ANDREA BERG, HELENE FISCHER, ROLAND KAISER
Heute, 16.12.2023, NDR Fernsehen: “Schlager! – Viel mehr als nur Musik”!

“Glücksgefühle über Generationen” // 20:15 Uhr – 21:45 Uhr! Ein Film von Cornelia Quast!

 

 

 

Geliebt, gehasst, geduldet: Wohl niemanden lässt der Schlager gleichgültig. Schlager polarisiert und ist dennoch eine der populärsten und kommerziell erfolgreichsten Musikrichtungen im deutschsprachigen Raum. Und das seit Jahrzehnten. Fans finden sich in allen Generationen. Die großen Hits haben sich ins kollektive Gedächtnis gebrannt und sind bis heute auch immer ein Spiegel der gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen in Deutschland.

Was macht den deutschen Schlager so beliebt, wie hat er sich im Laufe der Jahre verändert, sich immer wieder dem Massengeschmack angepasst, sodass er heute als völlig “entstaubt” gilt? Antworten darauf gibt dieser Film von Cornelia Quast.

Heutzutage füllen die großen Stars der Branche wie Helene Fischer, Andrea Berg oder Roland Kaiser locker ganze Stadien. Große Fernsehshows wie “Schlagerboom” in Das Erste oder “Die Giovanni Zarrella Show” im ZDF vereinen ein riesiges Publikum. So gut lief es nicht immer für den deutschen Schlager, in den vergangenen Jahrzehnten gab es gute und schlechte Zeiten.

In den 1960er-Jahren dominierten vor allem deutschsprachige Lieder die Hitparaden. Herzschmerz, Ferne und Heimat waren die großen Sehnsuchtsthemen. Der Österreicher Freddy Quinn ist ein Idol dieser Jahre. Und überhaupt gab es viele damals sogenannte Gastarbeiter mit “exotischem” Flair im Schlagerbereich wie Rita Pavone, Peggy March, Gitte, Julio Iglesias oder Roger Whittaker, die zum Teil nicht einmal wussten, worüber sie da genau sangen. Bei der Jugend galt Schlagermusik damals aber zunehmend als spießig und bieder. Heute kaum vorstellbar, dass ein Lied wie “Schuld war nur der Bossa Nova” zeitweilig auf den Index geriet und nicht gespielt wurde. Warum? Weil Sängerin Manuela davon sang, dass “die kleine Jane” erst am nächsten Morgen nach Hause kommt.

Englischsprachige Popmusik hatte zunehmend vor allem junge Fans. Und viele der großen Schlagerhits der 1970er-Jahre waren Coverversionen von erfolgreichen internationalen Songs, die auf Deutsch vertont wurden, wie z. B. “Ein Bett im Kornfeld” von Jürgen Drews oder Howard Carpendales “Ti amo”.

In den 1980er-Jahren machte die deutlich “coolere” Neue Deutsche Welle dem klassischen Schlager das Leben in den Hitparaden schwer. Der unvergessene Dieter Thomas Heck sagte in seiner “Hitparade” tapfer “schräge” Bands an und Hubert Kah im Nachthemd sorgte bei seinem Auftritt für Gelächter. Bis auf wenige Ausnahmen waren die etablierten Schlagersängerinnen und -sänger für viele Jahre abgemeldet.

Erst in den 1990er-Jahren eroberte der Schlager Terrain zurück. Seltsamerweise rückte er wieder in den Fokus der jungen Generation durch Künstler wie Guildo Horn und Dieter Thomas Kuhn, die auf halbironische Weise den Kulthits der 1970er-Jahre neues Leben einhauchten und junge Leute wieder zum Tanzen brachten.

Die Popmusik nahm ab den 2000er-Jahren immer größeren Einfluss auf den Schlager und eine der “Königinnen” des Genres, Andrea Berg, feierte ihre ersten großen Erfolge. Interessanterweise verbreitete sich ihr Superhit “Du hast mich tausendmal mal belogen” über Mallorca und den Ballermann in die deutschen Wohnzimmer. Partyschlager vom Ballermann stürmen bis heute die deutschen Charts. Bestes Beispiel “Layla” von DJ Robin und Schürze, der erfolgreichste deutschsprachige Song 2022. Und einer der bekanntesten Vertreter dieser Szene, Mickie Krause, ist mittlerweile gern gesehener Gast in den großen Schlagershows.

Und dann kam eine junge Sängerin und machte alle “Atemlos”, inklusive den deutschen Fußballweltmeister 2014: Helene Fischer. Schlager oder besser Popschlager ist heutzutage aus den deutschen Charts nicht mehr wegzudenken. Der Beat ist gut hörbar, die Texte handeln immer noch oft von Liebe. Herz reimt sich immer noch auf Schmerz. Aber inzwischen dürfen sich Männer, Frauen und Diverse alle bunt durcheinander von ganzem Herzen lieben. Da hat sich doch was getan!

 

 

Foto-Credit: Bergrecords / Sandra Ludewig
Textquelle: NDR Fernsehen (Textvorlage)

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