ANDREA BERG
Modellvorhaben „Besonderes Heimspiel“ von Andrea Berg war ein großer Erfolg!
Landkreis, Gemeinde und Veranstalter sind zufrieden +++ Erste Erkenntnisse aus der Begleitstudie Erlös des Abschlussabends geht an die Opfer der Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz +++
An vier Juli-Abenden strömten Schlagerfans aus der ganzen Bundesrepublik nach Großaspach: Am Samstag, 24. Juli, fand das letzte Konzert des besonderen Heimspiels von ANDREA BERG statt. Möglich gemacht hat diese Konzertreihe unter dem Motto „Steh auf und tanz“ der Rems-Murr-Kreis. Gemeinsam mit der Gemeinde Aspach und dem Veranstalter erprobte der Landkreis in einem Modellvorhaben, ob und wie Großveranstaltungen unter Pandemiebedingungen möglich sein können.
An allen Veranstaltungstagen von Andrea Berg war die WIRmachenDRUCK Arena mit jeweils 2000 Zuschauern restlos ausverkauft, die Stimmung unter den Gästen ausgelassen, aber dennoch diszipliniert. 16 Monate sind vergangen, seitdem Andrea Berg ihre MOSAIK-Live Arena Tour aufgrund der Corona Pandemie unterbrechen musste. Den Menschen, die eines der heiß begehrten Tickets für das besondere Heimspiel ergattern konnten, wird dieser Konzertabend sicher lange in bester Erinnerung bleiben. Als Andrea Berg die Bühne betrat, hielt es niemanden mehr auf den Stühlen. Für eineinhalb Stunden durfte gesungen und getanzt werden. Gerade am vergangenen Abschlussabend ließen sich Andrea Berg und die Fans auch vom am Ende strömenden Regen nicht abhalten und feierten gemeinsam eine riesige Party.
„Es waren für mich vier tief berührende Heimspiel-Abende – so intensiv, so besonders! Zu spüren, wie die Menschen nach fast 1 ½ Jahren ohne Konzerte und persönliche Begegnungen diese Momente genossen haben, war ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Allen, die das Heimspiel 2021 ermöglicht und zu etwas ganz Besonderem gemacht haben, sage ich deshalb von Herzen Danke. Ich freue mich schon jetzt auf unser baldiges Wiedersehen“, äußerte sich die Ausnahmekünstlerin.
Andrea Berg, ihr Team und die an der Veranstaltung beteiligten Unternehmen erklärten am Abschlussabend des besonderen Heimspiels, dass die Erlöse dieses Abends den Opfern und Helfern der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gespendet werden.
Der Rems-Murr-Kreis zieht ein positives Fazit des Modellvorhabens. „Wir haben einiges ausprobiert und bereits erste Erkenntnisse gewinnen können“, blickt Projektleiterin Anika Fritz zufrieden zurück. Mit der Zusage als Modellvorhaben hatten Veranstalter und Landkreis Planungssicherheit und es konnte ein maßgeschneidertes Hygiene- und Sicherheitskonzept erarbeitet werden.
„Sicherheit hatte für das Modellvorhaben oberste Priorität und wir wollten mit dem Vorhaben ganz gezielt erproben, welche Regeln bei Großveranstaltungen funktionieren und welche Lockerungen möglich sind. Rückblickend kann ich sagen, es war ein Erfolg und vor allem ein Lichtblick, dass mehr Normalität möglich ist, auch unter besonderen Bedingungen. Ein besonderer Dank gilt Andrea Berg und ihrem Team, dass Sie bereit waren Ungewöhnliches auszuprobieren. Es ist nicht selbstverständlich, dass eine der erfolgreichsten Sängerinnen Deutschlands ein solches Projekt ermöglicht“, erklärt Landrat Dr. Richard Sigel.
Eine große Rolle spielte auch, wie schon 2019, das Thema Inklusion. Bereits am ersten Konzertabend waren alle Rollstuhlplätze belegt. Rund 100 Menschen mit Behinderung feierten ausgelassen ihr Idol. Insgesamt 200 Freikarten stellten Andrea Berg und ihr Team den stationären Einrichtungen aus dem Landkreis zur Verfügung. „Das war schön zu sehen, mit welcher Begeisterung und Freude alle gemeinsam den Abend genossen haben. Das ist gelebte Inklusion, nach dem ersten inklusiven Heimspiel 2019, war das Inklusion 2.0“, freut sich der Landrat.
Hygienekonzept:
Das Veranstaltungsgelände betreten durfte nur, wer einen 3G-Nachweis vorgelegt hatte. Eine Maskenpflicht galt beim Einlass sowie im Bereich der Gastronomie und Sanitäranlagen. Das Angebot der Testmöglichkeit vor Ort wurde sehr gut angenommen. Trotz Hinweis des Veranstalters, nach Möglichkeit bereits getestet anzureisen, haben sich insgesamt 393 Personen vor Beginn der Veranstaltungen am Stand des Deutschen Roten Kreuzes einem Test unterzogen.
Ein wichtiger Baustein des Hygienekonzeptes war die freiwillige Nutzung der luca-App. Landratsamt, Veranstalter und App-Betreiber haben die Akzeptanz des freiwilligen Check-Ins erprobt. Ziel dabei war, über das Ausschlussprinzip den Aufwand der Kontaktnachverfolgung zu minimieren. Rund ein Viertel der Konzertbesuchenden haben sich in ihrem Bereich registriert. Diese Daten könnten im Falle einer Kontaktnachverfolgung sehr hilfreich für das Gesundheitsamt sein.
Modellvorhaben:
Wie Besucherinnen und Besucher die Sicherheit der Konzerte beurteilen, untersucht Dr. Beate Kegler. Die Kulturforscherin und ihr Team waren am zweiten Veranstaltungswochenende vor Ort und führten Beobachtungen und Befragungen durch. Über eine Onlineumfrage haben die Teilnehmenden die Chance, ihr Feedback abzugeben. „Insgesamt scheint es, so der erste Eindruck, sehr gut gelungen, die Gratwanderung zwischen Sicherheitsbedürfnis und Erlebnishunger zu beschreiten. Der überwiegende Anteil an Menschen hat das Konzert sichtlich genießen können und hat sich freiwillig und problemlos an die vermittelten Hygienemaßnahmen gehalten. Zum Teil gab es aber auch Wünsche nach detaillierterer Information oder strengeren Auflagen. Andererseits war auch die Sehnsucht nach einem Ende aller Auflagen und größerer Freiheit und Selbstbestimmung klar geäußert worden. Dies spiegelte sich sowohl in den Aussagen des Publikums als auch in denjenigen der dort Beschäftigten wider“, so Kegler. Ein erstes Ergebnis zur Studie wird Ende August erwartet.
Bürgermeisterin Sabine Welte-Hauff ist mit dem Ablauf des Modellvorhabens ebenfalls zufrieden: „Wir haben wichtige Erkenntnisse gewonnen, wie Großveranstaltungen unter Pandemiebedingungen funktionieren können. Diese Erkenntnisse sind für unser 50-jähriges Gemeindejubiläum im nächsten Jahr sehr wertvoll.“ Zu dem legendären Heimspiel Kult Open Air von Andrea Berg reisen normalerweise insgesamt bis zu 35.000 Menschen an. In diesem Jahr waren es auflagenbedingt lediglich 2.000 Personen pro Tag. „Herausforderung war diesmal nicht die Masse an Besuchern, sondern die Einhaltung der Corona Verordnung rund um das Veranstaltungsgelände“, erklärt Welte-Hauff.
Am Samstag haben sich Vertreterinnen und Vertreter der Städte und Gemeinden aus dem Landkreis zum Modellvorhaben ausgetauscht. Insbesondere die Erarbeitung des Hygiene- und Sicherheitskonzeptes interessierte die Teilnehmenden.
Alle Beteiligten sind sich einig, dass Großveranstaltungen auch unter Pandemiebedingungen funktionieren können. Die Information und Aufklärung der Teilnehmenden über die geltenden Regelungen sowie Ansprechpartner vor Ort haben sich als wichtige Indikatoren für ein Gelingen gezeigt.
Textquelle: FM Ferbermarketing GmbH (Textvorlage)