NINO DE ANGELO
“Ich war als Kind schon immer depressiv!”
Starkes Interview von Nino de Angelo in der MDR-Sendung “Riverboat”!
Am Freitag (21.02.2025) war NINO DE ANGELO in der MDR-Talkshow “Riverboat” zu Gast.
Eingeladen war u. a. auch “RTL Punkt 12” Moderatorin Katja Burkhard, die gerade 60 Jahre alt geworden ist.
In diesem Zusammenhang wollte Kim Fisher von Nino de Angelo wissen:
Nino, wie war es bei Dir, die Sechzig?
Nino de Angelo: Ganz normal. Ich war besoffen.
Du hast eine Glücksangst, sagst du …
Der Grund ist eine traurige Geschichte. Ich hatte einen Bruder, der gestorben ist. Darüber redet niemand gern in meiner Familie. Er hieß Domenico Gorgoglione, so wurde ich dann auch genannt, um ihn zu vergessen. Heute heiße ich zum Glück Nino de Angelo. Für mich war es so: Ich war als Kind schon immer depressiv und ich habe instinktiv gefühlt, dass etwas Schwarzes über mir liegt, ein Engel mit schwarzen Flügeln sich über mir ausbreitet. Ich habe erst mit 30 davon erfahren, als ich ganz schwer auf Drogen und Alkohol war. Dieses Gefühl … ich habe Familienaufstellungen gemacht. Der Therapeut sagte mir: Du kannst nicht Annehmen. Wenn du etwas geschafft hast, willst du es am liebsten gleich wieder kaputt machen. Das stimmt auch. Ich kann mich nicht so lang über Positives freuen, wie ich mich über etwas anderes ärgern kann. Ich habe immer das Gefühl ich muss leiden. Der Bruder hieß wie ich und ich wie er. Meine Eltern haben mich immer Nino genannt. Ich habe meine Eltern dann mal gefragt: Wieso nennt ihr mich Nino? Das ist nicht die Abkürzung von Domenico. So bin ich drauf gekommen. Es hieß: Der kleine Domenico für meine Eltern. Weil der große nicht mehr da war.
Ich habe mir Italienisch selbst beigebracht …
Meine Eltern kommen aus Apulien, das ist ein italienischer Dialekt, mit dem man in anderen Teilen Italiens nicht weit kommt. Aber er klingt sehr witzig, dieser Dialekt. Meine Eltern haben deswegen Deutsch mit mir gesprochen. Ich habe mir Italienisch dann anhand von Büchern und Liedern selbst beigebracht. Ich war als Kind mal ein Jahr zum Italienisch-Unterricht. Da hat mir der Lehrer eine geklebt, weil ich rumgehampelt habe und am nächsten Tag hat meine Vater dann dem Lehrer eine geklebt und dann bin ich rausgeflogen.
Ich habe einen Dachschaden – und kämpfe schon mein ganzes Leben …
Ich bin ein 7-Monatskind und musste erst einmal in den Brutkasten. Ich glaube, dass ich einen Dachschaden habe. Eigentlich habe ich tatsächlich einen. Ich hatte mehrere Unfälle und einen Frontal-Lappenschaden. Außerdem habe ich mehrere Persönlichkeiten. Deswegen trinke ich wahrscheinlich so viel … es muss ja jede etwas abbekommen. Oder habe soviel getrunken…
Kim Fisher: Ich wollte schon sagen. Meine letzte Information ist, dass du getrunken hast – und nicht mehr trinkst.
Ja, getrunken habe. Ich sag mal so: Ich liebe Rockmusik. Aber das Rockerleben ist nichts mehr für mich.
“Ich würde gern noch 30 Jahre leben …”
…, aber ich glaube, das wird nicht funktionieren. Ich mache es mir die nächsten 10-15 Jahre noch schön, es ist mein letztes Drittel. Ich versuche, mein Leben zu endschleunigen, keine allzu langfristigen Verträge mehr zu unterschreiben … ich will einfach nur noch leben. Manchmal bin ich froh, wenn ich morgens einfach aufwache und mir nichts weht tut.
Nino de Angelo über seine Lebenspartnerin Simone
Ich hätte es fast nicht geglaubt, dass ich jetzt schuldenfrei bin und so glücklich lebe. Dafür hat es eine neue Partnerin gebraucht: Simone. Mit ihr hat sich mein Leben völlig verändert, und dafür bin ich ihr sehr dankbar. Ich würde sonst sicher nicht mehr hier sitzen, wenn ich ihr nicht begegnet wäre. Ich habe sie mal gefragt, weshalb wir uns nicht schon zeitiger kennengelernt haben. Da sagte sie: Weil ich überhaupt nicht auf Schlager stehe. Und weil ich dachte, du wärst schon längst tot. Das hat hat mir wunderbar an ihr gefallen. Sie ist jeden Tag bei mir, wir waren in den letzten acht Jahren nur wenige Stunden getrennt.
Kim Fisher: Ist es wahr, dass Du Dieter Bohlen aus einer Limousine geschmissen hast?
Das ist wahr, weil die Limousine für mich bestellt war und nicht für ihn.
Textquelle: Plan A Kommunikation, Antje Pohle (Textvorlage)