ZUPFGEIGENHANSEL
50 Jahre Zupfgeigenhansel: „Es wollt ein Bauer früh aufstehn“ wird neu aufgelegt!

Möglicherweise (!) nimmt ihre 1986 beendete Plattenkarriere zur ‘Goldenen Hochzeit’ nochmals Fahrt auf …:

 

 

 

In den 70ern galten sie als „Sex Pistols der neuen Volksmusikszene“, verkauften mehr als eine Million Tonträger. Jetzt feiern sie ihr 50 jähriges Jubiläum: Zupfgeigenhansel. Zum Start veröffentlicht das schwäbische Duo jetzt gleich ein „gar lästerlich Lied“ – oft kopiert doch nie erreicht: “Es wollt’ ein Bauer früh aufsteh’n”. Ursprünglich aus dem 19. Jahrhundert stammend haben es Erich Schmeckenbecher und Thomas Friz in den 70ern entdeckt und zu einer bissig-bösen Musik-Schmonzette stilecht umgetextet und – arrangiert. Bis heute wurde es Dutzendfach “gecovered” – von leisen Liedermachern ( Die Wanderer) über Historockern  (Des Gayers Schwarzer Haufen) bis hin zu lauten Chartstürmern a la Feuerschwanz. Was Wunder. Das stets umjubelte Highlight eines jeden Zupfgegeinhansel – Gigs hat von seiner Aktualität nichts verloren. Schließlich sind sexuelle Fehltritte klerikaler Würdenträger durchaus auch heute in aller Munde…

Im Frühsommer 1972 war es, als Thomas Friz und Erich Schmeckenbecher, in Stuttgarts Schulstraße, erstmals ihre Gitarren auspackten und staunenden Passanten erstmals ihre Kunst präsentierten: Volkslieder. Frisch, frech –  neu und anders… Zupfgeigenhansel nannten sie sich. Paradiesvögel in einer Zeit des Glamrock und Prog. Was folgte, war eine atemberaubende Karriere – mit begeisterten Auftritten, Platten, die sich über einer Million Mal verkauften, Dutzenden TV Auftritten, auch in Shows wie „Bei Bio“ oder „Einer wird gewinnen“ und viele Auszeichnungen. Doch nach intensiven zehn Jahren Plattenkarriere war 1986 alles vorbei. 2022, zum 50-jährigen Jubiläumsjahr, will das kleine schwäbische Label D7 diese großen Erneuerer der Volksliedszene wieder in den Fokus bringen:  Außer digitalen Wiederveröffentlichungen der Original-Alben wird es – auch eine „BEST OF“ … 50 Jahre – geben, Ehrungen und – wer weiß –  vielleicht findet sich noch das ein oder andere unveröffentlichte Kleinod …

Die Siebziger waren ein spannendes musikalisches Jahrzehnt. Neben Stadionrock amerikanischer Prägung verschafften sich Reggae und Punk Gehör. Britische Bands wie Fairport Convention oder Steeleye Span setzten ihre Folkwurzeln unter Strom. Und während die Sex Pistols 1977 Anarchy In UK ausriefen, fanden hierzulande gut abgehangene Volkslieder jede Menge neuer Fans. Das lag zum großen Teil an zwei Schwaben, die sich Zupfgeigenhansel nannten. Das 1972 gegründete Duo gehörte in den Siebzigern zu den Wegbereitern der neuen deutschen Folkwelle.

Sie rückten deutsches Liedgut in ein neues Licht, indem sie es mit einem zeitgemäßen Konzept wiederbelebten.

 

 

 

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Friz und Schmeckenbecher waren die Sex Pistols der neuen Volksliedszene in der BRD. Sie rückten deutsches Liedgut in ein neues Licht, indem sie es mit einem zeitgemäßen Konzept wiederbelebten. Ihr Debütalbum, Volkslieder 1 (1976), ging deshalb weg wie geschnitten Brot und bescherte dem kleinen Verlag pläne, der sich als Sprachrohr der linken Opposition in der Bundesrepublik verstand, einen beachtlichen Bestseller, an dessen Erfolg das Duo mit Volkslieder 2 (1977) und Volkslieder 3 (1978) nahtlos anknüpften. Die Gesamtauflage aller neun Studioproduktionen von Zupfgeigenhansel erreichte weit über eine Million Exemplare und wurde so zum Vorbild vieler Kollegen in Ost und West, die ihre Lieder coverten und als Blaupause für eine eigene Karriere in Sachen Deutschfolk starteten. Auf ihren Konzertreisen durch Deutschland (West wie Ost) füllten die beiden Volksliedsänger die größten Hallen. Tourneen in Österreich, Schweiz, Holland, Belgien, Dänemark, Finnland, Portugal usw. schlossen sich an. Sie stellten deutsches Liedgut in einen neuen gesellschaftlichen Kontext, machten es populär und auch beim linken, kritischen Publikum wieder salonfähig.

Dieser Erfolg kam freilich nicht aus heiterem Himmel. Schon mit dem Namen Zupfgeigenhansel verwiesen Erich Schmeckenbecher und Thomas Friz auf eine lange deutsche Volksliedtradition, die sie kräftig entstaubten. Dabei erinnerten sie an den Zupfgeigenhansl (ohne e), ein Liederbuch der Wandervogel-Jugendbewegung, die Ende des 19. Jahrhunderts in Berlin entstanden war und sich schon Anfang des 20. Jahrhunderts auf der Burgruine Waldeck im Hunsrück traf. Eben dort hatten ab 1964 unter dem Motto Chanson Folklore International die Waldeck-Liederfestivals den Grundstein für eine neue deutsche Liedermacher-und Folkszene gelegt. Dort waren Künstler wie Reinhard Mey, Hannes Wader, Katja Epstein, Walter Moßmann oder Franz-Josef Degenhardt aufgetreten, hatte man die amerikanische Folk- und Bürgerrechtsbewegung sowie das französische Chanson entdeckt und bis 1969 schon viel für die Renaissance des engagierten deutschsprachigen Liedes getan.

 

 

“Es wollt ein Bauer früh aufstehn” ist auf allen gängigen Plattformen verfügbar!

Hier kann das Jubiläumsalbum “Best of (50 Jahre)” gestreamt werden!

 

 

Bitte beachten Sie auch www.zupfgeigenhansel.de!

 

 

 

Textquelle: 7us media group GmbH (Textvorlage)

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