BATA ILLIC
smago! CD-Kritik: Auch der Sommer 2022 hält für ihn „Goldene Zeiten“ bereit!

Das neue Album präsentiert den Kult-Star in seiner ganzen musikalischen Vielfalt …:
Zu den „dienstältesten“ Schlagersängern Deutschlands zählt zweifelsohne BATA ILLIC, der schon bei der ersten ZDF-Hitparaden mit DIETER THOMAS HECK 1969 mit dabei war. Spannend: BATA erzählt zu diesem Lied und auch zu anderen Liedern eine Anekdote, wie er es 1968 aufgenommen hatte, als er noch kein Deutsch sprach.
Es ist schon außergewöhnlich, wie BATA sein Album, das eine Zeitreise von den 1960er Jahren bis in die Jetztzeit darstellt, persönlich mit der Begrüßung präsentiert und dann moderiert, indem er Bezug auf die enthaltenen Lieder oder erlebte Geschichten nimmt.
Los geht es mit dem von Stefan Stieber geschriebenen Song „Der junge Träumer“, der auch die aktuelle Single-Auskopplung aus dem 2022er-Album von BATA ILLIC ist. In dem traditionell produzierten Lied bringe BATA zum Ausdruck, dass er noch immer „den Schalk im Nacken hat“, der sich z. B. wie ein Kind freut, wenn die Weihnachtszeit beginnt. Die Lebenszeit zufrieden auszufüllen, ist die Botschaft des Liedes – eine Botschaft, die er beeindruckend vorlebt.
Der Titelsong „Goldene Zeiten“ erschien bereits im vergangenen Jahr als Vorab-Single. Der von ANNEMARIE EILFELD gemeinsam mit BENJAMIN BRÜMMER geschriebene Song hat „das kleine große Glück, für das ich dankbar bin“ zum Thema: Bekanntlich ist BATA seit fast 60 Jahren mit seiner OLGA verheiratet – und er bekommt „nie genug“ von ihr, weil er mit ihr „Goldene Zeiten“ erlebte und noch immer erlebt: „Unsere goldenen Zeiten fangen jetzt erst an“, ist er sich sicher.
Vor fast 60 Jahren hatte BATA sein erstes Engagement in Deutschland – im August 1962 war er erstmals in einem fremden Land und spielte Jazz-Songs wie „Route 66“. Ungewöhnlich: BATA präsentiert den auf Englisch gesungenen Jazz-Standard auf seinem Album und beweist damit, dass sein Repertoire weit vielseitiger ist als viele Menschen das vermuten – ein Highlight auf seinem Album.
Kontrastprogramm: Danach geht es mit einem der ersten großen Hits von BATA mit einer Neuaufnahme weiter. Seinen ersten Top-5-Hit landete BATA mit der deutschen Version eines Hits der Gruppe DAWN: „Candida“ – schön, diesen Evergreen aus den frühen 1970er Jahren im 2022er-Sound zu hören – nun ist der Titel durchaus Discotheken-kompatibel.

Mit „Die Welt ist voller Liebe“ startete BATA seine deutsche Platten-Karriere – eine Anekdote zu diesem Lied darf demzufolge nicht fehlen.

Die deutsche Version von „No tengo dinero“ textete GÜNTER LOOSE. 50 Jahre ist es her, dass „So lange ich lebe“ die deutschen Charts erobert hat – direkt nach „Michaela“. In dem Lied geht es um die ewige Liebe – dass BATA es ernst meinte, hat er bewiesen, immerhin ist er noch immer mit seiner OLGA verheiratet (wie damals).
Ein weiterer Evergreen – geschrieben von HENRY MAYER und GÜNTHER BEHRLE, ist das Lied über die Dame mit „pechschwarzem Haar“: „Schwarze Madonna“ ist ein weiterer großer Hit aus den 1970er Jahren von BATA ILLIC, auch das ein Lied, das man sich nach fast 50 Jahren immer noch gut anhören kann – erst recht in der neuen Version 2022.
Den Hit seines Lebens landete BATA ILLIC mit „Michaela“. Die Story des Liedes haben wir vor einigen Jahren hier schon einmal erzählt: Produzentenlegende JEAN FRANKFURTER, Textdichter ROBERT PUSCHMANN und ein gewisser WERNER KRISCH saßen beim Bierchen in der Kneipe und ersannen das triviale Lied „Michaela – aha“ und schworen sich, das Lied genau so zu veröffentlichen. Fertig war der erste Nummer-1-Hit für BATA ILLIC – und ein Charterfolg für WERNER KRISCH, der eigentlich gar kein Songautor war, aber eben den entscheidenden Impuls für den Song gab. Damals galt noch die Devise „Ein Mann – ein Wort“ – und somit ist WERNER bis heute als einer der Songautoren des Liedes vermerkt.
Danach geht es wieder in die „Jetzt-Zeit“. Rückblickend auf ein erfülltes Leben, singt BATA ein Lied die Lebensfreude: „Jeder Tag ist ein Geschenk“ ist das Statement von BATA – ein typischer Schlager des Serben, der von ANDREAS SCHWEIGHOFER, HELMUT HIRNER und THORSTEN SCHMIDT geschrieben wurde und „verdächtig“ ist, eine Single-Auskopplung werden zu können.
„Abenteuer und Traumfrau“ – erneut geht es mit „Verlorenes Herz“ um die Frau von BATA ILLIC, der „schon wieder einmal sein Herz verloren“ hat – eine schöne Ballade, bei der jedes Mal „Glück neu geboren wird“. Geschrieben wurde der Titel von KURT SCHOGER, TOM MARQUARDT und BERND HOCHHEIMER.
Neben seiner OLGA gilt BATA auch der Musik seine große Liebe. Dazu hat er mit BENJAMIN BRÜMMER selbst ein Lied komponiert, das Startexter TOBIAS REITZ in Worte gefasst hat: „Musik, Musik“ – die emotionale Studioarbeit muss sehr rührend gewesen sein. „Hätt ich noch einmal die Wahl – ich ging den Weg noch einmal“, sagt BATA mit einem Lied, das man durchaus als nachdenkliches Chanson bezeichnen kann – der Sänger zeigt auf seinem aktuellen Album in der Tat eine beeindruckende Vielfalt.
Dasa man nicht nur mit 17 noch Träume hat, weiß inzwischen auch PEGGY MARCH – und auch Kollege BATA ILLIC legt Wert auf die Feststellung: „Auch heute, da hab ich noch Träume“. Das Leben habe er schon immer geliebt – und Glück sei sein Begleiter gewesen – so zieht BATA Resümee, ist sich aber sicher, dass das Herz noch viele Pläne hat und er sich deshalb nicht zur Ruhe setzt. Das Lied schrieben KURT SCHOGER und THOMAS KÖHN.
Danach zeigt sich BATA von seiner humoristischen Seite – nicht wenige Männer haben in den 1970er Jahren bei manchen „Textilverkäuferinnen“ sehnsuchtsvoll gesagt: „Ich möcht’ der Knopf an deiner Bluse sein“ – in der neuen Aufnahme ist der Schlager noch immer gut zum Mitsingen geeignet. „Mach doch endlich mal ein Knöpfchen für mich auf“ dürfte man zwar heute wohl nicht mehr texten, aber das Lied ist natürlich auch im historischen Kontext zu sehen. Dieses Lied komponierte übrigens CHRISTIAN BRUHN, den Text schrieb GÜNTHER BEHRLE.
Weiter geht es mit Urlaubslaune: „Aloha – hee – aloha –hee…“ – da kann wohl jeder mitsingen, spätestens beim Refrain, wenn uns BATA Geographie-Nachhilfe gibt: „Ich hab noch Sand in den Schuhen aus Hawaii“. Auch dazu gibt es eine schöne Anekdote zu hören.
Ein Lied, bei dem viele meinen es hieße „Dann geh’n die Lichter aus“, trägt den Namen „Mädchen mit den traurigen Augen“ – ein großer Hit für BATA ILLIC in der ZDF-Hitparade – diesmal lädt der Sänger seine Fans zum Schunkeln ein – das funktionierte in den 1970er Jahren, das funktioniert auch noch heute.
Auch 2022 kann man bei BATA noch schunkeln: Ein sehr witziger autobiografischer Hit ist die „Wahre Michaela“, in dem der Künstler sich einerseits bei der fiktiven Michaela (ganz wichtig: „-aha!“) bedankt, vor allem aber bei seiner ganz großen Liebe, die eben die „wahre Michaela“ ist. Ein sehr origineller und witziger Song im Walzertakt, den JÖRG BAUSCH eigens für BATA geschrieben hat.
Den letzten Song des Albums schrieben CURT GERRITZEN und FRED STRECKER, die sich inzwischen als Spezialisten für Schlager-Altmeister etabliert haben. Nach „Mein letzter Traum“ von TONY MARSHALL haben sie BATA den gefälligen Discofox mit nachdenklichem Text geschrieben: „Der Himmel lässt die Sterne tanzen“.
Wie erwähnt, ist BATA ILLIC mit „Goldene Zeiten“ sein wohl vielseitigstes Album gelungen – eine runde Sache, mit Neuaufnahmen seiner großen Hits, sehr schönen neuen Schlagern, einer musikalischen Bandbreite vom Jazz und Chanson bis hin zum Schunkelschlager – was will man mehr, zumal die Idee der zwischendurch erzählten Anekdoten einfach nur genial ist…
Textquelle: smago!

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