"WDR 4"
Fake-News a la WDR: "Ein Großteil unseres Publikums lehnt Schlagermusik ab"!

Die Antwort des WDR auf eine Nachfrage zur Absetzung der “Schallplattenbar” macht nur noch fassungslos …: 

Die WDR4-Hörerin Ursula Thörnig hat bei der WDR-Redaktion nach den Hintergründen zur Absetzung der überaus beliebten Radiosendung „Schallplattenbar“ gefragt. Die Antwort spricht einmal mehr für die These: „…denn sie wissen nicht, was sie tun..“ – beginnen wir mit dem  Zitat:

 

„Die WDR-Geschäftsleitung hat diese Entscheidung jedoch vor dem Hintergrund getroffen, dass ein Großteil unseres Publikums Schlagermusik ablehnt.“

 

Eigentlich muss man diesen Satz nicht kommentieren. Es mag sein, dass man Hintergründe kennen muss, um gewisse Dinge zu beurteilen, dass man vielleicht Insider sein muss oder zumindest aus der Branche. Wer aber so einen hanebüchenen Schwachsinn erzählt, dass unter den WDR4(!!!!!!!)-Hörern der „Großteil des Publikums Schlager ablehnt“, der disqualifiziert sich selber. Wer so einen – sorry – Bullshit erzählt, soll doch bitte einfach mal einen Blick auf den Tourplan von Helene Fischer werfen – im Herbst spielt Helene fünf(!!!) Konzerte am Stück in der Kölner Lanxessarena. Quasi vor der Haustür des WDR werden da vermutlich ca. 50.000 Schlagerfans allein in Köln Helene-Konzerte besuchen. Die Schlagernacht, lange von WDR4 präsentiert, ist auch immer sehr gut besucht. Die Einschaltquote der erfolgreichsten Musikshow des deutschen Fernsehens, der Show von Florian Silbereisen, ist immer gut bis sehr gut – 5 Mio. Menschen und mehr lassen sich vom Schlager faszinieren.

Welcher aktuell von WDR4 protigierte Star kann eine derartige Erfolgsbilanz aufweisen? Mir ist auch im internationalen Bereich niemand bekannt, der vergleichbaren Publikumszuspruch erfährt. Die Aussage, Schlagermusik werde von WDR4-Hörern „abgelehnt“,  ist somit eine klare Lüge, die meines Erachtens auch klar als „Fake News“ bezeichnet werden kann. – Man bezieht sich immer wieder auf dubiose „Medienforschung“. Es wird schon seine Gründe haben, warum diese Gaga-„Medienforschung“ streng unter Verschluss gehalten wird. Jede Anfrage dazu, welches Institut denn diese hoch spannenden Erkenntnisse gewinnt, dass – man muss es noch mal wiederholen: WDR4-Hörer Schlager ablehnen, läuft ins Leere und wird nicht beantwortet, weil diese Aussage absolut nicht haltbar und erst recht sicher nicht repräsentativ ist. Vermutlich haben genau DIE Meinungsforschungsinstitute herausgefunden, dass WDR4-Hörer „Schlager ablehnen“, die zuvor herausgefunden haben, dass Hillary Clinton Präsidentin der USA wird und dass der Brexit nicht kommen wird…

Ein Wort noch zum Thema „Geschäftsleitung“- der Begriff ist interessant, weil der WDR an sich (zumindest laut Internetquellen) keine nominelle „Geschäftsleitung“ hat, sondern einen Intendanten, dem vermutlich zurecht unangenehm ist, hinter dieser seiner Entscheidung zu stehen. Und jetzt wird es spannend: Tom Buhrow bezeichnet sch selbst als „amerikanophil“ und hat in Interviews immer wieder gerne (auch ungefragt) erzählt, dass er Bob Dylan-Fan sei. Im renommierten Musikmagazin „rollingstone.de“ schrieb Buhrow gar eine eigene Dylan-Kolumne: https://www.rollingstone.de/bob-dylan-wird-70-tom-buhrow-ueber-den-grossen-geschichtenerzaehler-dylan-343047/.

Wie Sie HIER nachlesen können, hat eine ehemalige WDR3-Redakteurin bereits 2014 zumindest indirekt unterstellt, dass Buhrow das von ihm zu verantwortende Radioprogramm an seinem persönlichen Musikgeschmack orientiert. Im besagten smago!-Artikel wurde berichtet, dass die großartige „Schallplattenbar“ nun auch eingestellt wurde – die letzte Schlagersendung des Senders.

Neben der „Schallplattenbar“ wurde auch die sehr beliebte „Schatzkiste“ eingestellt – eine Sendung, bei der Archivperlen wiederholt wurden. Stattdessen gibt es die neue Sendung „Songpoeten“, die hier wie folgt auf der WDR4-Webseite näher beschrieben wird.


 

 

Noch mal zum Mitschreiben: Die „Geschäftsleitung“ (Buhrow) hat festgestellt, dass der WDR4-Hörer keinen Schlager hören will. Deshalb installiert der Dylan-Fan  nun eine neue Sendung mit dem Fokus auf seinen Lieblingssänger Bob Dylan – ja nee, iss klar… Wer sollte ihm widersprechen? Wellenchef Rausch hat die Welle „nebenbei“ laufen, er ist auch für EinsLive und WDR2 zuständig und begreift offensichtlich WDR4 nur als Ableger seiner „Stammprogramme“, zumal auch er die Frage „Schlager oder Rock“ klar mit „Rock“ beantwortet. Und Programmdirektorin Valierie Weber, Privatradio-erprobt, schwimmt natürlich auch auf der Welle – Buhrow hat sie nicht umsonst zum WDR geholt. Will sagen: Da schustern sich die Programmverantwortlichen ein Programm zusammen, das schlicht und ergreifend ihren persönlichen Musikgeschmack bedient. Der Rundfunkrat segnet das ab, weil er von falschen Tatsachen ausgeht – dazu gleich mehr.

Noch mal: Es ist vielleicht anmaßend, aber wenn ich jetzt für einen Tag WDR4-Chef wäre, würde mir im Traum nicht einfallen zu behaupten: „Kein Mensch will Oldies hören, deshalb machen wir ab sofort nur noch Udo-Jürgens-Sondersendungen.“ Natürlich ist es klar, dass sehr viele Menschen – gerade Alt68er der Marke Buhrow – sehr gerne internationale Oldies hören, die ich selber durchaus manchmal auch gerne höre. ABER: Wenn ich ein Vollprogramm wie WDR4 zu verantworten hätte, käme ich im Traum nicht darauf, beliebte Oldiesendungen aus dem Programm zu nehmen, um dafür meiner Lieblingsmusik entsprechende Sendungen zu installieren. Vor dem Hintergrund macht es mich fassungslos, dass der Schlager nun offensichtlich ganz bewusst komplett als „No Go Area“ für WDR4 angesehen wird.

Richtig "geil" ist nun auch folgendes Statement:

„Unabhängig davon würde der WDR sehr gerne ein Schlagerradio anbieten. Leider sind die NRW-Landesregierung und der NRW-Landtag nicht der Empfehlung der WDR-Geschäftsleitung gefolgt, bei der Änderung des WDR-Gesetzes ein weiteres digitales Radioprogramm zu „beauftragen“, wie das im Rundfunkrecht heißt.“

Das heißt für mich übersetzt: Neben EinsLive und WDR2 machen wir auch WDR4 zu einem Programm für internationale Popmusik und killen den Schlager komplett. WDR4 war früher ein Schlagersender, das haben wir versaubeutelt. Alibimäßig haben wir bei der Politik einen Digitalsender für Schlagerfreunde beantragt, und die böse Politik hat unsere asoziale Fehlplanung nicht unterstützt.  Die Hintergründe zu diesem „Schmarrn“ kann man HIER noch einmal nachlesen. Warum damals die Landesregierung der dreisten Forderung nach einem Schlagerradio nicht nachgekommen ist, wird im WDR-Statement natürlich nicht erwähnt – man kann es u. a. der letzten Zeile des besagten smago!-Artikels entnehmen: .. "Zudem fragen wir uns, ob nicht eher eine Anpassung der Zielgruppen der WDR-Hörfunkwellen 1Live, WDR2 und WDR4 bis hin zur Zielgruppe 70+ sinnvoll wäre“. – Die Sache mit den Zielgruppen „bis 69“ ist ohnehin eine Farce. Demnach geht man beim WDR davon aus, dass man ab dem 70. Lebensjahr im Idealfall tot ist, oder aber zumindest taub bzw. kein Radio mehr hört – die Zielgruppen erstrecken sich in den UKW-Programmen tatsächlich nur auf die Altersgruppe „bis 69“. Und da man von Schlagern beim WDR keine Ahnung hat, kennt man auch nicht die Zeile: „Einmal, da wirst Du 70 sein….“ – das will man da natürlich nicht hören…

Gerade für die aktuelle Landesregierung ist die deplatzierte Kritik an der fehlenden Schlagerwelle  ärgerlich – die Ablehnung hatte gute Gründe, die internen desaströsen Fehlplanungen des WDR nicht noch mit finanziellen Mitteln zu honorieren (- ob die Landesregierung ansonsten einen guten Job macht, möge jeder für sich entscheiden -). Dass nun aber der WDR quasi für die politischen Gegner der aktuellen Landesregierung von NRW Werbung macht, indem der Politik die Verantwortung für eigenes Komplettversagen.

 

(Quelle …: )

Aktuell ergibt sich folgendes Bild:

 

 

(Quelle …:)

 

Wie unschwer zu erkennen sind, hatte WDR 2014 2,31 Mio. Hörer und aktuell 2,25 Mio. Hörer. (Anscheinend waren es im 2. Halbjahr 2016 noch weniger Zuhörer – das ist aber ein Schwund, der bereits in der Zeit des Dudelfunks entstanden sein muss. Dieser minimale Zugewinn dürfte übrigens u. a. der Tatsache geschuldet sein, dass WDR4 seit  2017 ohne Werbung auskommen muss, wie man HIER nachlesen kann.

Was sagte noch mal der Rundfunkrat? Ach ja – Hörer wurden „hinzugewonnen“. Passend dazu antwortet WDR4 zum neuen Programmschema wie folgt:

 

„Die Rückmeldungen unserer Hörerinnen und Hörer sowie die steigenden Hörerzahlen bekräftigen, dass die bereits 2011 getroffene strategische Entscheidung auf viel positive Resonanz stößt.“

 

Nochmal „zum Mitschreiben“: WDR 4 hat seit Beginn der Programmumstellung 60.000 Hörer verloren (trotz Werbung-Wegfalls), spricht aber von „steigenden Hörerzahlen“…

Ein Wort noch zum aktuellen Programmschema –dort stehen laut Auskunft der WDR4-Redaktion „Lieblingshits aus den 70ern und 80ern und aktuelle Popmusik“ im Vordergrund. Das mit der aktuellen Popmusik ist schon mal ein Witz, weil es dafür den Sender EinsLive gibt – lassen wir das aber mal so stehen – wenn dem so ist, bleibt festzuhalten, dass Schlagermusik sich sehr erfolgreich in den Albumcharts behauptet – das wäre durchaus ein Grund, Schlager der Marke „Helene Fischer“, „Andrea Berg“, „KLUBBB3“, „Maite Kelly“, „Matthias Reim“ und und und zu spielen. Was das Thema „Lieblingshits“ angeht, hat der WDR ja auch überhaupt kein Problem damit, Fakten zu verdrehen – auch hier lautet das Thema „Fake News“ – wie man HIER nachlesen kann, hat man nämlich bei der Ermittlung der Hits des Jahres englischsprachige Songs kommuniziert, obwohl deutsche Schlager die Jahres-Hitlisten anführten.

Es ist vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis der WDR behauptet, in den 70er Jahren (also in der Glanzzeit der ZDF-Hitparade) hätte der Schlager kein Publikum gehabt. Zu diesem Thema hatte sich ja bekanntlich der große Textdichter Dr. Michael Kunze sehr deutlich geäußert – siehe auch HIER. Die Schlagersendung „ZDF Hitparade“ erhielt 1971 einen Goldene Kamera als beliebteste Jugendsendung im ZDF. Wer damals 19 war, ist heute mit 65 Jahren im Rentenalter. Zitieren wir in dem Zusammenhang Jochen Rausch (seine Begründung, warum auch die ältere Generation nur Oldies vorgedudelt bekommen will): „Wer heute 65 ist, war bei der Auflösung der Beatles 19. Das heißt, die Älteren sind popsozialisiert und wollen diese Musik auch im Alter hören.“ (Nicht falsch verstehen: Natürlich hat Rausch Recht mit seinem Statement. Das ist aber keine Legitimation, auch die letzte Radioschlageroase des WDR zu „killen“, nur weil man selbst Schlagerhasser ist).

Hoch spannend ist die Frage, warum es u. a. mit der „Schallplattenbar“ eine vermeintlich populäre Sendung erwischt hat. Indirekt „räuspert“ sich hier der Rundfunkrat:

„hörerschwache Zeit“ – ist damit der Sonntag gemeint? …zumindest gibt der Rundfunkrat zu, dass aus „Kostengründen“ Qualitätsverlust entsteht. Spannend ist: Der WDR finanziert sich u. a. aus der Zwangsabgabe. Der private Radiosender „Schlagerparadies“ ist rein werbefinanziert. Für eine Qualitätssendung wie der „Schallplattenbar“ fehlen anscheinend finanzielle Mittel. Komisch, Karl-Heinz Schweter kann seine auf dem Privatsender „Radio Schlagerparadies“ laufende Sendung „Fast vergessen“ qualitativ hochwertig präsentieren, ohne dass er dazu einen Rundfunkbeitrag benötigt… (für Interessenten: Die Sendung läuft dienstags um 20 Uhr auf Radio Schlagerparadies). Mit Silke Rech hat man eine exzellente Interviewerin am Start – auch da kann sich der WDR weiß Gott eine Scheibe abschneiden…

Lange Rede – kurzer Sinn – die Programmreform des WDR, zu Lasten des deutschen Schlagers internationale Hits zu spielen, war schon in der bisherigen Hammerdimension absolut nicht nachvollziehbar. Den Schlager nun aber komplett aus dem Programm zu schmeißen, um die Landesregierung noch mehr zu erpressen, einen digitalen Sender aus dem Boden zu stampfen, ist insbesondere angesichts dessen eine bodenlose Unverschämtheit, als ansonsten jede Minderheit zumindest kleine Programmoasen des WDR für sich finden kann – die in nachweisbar großer Zahl vorhandenen Schlagerfans hingegen nicht.

Stephan Imming, 10.05.2017
http://www1.wdr.de/radio/wdr4/index.html
http://www1.wdr.de/radio/wdr4/index.html

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