auch nicht, überlassen wir gerne den Ohren des Betrachters / der Betrachterin und aller “Diversen”.

Das Stück “Du bist wie eine Sinfonie von Rachmaninov” hat Christian Anders seinem Piepmatz, seiner Birgit, gewidmet. Auch hier habe man wieder “herumgenörgelt” (“am Anfang zu viel Klassik drin!”. “Aber: Man muss auch mal was wagen!”).

Mit “Die Luft zum Atmen”, “Freunde werden Feinde” und “Indianerliebe” präsentierte er drei weitere neue(re) Songs, bevor er mit “Der Irrweg”, seiner deutschen Fassung von “House Of The Rising Sun”, noch einmal so richtig zeigen konnte, was er stimmlich noch immer auf der Pfanne hat.

Leider wurde “Träumer”, die offiziell durch Ozzy Osbourne genehmigte deutsche Version des Welthits “Dreamer”, zum letzten Song des Abends. Christian Anders musste das Konzert – nach einer Stunde und 57 Minuten – im wahrsten Sinne des Wortes abbrechen.

smago! konnte zwischenzeitlich top-exklusiv in Erfahrung bringen, welche weiteren Songs noch auf dem Programm gestanden hätten:

“Die Hoffnung stirbt zuletzt”
“Und sie tanzt …”
“Ich bin nur ein Mensch”
“Hit-Medley”
“Verliebt in den Lehrer”
“Alle Optionen offen”
Man kann Christian Anders nur ein Höchstlob aussprechen, dass er, obwohl er ‘gesundheitlich indisponiert’ war, so lange so hervorragend durchgehalten hat. Er wollte sein Livestream-Konzert unter keinen Umständen absagen, um seine Fans nicht zu enttäuschen.
Zwischenzeitlich geht es ihm auch schon wieder ein bisschen besser.
Textquelle: Andy Tichler, Chefredakteur www.smago.de

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