SARAH CONNOR, HERBERT GRÖNEMEYER, HELENE FISCHER, PETER MAFFAY u.a.
Interessensinitiative Ermittlung von Streaming-Erlösen: „Fair Share“: Es geht um Transparenz, Fairness und kulturelle Vielfalt!
Künstlervertreter fordern Neuordnung bei der Verteilung von Erlösen aus dem Musikstreaming!
„Fair Share“, gerechte Verteilung, so lautet der Apell der Managements, Musikverlage und Anwälte von so erfolgreichen Musikern wie Helene Fischer, Marius Müller-Westernhagen, Sarah Connor, Herbert Grönemeyer, Robin Schulz, Nico Santos, Andreas Bourani und Alvaro Soler, Santiano, Peter Maffay. Mittlerweile haben auch viele weitere Künstler aller Musikrichtungen und ihre Vertreter ihre volle Unterstützung für diese Initiative angekündigt.
Es geht dabei um die Verteilung der Einnahmen, die über das Musikstreaming erzielt werden. Sind die Abrechnungen der Tonträgerfirmen nach verkauften Einheiten transparent und im Detail für jeden Künstler nachvollziehbar, so bleiben die Abrechnungen aus Streaming-Erlösen ein Buch mit sieben Siegeln. „Auf der einen Seite werden Beträge bis in den Bereich von Zehntel Cent dokumentiert, auf der anderen Seite bleibt offen, wie sich die Zahlungen genau zusammensetzen“, kritisieren die Künstlervertreter.
„Das liegt auch daran, dass das Abrechnungsmodell selbst kompliziert und – so sagen die Künstlervertreter – nicht fair ist. Die meisten Abonnenten gehen davon aus, dass sie beim Musikstreaming für die Musik zahlen, die sie tatsächlich hören. Das ist aber nicht der Fall, denn die monatlichen Abo-Gebühren aller Kunden kommen in einen Topf. Der Gesamtanteil für künstlerische Leistungen wird dann nach einem von den Streaming-Anbietern selbst festgelegten Schlüssel aufgeteilt, der diejenigen Künstler überproportional begünstigt, deren Musik relativ betrachtet am häufigsten gehört wird. Mit anderen Worten: für die am meisten gespielten Künstler gibt es satte Zuschläge on top, während der musikalische Nachwuchs kaum mehr eine Chance hat, mit Musik Geld zu verdienen. Das gilt gleichermaßen für Sänger, Texter und Komponisten. Genau das möchten die Künstlervertreter ändern und fordern, das Modell auf einen User-zentrierten Algorithmus (UCPS) umzustellen, der die tatsächliche Musiknutzung entlohnt: Streamt jemand im Rahmen seiner monatlichen Flatrate die Songs von Künstler A,B und C, so soll der auf künstlerische Leistungen entfallene Anteil seiner Abo-Gebühr nur auf Künstler A,B und C aufgeteilt werden“, erklärte die Sprecherin der Initiative Gaby Allendorf.
Zugleich soll das neue Modell Manipulationen aufdecken und unterbinden. Denn wer das derzeit geltende Prinzip verstanden hat, weiß, wie leicht es manipulierbar ist. „Es gibt Kunden, die einige hundert Mal pro Woche denselben Musiktitel streamen“, heißt es aus dem Initiativkreis. „Da muss die Frage erlaubt sein, ob das noch normale Alltagsgewohnheiten von Fans sind oder ob vielleicht ganz andere Motive dahinter stecken.
Es gibt sogar Hinweise darauf, dass Streamings illegal en bloc gekauft oder mittels sogenannter „Klick-Maschinen“ automatisch generiert werden, was nicht nur den Wettbewerb verzerrt, sondern auch darauf abzielt, ein falsches Bild von der hiesigen Musikkultur zu zeichnen.“
Die Manager, Musikverleger und Anwälte bringen mit „Fair Share“ ein Thema zur Sprache, das aus ihrer Sicht eine weitaus größere Dimension hat, als eine rein wirtschaftliche Komponente. Die Musikindustrie sah sich stets auch einem kulturellen Auftrag verpflichtet und förderte nicht nur Nachwuchstalente, sondern auch Musik jenseits des Mainstreams und Musik für bestimmte Zielgruppen wie zum Beispiel für Kinder. „Genau das steht langfristig auf dem Spiel“, sagen die Künstlervertreter. „Deshalb suchen wir den Dialog mit den Labels, also den Musikfirmen und den Streaming-Anbietern. Wir verstehen uns als Partner, nicht als Gegner. Künstler brauchen Vertriebskanäle, aber die Vertriebsfirmen brauchen die Künstler gleichermaßen.“
Gefordert sind die Labels, also die Musikfirmen, die das Bindeglied zwischen Künstler und Streamingdiensten bilden. Dass die heute überwiegend international aufgestellt sind und die Entscheidungsträger in den USA sitzen, erschwert den Austausch zwischen Künstlern und Musikindustrie zusätzlich.
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