MARY ROOS und WOLFGANG TREPPER
"Die Seelenschöne und das Biest": Zum Brüllen komisch – ihr Programm "Nutten, Koks und frische Erdbeeren"!

Auch smago! Chefredakteur Andy Tichler ließ sich am 05.08.2015 bei der Hamburg-Premiere (insgesamt 18 ausverkaufte Veranstaltungen!) “Die Geschichte des deutschen Schlagers” erklären…: 

ER ist – laut Pressetext – "Schlagerexperte mit der Lizenz zum Text töten".

SIE: "Schlagerikone, (gleich zweifache) Grand Prix (bzw. Eurovision Song Contest)-Teilnehmerin und Hitparaden-Dauergast".

Zusammen sind sie "Das beste K.O.-Duo seit den Klitschkos!".

Können Pressetexte lügen? In diesem Fall: ein ganz klares NEIN.

Was (Ladies First!) MARY ROOS, WOLFGANG TREPPER samt 4-köpfiger Live-Band und Produzent Jan Mewes (ja – man höre und staune!) mit dem Programm "Nutten, Koks und frische Erdbeeren" auf die Beine gestellt haben und derzeit Tag für Tag in restlos ausverkauften Sälen auf die Beine stellen, ist eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht.

Der eigentlich grundsympathische, höflich-zuvorkommende Wolfgang Trepper gefällt sich in der Rolle (!) des grobschlächtigen Grobians, der – und das stets mit bösen Hintergedanken – als eine Art Dr. Mabuse der Neuzeit das deutschsprachige Schlagergeschehen der letzten fünf bis sechs Jahrzehnte seziert. J. R. Ewing ist ein echter Waisenknabe gegen ihn. Wolfgang Trepper ist (- in seiner Rolle -) eine Art J. R. Ewing im Quadrat.

Und sähe er mit seinem Bart nicht tatsächlich ein bisschen so aus wie George Clooney (, wenn der mal Bart trägt,), so könnte einem glatt der NDW-Klassiker "CODO (Düse im Sauseschritt)" von DÖF in den Sinn kommen: "Hässlich, ich bin so hässlich, so grässlich hässlich: Ich bin der Hass! Hassen, ganz hässlich hassen, ich kann's nicht lassen: Ich bin der Hass!".

Er ist (bzw. mimt!) das Biest und ist der bestlebende Beweis, dass ein Kabarettist auch ein ganz hervorragender Schauspieler sein kann.

SIE ist die "Seelenschöne". Die Frau, die keiner Fliege etwas zuleide tun kann. Die in der ganzen Branche dafür bekannt ist, dass sie immer hilft, wo sie nur helfen kann. Und gäbe es innerhalb der Schlager- und Unterhaltungsbranche eine Wahl der beliebtesten, sympathischsten Künstlerlin überhaupt, dann würde sie haushoch gewinnen. Sie, die derzeit – in einem Alter, in dem nach Udo Jürgens das Leben anfängt – ohnehin absolutes Oberwasser hat. 

Ihre aktuellen Titel werden sogar noch bei WDR4 rauf und runter gespielt, in jüngster Zeit konnte sie gleich mehrere Nr. 1-Erfolge in den Airplay Charts "Deutschland Konservativ" landen.

Und wenn wir über "Die Geschichte des deutschen Schlagers" reden, dann hätte Wolfgang Trepper keine Bessere finden können als Mary Roos, die – so hart sich das jetzt auch anhören mag – bereits im 7. (!) Jahrzehnt akttiv ist, wenn man ihre ersten Aufnahmen als "Rosemarie" (1958 und 1959) mit dazu zählt. Da Mary solche Zahlenspielereien jedoch nicht sonderlich mag, kürzen wir an dieser Stelle wie folgt ab: Getreu dem von ihr selbst ausgegeben Motto "Schau Dich nicht um, glaub mir es lohnt sich nie, es kostet Dich nur Zeit und hast du die? // Mit Volldampf voraus, mutig nach vorne gehen, sonst dreht sich nur die Uhr – und Du bleibst stehen", ist Mary im Jetzt und Hier als alterslose Schönheit so en vogue (und gleichzeitig zeitlos) wie noch nie.

Das Programm "Nutten, Koks und frische Erdbeeren" ist zum Brüllen komisch. Auch Mary selbst kann manchmal nicht einhalten, wie "J. R. Tripper" es formulieren würde, wenn Wolfgang Trepper einem Schlagertext nach dem anderen den Kopf abschlägt. "Kaberett trifft Schlager", jubelt 'Der Westen'. "Mary Roos küsst alte Schlager wach", freuen sich die 'Schleswiger Nachrichten'. Das Medienecho sowie auch die Reaktionen des Publikums sind – Vorstellung für Vorstellung – absolut überwältigend. Und bei der Firma "Künstler & Show Concept", der Künstleragentur Jan Mewes, stehen die örtlichen Veranstalter derzeit Schlange, um vielleicht für 2016 noch einen Termin für "Nutten, Koks und frische Erdbeeren" zu bekommen, der Schreibtisch von Projektleiterin Zuzana Zemanikova quillt schier über.

Das, was da in den ca. 3 Stunden (inklusive einer 20-minütigen Pause) auf der Bühne abläuft, kann man unmöglich beschreiben. Man muss es gesehen (und gehört!) haben. 

Eine ganze erste Zeit lässt Mary Roos Sprüche wie "Die Helene Fischer der Bronzezeit, die man ansonsten nur noch für Eintritt in 'Körperwelten' zu sehen bekommt" mit Engelsgeduld über sich ergehen. Dann jedoch kontert sie mehr und mehr mit ihrem trockenen Humor. Souverän bietet sie "Herrn Tripper" Paroli.

"Die Geschichte des deutschen Schlagers" ist – in der ersten Hälfte – eingeteilt in die Schlager der 60-er- und 70-er-Jahre, im zweiten Teil folgen dann Hits der 80-er bis in die Neu-Zeit.

Mary Roos kann zu allen Zeitepochen mit passendem Repertoire dienen. Wie tatsächlich seinerzeit in den 60-er Jahren singt sie – im 60er-Jahre-Block – Cover-Versionen bekannter Schlager. Die 70-er werden – ebenfalls live mit Band – mit Songs wie "Ich bin Mary und nicht Jane", "Nur die Liebe lässt uns leben" und – man höre und staune – mit dem "Arizona Man" 'behandelt'. Unmittelbar vor der Pause entführt uns Mary dann auf eine Reise "Einmal um die Welt".

Die 80-er lässt sie mit ihrem Dieter-Bohlen-Medley (nur hier kommt das Playback "von der Kassette", wie Wolfgang Trepper stets behaupten wird) beginnen und auch gleich wieder mit einem Medley aus den Titeln "Rücksicht" (von Hoffmann & Hoffmann), "Aufrecht geh'n" und – okay, okay, da hat sich jetzt nun noch ein 70-er-Jahre-Hit mit eingeschlichen – "So leb' Dein Leben" (("My Way")) enden.

Passend zu jedem Jahrzehnt erscheint Mary mit einem neuen Outfit auf der Bühne (, wobei ihr der Hohn und Spott ihres "Gegenspielers" stets sicher ist). Wenn Mary singt, kippt Wolfgang Trepper einen Jägermeister nach dem anderen runter.

Getreu der Devise "Das Beste zum Schluss" hat sich Mary Roos ihre aktuellen Hits bis zuletzt aufgespart: "Unbemannt", "Einzigartig", "Ein Hund, eine Katze, eine Maus" sowie – als eine Art 'Denkmal' für ihre Eltern – "Zu schön um wahr zu sein".

Und mit "Zu schön um wahr zu sein" wäre das Programm "Nutten, Koks und frische Erdbeeren" auch geradezu vortrefflichst beschrieben. Da haben sich fürwahr zwei fürs (Bühnen-)Leben gefunden. Und man kann sich nur wünschen, dass diese absolut erstklasisge "Symbiose" (- wieder Ladies First! -) Mary Roos, Wolfgang Trepper mit dieser ausgezeichneten jungen 4-köpfigen Begleitband noch für viele weitere Jahre Bestand hat.

Zumal wir ja gerade erfahren mussten, dass sich Miss Piggy und Kermit getrent haben. Im Grunde genommen sind Mary Roos und Wolfgang "Tripper" Trepper nämlich so etwas wie 'Der Kermit und die Miss Piggy der Neuzeit' – mit dem einzigen Unterschied, dass in diesem Fall der Mann das Schwein ist. (Beziehungsweise – und das ganz herausragend – spielt!)

Dass sich hinter der Fassade des "Schlagerhassers" Trepper – mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist er einer der größten Schlagefreunde auf Erden – , wie eingangs bereits erwähnt, ein äußerst sympathatischer Zeitgenosse, der ausgesprochen höflich und zuvorkommend ist, verbirgt, zeigt sich leider – beziehungsweise Gott sei Danke – erst zum Programmende. Als nämlich für einen kurzen Moment – frei nach seinem offensichtlichen "Lieblingssänger" und "-textdichter" Michael Wendler – "Die Maske fällt".

Und während Mary Roos fleißig Autogrammkarte schreibt und ihre aktuellen CDs signiert, verabschiedet Wolfgang Trepper jeden einzelnen Gast persönlich und findet für jeden ein nettes Wort.

Wolfgang Trepper ist – ganz im Gegensatz zu den unendlich vielen "Spacken", mit denen man sich Tag für Tag konfrontiert sieht – also nicht nur der beste, sondern auch der netteste Kabarettist (das "nett" jetzt NICHT als Schimpfwort gemeint).

Hätte smago! vor einigen Monaten jemand gesagt, dass smago! seinen Leserinnen und Lesern eines baldigen Tages "Nutten, Koks und frische Erdbeeren" empfehlen würde, so hätten wir das für ein Ding der absoluten Unmöglichkeit gehalten.

Heute aber schreiben wir: Wenn Sie sich dieses Programm nicht ansehen, dann sind Sie wirklich selber schuld!

Ach ja – ein guter Tipp noch unter Freunden: Sobald wieder irgendwo Karten für "Nutten, Koks und frische Erdbeeren" in den freien Verkauf gelangen, seien Sie bitte schnell! In "Schmidts TIVIOLI" sind wie gesagt ALLE Vorstellungen restlos ausverkauft. Und in den anderen Städten sieht es zumeist auch nicht sehr viel besser aus…

smago! Chefredakteur Andy Tichler hat seit langer, langer Zeit wieder Tränen gelacht…

Andy Tichler, Chefredakteur www.smago.de
http://www.da-music.de
http://www.mary-roos.de

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