ANDREA JÜRGENS
Die Doppel-CD "Das Beste" im Test von Holger Stürenburg!

Das Doppelalbum ist seit Freitag (17.10.2014) im Handel erhältlich!  

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Vor wenigen Monaten, genau gesagt mitten im Hochsommer diesen Jahres, hatte ANDREA JÜRGENS via Smago.de bzw. mittels einer dort exklusiv eingestellten, ca. 27sekündigen Audiobotschaft ihren immer noch und weiterhin zigtausenden Fans mitgeteilt, dass sie, im Anschluss an eine rund dreijährige, privat begründete Schaffenspause, sogleich nach Jahresbeginn 2015 wieder konsequent und voller Elan durchstarten wolle.

So paraphierte sie einen exklusiven Managementvertrag mit dem aus dem Bonner Umland stammenden Komponisten und Textdichter Maurice van Beek (u.a. für Roland Kaiser, Geraldine Olivier, Bata Ilic oder Ireen Sheer tätig), ging erneut eine kreative Verbindung mit ihrem langjährigen Fanclubleiter Manfred „Manni“ Lehberger ein, und kündigte für Januar 2015 eine brandneue CD, mitsamt 14 Tage zuvor veröffentlichter, erster Singleauskoppelung, an, die sie derzeit mit Topproduzenten a la  Michael Buschjan (u.a. Bernhard Brink, Andreas Martin, Wolfgang Petry), Uwe Haselsteiner (u.a. Ireen Sheer, Uta Bresan, Roland Kaiser), Peter Wagner (u.a. Udo Jürgens, Peter Maffay, Roland Kaiser, Chris Thompson) und natürlich ihrem neuen Mentor M.v. Beek gleich in vier verschiedenen, hochkarätigen Tonstudios einsingt. Zusätzlich stellte für den kommenden Herbst sogar einen Auftritt bei dem dann geplanten „SMAGO Award 2015“ in Aussicht, wohlwissend, dass nicht nur Smago-Chefredakteur Andy Tichler von Kindesbeinen an zu ihren größten Fans gehört, sondern dass zugleich auch viele, wenn nicht gar die meisten der regelmäßigen Leserinnen und Leser Andreas inzwischen 37(!)jährige Karriere seit jeher begeistert mitverfolgt haben, mich, den steten Leser und zeitweiligen „Freien Mitarbeiter“ von Smago.de mit eingeschlossen.

Bevor es nun also in wenigen Monaten brandneues Liedmaterial von dem liebgewonnenen Schwarm nicht weniger Generationsgenossen, die wie der Verfasser dieser Zeilen in den 80er Jahren ihre Jugendzeit verlebten, zu hören gibt, veröffentlicht die Münchener Plattencompany TELAMO zum Weihnachtsgeschäft 2014 zwei wahrhaftige Leckerbissen für alle Freunde der Musik von Andrea Jürgens und all diejenigen, die dies werden wollen und, wenn man sich vorliegende Zusammenstellungen so anhört und ansieht, auch dringend werden sollten – wenn sie denn ein Faible für stimmstark vorgetragene, weitgehend sehr anspruchsvolle, poppige Schlagerklänge in sich tragen!

Da wäre zunächst eine mit ganzen 40 (!) Titeln prallgefüllte Doppel-CD namens „Das Beste“. Die auf dieser Songkollektion verkoppelten 40 Schlagerevergreens, die garantiert jeder, der heute zwischen 40 und 55 Jahre jung ist, nicht nur kennt, sondern daraus mit einiger Sicherheit den einen oder anderen Beitrag seit Ersterscheinungsdatum ganz fest in sein Herz geschlossen hat, können häufig, aber, wie noch festzustellen ist, nicht immer, als „Das Beste“ davon bezeichnet werden, was Andrae Jürgens in den 37 Jahren seit ihrem legendären allerersten Fernsehauftritt in der Silvesterausgabe der Rudi-Carrell-Show „Am Laufenden Band“ am 31.12.1977 so Feines an frechem, liebenswertem Popschlager abgeliefert hat – wobei man (und diese Kritik mag ich mir sehr wohl herausnehmen) hinzufügen muss, dass die Frühzeit, die Kindheitsphase der Künstlerin, derer natürlich schon oft mittels Best-of-Kompilationen gedacht wurde, bei der Songauswahl eher dezenter bedacht wurde, als die letzten ca. 20 Jahre, in denen Andrea längst von einem kessen Teenager immer deutlicher zu einer ernsthaften, reifen, von sich und ihren Liedern gänzlich überzeugten Popinterpretin avanciert ist.

Damals, Ende 1977, nach zwölf Monaten voller mehrheitlich bedrückender Schlagzeilen, zwischen Traube-Abhöraffäre, Buback-Mord, Schleyer-Entführung und der Erstürmung der gekaperten „Lufthansa“-Maschine „Landshut“, schaute das ernüchterte deutsche TV-Publikum gebannt auf eine gerade mal zehn Jahre junge, zierliche Sängerin, die am Silvesterabend jenen Jahres erstmals eine von ihrem Entdecker und von nun an langjährigen Produzenten Jack White, in Verbund mit dessen häufigem Text-Compagnon Joe Athan, verfasste und bombastisch-dramatisch arrangierte, aber dennoch gefühlvoll-getragene, sehr nachdenkliche Schlagerballade namens „Und dabei liebe ich Euch beide“ öffentlich vortrug. Dieser sog. „Problemschlager“ (derer es in jenen Tagen viele gab, von Gunter Gabriel über Juliane Werding bis hin zum jungen, noch nicht „deutschrockenden“ Peter Maffay) erzählte aus der Sicht eines Kindes über die Scheidung von dessen Eltern – und verursachte mit diesem herzzerreißend vorgetragenen Plot vor knapp 37 Jahren bei Millionen von Fernsehzuschauern unzählige Tränen der Rührung.

„Und dabei liebe ich Euch beide“ war insofern als völlig schlageruntypisch einzustufen, da in diesem Genre die Ehe, das damit verbundene Glück, in den verschiedensten Liedbeiträgen stets idealisiert wurde; eine bittere Trennung, Scheidung, hingegen hatten bisher höchstens Udo Jürgens („Geschieden“, 1974) oder Gunter Gabriel („Hey Yvonne (Warum weint die Mami?)“, dto.) thematisiert, wobei diese beiden Künstler zwar im Großen und Ganzen dem Schlagerspektrum zugerechnet wurden, sich selbst aber vielmehr im Bereich Chanson (U. Jürgens) bzw. Country/Singer&Songwriter (G. Gabriel) einordneten. Mit der kleinen Andrea, verarbeite nun ein ganz junger Mensch – beseelt von einer hellen, festen, engelsgleichen und doch intensiven Stimme – diese schwierige Problematik, von der viele Altersgenossinnen und –genossen der Interpretin tagtäglich mit Krach und schleichendem Auseinanderleben ihrer Eltern konfrontiert wurden, was der drastischen Ballade eine volle Ladung an Authentizität und Ehrlichkeit verabreichte

Kaum waren die verkohlten Silvesterböller weggefegt, raste das teutonische Popvolk in die Schallplattenläden und kaufte in großen Mengen das niedliche Scheidungsepos „Und dabei liebe ich Euch beide“. So stieg Andreas heute längst Legendenstatus innehabender Singleeinstand bis auf Rang 4 der deutschen Verkaufshitparaden. Im März 1978 galt das betroffene Lied sogar als bestverkaufte deutschsprachige 45er, und das schüchterne, brünette Mädchen debütierte mit voller Wucht in Dieter Thomas Hecks „ZDF-Hitparade“. Der Moderator erwuchs sofort zum väterlichen Freund und Mentor der knapp elfjährigen, gebürtigen Wanne-Eicklerin und nannte sie fortan stets liebevoll „meine Kleene“.

Jack White hatte mit seiner kindlichen Entdeckung tatsächlich – wie so oft – den richtigen Riecher bewiesen. Andreas niedlicher ‚Scheidungshit‘ war noch nicht aus den Charts entschwunden, da folgte schon Single Numero Zwei, die da hieß „Ich zeige Dir mein Paradies“. Sie entstammte wiederum der Feder des pfiffigen Kölner Hitlieferanten und ließ die kleine Protagonistin, zu einer diesmal lieblich-schwärmerischen Popschlager-Melodie, einem zugeflogenen Vogel all die Schätze ihres Jungmädchenzimmers, all die Poster der Teeniehelden von „Sweet“ oder den „Bay City Rollers“, die Bilder von „Biene Maja“ oder „Pinocchio“, voller Stolz zeigen und vorführen. Dieses Vorhaben endete äußerst erfolgreich auf Platz 5 der „Media Control“-Singlehitparaden und etablierte seine Interpretin in der zweiten Jahreshälfte 1978 mit alleine vier Aufwartungen hintereinander zum jüngsten Dauergast in Dieter Thomas Hecks „ZDF-Hitparade“ (Ob es jedoch seitens Jack White so passend war, dieselbe Komposition 1993 mit englischem Text als „Too Young“ seinem späteren Schützling Tony Christie zwecks Neuaufnahme zur Verfügung zu stellen, mag dahingestellt bleiben – aber, dies ist eine andere Geschichte…)

Die gleichnamige Einstiegs-LP nahm im Sommer 1978 anstandslos die Top 50; im März des Folgejahres ward dann plötzlich Tina weg und ein neuer „Problemschlager“ geboren. Im wehend-wimmernden, sacht Country-infizierten Top-50-Erstürmer „Tina ist weg“ drehte es sich inhaltlich um die beste Freundin der Protagonistin, die aus unerfindlichen Gründen – sei es Angst vor den Eltern oder wegen einer schlechten Schulnote – nach dem Unterricht nicht nach Hause zurückkehrte, und keiner wusste, wo sie abgeblieben war.

Da 1979 von der UNO-Vollversammlung drei Jahre zuvor zum globalen „Jahr des Kindes“ ausgerufen worden war, passte dies perfekt zu Andreas altersgerechten Gesängen, also ging es nun proper und reputierlich mit durchaus liebenswerten, manchmal aber etwas zu sehr schwülstigen Kinderliederschlagern aus dem Hause White weiter. So führte Andrea die wiegend-sanfte, akkordeon-betonte, daher sehr chansonhafte Erkennungsmelodie der seinerzeit von der „BILD“-Zeitung ausgerufenen Benefizaktion „Ein Herz für Kinder“, die zunächst die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr förderte und seit Ende der 80er Jahre in Deutschland und international generell in Not geratenen Kindern und Familien verschiedene, zielorientierte Hilfsmöglichkeiten offeriert, unter eben dieser Betitelung in den einheimischen Singleauswertungen auf Platz 14, gefolgt vom so übertrieben süßlichen, wie zeitlich arg verspäteten, aber trotzdem auf magische Weise absolut hinreißenden Muttertagsgruß „Eine Rose schenk‘ ich Dir“, der im Herbst 1979 bis auf Rang 19 der „Media Control“ aufsteigen konnte.

Diese fünf genannten, sämtlich als Single veröffentlichten Titel, sowie der verträumte Albumtrack „Ballerina, Ballerina“ (1979, aus der LP „Eine Rose für Dich“), in dem sich Andrea im Garten unter einen alten Baum setzt und vor sich hin sinniert, wie es denn wäre, eine prominente Balletttänzerin zu sein, repräsentieren auf vorliegender, aktueller Koppelung „Das Beste“ die Kinderjahre der Andrea Jürgens. Die musikalische Umsetzung ihrer Vorpubertät – vulgo: die 1980 erschienene LP „Irgendwann wird jedes Mädchen mal 17“, mitsamt so spritzig-jugendlicher Singles a la „Aber am Sonntag“ (1979), „Ich hab schon Lampenfieber vor dem ersten Kuss“ (1980) oder „Blonder Junge“ (1981) – findet auf hier vorgestellter Doppel-CD leider gar nicht statt, wird einfach grundlos umgangen.

Weiter geht’s erst wieder – wobei an dieser Stelle angemerkt werden muss, dass die einzelnen Lieder auf den zwei Silberscheiben nicht chronologisch verkoppelt wurden, sondern, auch hinsichtlich ihres oft sehr unterschiedlichen Klangbildes, einwenig wahllos zusammengewürfelt wirken, was musikgeschichtlich schon etwas wirr erscheint, aber der zumeist fraglos hohen Qualität der einzelnen Beiträge natürlich keinerlei Abbruch tut – im Spätsommer 1981. Andrea war inzwischen ein kesser 14jähriger ‚Backfisch‘ geworden und legte mit der von G.G. Anderson geschriebenen (und von diesem selbst zuvor auf Englisch aufgenommenen) Abschiedshymne an die Herbergsmutter „Mama Lorraine“ einen weiteren Hitparadenstürmer vor, in deren Jugendlager das juvenile Lied-Ich, von derselben liebevoll umsorgt, die soeben zu Ende gegangenen Sommerferien verbracht hatte, und ihr nun mittels dieses traumhaft eingängigen Disco-Pop-Ohrwurms bis zum nächsten Jahr heiter und sentimental gleichermaßen ‚Goodbye‘ nachrief.

Andreas deutschsprachige Sichtweise von Gerd Grabowskis schnuckligem Spätsommer-Kracher über die liebenswürdige „Mama Lorraine“ verfehlte im September 1981 nur ganz knapp die hiesigen Top 10, erreichte den elften Rang und wurde von ihr im Oktober 1981 erstmals in der „ZDF-Hitparade“ vorgestellt, was umgehend dazu führte, dass die 14jährige sich einen Monat später auf Rang 3 und in der Dezemberausgabe sogar auf Platz 2 in Dieter Thomas Hecks beliebter TV-Kultshow wiederfand. An ebenjenem 07. Dezember 1981 war „Mama Lorraine“ eigentlich schon beinahe ein „alter Hut“, denn längst war eine weitere – wiederum äußerst wohlklingende – Kleine Schwarze von der kessen jungen Dame erschienen, die auf dem aufgedonnerten Discoreißer „Japanese Boy“ der schottischen Discolady „Aneka“ basierte, von Startexter Dr. Michael Kunze einen profunden muttersprachlichen Text verabreicht bekommen hatte, und seinen Titelgeber, einen mit seinen Eltern aus Tokio in die BR Deutschland eingewanderten japanischen Boy, gegenüber der nun schon sacht pubertierenden Teenagerin Andrea J. erstmals nicht mehr als freundlichen Spielkameraden, sondern so nach und nach womöglich als würdevollen Aspiranten für die Erste Liebe erscheinen ließ.

Andreas Discoschwärmerei für den „Japanese Boy“ erreichte zur Jahreswende 1981/82 den 9. Rang der deutschen „Top 75“, war in der Januar-Ausgabe der „ZDF-Hitparade“ unter den Neuvorstellungen zu finden, um im Februar 1982 (Rang 2) und im März 1982 (Rang 3) zweimal wiedergewählt zu werden. Im „Summer of Pop“ 1982, der in erster Linie von Neuer Deutscher Welle, britischem Synthipop und Neuem Deutschen Romantikschlager gekennzeichnet war, setzte Jack White eher zeituntypisch auf konservative Urlaubssehnsucht im Disco-Pop-Rhythmus der ausgehenden 70er. Er hatte für die darüber hinaus kaum bekannt gewordene Sängerin Linda Susan Bauer, Ex-Frontfrau des von Jack produzierten Krautrock-/Discogrüppchens „Methusalem“/“Empire“, den schnittigen Ferienschlager „Playa Blanca“, versehen mit einem englischen Text von Chris Blackwell, ersonnen, der jedoch im Original an den deutschen Hitparaden schnurstracks vorbeischoss. Erst eine muttersprachliche Auslegung des eingängigen Tanzschlagers über die Träumereien einer Frau von ein paar sorgenfreien, erholsamen Wochen im Fischerdorf „Playa Blanca“ auf der Kanareninsel Lanzarote, diesmal intoniert von Andrea Jürgens, konnte Chartsluft schnuppern und zumindest die Top 50 der „Media Control“ problemlos knacken. Der Herbst 1982 (Single „Puerto Rico“) und das Frühjahr 1983 (Single: „Lebenskünstler“) kommen 2014 auf „Das Beste“ nicht vor; erst wieder ein – dann aber auch monumentaler – Singleklassiker aus dem Frühsommer 1983 ist zu hören: „Manuel Goodbye“ hieß ein zackiger, so melodisch-hymnischer, wie tanzbar-rhythmischer Discoreißer, den wieder mal das Team um G.G. Anderson geschrieben hatte und den Jack White zuvorderst für die US-Schauspielerin Audrey Landers konzipierte, die in jenen Tagen in der sagenumwobenen US-Seifenoper „Dallas“ die Rolle des erotischen Vamps „Afton Cooper“ spielte, der als Nachtclubsängerin J R. Ewings Gegenspieler Nummer Eins, Cliff Barnes, ganz schön den Kopf verdrehte. Während Audrey Landers‘ englisches Original Rang 10 der deutschen Singlecharts erreichte, verfehlte Andreas deutsche Auslegung leider diese, geriet aber während der gesamten Sommermonate 1983 zu einem grandiosen Radiodauerbrenner und zählt bis heute zu ihren bekanntesten Liedern. Und endlich war es textlich soweit: Andrea besang als ‚sweet little Sixteen‘ eine Erste Liebe zum schnieken Mädchenhelden „Manuel“, übrigens nun doch kein kleiner Japaner…Dieser draufgängerische Schurke jedoch hatte sie längst mit einer anderen hintergangen, worüber sogar die ganze Stadt Bescheid wusste… Andrea wollte für ihren Schwarm alles tun, aber „Manuel“ hatte nun mal unwiderruflich „Goodbye“ gesagt, sich mit anderen Mädels vergnügt; Andrea war am Boden zerstört, wollte ihn zurückgewinnen – aber nicht einmal ein für damalige Verhältnisse sehr gewagter Auftritt im knappen Strandoutfit in der Juni-Ausgabe der „ZDF Hitparade“ konnte helfen, ihm zu imponieren – den Schlagerfreunden hatte Andreas traurig geendete Teenagerliebe allerdings einen der schönsten einheimischen Sommerohrwürmer des Jahres 1983 geschenkt, der bis heute unvergessen ist und bei Liveauftritten seiner Interpretin ein ums andere Mal lautstark eingefordert wurde.

In den heißen Monaten des „Orwell-Jahres“ heizte die freche, rasante, aber bei näherem Hinhören kaum innovative, weil gänzlich vorausgeplant und penetrant auf Sommerhit getrimmt wirkende Tanzsingle „Spanien ist schön (Ole‘, Ole‘)“ Andreas 1984er-LP-Stellungnahme „Weil wir uns lieben“ an, die im Herbst jenen Jahres auf den Markt kam, bis heute als vielgesuchte Rarität gilt, zumal das durchwegs überaus bewegende Album, zugleich der Lieblings-Longplayer des Verfassers dieser Zeilen aus dem reichhaltigen kreativen Fundus der Andrea Jürgens, niemals auf CD neu aufgelegt wurde und auch die Vinyl-Version nur ganz, ganz selten im Zweite-Hand-Bereich auf Flohmärkten o.ä. aufzutreiben ist.

Der melancholisch-düster-urbane, strikt rhythmisierte Singleaufhänger „Chinatown ist in New York“ kam zwar im Herbst vor 30 Jahren im „WWF Club“ zum Zuge, geriet aber ansonsten, trotz hoher musikalischer Qualität und prickelnden Großstadtflairs, nur zu einem kleinen Radiohit, ohne Notierung in den Verkaufscharts oder gar Aufwartung in der „ZDF-Hitparade“; Kollegin Audrey Landers bekam denselben Titel übrigens mit englischem Text für ihre ebenfalls 1984 erschienene LP „Wo der Südwind weht“ zwecks Interpretation als „Chinatown IS in New York“ vorgelegt. Weitere Auskoppelungen aus „Weil wir uns lieben“ – Andrea war inzwischen 17 Jahr alt und hatte zeitgemäß eine wallende Lockenpracht auf Anraten ihres Stylisten verabreicht bekommen -, so z.B. die grandiose Schnulzballade „Mi Amor“, im Duett mit einem weiteren, kurzzeitig von Jack White protegierten Nachwuchssänger namens Robby Tauber, oder die flotte Popbearbeitung des kubanischen Folk-/Protestsongs „Guantanamera“, fanden leider keinen Platz auf „Das Beste“. Dafür aber der im Frühsommer 1985 als brandneue 45er vorgestellte, so edle, wie tiefgehende Synthi-Schlager „Ciao, Ciao, Amore“, mit dem Andrea, kurz nach Erreichen ihrer Volljährigkeit, ein formidabler Rundfunkreißer gelang, der über die hin-und-her-gerissenen Gefühle eines jungen Mädchen gegenüber einer sizilianischen Urlaubsliebe erzählte, die sie zwar sehr mochte, aber mit deren strenger, südländischer Kultur und Lebenseinstellung sie niemals dauerhaft zurecht käme, weshalb sie ihn letzten Endes verlassen musste.

Im Herbst 1986 sandte Jack White die auf Einmaligkeit ausgerichtete Disco-Formation „Jack’s Project“ mit dem fetzigen Europop/Synthipop-Verschnitt „Shy, Shy Sugarman“ ins Rennen und erzielte damit zumindest einen angesagten Tanzflächenfüller in den Clubs und Discotheken Europas. Als Interpretin der eingedeutschten Fassung, die ebenso hieß, wie das englischgesungene Original, kam Andrea Jürgens zum Einsatz und schuf somit einen anspruchsvollen und authentischen Tanzflächenfüller, der zwar nicht in den Charts punkten konnte, bei ihren Fans aber zum heißbegehrten Geheimtipp erwuchs (und zudem, neben „Chinatown ist…“, bis heute den Andrea-Jürgens-Topfavoriten des Rezensenten darstellt!)

Bis 1990 gab es, mit Ausnahme einer frühen Best-of-Kompilation zum 10jährigen Bühnenjubiläum der Künstlerin im Herbst 1987, keine neue LP/CD des inzwischen zu einer attraktiven jungen Lady avancierten Ex-Kinderstars. Alle nach 1987 veröffentlichten Singles wurden im Herbst 1990 in ihrer Gesamtheit auf dem Album „Küsse der Nacht“ zusammengefasst, so dass man betreffs dieser 10-Song-Scheibe im Grunde genommen von einer ausnahmslos mitreißenden Kollektion unter dem Motto ‚Best of Andrea Jürgens 1987 bis 1990‘ sprechen könnte. Hieraus finden sich Andreas – wenn auch verspätete – Anlehnung an einen im Spätsommer 1989 von der französischen Ethnopop-Combo „Kaoma“ bekanntgemachten Modetanz, die sie erst im darauffolgenden Frühjahr unter dem Titel „Wir tanzen Lambada“ als Single präsentierte, aber immerhin bis auf Rang 42 der „Media Control“ führen konnte, der konsequente, so melodische, wie tanzbare, gesungene (erneute) Urlaubsrückblick „Vaya Con Dios“ (hieß kaum später bei Tony Christie „Hasta Manana“) und – natürlich – der Überhit aus „Küsse der Nacht“, „Amore, Amore“, der zwar hinsichtlich der Auswahl seiner Betitelung ideenlos wirkte (hatten doch schon Roland Kaiser 1986 und Claudia Jung 1987 veritable Hits feiern können, die auf den Namen „Amore, Amore“ hörten!), in puncto Qualität, Kompaktheit und Intensität aber das wahrhaft Beste aufbot, was in einem gerade mal dreieinhalbminütigen, klassischen Popschlager zusammengefasst werden konnte: Ein weiterer realer Klassiker von Andrea Jürgens, der sich 1989 auf Rang 74 der Singlecharts platzierte und folglich auch 2014 völlig zurecht für „Das Beste“ aus den Archiven gekramt wurde. Schlussendlich hatte sich Jack White in jenen Tagen etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Der schlitzohrige Musikmogul hatte bereits 1972 für die Berliner Schlager- und spätere Jazzsängerin Tanja Berg (alias Ute Kannenberg) den feschen Romantikohrwurm „Ich hab‘ Dir nie den Himmel versprochen“ geschrieben, der seine Interpretin zwar nur als sprichwörtliches Ein-Hit-Wunder etablierte, aber bis in die Jetztzeit hinein die Ehre als ewiger Rundfunkhit, gefragter Fetenkracher und als ultimative „Schlagermove“-Mitsinghymne zuteilwird. 18 Jahre später war Andrea Jürgens dazu auserkoren, diesem wundervoll geschwungenen Evergreen neues Leben einzuhauchen. Produzent White zog beim Neuarrangement das Tempo spürbar an, setzte zeitnahe Synthesizer ein – und Andrea veredelte die traumhafte Melodie mit ihrem verliebt-hingerissenen Gesang zu einer wundervollen Neuauslegung eines der größten Schlagererfolge der frühen 70er im Sinne eines klanglich topaktuellen Feudal-Tanzpop-Schlagers, der als weiterer Beitrag von „Küsse der Nacht“ völlig berechtigt Eingang in die Titelliste von „Das Beste“ fand.

Schon 1991 folgte ein weiteres Album von Andrea Jürgens, das da hieß „Liebe“, und wiederum mit einigen tollen Singleauskoppelungen aufwarten konnte. So z.B. dem fröhlich, aufmunternden, zackigen Edeldisco-Pop „Morgens vor dem Radio“, den wir im englischen Original als „Radio Dancing“; gesungen von Chef-Crooner Engelbert kennen, dessen Hit-LP „In Liebe“ kurz zuvor von Jack White produziert worden war. Auch die schicke, wehende, gleichsam poppig-eingängige Ferienerinnerung „Sommer in Avignon“ und den ebenso ergreifenden und radikal ohrwurmträchtigen Abschied von einer Urlaubsliebe in „Santa Catarina“ suchten die Verantwortlichen bei TELAMO für „Das Beste“ aus.

Zwei Jahre später konnte sich Andrea Jürgens letztmalig bis heute in den deutschen Singlehitparaden platzieren. Grund hierfür war die etwas mährige, fast schläfrige Weichspülballade „Eleni hieß das Mädchen“, die eine gesungene Aufnahme des Instrumentaltitels „Eleni“ darstellte, mit dem das niederländische Brüderpaar „Tol & Tol“ 1989/90 einen weltweiten Hit zu erzielen vermochte. Hierzulande landete Andreas deutsche Version der schwülstigen Folkkomposition auf Rang 93 der „Media Control“ und zählt bis heute zu den meistgewünschten Fanfavoriten; ich selbst kann die allgemeine Begeisterung für dieses übermäßig konventionelle Schleicherchen keinesfalls nachvollziehen. Trotzdem diente „Eleni hieß das Mädchen“ nicht ohne Erfolg aus Singleaufhänger für Andreas 1993er-CD „Ich krieg‘ nie genug von Dir“, von der – neben „Eleni“ – gleich ganze fünf (!) weitere Beiträge auf „Das Beste“ vorzufinden sind. Dies wären z.B. der südländisch geprägte Popohrwurm „Der Sommer geht“, der ungewohnt volkstümlich angehauchte Up-Tempo-Romantikschlager „Komm mit mir in den Süden“ (zeitgleich genutzt für Tony Christie als „My little Lover“) und der liebenswerte, rasante Muntermacher „Heut‘ ist ein schöner Tag“. Der peppig-hymnische Titelsong „Ich krieg‘ nie genug von Dir“, sowie das morgendlich aufweckende Popschmankerl „Guten Morgen, Sonnenschein“ (nicht identisch mit Nana Mouskouris gleichnamigem „Botteram“-Gassenhauer aus dem Jahr 1977, dafür bereits 1984 aufgenommen von Audrey Landers als „Honeymoon in Trinidad“) runden die verhältnismäßig stark ausholende Verarbeitung von Andreas 1993er-Opus auf „Das Beste“ ab.

Von nun an blieb Andrea leider fast ausschließlich ein Thema für die Rundfunkhitparaden, was aber nicht an der weiterhin meist hochwertigen Beschaffenheit ihrer Lieder lag, sondern schlicht daran, dass es Mitte der 90er Jahre für traditionellen Deutschen Schlager in den Irrungen und Wirrungen des geschmacklich oft schier scheußlichen musikalischen Zeitgeistes jener Tage äußerst mies aussah, billiger Dancepop, dümmliche teutonische Rap-Versuche und angloamerikanische Boygroup-Hysterie das popkulturelle Geschehen überwiegend beherrschten. Doch auch Andreas 1996 erschienene CD „Wenn ich glücklich bin“ beinhaltete ein paar durchaus hörenswerte Titel, aus deren Fundus vor allem das grazil-balladeske  Madonna-Cover „Du wirst seh’n“ („You’ll see“) öffentliche Beachtung fand und sich somit seinerzeit als monumentaler Rundfunkerfolg für seine inzwischen knapp 30jährige Interpretin erwies. Bei dem ebenfalls sehr stillen, sanften Titelsong „Wenn ich glücklich bin“ handelte es sich gleichsam um die eingedeutschte Sichtweise eines englischen Originals. Hierfür übernahm Andrea den 1987er-Titel „Perfect Strangers“ der kanadischen Countrysängerin Anne Murray. Desweiteren auf „Das Beste“ berücksichtigt wurde aus „Wenn ich glücklich bin“ zudem das düster-zurückhaltende Liebesepos „Bitte, ruf‘ mich an“, das harmonisch jedoch in Bridge und Refrain fatal an Roland Kaisers 96er-Tophit „Alles, was Du willst“ erinnert, der interessanter Weise ebenso, wie Andreas liebliche Bitte um einen Telephonanruf ihres Liebsten, von Roland Kaiser-Produzent Peter Wagner und Keyboardspezialist Andy Sedelmair verfasst wurde. Gebührenden Platz fanden auf „Das Beste“ zusätzlich der im gewohnten Jack-White-Sound ertönende, erneute gesungene Reisebericht „Santa Lucia“ und das gemächlich-zufriedene, sehr erwachsene Beinahe-Chanson „Bleib‘ über Nacht“.

1999 gab’s als Single den harmlos-netten, aber zugleich sehr eingängigen Mid-Tempo-Schlager „Ich bin verrückt nach der Liebe“ von Andrea zu hören, welche die kurz nach dem Millennium vorgelegte CD „Komm in meine Träume“ einleitete, der auf „Das Beste“ darüber hinaus mit dem kraftvollen, drallen, mit latenten Discofox-Elementen und rasanten, lauteren Rhythmen angereicherten Popschlager-Ohrwurm „Wenn der Himmel es will“ gehuldigt wird.

Die zeitgemäß eingeschlagene Tanzschlager-Discofox-Orientierung wurde 2002 auf der letzten Albumproduktion, die Andrea gemeinsam mit ihrem Langzeit-Mentor Jack White vollführte und sich programmatisch „Dankeschön – zum 25. Bühnenjubiläum“ nannte, konstruktiv, offensiv und geradlinig fortgesetzt. Dies war eindeutig nachhörbar auf der bereits ein Jahr zuvor präsentierten, frechen Single „Denk‘ ja nicht“, sowie auf der fast noch fetziger, straighter und vorantreibender ausgefallenen späteren Auskoppelung aus der Jubiläums-CD, „Vaya Vamos A La Fiesta“.

Nicht auf „Dankeschön“ enthalten war, dafür aber für „Das Beste“ hervorgezaubert wurde die ursprünglich aus dem Jahr 2001 stammende, heißblütig-feurige Flamenco-trifft-Disco-Fox-Single „Herz an Herz“. Andreas erfolgreiche, ganze 28 Jahre währende Kooperation mit Jack White und dessen Label WHITE Records endete 2004 mit der luftigen, Electropop-angehauchten Sommersingle „Komm‘ lass uns reden“ ((auf dieser Doppel-CD ganz offensichtlich in der "Karaoke Version" enthalten!!!, Anmerkung der smago! Chefredaktion)), mit der sie sich im Rahmen der großen TV-Show „MDR-Hitsommernacht“ bewarb und sogleich den mittels einer TED-Abstimmung ermittelten ersten Rang für sich in Anspruch nehmen konnte.

Andrea wechselte nun von WHITE Records zu KOCH/Universal, wo sie, deutlich hörbar freigeschwommen von ‚Übervater‘ Jack White, mit zwei überaus gelungenen Alben nahtlos an ihre frühere Reputation anzuschließen vermochte. Offenbar waren die seinerzeit in Planegg bei München sitzenden KOCH-Verantwortlichen aber nicht bereit, ein paar Titel aus diesen beiden poppig-offensiven Produktionen für „Das Beste“ zur Verfügung zu stellen, so dass Andreas perfekte Singleknaller „Verbotene Träume (2007) oder „Das Parfüm auf Deiner Haut“ (2008), die auch auf mancher „Schlager-Starparade“ immer wieder ‚live‘ vollends überzeugten, leider auf vorliegender Best-of-Koppelung unberücksichtigt blieben. Andreas aktuelle Plattenfirma PALM Records gerierte sich jedoch als weitaus großzügiger und stellte für „Das Beste“ die beiden von Uwe Haselsteiner (Musik) und Heike Fransecky (Text) erdachten, sehr gefragten Radiosingles „Zurück aus meinem Traum“ (2009 – gnadenloser Discofox, frech, keck, erwachsen interpretiert!) und „Rosen ohne Dornen“ (2010 – rockig, temporeich, tanzbar!) aus Andreas erstem PALM-Album „Ich hab‘ nur ein Herz“ zur Verfügung.

Fast alle dieser 40 Titel auf „Das Beste“ bieten nicht nur einen guten Überblick über das nun schon bald knapp vier Jahrzehnte währende künstlerische Schaffen der Andrea Jürgens. All die tönenden Erinnerungen an vergangene Tage machen zugleich intensiv Appetit auf das für das kommende Frühjahr anvisierte, brandneue Album der heute 47jährigen Sängerin. Bei einem so umfangreichen Repertoire von seit 1977 über 70 (!) Singles und mehr als 15 LPs/CDs, gefallen dem interessierten Beobachter, aus dessen rein subjektiver Sicht, natürlich nicht alle Lieder gleichermaßen gut, jeder hat seine speziellen Lieblingslieder, denen man sich gerade dann oft besonders verbunden fühlt, wenn man nahezu gleich alt ist, wie die Künstlerin selbst. Viele in den 80er Jahren aufgewachsene Musikfreunde werden sich nicht selten in den stets zu Andreas jeweils erreichtem Lebensalter passenden Liedthemen so oder ähnlich wiedergefunden haben. So ist es fraglos eine enorme Freude, 40 dieser lebensbegleitenden klingenden Zeitzeugnissen nun auf „Das Beste“ komprimiert wieder zu hören.

Leider aber wird diese Freude durch so manch handwerkliches Manko getrübt, was ich fairerweise – die Interpretin selbst und ihre meist ja wahrhaft famosen Lieder tragen dafür keinerlei Verantwortung – am Schluss meiner Ausführungen auch nicht unerwähnt lassen möchte. Der oder die Verantwortlichen bei TELAMO scheinen – so lässt die Verkoppelungsstrategie vermuten – erst in den 90ern aufgewachsen bzw. Musikfans geworden zu sein. Anders ist es nicht zu erklären, dass sie von Andreas 1993er-Stellungnahme – im wahrsten Sinne des Wortes – „nie genug“ kriegen konnten und aus „Ich krieg‘ nie genug von Dir“ gleich insgesamt sechs (!) Titel auswählten. Fünf Lieder wurden zudem der 1996er-CD „Wenn ich glücklich bin“ entnommen. Dafür kommt Andreas Frühwerk „Irgendwann wird jedes Mädchen mal 17“ – ihre dritte Schlager-LP aus dem Jahr 1980 – mit keinem einzigen (!) Beitrag zum Zuge, obwohl gerade dieses liebenswerte Zeitzeugnis ihrer Vorpubertät mit kessen Jungmädchen-Singles a la „Aber am Sonntag“ oder „Ich hab schon Lampenfieber vor dem ersten Kuss“ tolle Radioerfolge in sich getragen hatte. Nicht einmal die vergoldete Nummer-1-Weihnachts-LP „Weihnachten mit Andrea Jürgens“, Ende 1979 immerhin Spitzenreiter der „Media Control“, wird zumindest – was im Weihnachtsgeschäft 2014 durchaus attraktiv gewesen wäre – mit einer kleinsten Reminiszenz bedacht.

„Corinna“ weint tausende Tränen darüber, dass der ihr gewidmete Radiohit „Wenn Corinna weint“ keinen Platz auf „Das Beste“ fand, wie gleichermaßen der arme, kleine Junge aus „Puerto Rico“ ebenso traurig über seine Nichterwähnung ist,  denn Andrea hatte ihm im Herbst 1982 eine prägnante Ode gewidmet hatte, die seinerzeit ebenfalls enorm oft im Radio zu vernehmen war, aber für „Das Beste“ leidlich übergangen wurde. Auch die knalligen Spät-80er-Bombastballaden „Allein in der Nacht“ (= „Alone in the Night“, Engelbert, 1988)  und „Küsse der Nacht“ (= „Kiss in the Night“, Tony Christie, 1990) – zugebenermaßen zwei weitere spezielle Favoriten meiner Person, die aber ebenso erfolgreich in den Rundfunkcharts punkteten – fanden keine Gnade seitens der verantwortlichen Zusammensteller und wurden schlicht vergessen.

Durch diese unglückliche Vorgehensweise der TELAMO-Mitarbeiter, erweist sich „Best of“ zwar zweifellos als durchgehend gut anhörbare Kollektion meist mehr als nur ansprechender, zutiefst eingängiger Lieder von hoher kreativer Qualität, die klanglich folglich über jeden Zweifel erhaben sind, und von denen nicht wenige als liebenswerte Jugenderinnerungen ihren Platz in der Vita vieler heutiger Mitt40er gefunden haben; die wahllose Zusammenwürfelung dieser aber ist völlig unhistorisch, wirkt oft unlogisch und desinteressiert, übervorteilt manche kreative Phasen Andreas übermäßig, wobei im Gegenzug andere – kommerziell und musikgeschichtlich vielleicht sogar wesentlich bedeutsamere – Abschnitte ihrer Karriere gänzlich unter den Tisch fallen.

So bleibt „Das Beste“ ein zweischneidiges Schwert. Die Doppel-CD präsentiert unzählige Schlagerpop-Perlen der wundervollen Andrea Jürgens – aber ihrem Titel „Das Beste“ wird sie, mangels musikhistorischer Fachkenntnis und Unausgewogenheit bei der Liedauswahl aus immerhin 37 Karrierejahren, nicht ohne weiteres gerecht!

P.S. Die Anlieferung gleichnamiger DVD „Das Beste“, die – hoho! – chronologisch die schönsten Fernsehauftritte von Andrea Jürgens von 1977 bis heute beinhaltet, fiel leider bislang dem allgegenwertigen Bahnstreik zum Opfer, weshalb ich eine diesbezügliche – dann auch nicht so weit ausholende – Rezension derer in Bälde nachreichen werde!

Holger Stürenburg, 17. bis 19. Oktober 2014
http://www.telamo.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Andrea_J%C3%BCrgens

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