PATRIZIUS ((alias WALTER LEYKAUF))
Das große smago! Exklusiv-Interview mit dem Schöpfer des Jahrhundert-Evergreens “Aber dich gibt’s nur einmal für mich”!

Auf ausdrücklichen Wunsch von Patrizius fand das Interview in der “‘Du’-Form” statt!

 

 

 

Lieber Walter, am 08.06.2022 hast du deinen 80. Geburtstag gefeiert. Die wichtigste Frage vorweg: Wie geht es dir?

Es geht mir ganz gut, allerdings plagen mich bisweilen Schwindelattacken, was ich aber auch auf das Wetter zurückführe. Allerdings habe ich im Verdacht, ob da vielleicht auch die Impfung beteiligt sein könnte – ich bin inzwischen ja 3-fach geimpft. Ich weiß es nicht. Nun schaue ich, wie ich mein Leben noch gestalten kann mit all dem, was da auf uns zukommen wird. Was übertrieben angekündigt wird. Das stört mich gewaltig.

Du bist das letzte noch lebende Original-Mitglied der legendären NILSEN BROTHERS. Kannst du mir das vielleicht größte Phänomen der deutschen Schlagergeschichte erklären? Ein jeder – wirklich ein JEDER! – kennt den Jahrhundert-Evergreen „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“. Gibt es eine Erklärung dafür, warum die Original-Version von den NILSEN BROTHERS nie in den deutschen Single Charts aufgetaucht ist?

Nein, da gibt es keine Erklärung, die mir bekannt ist. Wir haben zwar eine sehr tüchtige Verlegerin damals gehabt. Damals hat sich der HEINZ KAROW von der Electrola abgeseilt. Der hat mit der Richter GmbH, mit diesem Großhändler der Schallplattenindustrie (Herr Michael) einen Vertrag geschlossen. Das Label „Populär“ wurde mit HEINZ KAROW gegründet. Wir waren die ersten auf diesem Label. Wir waren damit sehr zufrieden.

Wir waren von heute auf morgen mit diesem Lied da. Dieses Lied hat einen tollen Werdegang. Ich habe in Österreich ein Schlagerfestival gewonnen. Jetzt kommt es: Der Weinberger Verlag in Wien hatte mittlerweile einen WALTER SCHERLING, einen Namensvetter. Der hat mir den Werdegang erzählt, wie das Lied überhaupt zum Laufen kam.

Sie hatten 5.000 Singles auf Lager liegen, die keiner haben wollte. WALTER hat einige mitgenommen und ist zu den ORF-Wunschkonzerten auf Reisen gegangen. Die dortigen Redakteure sagten, dass das Lied nicht gewünscht sei, man könne es nicht spielen. WALTER sagte: Spielt es einfach mal, dann habt ihr einen Dauerbrenner. Dieses Lied hat über Österreich seinen Siegeszug angetreten, bis es nach Deutschland und in die Schweiz kam – das war der Werdegang von „Aber dich …“.

Das Komische ist: In den österreichischen Single-Charts ist das Lied 1967 bis auf Platz 9 geklettert – aber erst 1967, zwei Jahre nach Erscheinen. Warum dauerte es so lang?

Das weiß ich nicht, das entzieht sich meiner Kenntnis. Von den NILSEN BROTHERS habe ich nicht viel erfahren. Was ich inzwischen weiß, weiß ich aufgrund meiner Solo-Auftritte von Leuten, die daran beteiligt waren, dieses Lied groß zu machen.

Gibt es verlässliche Zahlen darüber, wie viele Aufnahmen von dem Song verkauft worden sind?

Es gibt meines Wissens ca. 32 Mio. verkaufte Tonträger, davon ca. 3 Mio. von den NISEN BROTHERS, der Rest von prominenten Kollegen wie ENGELBERT HUMPERDINCK, HEINO, REX GILDO usw. Das Lied wurde von vielen aufgenommen. Jeder hat seinen Erfolg damit gemacht. Weltweit sollen angeblich 32 Mio. verkauft sein – auch mit der Version von SEMINO ROSSI, der davon gewaltig verkauft hat.

ANDREAS MARTIN hat den Titel 2010 zum ersten Mal in die Offiziellen Deutschen Single Charts gebracht. Andreas hat allerdings aus „Pärchen, die trennen sich müssen“ „Pärchen, die sich trennen müssen“ gemacht. Hatte er diese Werksveränderung angemeldet?

Das wurde korrigiert. Es ist aber vollkommen wurscht. Es gibt sicher Leute, die wegen so einer minimalen Textänderung auch noch Honorare verlangen bzw. als Autor beteiligt sein wollen. Ich persönlich war immer dafür: „die sich trennen müssen“. Die Meinung von PEPE EDERER war aber, dass „die trennen sich müssen“ besser sei. Vielleicht war auch diese Besonderheit ja mit ausschlaggebend dafür, dass wir so erfolgreich mit dem Song waren. Man weiß es ja nicht.

Aber warst / bist nicht DU der Textdichter des Titels?

Diese Geschichte hat einen schönen Werdegang. 1964 zur Wintersaison haben wir meistens bei „Arosa“ gespielt, in einem wunderschönen Winter-Skikurort. Wir fuhren ja gerne Ski, daher spielten wir da gerne, z. B. als Faschingsband.

Damals lernte ich eine sehr hübsche Frau kennen, die mich dann letztendlich in Genf besucht hatte. Da spielten wir in einem Hotel in Genf. Die damalige PanAm Fluggesellschaft hatte damals die Inter-Continental-Hotelkette gegründet. Da ging ich mit ihr am Genfer See spazieren, der Mond war da, die Sterne funkelten – und ich sagte zu ihr: „Es gibt Millionen von Sternen – aber dich gibt’s nur einmal für mich“. So ist das Lied entstanden. Diese Textidee habe ich meinen Kollegen erzählt. Das Lied wurde dann von PEPE, von GERD und von mir geschrieben.

Du warst ja damals noch blutjung. Wie kommt man dazu, als so junger Mensch Zeilen zu erfinden, die zu geflügelten Worten werden? 

Das ist so. So, wie ich es dir geschildert habe, ist mir einfach die Zeile eingefallen. Wir haben ja andere Lieder auch schon zusammen geschrieben. Dieses hatte aber die außergewöhnliche Zeile. Das hat einfach funktioniert. Wir haben an dem Titel lange gearbeitet, um ihn „rund“ zu machen. Die Aufnahme wurde ja auch erst ein Jahr 1965, ein Jahr später in München von HEINZ KAROW-Musikverlag produziert. Ich hatte damals noch Gitarre gespielt. Nachdem ich das im Original gespielt hatte, habe ich es auch auf der Platte gespielt.

Schlägst du heute noch Purzelbäume, wenn die GEMA-Abrechnung kommt?

Es ist der einzige Titel, der sehr gut läuft. Es gibt auch viele Lieder, die ich geschrieben habe, als ich nicht mehr bei den NILSEN BROTHERS dabei war. Ich habe ja auch mit den KASTELRUTHER SPATZEN den Grand Prix der Volksmusik gewonnen, bei der berühmten ZDF-Show. Ich habe für viele Kollegen geschrieben, u. a. für meine großen Vorbilder. Man hat ja früher Vorbilder gehabt. Ich habe von VICO TORRIANI und FRED BERTELMANN geschwärmt. FRED war einer der besten Sänger überhaupt. Am Starnberger See lernte ich mit RUDOLF SCHOCK noch einen Klassiker kennen. Ich war in verschiedenen Musiksparten sehr engagiert.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass die NILSEN BROTHERS privat nicht immer die besten Freunde waren. Die beiden Kollegen sind 2019 und 2020 gegangen. Gab es zuletzt noch persönlichen Kontakt? 

Mit dem Kollegen GERD GUDERA habe ich Fußball gespielt. Fünf Jahre, bevor er gestorben ist, haben wir uns ausgesprochen. Er hatte mir gesagt, dass er bei PEPE nach seinem Gefühl unter Kuratel stand. Das hat er nach 20 Jahren erst gemerkt. Er hat gesagt: WALTER, um diesen Job bei PEPE zu bekommen, ging ich über Leichen, auch über deine. Das war eine Beleidigung, die er später zurück genommen hat. Wir wurden wieder Freunde.

Reden wir lieber über etwas Erfreulicheres: Gibt es Erinnerungen an PETER FRANKENFELD, der bei TOI TOI TOI die NILSEN BROTHERS entdeckt und gefördert hat?

Da gibt es tolle Erinnerungen. Wir hatten bei ihm mit einem Lied namens „Malagena“ gewonnen, mit diesem spanischen Lied. Davon war er begeistert. Er fragte, welche Sprache das sei – wir sagten: Spanisch. Er hat uns sehr gefördert, hat uns auch immer in Sendungen, wo es möglich war, eingeladen – da waren wir dann bei.

Was hatte es mit „ROCKY TILL-Singers“ auf sich? War das eine Splittergruppe der NILSEN BROTHERS?

PEPE hat sich damals als Solist versucht. Er hat nicht das geschafft, was mir als PATRICK NILSEN und später als PATRIZIUS gelungen ist. Er hat versucht, unter dem Pseudonym ROCKY TILL erfolgreich zu werden. Später formierte er daraus, nachdem das nicht funktioniert hatte, eine Gruppe, bei der GERD, meine Wenigkeit und drei hübsche Schweizer Mädchen dabei waren. Damals war u. a. PIERRA MARTELL, die später in der Schweiz recht erfolgreich wurde, mit dabei.

Eine besondere Ehre wurde dir gerade zuteil: Das Starnberger-See-Lied, das vor 45 Jahren mit FRED BERTELMANN entstanden ist, wurde neu aufgelegt. Was kann man dazu berichten?

Wir hatten ja gute Freunde. Der damalige Landrat Dr. RUDOLF WIDMANN – bei uns war es der RUDI – der war mit FRED befreundet, mit mir hat er sich dann angefreundet. Der wollte ein besonderes Lied für die Fünf-Seen-Gemeinschaft haben. Ich war mit FRED öfter mal in der Sauna. Da kam das Starnberger-See-Lied zustande, das wir geschrieben haben. Das wurde mit Begleitung von HUGO STRASSER in einem 4.000-Mann-Zelt in Starnberg uraufgeführt. Es war eine Sensation. Das Lied kam wirklich sehr gut an.

Deshalb freut es mich besonders, dass der GÜNTHER GRAUER es neu aufgelegt hat und ein neues Arrangement hat schreiben lassen von HAINDLING, das am 16. Juli auf der neuen MS Starnberg mit Riesen-Erfolg uraufgeführt wurde.

Bis zum heutigen Tag gab es nie eine richtige Best Of-Zusammenstellung der NILSEN BROTHERS von “Tom Dooley” über “Aber dich gibt’s nur einmal für mich” bis hin zu “Bring mir Glück, Schornsteinfeger”. Liegt das daran, dass die Originalbänder nicht mehr auffindbar sind, oder hat das repertoirerechtliche Gründe, weil es die Plattenfirmen teilweise ja nicht mehr gibt?

Die Lieder, die du gerade angesprochen hast, z. B. „Bring mir Glück, Schornsteinfeger“ – die Originalrechte hat der KAROW Musikverlag, und zwar ist das eine Fleur KAROW in Freising und ihr Mann Lutz KAROW, das ist der Sohn von HEINZ KAROW. Die haben sich um das Lied  bemüht und haben auch TV-Auftritte mit mir vereinbart. Als ich solistisch tätig wurde, hat mich die FLEUR KAROW in viele Sendungen gebracht mit diesem Titel – mit meinen Soloaufnahmen. Ich habe auch eine Country-Version gemacht von „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“ – die lief nicht ganz so gut (schmunzelt).

In den letzten Jahren hast du als PATRIZIUS hoch ambitionierten Country-Pop gemacht. Können die Fans da noch auf eine Fortsetzung hoffen, oder hat sich PATRIZIUS mehr oder weniger zur Ruhe gesetzt?

Ich war einer, der damals bei der Hamburger Firma, bei der TELDEC war. Das hat leider der Produzent nicht so abgerechnet, wie es sich gehört hatte. Dann bekam ich einen Anruf von Herrn KOCH, der damals Bankdirektor war. Der wollte mich besuchen und mit mir reden. Der sagte zu mir: Wenn du zu mir kommst, PATRIZIUS, dann machst du jedes Jahr ein neues Album. Dem habe ich dann zugestimmt. Ich war dann auch bis zum letzten Tag bei KOCH Records und habe für die gesungen – tolle Titel, muss ich sagen. RALF SCHEDLER (Electrola) hat sich von mir Lieder schicken lassen. Ich habe ihm volkstümliche Schlager geschickt. Er hat vor, eine Veröffentlichung zu tätigen. Ich hoffe, dass das klappt.

Nochmals nachgefragt: Was machen die Country-Ambitionen? Bei einer kleinen Firma gab es vor 5 – 6 Jahren ein paar Titel? Ist da eine Fortsetzung geplant?

 Die beiden, die sehr tüchtig waren, haben sich leider zerstritten. Von der Seite passiert nichts mehr. Wenn überhaupt, würde ich nur mit RALF SCHEDLER von KOCH International was machen. Der vertritt ja auch die EMI Electrola. Der hat ja viele Labels unter seinen Fittichen. Inwieweit er sich um mein PATRIZIUS-Repertoire kümmert, weiß ich nicht. Wir hatten mal einen guten Kontakt, der ein bisschen eingeschlafen ist. Er hat sich aber vor kurzem gemeldet, weil der ANDY BORG mich eingeladen hat, in seine Sendung zu kommen.

Aufgrund der Tatsache, dass ich gelegentlich an Schwindelattacken leide, möchte ich dem Publikum das nicht zumuten, dass ich plötzlich vor der Kamera umfalle. Es ist besser, das vorerst nicht zu machen. Ich habe bislang im Fernsehen immer gute Auftritte hingelegt. Da soll man mich so in Erinnerung behalten, bevor ich vor der Kamera fliege.

Warum ist damals „Aber dich gibt’s nur einmal für mich” nicht bei einer der ganz großen Plattenfirmen erschienen? 

Gut, dass du wieder fragst. Das lag in der Hand von FLEUR KAROW in Freising. Die hat sich sehr für mich eingesetzt. Das hat dem EDERER nicht gepasst. Der wollte den Titel „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“ ja aus dem Verlag durch einen Prozess herausklagen. Leider mussten der GERD KUDERA und ich ja die Prozesskosten klagen, wir waren die Leidtragenden.

Im Grunde: Wenn ein Lied 50 Jahre bei einem Verlag ist, sollte das Gesetz geändert werden. PEPE hat sich blauäugig in Prozesse hereingesteigert und GERD und mich da mit hineingezogen. Der gute Kontakt zu FLEUR KAROW ist dann ins Wanken geraten.

Als der Prozess dann endlich verloren war, habe ich sie angerufen und gesagt: FLEUR, es war nicht meine Schuld – ich musste dem, was passiert ist, aus vertraglichen Gründen zustimmen. Ich weiß, dass wir sehr gut zusammengearbeitet haben. Dass du die Einzige bist, die sich immer – zusammen mit dem Weinberger Verlag in Österreich – um den Titel „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“ gekümmert hat. Es war einfach eine gute Zusammenarbeit.

Der EDERER wollte den Titel herausklagen, um ein paar Euro mehr GEMA zu haben. Er hat den Erfolg von FLEUR bzw. HEINZ KAROW nicht richtig akzeptiert.

PEPE EDERER hatte u. a. die ganzen Hits von MONICA MORRELL geschrieben …

 Das ist richtig. MONICA MORRELL, die war ein paar Mal bei mir am Starnberger See. Die war ein ganz gescheites Mädchen. Die hat der PEPE von einer gewissen ERNA BRÜNELL übernommen. Die war eine Sängerin und eine gute Gesangspädagogin und hat aus MONICA das gemacht, was PEPE nur übernehmen musste. Es gab einen Prozess von PEPE gegen die Entdeckerin, also ERNA BRÜNELL. Den Schlager „Ich fange nie mehr was an einem Sonntag an“ von PEPE hat den Weg für MONICA geebnet und den anderen Weg abgeschnitten.

1974, nach der Trennung der NILSEN BROTHERS, hast du dich ja als Sänger frech PATRICK NILSEN genannt. Wie haben die Kollegen damals darauf reagiert? Haben die das geschluckt?

Mit denen hatte ich damals keinen Kontakt mehr. Der PEPE wollte mir dann sogar, als ich das Schlagerfestival 1974 in Freistadt in Österreich gewonnen hatte, den Namen PATRICK NIELSEN verbieten. Das war PEPE. Er hatte zu diesem Wettbewerb, der jedes Jahr stattfand, seine Künstler hingeschickt. Das war für ihn natürlich dumm gelaufen, dass ich, der Gefeuerte von PEPE, den Wettbewerb gewinnt. Das war natürlich super für mich. Die haben den PATRICK NIELSEN in Österreich gefördert. Das war mein Glück, den Weg zurückzufinden.

Es gab später doch noch einmal ein Comeback der NILSEN BROTHERS mit PEPE EDERER und dir – ging es dann besser, oder war das nur eine Freundschaft auf Zeit?

Das ZDF hat sich damals im Zusammenhang mit der Show „Die Jahrhunderthits der GEMA“ an uns gewendet. PEPE EDERER hatte das Lied dann ja ganz neu arrangiert – mit Akkordeon und dem norddeutschen Stil – das war einfach nicht „Aber dich gibt’s nur einmal für dich“. Ich hätte lieber die Originalaufnahme genommen. Folglich konnten wir die Sendung so nicht gewinnen. Auch eine nur von Gitarre begleitete Version hätte gepasst – aber so hatten wir keine Chance.

Vor einigen Jahren ging durch die Medien, dass du Kontakt zu deinem verstorbenen Vater und dem viel zu früh verstorbenen Bruder Kontakt aufgenommen hättest? War das eine Presseente?

Du musst eines wissen: Als ich geboren wurde, sind ja viele Kinder an Diphterie gestorben. Ich bin der Jüngste von allen Geschwistern. Meine Mutter musste oft ins Grab schauen. Ich bin das neunte Kind. Es gab einen ALBRECHT, es gab eine MARIANNE, die sind leider alle an Diphterie gestorben. Mich hätte es fast auch erwischt, wenn meine Mutter nicht entdeckt hätte, dass mit meiner Nase etwas nicht stimmt.

Ich kam sofort in die Klinik und hatte auch Diphterie. Ich wäre auch abgekratzt und war über vier Monate hinweg in der Klinik. Ich war ein Vorgänger der BEATLES, weil ich so lange Haare hatte. Als ich aus der Klinik kam, ging es mir gut. – Geblieben ist Folgendes: Ich habe nur eine große Niere und eine Schrumpfniere. Die Schrumpfniere kam von der Zeit, als ich in der Klinik sein. Es geht mir gut. Die Niere funktioniert – darüber bin ich glücklich.

Das heißt, du hast acht Geschwister?

Ja! Mein  lieber Bruder FRITZ, der sehr gut Französisch sprach, hat mich ein Lied gelehrt: „La mer“. Mein Bruder war sehr gescheit. Ich habe damals ähnlich wie VICO TORRIANI gesungen. Er sagte zu mir: Du bist WALTER LEYKAUF und nicht VICO TORRIANI. Den VICO gibt es schon. Du solltest singen wie WALTER LEYKAUF. – Ich habe vielleicht den Fehler gemacht, nicht unter dem Namen WALTER-HEINZ LEYKAUF Karriere zu machen, sondern eben als PATRICK NIELSEN, von den NIELSEN-BROTHERS kommend, durchzustarten.

Hatten deine beiden Töchter nie Ambitionen, auch ins Showgeschäft einzusteigen?

Beide Töchter, CAROLIN und ISABELLA, haben gut Klavier gespielt. Die CAROLIN war mit mir in einer Fernsehsendung mit einem Titel aus Italien. Meine Tochter CAROLIN, die jetzt mit uns hier im Hause wohnt. RUDI BAUER hat den Song damals für die Ariola produziert.

Du feierst mit deiner Frau Goldene Hochzeit. Was ist das Geheimnis für eine lange und glückliche Ehe gerade in diesem Business?

Ich muss ehrlich sagen: Ich als Zwilling habe mich immer mit Wassermann-Frauen gut verstanden. Meine Frau lernte ich kennen, da funkte es gewaltig. Meine Frau ist gescheit. Ihre Mama, meine Schwiegermutter, wohnte mit uns 25 Jahre unter einem Dach. Es war eine Familie. Wenn es so gut funktioniert, wenn deine Frau deine Geliebte und dein bester Freund ist, ist es irrsinnig, was anderes “anzumachen”.

Ich sage immer gerne „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“ zu ihr. Sie hat aber auch andere Lieder, die sie von mir mag. Ich war ja mehrfach mit der WOLFGANG-LINDNER-Band beim Rathaus-Fest eingeladen. Die Wiener Musik hat so viel Herz. Daher habe ich auch einige Wiener Lieder mit ins Repertoire genommen. Die Musik geht ins Herz – auch Country- und österreichische Volksmusik.

Gibt es noch was zu den VIELHARMONIKERN zu sagen?

Ich war auch gerne VIELHARMONIKER. GERT WILDEN hat mich in sein Studio geholt und hat da die fünf besten Sänger ins Studio gestellt. Wir haben damals im Stil der COMIDEAN HARMONISTS gesungen. Wir hatten große Erfolge in Paris, in San Fancisco. Wir waren überall. Der fünfstimmige Gesang mit Klavierbegleitung kam gut an. Es war eine tolle Show. GERT WILDEN hat mich sehr gefördert. Er hat große TV-Sendungen gemacht und große Stars produziert und war für mich nicht nur ein Kollege, er war auch ein guter Freund.

Vielen Dank für das tolle Gespräch und alles erdenklich Gute!

 

 

smago! bedankt sich an dieser Stelle nochmals sehr herzlich bei Michael Niekammer, der Patrizius dazu bewegen konnte, smago! Chefredakteur Andy Tichler dieses ausführliche Exklusiv-Interview zu geben, obwohl er eigentlich keine Interviews mehr gibt.

Patrizius wurde im Übrigen gerade mit dem smago! Legenden Award ausgezeichnet, wie Sie HIER nachlesen können …

Textquelle: Andy Tichler, Chefredakteur www.smago.de

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