PETER ALEXANDER
smago! Serie "Schlager-Rückblick "Vor 40 Jahren" von Stephan Imming – Teil 60: "Die kleine Kneipe" (9/9): "Letzte Produktionen und Rückzug ins Privatleben"!

Mit diesem Kapitel endet der längste smago! Artikel aller Zeiten …! 

Vielleicht gab das den Ausschlag, nach vielen Jahren ein neues Produzententeam zu bemühen. Anlässlich seines 60. Geburtstages brachte Alexander eine LP namens „Lebenslieder“ heraus mit seinen persönlichen internationalen Lieblingshits, denen Dr. Michael Kunze einen deutschen Text „verpasst“ hat. Produziert wurde die LP von Roland Heck und Gerd Köthe, die zum Geburtstag auch ein von Dr. Michael Kunze getextetes Lied komponierten: „Was sind schon sechzig Jahre?“. Das war die B-Seite der Single aus dem Album. Als A-Seite entschied man sich für die deutsche Version des von Telly Savallas bekannt gemachten „Some Broken Hearts Never Mind“. Dr. Michael Kunze textete darauf „Wenn auch die Jahre vergeh’n“. Ähnlich wie Jahre zuvor Phil Nash und Bernd Clüver gelang auch Peter mit seiner deutschen Version kein Treffer.

Zu seinem 60. Geburtstag strahlte das ZDF eine 2-teilige Show „Wir gratulieren“ aus. Dabei sprach Peter (tricktechnisch) mit seinem „zweiten Ich“. Gezeigt wurden Höhepunkte aus früheren Jahren.

„Außer der Reihe“ gab es am 17. Mai 1987 eine Alexander-Show: Das Wiener Austria-Center wurde eröffnet. Zu diesem Anlass präsentierte Peter im Rahmen der Gala „Soiree in Wien“ eine Gala mit Stars aus sechs Nationen. Unter anderem waren Jerry Lewis, Placido Domingo, Jose Carreras, Gilbert Bécaud und Udo Jürgens zu Gast. Der Presse war zu entnehmen, dass es mit 14 Millionen Schilling  (2,4 Millionen DM) die teuerste Show war, die je in Wien produziert wurde. Eurovision und Intervision waren zugeschaltet, ebenso zwölf südamerikanische Länder.

Bernd Dietrich und Engelbert Simons, die sonst eher mit G.G. Anderson zusammenarbeiteten, komponierten den nächsten von Dr. Bernd Meinunger getexteten Alexander-Titel. „Die Zeit der Rosen“ war vom Produzententeam Heck/Köthe vielleicht etwas zu volkstümlich gehalten. Bei seiner großen Show stellte Alexander den Song am 19.11.1987 im ZDF vor (Motto diesmal: „Freizeitvergnügen“) und präsentierte das Lied auch am 4. Februar 1988 im Großen Preis“ des ZDF. Mit gleichem Team entstand im Frühjahr 1988 die Single „Von Mensch zu Mensch“.

Hans Hubberten, Lebensgefährte von Gisela Schlüter, schrieb seit vielen Jahren die Bücher zu den Alexander-Shows. Seine Ideen und Texte waren maßgeblich für den Erfolg der Sendungen. Am 11. Juni 1988 verstarb er an den Folgen eines Herzinfarkts – ein schwerer Schlag für Peter Alexander, der dazu führte, dass er für längere Zeit keine Show mehr produzieren wollte.

Im Herbst 1988 wurde es wieder böhmisch – die TV-beworbene LP „Aber böhmisch muss es sein“ kam auf den Markt, als Promo-Single entschied man sich für die „Prager Polka“ – beide Tonträger schafften es jedoch nicht in die Hitparaden. Etwas besser lief es mit der kurz zuvor veröffentlichten sommerlichen LP „Mit Peter Alexander der Sonne entgegen“. Rund dreißig Jahre, nachdem er mit „Tschau tschau Bambina“ erfolgreich war, versuchte er es noch mal mit internationalen Schreibweise und koppelte „Ciao Ciao Bambina“ aus.

Nachdem die CD sich immer mehr durchsetzte, entschied man sich, ein neues „Best Of“ Album von Peter auf den Markt zu bringen „Das Peter-Alexander-Festival“ – auf 2 CDs waren viele seiner großen Erfolge versammelt einschließlich des neuen rückblickenden Liedes „Gestern jung – morgen alt“, das nach vielen Jahren wieder Pierre Kartner für ihn komponierte.

Nach dem Fall der Mauer war es Peter Alexander offensichtlich wichtig, noch mal auf große (sechste) Tournee zu gehen. Erneut von Paul Kuhn und seinem Orchester sowie den Ute-Mann-Singers begleitet, zeigte er noch mal das ganze Spektrum seines Könnens. Der erste Teil der Tour fand vom 6. März bis 7. April 1990 statt, eine Wiederholungstour wurde vom 8. April 1991 bis zum 5. Mai 1991 durchgeführt. Sein letztes Live-Konzert gab Alexander in der Wiener Stadthalle.

Anlässlich der deutschen Einheit wurde für das ZDF am 4. und 5. September 1990 die große TV „Ein Herz für Berlin“ im Ostberliner Friedrichstadtpalast produziert, Drehbuchautor war diesmal Curth Flatow. Das ZDF zeichnete mit Peter Alexander als Gastgeber die Show auf, nachdem zuvor spekuliert wurde, der Entertainer hätte sich einen neuen TV-Vertragspartner gesucht – offensichtlich gab es insbesondere wegen der Vorlage schwacher Drehbücher wohl zwischenzeitlich auch Differenzen. Präsentiert wurde ein Streifzug durch die Geschichte Berlins. Die am 24.11.1990 ausgestrahlte Sendung sorgte für viel Aufmerksamkeit – insbesondere der Auftritt des 88-jährigen Heinz Rühmann rührte viele zu Tränen. Ungewöhnlich: Es wurde aus der Show nichts herausgeschnitten, statt der ursprünglich geplanten 90 Minuten hatte diese Show eine Länge von 115 Minuten.

Zu einer recht ungewöhnlichen Zusammenarbeit kam es 1991. Dieter Bohlen produzierte mit Peter Alexander das im November des Jahres veröffentlichte Album „Verliebte Jahre“ und schaffte es sogar, ihm seine Blue-System-Nummer „Sorry Little Sarah“ anzudrehen („Hommage an Zarah“), in der es um die große Schauspielerin Zarah Leander geht. Kurz nach Alexanders Tod wurde dieses letzte reguläre Studioalbum wiederveröffentlicht, fand aber in der breiten Öffentlichkeit keine nennenswerte Zustimmung.

Als erste Single aus dem Album wurde „Der Tag der kleinen Helden“ ausgekoppelt, welche Alexander zweimal im Fernsehen präsentierte. Die von Dieter Bohlen komponierte und produzierte Nummer wurde von Joachim-Horn Bernges getextet.

Mit gleichem Team wurde auch die zweite Single produziert, „Auf die Liebe kommt es an“. Letztmals schaffte es Peter Alexander 1992, in die Single-Charts zu kommen, erreichte jedoch  nur Platz 57. Wenn man bedenkt, wie einfältig Dieter Bohlen sich ansonsten äußert, ist seine in seinem Buch „Nichts als die Wahrheit“ niedergeschriebene Meinung zu Peter Alexander schon bemerkenswert: „1991 hatte ich die Ehre, mit Peter Alexander zusammenarbeiten zu dürfen. Auch wenn ich tief in meinen Erinnerungen krame: Ich kenne keinen, der je so top vorbereitet zu mir ins Studio gekommen ist wie er. Dabei war er schon 65. Jede Nummer kannte er auswendig, hatte die Texte und Melodien 1A drauf. Ich bin überzeugt, er hätte die Stücke auch rückwärts und im Schlaf singen können. Ein Akrobat, ein Profi, ein Könner, eine Präzisionsmaschine, der auf die Erfahrung von 120 Langspielplatten zurückblicken konnte.“

Nachdem zum 65. Geburtstag eine eher lieblose Hommage an Peter Alexander ausgestrahlt wurde („Das tu ich alles nur aus Liebe“), gab es am 21. Dezember 1991 wieder die „Peter- Alexander-Show 1991, ausschlaggebender Produzent war diesmal der ORF in Wien unter der persönlichen Leitung des Unterhaltungschefs Dieter Böttger, der Alexander nach Jahren der Abstinenz wieder zurück auf die Showbühne holte. Stets auf der Höhe der Zeit, parodierte Peter Alexander die damalige (von ihm sehr kritisch gesehene) Fernsehlandschaft und machte selbst vor der TV-Show „Tutti Frutti“ (RTL) nicht Halt. Kein Wunder, dass „J. R. Ewing“ (Larry Hagman) aus DALLAS sich die Ehre gab. Auch vor Karl Dall und Karl Moik machte er in seiner Show keinen Halt. Insgesamt schlüpfte der Star-Entertainer in 25 Rollen.

„Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“ – Peter Alexander ist das beste Beispiel. Auch in seiner am 13. Dezember 1992 ausgestrahlten „Peter-Alexander-Show ’92“war er voll auf der Höhe der Zeit und parodierte Rudi Carrell („Herzblatt“) und Eduard Zimmermann („Aktenzeichen XY“). Zu Gast war der junge, noch relativ unbekannte Hape Kerkeling.

Auch 1993 gab es imposante Ehrungen für Peter Alexander – von der Hörzu erhielt er aus den Händen von Linda de Mol erneut die „Goldene Kamera“ und aus Österreich gab es die „Goldene Romy“ als beliebtester Showmaster und zugleich die „Platin-Romy“ für das Lebenswerk.

Auch am 25. Dezember 1993 (das Datum „Erster Weihnachtstag“ etablierte sich im ZDF für Show-Events, Helene Fischer führt diese Tradition inzwischen ja fort) wurde „Die Peter Alexander Show 1993“ ausgestrahlt. Ein Highlight war ein Duett mit Gunther Philipp, bei dem nach Jahrzehnten an die berühmten Graf-Bobby-Filme erinnerte wurde. Auch der „alte Spezi“ Udo Jürgens war zu Gast in der damaligen Sendung.

Das Highlight der „Peter-Alexander-Show 1994“ war zweifelsohne seine Parodie der englischen Königsfamilie – egal, ob Prinzessin Diana, die Queen oder Queen Mum – Peter parodierte sie alle perfekt und gekonnt. Rührend war auch sein Duett mit dem damals 91-jährigen Johannes Heesters.

Seine letzte große TV-Show präsentierte Peter Alexander im ZDF am 25. Dezember 1995. Erneut zeigte er sein Parodie-Talent, diesmal war Boris Becker und dessen Umfeld dran. Auch große Stars wie Liza Minelli und Montserrat Caballé waren zu Gast. Dass es Alexanders letzte Show für immer war, konnte damals niemand ahnen. Im Sommer 1996 gab es ein Special im ORF anlässlich des 70. Geburtstags („Was sind schon 70 Jahre“). Im Rahmen der Show wurde sein letztes Lied, „Was wär’ ich ohne Euch?“ produziert, das sowohl seiner Familie als auch seinem Publikum galt. (Es handelt sich um die deutsche Version des Welthits „Just the Way You Look Tonight“, typisch: Peters letzte Aufnahme war ein Song, der im Original von Frank Sinatra interpretiert wurde). Peter Alexander nannte das als Grund, 1996 keine Show machen zu wollen, weil er dem Credo „eine Show pro Jahr“ treu bleiben wolle – in den folgenden Jahren gab es aber keine Sendung mehr. Dennoch gab es 1996 noch mal einen Bambi für Peter Alexander, seinen zehnten – diesmal für sein Lebenswerk, ausgehändigt vom Kollegen Rudi Carrell.

Hintergrund dürfte sein, dass Hilde Alexander 1997 eine Hüftoperation hatte und damit gesundheitliche Probleme bekam. Letztlich war immer sie der Motor für Peters berufliche Aktivitäten. Nach einem Oberschenkelhalsbruch wurde sie 2001 bettlägerig und verstarb am 29. März 2003 – damit war endgültig klar, dass Peter die große Bühne nicht mehr betreten wollte.

Zum 75. Geburtstag im Jahr 2001 brachte die Ariola ein Album namens „Das große Jubiläumsalbum“ heraus, das in Deutschland eine Woche in den Charts war (erstmals seit über 10 Jahren, allerdings nur auf Platz 99) und in Österreich sogar die Top 10 erreichte. Das Fernsehen hingegen hat Peter Alexander zu der Zeit offensichtlich bereits vergessen – es gab keine TV-Show zum „runden Geburtstag“ des Entertainers, der aber auch selber nicht wünschte, medial omnipräsent zu sein in dieser Zeit. Seinen runden Geburtstag beging er im engsten Familienkreis, als einziger Freund war Wolfgang Rademann eingeladen.

In einem Interview zum runden Geburtstag sprach P. A. bemerkenswert aktuelle Worte: „Es ist nicht mehr lustig, was passiert. Es fallen jede Woche neue Tabus. Das Fernsehen wird immer ordinärer, blöder und auch fader. Und diese Quotengeilheit ist einfach schrecklich, weil so kann keine Qualität entstehen.“ Ein deutliches Statement eines großen Unterhaltungsprofis, was leider bis zum heutigen Tage seine Gültigkeit ohne absehbares Ende besitzt.

Bemerkenswert war 2002 eine von Ariola veröffentlichte CD namens „Liebesträume“, auf der seltene Liebeslieder von Peter zu hören waren. Anlass war die Goldene Hochzeit mit Hilde – Peter war am 22. September 2002 fünfzig Jahre mit seiner Hilde verheiratet. Dazu passend erschien der Titel „Ich bin verliebt in die eigene Frau“ erstmals auf CD.

Auch über die im Sommer 2002 erschienene CD „Die schönsten Duette“ haben sich viele Fans gefreut. Der Reigen der Duettpartner geht von Caterina Valente über Wencke Myhre bis hin zur geliebten Tochter Susi. 2003 wurde dann die Raritäten-Kollektion mit Teil 3 weiter vervollständigt, wobei diesmal Live-Raritäten aus den Jahren 1971, 1976 und 1984 für die Ewigkeit festgehalten wurden.

Historisch ist das Datum 16. Januar 2005. An dem Tag wurde im Fernsehen der 70. Geburtstag Wolfgang Rademanns gefeiert, und Peter Alexander zeigte sich nach langer Zeit wieder im Fernsehen, um seinem Freund per Video-Botschaft zu gratulieren, jedoch in privatem Umfeld per Video-Botschaft.

In jenem Jahr 2005, stellte Entertainer und Sänger Andy Borg eine CD mit seinen Coverversionen des Weltklasse-Entertainers Alexander vor. Aber auch der Meister selbst wurde zu seinem 79. Geburtstag geehrt – eine 4. CD mit Raritäten wurde veröffentlicht, diesmal unter dem Motto „Von Böhmen bis nach Wien“.

Zum 80. Geburtstag Peter Alexanders erschien eine bebilderte Biografie des Journalisten  Michael Wenk unter der Mitarbeit von Fanclubleiterin Barbara Löhr: „Das tat ich alles aus Liebe“. Peter Alexander verfasste ein letztes Mal auf Bitten und Drängen der Autoren handschriftlich ein Vorwort zu diesem Werk, obwohl ihm jegliche Huldigungen in der Öffentlichkeit persönlich nicht mehr recht waren. Die Filmemacherin Birgit Kienzle erstellte einen bemerkenswerten und selbstkritischen TV-Dokumentarfilm „Der Mann, der Peter Alexander war“. Den Meister selbst bekam sie nicht vor die Kamera, weil dieser laut Aussage seiner Tochter in Ruhe altern wollte und nicht mehr für Interviews zur Verfügung stand.

Aber auch seine Plattenfirma Ariola war umtriebig und veröffentlichte eine CD und DVD-Kollektion unter dem Motto „Herzlichen Glückwunsch!“. Vier bis dato unveröffentlichte Titel ließen damals die Fan-Herzen höher schlagen. Zum Dank gab es einen sensationellen zweiten Platz in den österreichischen CD-Charts, in Deutschland reichte es zu einem respektablen 40. Rang.

Etwas verspätet hat auch das Fernsehen Peter Alexander gehuldigt- im Rahmen der „Traumschiff-Gala“ wurde ihm zum 80. Geburtstag am 16. Juli 2006 gratuliert – eine sehr gute Einschaltquote von 7,37 Mio. Zuschauern bewies, wie populär der Entertainer auch im hohen Alter noch war. Im Rahmen dieser Gala wandte sich Alexander letztmals in einem Video an seine Fans und spielte u. a. an einem Piano seinen Hit „Dankeschön“. Auf seinen Wunsch hin wurde an jenem Abend auch nochmal seine Show „Treffpunkt Herz“ als Wiederholung ausgestrahlt.

Im Jahr 2007 wurde Peter Alexander eine besondere Ehre zuteil – im Rahmen der Serie „Legenden“ wurde er noch zu Lebzeiten portraitiert. Zur Freude vieler Fans wurden nach und nach seine ersten WDR-TV-Shows (angefangen mit „Peter Alexander in Wien“) auf DVD veröffentlicht. Passend dazu veröffentlichte die Ariola die CD „Verliebt in Wien – die schönsten Wiener- und Heurigen-Lieder.

Auch 2008 gab es (damals zum 50-jährigen Jubiläum der Plattenfirma Ariola) eine bemerkenswerte Wiederveröffentlichung – mit Bonustracks versehen, wurde die CD „Show“ aus dem Jahr 1969 auf den Markt gebracht.

Nach dem Verlust seiner geliebten Frau musste Peter im Jahr 2009 einen weiteren schweren Schicksalsschlag erleiden. Seine geliebte Tochter, die Malerin Susi Neumayer-Heidinger, kam bei einem Verkehrsunfall in Thailand ums Leben. Ein einfaches Schicksal hatte Susi nicht – sie kam wohl nicht gut damit klar, „Tochter von Peter Alexander“ zu sein, so machte sie 1986 mit einer Kokain-Affäre von sich reden und war schon mit ca. 30 Jahren geschieden. Dennoch war der Verlust seiner Tochter für den Entertainer ein sehr schlimmer Schicksalsschlag, von dem er sich wohl nicht mehr erholt hatte.

Der große Peter Alexander verstarb am 12. Februar 2011. Viele Freunde, Fans, Weggefährten und Kollegen trauerten um ihn, der ORF hat sein Programm umgestellt und u. a. das Portrait zum 70. Geburtstag ausgestrahlt („Sag zum Abschied leise Servus – Lebenserinnerungen von Peter Alexander“) und damit noch einmal eine hohe Einschaltquote mit Alexanders Namen erreicht (mehr als 1,2 Mio. Menschen). Das ZDF fand bedauerlicherweise nur geringe 10 Minuten Zeit, seinen erfolgreichsten Showmaster überhaupt zu ehren, was leider den Qualitätsstandard heutiger Unterhaltungschefs und Redakteure widerspiegelt…

Peter Alexander ist einer der erfolgreichsten Chart-Stürmer aller Zeiten – je nach Zählweise (die Einbeziehung der Automaten-Hitparade ist strittig, im Standardwerk „Hit Bilanz“ finden sich mehrfach Fehler zur Zählung seiner Nummer-1-Hits) hatte er mehrere Nummer-1 und vor allem sehr viele Top-10-Hits. Insbesondere auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Langlebigkeit dürfte eine Karriere wie die seine – auch bezüglich des konsequenten Abtretens auf dem Höhepunkt seines Schaffens – einzigartig bleiben. In neuer Auflage der 2006 erschienenen „Best Of“-CD „Herzlichen Glückwunsch!“ erschien die CD 2011 unter dem Titel „Seine größten Erfolge und mehr“. Diesmal gab es einen 1. Platz in den österreichischen Charts, in Deutschland reichte es immerhin für einen 34. Rang.

Im Rahmen der Vergabe des Echos 2011 wurde Peter Alexander als zweiter Interpret überhaupt (nach Michael Jackson) posthum in die „Echo Hall of Fame“ aufgenommen. 2012 wurde in Wien-Döbling nach ihm der „Peter-Alexander-Platz“ benannt.

Anlässlich des 90. Geburtstags wurde 2016 eine weitere „Die neue Best Of“ veröffentlicht – diesmal mit Interpretationen von Alexander-Songs von anderen Interpreten. Was vielen Fans dabei missfiel, war u. a. die Auswahl der „Künstler“, die sich des Werks von Peter angenommen haben sowie die Tatsache, dass dabei hauptsächlich ältere Aufnahmen verkoppelt wurden. Zu diesem Anlass wurde dann auch (leider sehr stiefmütterlich und teils fehlerhaft) seine Homepage „peteralexander.de“ neu gestaltet.

In ihrem Buch „Die deutschen Fernsehstars – Show- und Gesangsstars“ bringen die Autoren Ricarda Strobel und Werner Faulstich auf den Punkt, was den unfassbaren Erfolg des großen Peter Alexander ausgemacht hat: „Peter Alexander war programmatisch von Anfang an bereichsübergreifend produktiv: medienübergreifend (Kinofilm, Schallplatte, Fernsehen), stilübergreifend (Schlager, Operette, Musical, Volkslied), stimmungsübergreifend (zärtlich-sentimental, komisch-witzig, charmant-unterhaltend, seriös-künstlerisch). Damit ist es ihm gelungen, unterschiedliche Gruppen der bundesrepublikanischen Bevölkerung zu einer ungewöhnlich großen Fan-Gemeinde zu vereinen“.

Ganz sicher war aber auch seine einzigartige Authentizität, seine Aufrichtigkeit, sein Fleiß, seine Treue und sein künstlerisches Talent ausschlaggebend dafür, dass PETER ALEXANDER einer der allergrößten deutschsprachigen Sänger und Entertainer aller Zeiten geworden ist und bis heute künstlerisch unerreicht und unvergessen ist.

 

Vielen Dank an den Künstleragenten Thorsten Groneberg, der sein umfangreiches Detailwissen über Peter Alexander in den Artikel hat einfließen lassen und uns ein paar Fotos aus seinem Archiv zur Verfügung gestellt hat.

Stephan Imming, 02.06.2016
http://www.ariola.de
http://www.peter-alexander.de

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