FANTASY
smago! exklusiv: Schwere Plagiats-Vorwürfe gegen ihren neuen Titel "Bonnie & Clyde"!

Fantasy auf den Spuren der ´Prinzen´ …: 

Das nordrhein-westfälische Schlager-Duo „FANTASY“ zählt seit rund 15 Jahren zu den erfolgreichsten deutschen Schlagerbands. Vollkommen zurecht, denn die von ihm repräsentierte Mixtur aus klassischem Romantikschlager, frechen Popelementen und einer guten Portion Disco-Fox, trifft fraglos punktgenau den Zeitgeist aktueller einheimischer Schlagerkultur. 2013 erzielten Freddy März und Martin Marcell mit der CD „Endstation Sehnsucht“ ihren ersten Top-3-Erfolg in den hiesigen Longplay-Charts. Ihre letzten beiden Alben „Eine Nacht im Paradies“ (2014) und „Freudensprünge“ (2016) – letzteres übrigens produziert von ‚Pop-Titan‘ Dieter Bohlen – erreichten in Deutschland und Österreich locker die Spitzenposition.

Nun steht für den 3. März 2017 ein neues Werk von „Fantasy“ auf der Agenda, welches da heißen soll „Bonnie & Clyde“ und diesmal von Erfolgsproduzent Felix Gauder (u.a. Vanessa Mai, „Bad Boys Blue“, Ella Endlich) – in Kooperation mit Gerd Jakobs/GEDO Music – klangtechnisch ausgestaltet wurde.

Die erste Single daraus, eben der Titelsong, ist seit dem 6. Januar 2017, ergo seit nur wenigen Tagen, auf allen relevanten Download-Portalen käuflich zu erwerben, kam am Folgetag bei Florian Silbereisens ARD-Megashow „Schlagerchampions – Das Große Fest der Besten“ zum Einsatz und wurde zusätzlich einen Tag darauf, beim umjubelten „smago! Award 2017“, nochmals ‚performt‘ und mit Begeisterung aufgenommen!

Nun ist es allen Leserinnen und Lesern von smago! bekannt, dass der Verfasser dieser Zeilen nicht nur ein musikalisches Kind der 80er Jahre ist, welches in jener Dekade musikkulturell geprägt wurde, sondern zugleich seit Jahrzehnten eine tiefe Verehrung für Drafi Deutscher und all seine Projekte aufbringt.

1986 begründete Drafi, gemeinsam mit dem, inzwischen auch schon verstorbenen, damaligen Nachwuchstalent Oliver Simon, das genialische Duo „Mixed Emotions“, das als augenzwinkernde Antwort auf die damals unvermeidliche „Modern Talking“-Paarung Dieter Bohlen/Thomas Anders aufgefasst wurde.

Zunächst erschienen in dieser Formation zwei Hit-LPs namens „Deep from the Heart“ (1987) und „Just for you“ (1988). Die daraus entnommenen Dauerbrenner, wie „You want Love (Maria, Maria)“, „Bring Back (Sha na na)“, „Sweetheart – Darling – My Deer (Lisa, my Love)“ oder „Just for you“, dürften jedem Begleiter unserer spezifischen Generation ein fester Begriff sein.

Auf der zweiten LP, eben „Just for you“, die hierzulande immerhin Rang 7 der „Media Control“-Listen erreichte, befindet sich auf der B-Seite ein Titel, der da heißt „One Way Love“…

Achtung, was jetzt kommt, könnte, wenn es nicht so traurig wäre, oberflächlich betrachtet als bittere Realsatire durchgehen, dürfte sich aber vielmehr als Grundlage eines optionalen Urheberrechtsverfahrens erweisen…

Als ich nämlich kürzlich den Link zum Video von „Bonnie & Clyde“ zugesandt bekommen habe – es ist für mich in meinem beruflichen Bereich Gang und Gäbe, per Video und/oder Audiodatei vorab mit Neuerscheinungen bemustert zu werden – fühlte ich mich sehr, sehr, sehr schnell (und in diesem Falle ausnahmsweise mal völlig unfreiwillig…) in die legendären ausgehenden 80er Jahre zurückversetzt…

Denn, als ich „Bonnie & Clyde“ zum ersten Mal vernahm, traute ich meinen Ohren (die per se sehr gut funktionieren und sogar den Bonus des „Absoluten Gehörs“ in sich tragen) nicht…

Die – dem Vernehmen nach – mutmaßlich von Produzent Felix Gauder, seinen Kollegen Oli Nova und Oliver Lukas, sowie den beiden „Fantasy“-Mitgliedern Fredi und Martin geschriebene Nummer lässt – und um dies sogleich heraushören zu können, muss man kein Musikprofessor sein – den geneigten Rezipienten sehr schnell vermuten, es handele sich dabei um nichts mehr und nichts weniger, als um eine Eins-zu-Eins-Kopie des erwähnten 1988er-„Mixed Emotions“-Titels „One Way Love“, komponiert von DRAFI DEUTSCHER!

In punkto Harmonie und Melodieführung ist „Bonnie & Clyde“ keinen einzigen Takt lang von „One Way Love“ zu unterscheiden. Drafi hatte den Titel damals sicherlich schwülstiger, sehnsuchtsvoller, mit zauberhafter Synthy-Pan-Flöte südlich-mediterran arrangiert, er und sein Gesangspartner Oliver Simon haben die englischen (von Chris Evans-Ironside ersonnenen) Lyrics auch anders betont, resp. phrasiert, während Felix Gauder und seine Mitstreiter das Lied in einem sacht disco-foxigen Kontext platzierten, im Tempo anzogen und das Ganze in einem zeitnahen musikalischen Sound umsetzten – dies aber täuscht zu keinem Zeitpunkt darüber hinweg, dass Harmonien und Melodie nicht nur ein paar wenige Ähnlichkeiten zu „One Way Love“ aufweisen, sondern im Grunde genommen mit dieser Drafi-Komposition identisch sind.

Ich bin weder zertifizierter Musikwissenschaftler, noch juristisch in irgendeiner Form zu einem Urteil berechtigt, befugt – ich bin ein schlichter „Schreiberling“, der seit knapp 20 Jahren nicht unerfolgreich über Musik schreibt, mit Musik arbeitet, auch schon (wenn auch nur Hobby-mäßige) Erfahrungen in Sachen Produktion und Arrangement besitzt, und in diesen Zusammenhängen insbesondere die Klänge der 70er/80er Jahre und deutsche Pop/Schlagermusik präferiert. Und in genau diesem Bezugsrahmen ist mir diese unverkennbare Ähnlichkeit zwischen „One Way Love“ und „Bonnie & Clyde“ sogleich aufgefallen.

Es wird nun abzuwarten sein, ob und in wieweit die von „Fantasy“ zu dieser Melodie gesungene Textzeile „pure Sünde / kriminell“ optional noch eine ganz andere Bedeutung zugesprochen bekommt, als eigentlich erwartet bzw. erhofft…

 


Original …

 

 

 

 

 

Holger Stürenburg, 10. Januar 2017
http://www.ariola.de
http://www.fantasymusik.de

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