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Kaum Chefinnen in Norddeutschland – Frauen nur selten in Top-Positionen!

Wenn Frauen in Führungspositionen arbeiten, sind sie vor allem auf den unteren Leitungsebenen zu finden…: 

Große Arbeitgeber in Norddeutschland beschäftigen nach wie vor nur wenige Frauen im Top-Management. Weibliche Führungskräfte finden sich in der Regel eher in den unteren Führungsetagen. Das ist das Ergebnis einer Befragung von mehr als 100 Arbeitgebern in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg durch das NDR Fernsehen und den Radiosender NDR Info.

Die oberste Führungsebene, wie etwa Vorstand oder Geschäftsführung, ist demnach im Durchschnitt zu 12 Prozent mit Frauen besetzt – obwohl diese fast die Hälfte der Belegschaft stellen. Bei den befragten Arbeitgebern in Niedersachsen sind sogar durchschnittlich nur knapp fünf Prozent der Top-Positionen weiblich besetzt. Ein weiteres Ergebnis der Befragung ist: Nur wenn man – wie es viele Unternehmen praktizieren – auch alle Führungsebenen unterhalb des Vorstandes und der Geschäftsführung mitrechnet, kommen die Unternehmen im Durchschnitt auf einen Frauenanteil von 28 Prozent.

Wenn Frauen in Führungspositionen arbeiten, sind sie vor allem auf den unteren Leitungsebenen zu finden. Das Drogerie-Unternehmen Rossmann aus Niedersachsen etwa beschäftigt in leitenden Positionen zwar fast 82 Prozent Frauen – und damit mehr als jedes andere befragte Unternehmen. Allerdings sind die meisten von ihnen als sogenannte Team- und Gruppenleiterinnen beschäftigt. Deutlich geringer ist hingegen der Frauenanteil im Top-Management: Hier arbeiten drei Männer und nur eine Frau. In der Geschäftsleitung sitzen zehn Männer und zwei Frauen. Ähnlich sieht es auch bei anderen Handelsunternehmen wie Budnikowsky und MetroGroup aus.

Auch im Gesundheitswesen zeigt sich: Obwohl hier ein Großteil der Belegschaft weiblich ist, erreichen nur wenige Frauen die oberste Führungsebene. Beispielsweise ist die Belegschaft bei den Sana Kliniken – zu denen die Regio Kliniken in Schleswig-Holstein gehören – zu fast 80 Prozent weiblich. Im Vorstand ist aber keine Frau vertreten. Auch im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und in der Medizinischen Hochschule Hannover ist die erste Führungsebene ausschließlich von Männern besetzt.

Ähnlich ist die Situation auch im Finanz- und Versicherungssektor. So arbeitet keine Frau im Top-Management der Techniker Krankenkasse, der HSH Nordbank oder der Sparkasse Hannover.

Zu den befragten norddeutschen Arbeitgebern gehört auch der NDR selbst. Auf der obersten Führungsebene (Intendant und Stellvertreter, Direktorinnen und Direktoren) sind 20 Prozent der Positionen mit Frauen besetzt. Berücksichtigt man entsprechend ARD-weiter Kriterien alle Führungsebenen (Direktorinnen, Hauptabteilungsleiterinnen und Abteilungsleiterinnen), kommt der Sender auf 26 Prozent. Geht man dagegen nach der Gehaltsstruktur, so arbeiten auf den ersten drei Stufen insgesamt 34 Prozent Frauen.

Für die Befragung wurden 106 große Arbeitgeber in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg angeschrieben. 28 von ihnen konnten oder wollten keine Auskunft zum Thema geben, darunter die Einzelhandelskette Coop, das Universitätsklinikum Rostock und die Reederei Scandlines.

NDR Info und fast alle anderen NDR Radioprogramme berichten am 12. November ausführlich, auch im NDR Fernsehen beschäftigen sich Panorama 3, NDR aktuell und die Regionalmagazine umfassend mit dem Frauenmangel im Top-Management. Weitere Einzelheiten zu der Befragung sind nachzulesen in einem Dossier im Internet unter www.ndr.de/chefinnen.

NDR

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