GRAHAM BONNEY, MICHAEL HOLM, PEGGY MARCH, MARY ROOS, IREEN SHEER, LENA VALAITIS sowie das ORCHESTER OTTI BAUER
smago! Konzert-Bericht "Schlager-Legenden" (zum 2.!): "DIESE Zitronen haben noch ganz viel Saft!"!

smago! Chefredakteur Andy Tichler besuchte die “Schlager-Legenden” am Mittwochabend (26.04.2017) in der Stadthalle Fürth ein zweites Mal …: 

 

Da hat sich die Firma Depro Konzerte aber mal wa getraut …

13 Termine an 13 (aufeinanderfolgenden!) Tagen. Und das mit Künstlern, deren Durchschnittsalter etwas mehr als 71 ½ Jahre beträgt. Aber ganz im Gegensatz zu einigen ihrer jüngerer Kolleginnen und Kollegen, die bereits Konzerttermine absagen, wenn sie nur einmal husten, erwiesen sich die Schlager-Legenden GRAHAM BONNEY, MICHAEL HOLM, PEGGY MARCH, MARY ROOS, IREEN SHEER und LENA VALAITIS als ausgesprochen zäh. Es gab keinerlei krankheitsbedingte (oder sonstige) Ausfälle. Ganz im Gegenteil. Speziell Lena Valaitis hatte sichtlich ihre Freude an diesem "frechen Haufen".

Am vorgestrigen Mittwochabend (26.04.2017) fand in der Stadthalle Fürth – fürwahr ein Schmuckstück unter Süddeutschlands Konzerthallen – der 12. Tournee-Termin en suite statt. Und siehe da: Unsere Schlager Legenden sahen allesamt noch immer aus wie gerade frisch aus dem Ei gepellt.

Nachdem der Vorverkauf in Fürth zunächst ein wenig zögerlich angelaufen war, gab der die Veranstaltung in Fürth präsentierende Radiosender Bayern plus "Vollstoff". So sehr, dass Bayern plus Moderator sich unmittelbar vor Beginn der Show beim Publikum für die vielen Spot-Schaltungen "entschuldigte". Nicht zuletzt durch die tolle Unterstützung durch Bayern plus durfte sich das Depro Konzerte Team über an die 1.000 Zuschauer freuen.

Darunter im Übrigen auch zwei prominente Gäste: "Fernando Express" Sängerin Heidi Schütz, die auf ihrer Facebook-Seite übrigens einige tolle Fotos veröffentlichte, und – Christian Lais. Stefanie Hertel war "beruflich" da. Denn: Gute Laune TV drehte in Fürth eine Spezialausgabe der Sendung "Stefanie Hertel – Mittendrin" (Sendetermin am 15. Juni 2017).

Otti Bauer und sein Orchester eröffneten das Programm mit der Titelmelodie der legendären "ZDF-Hitparade".

Nach und nach kamen die "Schlager-Legenden" auf die Bühne: Mary Roos mit "Ich bin Mary und nicht Jane", Ireen Sheer sang den "Tennessee Waltz", Graham Bonney hatte sich für das 'Opening' seinen Hit "99,9 %" ausgesucht, währenddessen sich Lena Valaitis mit einem Fremdtitel ("Ich hab' dir nie den Himmel versprochen" von Tanja Berg) bediente. Peggy March sang "Fly Away Pretty Flamingo" und Michael Holm erinnerte an die Zeit, als noch "Barfuß im Regen" getanzt wurde.

Gemeinsam sang das Schlager Legenden Sextett den unverwüstlichen Nina & Mike-Evergreen "Fahrende Musikanten". (Leider sind weder Nina noch Mike noch unter uns …)

Moderatorin Christin Deuker betrat die Bühne, begrüßte die Zuschauer und befragte die Schlager Legenden nach ihren größten Pannen auf der Bühne, bevor sie – in bester Ilja Richter Manier – Ireen Sheer ansagte.

Ireen hatte sich einen tollen Trick à la "Schattenwand" ausgedacht, bevor sie zu ihrem Titel "Showtime" dann tatsächlich die Bühne betrat. Mit "Feuer", "Goodbye Mama" (in einer Kurz-Version), "Heut' Abend hab' ich Kopfweh" und "Xanadu" (im traumhaft neuen Arrangement – zu hören auf ihrem aktuellen Album "Showtime") hatte sie 4 ihrer größten Erfolge mitgebracht. Zu ihrem 1973-er Hit "Goodbye Mama" 'wunderte' sich selbst ein bisschen: "So lange her – und es gibt mich noch …". (Und es ist so schön, dass es sie noch gibt …!)

"Jetzt kommt ein aboluter Vollblut-Musiker": Mit diesen Worten kündigte Christin Deuker die nächste Schlager Legende an: Graham Bonney, der ursprünglich übrigens Pilot werden wollte; immerhin hat er später dann eine Stewardess geheiratet, seine über alles geliebte Iris, die wie eine Löwin ihn wacht und auch das Management für ihn macht.

Mit "Du bist viel zu schön um alleine nach Hause zu gehen" eröffnete der quirlige Engländer mit den tausend Hummeln im Hintern die Graham Bonney Schlager Festspiele. "Ich habe meine Geige mitgebracht", witzelte er und deutete auf seine E-Gitarre, die jetzt zum Einsatz kam. Mit "Hey Little Lady", "Hallo Taxi", "Supergirl", "Das Girl mit dem La-La-La", "Siebenmeilenstiefel", "Wähle 3-3-3" (nach seiner Aussage "Deutschlands erster Rock'n'Roll Song"), bevor er sich zu "Rock Around The Clock" von Bill Haley & The Comets dann so richtig krachen ließ. Auch er 'wunderte' sich: "Wir sind immer noch da – oder?".

SIE hatte ihre erste Tournee einst mit der unvergleichlichen Marika Rökk absolviert – DIE Sängerin gewordene SCHÖNHEIT im deutschen Schlagergeschäft mit den vermutlich besten Genen der Welt: Lena Valaitis. Ganz gleich, "Ob es so oder so oder anders  kommt" … – "Das Buch des Lebens" hält immer die Lösung parat. Speziell bei "Johnny Blue" und "Ein schöner Tag" stach sich die Extraklasse der beiden Chorsängerinnen der Otti Bauer Band besonders positiv hervor (die beiden Sängerinnen haben den ganzen Abend über einen herausragend guten Job gemacht, man kann es nicht oft genug betonen! Absolute Weltklasse !!!". NUR: Ausgerechnet den Lieblingstitel von Christin Deuker, den sang Lena nicht. Dafür zeigte sie, wie gelenkig sie noch ist. "Haben Sie gesehen, wie tief ich mich vor Ihnen verbeugt habe?", witzelte sie.

Zur "ZDF-Hitparaden" Musik (geschrieben von James Last) entließ das Orchester Otti Bauer das Publikum in eine etwas über 20-minütige Pause …

… , um etwas über 20 Minuten später mit einem Udo Jürgens Medley, bestehend aus "17 Jahr' – blondes Haar", "Griechischer Wein", "Ein ehrenwertes Haus", "Mit 66 Jahren", "Aber bitte mit Sahne" den zweiten Programmteil einzuläuten, bevor die weiblichen Schlager-Legenden Peggy March, Mary Roos, Ireen Sheer und Lena Valaitis als eine Art "Die 'Golden Girls' des Schlagers" mit einem internationalen Hitmedley überraschten …: "I Can Hear Music" (The Beach Boys), "Venus" (The Shocking Blue), "Be My Baby" (The Ronettes), "The Sun Ain't Gonna Shine Anymore" (The Walker Brothers), "Downtown" (Petula Clark) und abermals "I Can Hear Music" überraschten.

Die Herren der Schlager Legenden Schöpfung Graham Bonney und Michael Holm konterten mit "Let's Twist Again" (Chubby Checker) und "Johnny B. Goode" (Chuck Berry).

Im anschließenden Interview mit Moderatorin Christin Deuker erinnerte sich Graham Bonney an seine "Star Club" Zeit im Jahre 1963. Von Graham Bonney ist in diesem Zusammenhang der mittlerweile gut 54 Jahre alte Satz "Gehe nach Hamburg, da wirst du berühmt" überliefert. Punkt! Ohne den "Star Club" würde es die Beat Music in dieser Form nicht geben, betonte "Mr. 'Siebenmeilenstiefel'". Alles habe IN HAMBURG angefangen, betonte er.

Peggy March – die INTERNATIONALE Musik Legende! – hatte ein Potpourri einige ihrer größten Erfolgstitel vorbereitet: "Hey, das ist Musik für mich", "Romeo und Julia", "Telegramm aus Tennessee", "In der Carnaby Street", "Einmal verliebt – immer verliebt", "Lady Music", "Memories Of Heidelberg" und nochmals "Hey, das ist Musik für mich" vorbereitet. Zwei dieser Titel sind im Übrigen für Wolfgang Trepper ein gefundenes Fressen, nämlich "Romeo und Julia" und "Was so alles geschieht, in der Carnaby Street" – nachzuhören in dem Programm "Nutten, Koks und frische Erdbeeren" mit Mary Roos.

Peggy March unterteilt ihre Hits von damals in zwei Rubriken ein – "100 Jahre alt" und "150 Jahre alt". Der nächste Song sei "150 Jahre alt": "I Will Follow Him". Hiermit hatte sie – als "Little Peggy March" – 1963 einen Nr. 1-Hit in den offiziellen US Billboard Charts landen können. (Für das gleichnamige Album war leider auf Rang 139 Endstation.) Aber: "I Will Follow Him" ist als einer DER ganz großen Welthits in die Geschichte eingegangen. Und das wohlgemerkt in der Version von "Little" Peggy March. Sehr zum Verdruss von Petula Clark, die wenige Jahre später jedoch einen Hit für die Ewigkeit landete: "Downtown".

Als Peggy March einen Schluck Wasser nahm, hatte sie einen passenden "Trinkspruch" parat: "Nicht vergessen: Wo immer Du bist, da BIST Du."

Mit ihrem nächsten Song sorgte sie für einen der ultimativen Gänsehaut-Momente dieses Abends: Den 2012 entstandenen Song "Always And Forever" hatte sie ihrer großen Liebe Arnie Harris gewidmet. Arnie Harris, mit dem sie 45 Jahre lang verheiratet war (und auch ihr Management besorgte), starb 2013 im Alter von 86 Jahren.

Ihren 1965-er Hit "Mit 17 hat man noch Träume" sang sie a cappella. "Dieses Lied bedeutete mir damals sehr wenig, weil ich kein  Deutsch konnte", gab sie mit entwaffnender Ehrlichkeit zu. Erst später habe sie diesen Song mehr und mehr für sich entdeckt.

Mary Roos hat den 'Kampf' mit ihrem Rock zwischenzeitlich für die "Schlager Legenden" Tour kultiviert. Getreu dem Motto "Ist der Ruf erst ruiniert" (wir sagen nur "Nutten, Koks und frische Erdbeeren", durch das Mary laut eigener Aussage keine Freunde mehr in der Schlagerbranche habe; Wolfgang Trepper begründet es damit, dass die Freunde von Mary Roos schon lange tot sind …), lebt sich's gänzlich ungeniert. Stimmlich überzeugt sie bei der "Schlager Legenden" Tour auf ganzer Linie mit "Nur die Liebe lässt uns leben", ihrem "Arizona Man", einem neueren Song aus der Feder von Johannes Oerding namens "Einzigartig" sowie mit "Rücksicht", "Aufrecht geh'n" und "So leb dein Leben ((My Way))".

Michael Holm machte Turnvater Jahn alle Ehre. Es ist nicht zu fassen, wie sensationell gut Michael Holm immer noch drauf ist. Und seine Hits sprechen natürlich auch für sich. Hits wie "Lucille", "Nur ein Kuss Maddalena", "Tränen lügen nicht" und "Mendoccino", das – dem Beispiel Guildo Horns folgend – schlussendlich in "Rockin' All Over The World" mündet.

Zu "Rockin' All Over The World" kamen dann noch einmal alle Schlager Legenden auf die Bühne, um als Zugabe gemeinsam "When The Saints Go Marchin In" zu singen.

Nachdem die "Schlager-Legenden" Tour 2017 den Untertitel "Die Tournee geht weiter" trug, kann man nur hoffen, dass es im kommenden Jahr heißt "Die Tournee geht noch weiter". Zumal es absolut nichts Vergleichbares am Markt gibt.

Nicht nur die Leistung von Otti Bauer und seinem Orchester (inklusive der überragend guten Chorsängerinnen) kann man gar nicht hoch genug anerkennen, auch und gerade der Mut der Veranstaltungsagentur Depro Konzerte, in der heutigen Zeit so etwas gleichwohl Großartiges wie eben leider auch Kostspieliges zu einem mehr als fairen Preis-Leistungs-Verhältnis (die Kartenpreise lagen zwischen EUR 40,00 bis EUR 60,00; dafür bekommt man vielerorts reine Halbplayback-Shows vorgesetzt!) im wahrsten Sinne des Wortes zu riskieren. Umso dankenswerter ist es, dass dieser "Mut zum Mut", um einmal mehr den großen Hans R. Beierlein zu zitieren, vom Publikum in dieser Art und Weise honoriert wurde.

ALLE 13 Termine haben stattgefunden. Und nahezu alle Termine waren gut bis sehr gut besucht.

Die "Schlager Legenden" Tour MUSS weitergehen …

Frei nach Lotti Huber ("Diese Zitrone hat noch viel Saft"): "Diese Zitronen haben noch ganz viel Saft!".

Andy Tichler, Chefredakteur www.smago.de
http://www.depro-konzerte.de

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