MARINA MARX
“Ich bin ein Stehaufmännchen!” – Das große smago! Exklusiv-Interview mit Marina Marx!
Ihre Debüt-CD “Der geilste Fehler” ist bereits die 4. Woche in den Offiziellen Deutschen Album Charts vertreten!
Liebe Marina, zunächst einmal: Herzlichen Glückwunsch zu deinen tollen Chart-Performances in Deutschland, Österreich und in der Schweiz bislang! In welchem Moment hast wurdest du mit der frohen Kunde überrascht, dass du es auf Platz 18 der sogenannten “Midweek Charts” geschafft hattest? (smago! ergänzt: In den finalen “Offiziellen Deutschen Album Charts” erreichte Marina Marx einen immer noch tollen 25. Platz.)
Ich habe es direkt morgens erfahren. Ich lag da noch im Bett und fand es ganz schön cool. Man muss sich da ja doch mal zwicken…
Wann hattest du das erste Mal das Gefühl, dass dein erster Single-Titel „One Night Stand“ so richtig durchschlagen könnte? Es hat ja eine Weile gedauert, der Song war aber dauerpräsent – es ist ein Hit mit Ewigkeitsgarantie, dafür sprechen allein bislang 6,3 Millionen YouTube-Klicks …
Ich muss dir ganz ehrlich sagen, das ganze Team und ich – wir haben von Anfang an an die Nummer geglaubt. Schon, als ich sie im Studio eingesungen habe, dachte ich: „Wow! Das könnte richtig gut werden!“. Dann habe ich den Song das erste Mal gehört und alle dachten, dass das ein Mega-Titel ist. Richtig erfolgreich wurde der Titel dann durch den Auftritt bei den Schlagerchampions – ganz klar! Danach hat der Titel noch mal richtigen Schwung bekommen.
Hat es dich nicht gestört, dass es 14 Monate dauerte, bis der Nachfolgetitel (“Der geilste Fehler”) kam? War es nicht schwierig, diese Zeit bis zur zweiten Nummer “mental” zu überbrücken?
Ich sage immer: „Gut Ding will Weile haben“. Ich finde einfach, dieser Titel „One Night Stand“ hatte es verdient, sich die Zeit zu nehmen und bei den Menschen anzukommen. Ich denke, dass wir da alles richtig gemacht haben.
Du hast ein völlig neues Genre kreiert: den “Rockschlager für Frauen”. Wie wichtig ist es dir, dieses neue Segment aus der Taufe gehoben zu haben?
Es fühlt sich wahnsinnig gut an. Ich bin so stolz auf das ganze Team und weiß es auch sehr zu schätzen, dass es in meiner Muttersprache diese Kombination aus Rock und Schlager so zusammen ins Leben gerufen zu haben. Es macht mich wahnsinnig stolz und glücklich. Ich bin in alle meine 12 Songs verliebt.
Du bist im gleichen Management wie RAMON ROSELLY: Der Kuschelschlagersänger und die Rockschlagerlady. Könntest du dir ein Duett vorstellen? Ist da vielleicht etwas angedacht? Oder wollt ihr getrennte Wege gehen?
Ich könnte mir mit diversen Kollegen „Features“ gut vorstellen. Unter Musikern gemeinsam zu singen, ist der Hammer. Gerne natürlich mit Ramon, mein Traumduettpartner ist natürlich BEN ZUCKER. Ich bin für alles offen – sehr gerne würde ich natürlich auch mit HELENE FISCHER oder auch BEATRICE EGLI singen. Es gibt viele tolle Kollegen – ich hätte da Bock!
In dem Titel „Bisschen mehr als Freundschaft“ und auch in „Ich glaub, ich hab noch nie geliebt“ gehst du sehr weit, was die Texte angeht. Da heißt es: „Komm in mir“. Liebst du das Spiel mit der Provokation? Die Grenzen auszuloten?
Es heißt „Komm MIT mir heute Nacht“. Im Booklet steht auch der richtige Text. – Aber: Eine MARINA MARX spricht nicht mir rosa Weichzeichner, sondern sie ist ehrlich und direkt. Deswegen sind meine Songs auch sehr ehrlich.
Der Titel „Den ersten letzten Kuss“ – ist der als Dankeschön für eine vergangene Beziehung zu verstehen oder ist er fiktiv?
Der Song ist meiner ersten großen richtigen Liebe gewidmet. Über diese Beziehung, die ich hatte, bin ich bis heute sehr, sehr dankbar. Das ist ein feiner Kerl. Wir verstehen uns bis heute sehr gut. Es ist ein emotionaler Song. Es passt sehr gut, das alles emotional zu verarbeiten. Ich bin sehr stolz auf den Song.
Gleich in zwei Songs ist herauszuhören, dass du auf „Bad Boys“ stehst. Könntest du deinen Wunsch-Männertypus genauer beschreiben?
Genauer beschreiben – das ist schwierig. Der Kerl sollte Rock’n’Roll im Herzen haben. Er darf auch gerne tätowiert sein.
Es gibt bislang von MARINA MARX keinen Wikipedia-Eintrag. Weißt du davon? Wäre das nicht überfällig?
Da bin ich überfragt, habe ich mich noch nicht mit auseinandergesetzt. Das gebe ich mal weiter.
Du wurdest von einem Fan als ‚Schlager-Variante von ANNA LOOS’ bezeichnet. Manche sagen, du seist eine weibliche Variante von MATTHIAS REIM. Schmeicheln dir diese Vergleiche, oder wirst du lieber als eigene Persönlichkeit gesehen?
Ich schätze alle meine Kollegen ja sehr. MATTHIAS REIM ist selbstverständlich ein Mega-Vorbild für mich. Das ist ja ein Kompliment, wenn jemand mich mit ihm vergleicht. Das ist für mich völlig in Ordnung. Trotz allem bin ich natürlich eine eigenständige Musikerin und Sängerin.
Der Titel „Chronisch“ ist der einzige Song auf dem Album, der recht schlagerhaft klingt. War das ein Kompromiss, den Titel zu singen?
„Chronisch“ ist ein Wahnsinns-Song. Ein positiver Verliebtheits-Song quasi. Der Song entstand direkt in unserer Anfangsphase. Ich finde ihn klasse. Den haben wir zusammen ins Leben gerufen. Da stehe ich total hinter.
Könntest du in einer Beziehung einen One Night Stand verzeihen, oder ist das ein No Go?
Wenn mich ein Partner betrügen würde, wenn ich einen hätte? Grundsätzlich würde ich so etwas nicht verzeihen, aber sicher ist das auch immer situationsabhängig. Das finde ich ganz schwierig zu sagen.
In wieweit warst du beim Songwriting-Prozess mit eingebunden?
Die Songs entstehen komplett im Team. Das meiste machen schon meine Produzenten. Dennoch bringe ich Songvorschläge. Wir setzen uns zusammen. Die Jungs kennen meine Geschichten. Die Ideen werden zusammengefügt.
In „Wir leben live“ setzt du dich dafür ein, den Moment zu leben. Wie sehen dennoch deine Zukunftspläne aus?
Mein größter Wunsch für die Zukunft ist es, immer live auf der Bühne zu stehen. Die Musik ist meine große Liebe und mein Element. Das ist mein Zukunftsplan.
Gibt es schon eine Liveband, die dich unterstützen könnte, wenn du eine Solotour machen würdest?
Man streckt schon etwas die Fühler im Moment aus. Aufgrund der aktuellen Situation – es ist ja schwierig mit Livekonzerten – haben wir uns noch nicht so festgelegt, welche Musiker in Frage kommen würden. Ich finde auf jeden Fall, wenn es so weit ist, eine richtig tolle Band.
A propos Corona – wie gehst du mit der Situation um? Was macht das mit dir – du hast ein Album am Start und kannst nicht raus – wie gehst du damit um?
Ich bin ein Stehaufmännchen. Ich bin eine Löwin, die kämpft. Ich möchte mir darüber nicht so viele Gedanken machen. Ich glaube ganz fest an mich als Sängerin und Musikerin. Man sollte sich nicht zu viele negative Gedanken dazu machen.
Gibt es konkrete Pläne für die Zeit danach, wenn Auftritte möglich sind? Gibt es ein Liveshow-Konzept?
Wir sind in Besprechungen, ob Ende des nächsten Jahres vielleicht etwas machbar ist. Leider ist noch nichts spruchreif.
Danke für das Interview – wir drücken die Daumen und wünschen alles Gute!
Textquelle: smago! top-exklusiv