ISABEL VARELL
“Wenn Drafi Deutscher clean war, war er ein wunderbarer Mensch!”

In der MDR-Talkshow “Riverboat Leipzig” sagte sie im Gespräch mit Kim Fisher …:

 

 

 

Kim Fisher: Hier in Leipzig hast Du eine Liebesgeschichte erlebt, die gar nicht so schön ausgegangen ist. Was war mit Marc?

 

Beim Schreiben eines Buches verarbeitet man ja alles Mögliche im Leben und diese Geschichte war wirklich ganz wichtig für mich. Auch, wenn es nur eine kurze Liebe war. Ich habe sie aufgeschrieben, weil sie tief in meinem Herzen ist. Sie war eine wunderbare Zeit. Ich bin ihm dankbar für diese Zeit, auch wenn er irgendwann nicht mehr zu mir kommen konnte, weil er Hasch-Kekse gegessen hat und sich zu gekifft hat. Ich habe ihm gesagt, ich  kann damit nicht leben. Ich fühle da mit, wenn ein Mensch zu schwach ist oder sein Leben zu hart. Ich habe mein Leben immer ohne Drogen bewältigen können. Wenn er die Geschichte liest, würde es mich freuen. Es zeigt, wie wichtig er mir war. Er war ein feiner Kerl.

Jörg Kachelmann: Sind Sie fürs Legalisieren von Haschisch?

 

Ich finde schon, dass es eine Einstiegsdroge ist. Wenn ein Mensch labil ist, könnte es eine Einstiegsdroge sein. Ich war ja auch eine Jugendliche außer Rand und Band. Ich hätte auch leicht da laden können. Wenn Menschen dafür Schwäche oder eine Gefährdung haben, dann brauchen Sie eine gewisse Kontrolle oder Hilfe.

Kim Fisher: Du hast gesagt, Du könntest mit Deinen Männern die Geisterbahn füllen …

 

Ja, na ja. Ich habe mich halt manchmal in die Stimme verliebt. Ich habe meine Männer nicht unbedingt in einer Modelagentur gefunden. Mir ging es nicht so um das Äußere, mehr um das Innere. Und ja, ich hatte damals immer einen Griff zu Menschen, die eine Drogengeschichte hatten. Wenn Drafi Deutscher clean war, war er ein wunderbarer Mensch.

Kim Fisher: Du hast mit 13 Jahren schon an Gesangswettbewerben teilgenommen – das habe ich mich nicht getraut. Du hast Dich da selbst durchgeboxt.

 

Selbstbewußtsein zu erreichen war für mich eine Lebensaufgabe und die ist es immer noch. Dass ich mit 13 Jahren mutig auf die Bühne gegangen bin und an Gesangswettbewerben teilgenommen habe, heißt nicht, dass ich selbstbewusst war. Ich war es definitiv nicht. Habe aber dieses Talent in mir entdeckt. Und ich habe gefühlt, dass die Momente auf der Bühne Momente waren, in denen ich mich anerkannt gefühlt habe, weil ich Anerkennung Zuhause nicht bekommen habe. Der Applaus war meine Anerkennung und das Scheinwerferlicht hat mich plötzlich sehr süchtig gemacht, weil ich wußte, da stehe ich im Mittelpunkt. Ich fühlte mich da wertvoll. Der erste Plattenvertrag war meine Universität bzw. meine Zusage zu einer Lehrstelle. Andere haben studiert oder eine Lehre gemacht, ich stand auf der Bühne.

Kim Fisher: Du machst Mut zum entspannter Älterwerden. Du sagst, Du hast vor nichts Angst.

 

Ich habe immer behauptet, ich hätte vor nichts Angst. Aber das stimmt nicht. Ich habe das nur gesagt, dass man nicht denkt: Die wackelt jetzt. Ich wollte, dass man denkt: Die zieht das jetzt durch.

Kim Fisher: Der Ballermann war eine schreckliche Erfahrung für Dich, oder?

 

Jürgen Drews hat mich dazu animiert. Er sagte, dort sollen jetzt mehr richtige Sänger auftreten. Dann stand ich da in diesem Megapark auf dieser Bühne. Ich bin richtig krank geworden auf dieser Bühne. Diese Auftritte sind um 4 Uhr nachts. Ich war müde wie verrückt. Und dann schreit das Publikum herum und schaut nicht mal, wer da gerade auf der Bühne steht. Ich bin dann hinter die Bühne gegangen nachdem ich 20 Minuten Vollstoff geben hatte und alle haben gesagt: Das war ein Erfolg. Die Leute sind geblieben und der Ausschank stimmte. Aber ich bin Künstlerin. Ich will die Menschen unterhalten. Wenn das Fazit nach eine Auftritt ist: Die sind nicht abgehauen und haben ordentlich getrunken – das ist nichts für mich.
 

Kim Fisher: Du hast ein Gebot fürs Älterwerden: Laut lachen.

 

Ich beobachte gern Menschen. Und manchmal habe ich das Gefühl, dass ältere Menschen sich für ihr Älterwerden schämen. Ich werde das nicht tun.

Ich möchte mich mit der älter werdenden Isabell anfreunden und auch laut lachen, wenn es sein darf. Ich glaube, ich werde 100 Jahre, wenn die Gesundheit mitspielt. Dann habe ich noch 40 gute Jahre. Ich möchte mein Leben genießen. Und ich möchte jedem alten Menschen sagen: Sei stolz auf dich! Es ist ein Luxus, alt werden zu können und es zu genießen.
Textquelle: Plan A | PR, Antje Pohle (Textvorlage)

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