JÜRGEN DREWS, BEATRICE EGLI, HEINO, MICHELLE u.a.
"Ole auf Schalke" – Saisonabschluss 2016 der beliebten Partyreihe

Stephan Imming hat den großen Abschluss der Ole-Saison in Gelsenkirchen für smago besucht …: 

Die große „Ole“ Partyreihe mit den Top-Acts der Party- und Schlagerszene fand ihren Abschluss und wohl auch Höhepunkt in dieser Saison wieder „auf Schalke“. Am 3. September 2016 fanden sich zehntausende von Schlagerfans ein (knapp 40.000 Zuschauer sollen gezählt worden sein), um Superstars des Schlagers und die angesagten Interpreten der Mallorca-Hits zu feiern.

Nach einem tollen Einheizerprogramm der Moderatoren Lorenz Büffel und Christian Schall übernahmen drei Herren die undankbare Rolle der Eisbrecher – jeder auf seine Art souverän:

Michael Fischer sang  gleich „den“ Schlager-Superhit der letzten Jahre: „Atemlos“ von seiner Namensvetterin mit dem Vornamen Helene. Gleich zwei weitere Auftritte standen für ihn an diesem Tag noch an.

Auch Mitch Keller, der am selben Abend noch ein Konzert mit Matthias Reim als Backgroundsänger in Berlin vor der Brust hatte, gab sich die Ehre und sorgte für den ersten Gänsehaut-Moment des Abends mit seiner deutschen Version des Mel C.-Hits „First Day Of My Life“ („Hier gehör’ ich hin“).

Julian David, das neue Werbegesicht von Goldstar-TV-Online, ist laut seiner Facebookseite „geflasht“ vom Gelsenkirchener Publikum. Das ehemalige Voxxclub-Mitglied bewies, dass er auch solo ein Publikum zu begeistern weiß.

Ein Feuerwerk der größten Sommerhits der letzten Jahrzehnte feuerte Lou Bega ab und ließ dabei natürlich auch nicht seinen ganz großen Superhit „Mambo No. 5“ aus.

Nun wurde es Zeit für die „Ole-Entertainer“-Gewinner. Das Ruhrgebiets-Duo Neon konnte den kurz zuvor ausgeschriebenen Wettbewerb für sich entscheiden. Sie präsentierten ihren neuen Hit „In dieser Nacht“ und zeigten eindrucksvoll, dass sie auch ein Stadionpublikum für sich zu gewinnen wissen.

Danach gab es gleich zwei Premieren: Die erste Frau des Abends und der erste Topstar des Abends wurde gefeiert. Michelle konzentrierte sich bei ihrem Auftritt vornehmlich auf ihr aktuelles Repertoire. Kein Wunder, ihre aktuelle CD „Ich würd’ es wieder tun“ verkauft sich ja sehr gut und enthält gleich mehrere Hits. Für die, die es vielleicht interessiert: Michelle schien keinen BH zu tragen – von meiner Position aus war das schlecht zu erkennen, wenn man aber auf ihre offizielle Seite geht, kann man(n) nur sagen: „o la la“…

Eher „boooah“ als „o la la“ ist wohl der richtige Begriff für die zweite Dame des Abends: Mia Julia, die in einem sehr heißen Outfit ihren Auftritt absolvierte. Während die ältere Generation vielleicht noch das Original „Heaven Is A Place On Earth“ im Ohr hat, zählt für die Ballermann-Generation nur eins: „Heute mach ich einen Mann aus Dir – dann bekommst Du alles, was Du willst von mir“. Nach meinem Eindruck gab es nicht wenige Herren, die das nur zu gerne wörtlich genommen hätten. Richtig zu imponieren scheint der jungen Dame aber nur ein Herr mit „Hüftgold“, dazu aber später mehr. Das Publikum scheint die junge Dame jedenfalls voll im Griff zu haben – nicht wenige (interessanterweise männliche und weibliche) Zuschauer trugen T-Shirts „Mia Julia Ultras“, und es wurde erstaunlich textsicher mitgesungen.

Nach diesem Auftritt war eine Umbaupause erforderlich, weil der nächste Künstler von einer Live-Band begleitet werden sollte. Hier setzten die DJ-Verantwortlichen u. a. Wolfgang Petry ein – auch in Abwesenheit wurde der Schlager-Superstar gefeiert – immerhin hat er ja schon ganz alleine einst „auf Schalke“ ein Konzert gegeben. Danach betrat Altmeister Heino die Bühne. Die Tontechniker der ansonsten sehr gut organisierten Party brachte das an ihre Grenzen –  Live-Instrumente sind offensichtlich nicht das Tagesgeschäft der Sound-Verantwortlichen. So war zu Beginn die Band zwar sehr schön zu hören, Heino jedoch nicht – dabei schmetterte er sehr schön seine Version des „Junge“-Hits ins Mikrofon – irgendwann war seine Stimme dann aber doch zu vernehemen. Bis zum Schluss von Heinos Auftritt waren seine Backgroundsänger hingegen leider nur schlecht zu hören. Ansonsten hat er wieder einen kultigen, starken, unaufgeregten Auftritt hingelegt und dabei den Bogen von Herbert Grönemeyer zum Steigerlied gespannt und dabei auch ein eigenes Hit-Medley nicht ausgelassen – einfach nur toll!

Weiter ging’s mit Willi Herren, der der Veranstaltung wohl eine besondere Wertschätzung zukommen lässt, weil es ja durchaus nicht selbstverständlich ist, dass er zu einem verabredeten Auftritt auch erscheint, wenn er zum Beispiel lieber Urlaub machen will. Diesmal hat’s geklappt – und man muss zugeben, dass das Publikum ihn gefeiert hat mit Liedern der Marke „So geh’n die Deutschen“ und dann auch noch einem Westernhagen-Medley.

Danach war wieder ein „richtiger“ Sänger an der Reihe. Thomas Anders beschränkte sich (sicher zur Freude des Publikums) darauf, die großen Modern-Talking-Hits zu interpretieren. Wie sehr er sich noch immer damit identifiziert, zeigt sich in der Ansage zu „You Can Win If You Want“, was „seine“(!) zweite Single gewesen sei – interessant…

Nun war es wieder Zeit für das weibliche Geschlecht – würdevoll vertreten durch Beatrice Egli, die sich immer mehr zu einer sehr souveränen Bühnenkünstlerin mausert. Im rosa Kostüm präsentierte sie sich ihren Fans und brachte auch gleich eigene Tänzer mit, die ihren Vortrag sehr professionell und gekonnt unterstützten, wobei die beiden männlichen Tänzer eine beeindruckende Muskelkraft beim Hoch- und Runterheben von Beatrice unter Beweis stellten… – Die Sängerin kündigte ihre für den Herbst anstehende Tour an – mit ihrem Auftritt hat sie dafür Werbung gemacht – sowohl ihre Lieder als auch ihre Bühnen-Performance machten Lust auf ein Konzert mit der sympathischen Schweizerin.

Danach war es Zeit für Silvia Wollny, der Jörg Bausch folgte. Der heizte seinen Fans mit seinem wohl größten Hit vom „ganz großen Kino“ ein und kündigte für Oktober eine neue CD an, aus der er den Titel „In mir tobt ein Orkan“ präsentierte.

Nach Jörg Bausch wurde es Zeit für Eigenwerbung,  und Veranstalter Markus Krampe betrat die Bühne. An der Stelle war im Programm übrigens eigentlich Norman Langen angekündigt – der trat allerdings nicht auf – vermisst hat ihn nach meinem Eindruck niemand. – Krampe kündigte einige weitere Veranstaltungen an, zum Beispiel das „90er-Live“-Festival in Oberhausen am 5. August 2017. Eine weitere Idee ist es, am Nürburgring ein mehrtägiges Ole-Festival starten zu lassen – Motto: „Ring Ole“. Außerdem stehen weitere Partys der Ole-Reihe an – Vorverkauf sei am 10.10. um 10:10 Uhr – die ersten 10.000 Tickets seien dann für 10 EUR zu haben. – Damit war genug der Werbung, und Krampe persönlich kündigte den nächsten Künstler an mit beeindruckenden Worten: „Neben Mia Julia der führende Mann“ im Partyschlager..

Die dann aus dem Off zu vernehmende Stimme ließ Böses erahnen: „Wo sind die Mittelfinger?“ wurde da gefragt. Da war klar: Nun war es Zeit für Ikke Hüftgold. Die Meinungen zu dessen Performance gingen weit auseinander – von „absolut niveaulos“ bis hin zu „einfach nur witzig“. Man kann es sehen wie man will – auf einen Refrain der Marke „Dicke Titten Kartoffelsalat“ muss man erst mal kommen. Und dann wurde gleich enthüllt: Der Tote-Hosen-Song „Tage wie diese“ sei eigentlich ein Ikke-Hüftgold-Song. Somit ließ er es sich nicht nehmen, den Song mit seinem Text vorzutragen. Auch die nächste Ansage ist so jetzt nicht unbedingt typisch – Hüftgold skandierte: „Nun kommen wir zum Tiefpunkt meines Programms“ und bezeichnete sich als die „Nachgeburt von Mickie Krause“. Nachdem er seine Version von Westernhagens Klassiker „Freiheit“ vortrug (bei ihm heißt es „Freibier“), verabschiedete er sich mit „Euer Ikke Arschloch Hüftgold“. – So viel Selbstironie muss man erst mal haben – mir hat’s gefallen, zumal er noch vier sehr originelle Tänzerinnen dabei hatten, die im Lena-Gedenkoutfit von deren ESC-Auftritt „Taken By A Stranger“ auftraten – also quasi in einem Ganzkörper-Kondom – in schwarz gehalten mit den Buchstaben „I-K-K-E“.

Ein Lied „sang“ Hüftgold übrigens mit Moderator Lorenz Büffel: DEN Hit der diesjährigen Mallorca-Saison – „Johnny Däpp“.

Weiter ging es mit dem inzwischen sehr etablierten Peter Wackel. Der begann seinen Auftritt mit dem Knaller der letzten Mallorca-Saison: „Wo war ich in der Nacht von Freitag auf Montag“. Direkt im Anschluss erinnerte er daran, dass er schon 1999 seinen ersten Hit-Erfolg feiern konnte mit dem unvergessenen „Party, Palmen, Weiber und n Bier“. Man könnte meinen, in Richtung der öffentlich-rechtlichen Radiosender wies er darauf hin, dass er Schlagerinterpret sei und stellte die rhetorische Frage, ob im Publikum Schlagerfans vertreten seien, was vehement bejaht wurde. Seine Fan-Nähe zeigte Peter Wackel unter anderem, indem er rosa T-Shirts ins Publikum warf – die seien für die Mädels, weil die ja auf rosa stehen. Dazu muss man wissen, dass Peter ein rosa Hemd trug – aber wer wird denn kleinlich sein. Außerdem war er als „Kuppler“ tätig – er las ein Schild vor, auf dem stand: „Carina, willst Du mich heiraten?“ – leider war von Carina nicht zu sehen, so dass die Frage unbeantwortet blieb. Schließlich entdeckte Wackel noch einen Typen im Publikum, der sich offensichtlich Notizen machte und fragte ihn, ob er Briefe schriebe. Vermutlich machte sich der bierbäuchige Kerl nur wichtigtuerisch Notizen – wenn ich den erwische…

Im Anschluss wurde es Zeit für den König von Mallorca – Jürgen Drews gab sich die Ehre. Unglaublich, dass der Mann die 70 schon überschritten hat – fit wie eh und je feierte er alte und neue Hits ab. Als Profi war es für ihn natürlich wichtig, auf seinen neuen Hit hinzuweisen: „Von 0 auf Hundert in 3 Sekunden“, den er quasi in jede Moderation mit einbaute und auch auf seinem T-Shirt stehen hatte. Ohne Zugabe wurde der Altmeister nicht von der Bühne gelassen – und da gab er sich zeigefreudig, indem er sogar sein T-Shirt etwas nach oben schob…

Als Höhepunkt war dann wohl Mickie Krause vorgesehen, der wohl keinen seiner großen Hits (zur Freude des Publikums) ausgelassen hat – bei „Schatzi, schenk mir ein Foto“, „Geh mal Bier holen“ und „Nur noch Schuhe an“ gab es kein halten mehr.

Abgeschlossen wurde das Mammut-Programm und die Ole-Saison von „Berlin Tag und Nacht“-Star Jan Leyk.

Abschließend muss man den Hut ziehen vor der organisatorischen Meisterleistung von Markus Krampe und seinem Ole-Team, immer wieder Partys auf die Beine zu stellen, bei denen zehntausende von Menschen friedlich feiern. Abgesehen von der einen oder anderen „Schnapsleiche“ gab es keine besonderen Vorkommnisse zu beklagen. Alle Mitarbeiter der Veltins-Arena waren hilfsbereit und höflich.

Lediglich ein Punkt war zumindest für mich etwas „verwirrend“ – im Vorfeld wurde gebeten: „Bitte beachten Sie, dass wir großen Wert auf ein gepflegtes Erscheinungsbild und der Atmosphäre angemessene Garderobe legen.“ – Das habe ich vielleicht etwas falsch verstanden, Abendgarderobe ist jetzt offensichtlich nicht unbedingt das gewesen, was damit gemeint war. Mal sehen, ob ich ein „Mia Julia Ultras“ T-Shirt ergattere, um korrekt gekleidet zu sein.. – wobei auch Aufschriften wie „Freitag – tschüss Niveau“ etc. offensichtlich gern genommen sind…

Trotz dieser Randnotiz – es hat großen Spaß gemacht und es war toll zu sehen, wie „angesagt“ der Schlager (es waren nun mal hauptsächlich Schlagerstars gebucht) nach wie vor ist – gerade bei jungen und sehr jungen Leuten. Wer das abstreitet, sollte vielleicht auch mal eine Ole-Party (oder ähnliche Veranstaltung) besuchen. Ein Ende dieser erfolgreichen Partyreihe dürfte nicht in Sicht sein – im Gegenteil gibt es Nachahmer und Trittbrettfahrer, die sich des erfolgreichen Konzepts bedienen, was sicher eine Ehre für das Original ist.

Stephan Imming, 04.09.2016

http://www.oleparty.de/

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