NICOLE
„Von mir gibt es keine Kopien!“: Grandios gutes Exklusiv-Konzert von Nicole & Band beim ESC-Festival in Weil am Rhein!

Auch wenn Nicole selbst ihre Probleme mit dem ESC und allein schon mit dem Begriff ESC hat, manifestierte sie am 14.05.2025 einmal mehr ihren Ruf als herausragende Konzertkünstlerin!

 

 

 

Nicht nur Basel, „Gastgeber“ des „Eurovision Song Contests 2025“, sondern auch die die 3-Länder-Stadt Weil am Rhein legt mit dem „ESC-Festival“ vom 11.05. – 17.05.2025 eine bemerkenswerte Kreativität an den Tag. Neben einem  Konzert der Orchestergesellschaft Weil am Rhein, einem Frühjahrskonzert des Musikvereins Haltingen, „Ritter Rost“ mit Musik, einem unter dem Motto „Songtexte schreiben“ stehenden Workshop für Jugendliche, einem Vortrag mit dem Thema „Growing up is better old? – Wie sich der Eurovision Song Contest immer wieder neu erfindet“, einer Stadtrundfahrt durch Weil am Rhein, einem Konzert der Stadtmusik Weil am Rhein, einer Podiumsdiskussion „Wie politisch ist der ESC?“ sowie diversen Public Viewings wurde und wird dieser Tage so einiges geboten.

Das absolute Filetstück war (und ist) jedoch das vom Kulturamt Weil am Rhein im Haus der Volksbildung in Weil am Rhein ausgerichtet Exklusiv-Konzert von Nicole & Band, das am Mittwoch (14.05.2025) stattfand und auf 350 Plätze limitiert war.

Einmal mehr erwies sich Nicole als herausragende Live-Sängerin, mit noch mit künstlerischer Wahrhaftigkeit zu überzeugen vermag. Ganz abgesehen davon, dass sie mit 20 Chart-Singles und (bislang) 25 Chart-Alben Musikgeschichte geschrieben hat.

Der erste Überraschungsmoment ließ nicht lange auf sich warten, denn Nicole kam mit ihrer Band quasi „durch die Hintertür“ auf die Bühne, so dass die Fans sogleich auf Tuchfühlung mit ihr gehen konnten.

Als ersten Song sang sie den Titel „Freunde“ aus ihrem aktuellen Album „Carpe diem“. Ihr 1986er-Hit „Lass mich nie allein“ mündete zeitweise in „Ohne dich (schlaf‘ ich heut‘ Nacht nicht ein)“ von der Münchener Freiheit.

Obwohl Nicole seit nunmehr gut 45 Jahren im Geschäft ist, konnte sie sich gar nicht erinnern, jemals in Weil am Rhein aufgetreten zu sein. Höchste Zeit also, dies zu ändern …

Wolfgang Amadeus Mozart hat einst den klugen Satz geprägt: „Ohne Musik wäre alles nichts“. Das gilt auch Nicole, der Sängerin mit einem Herzen voller Musik. „Ich will Musik, die nicht nur berieselt. Ich will Musik, die nicht nur unterhält. Ich will Musik, die mein Herz berührt“, sagte sie. Und in Zeiten der Künstlichen Intelligenz (= KI) kann man sich gar nicht genug nach einem Stück Musik „im Kopf erdacht, von Hand gemacht“ sehnen …

Nach „Ich will Musik“ folgte mit „Für immer dein Kind“ ein weiterer zutiefst berührender Song, bevor sie mit „Lass den Sommer nie vergeh’n“ wieder fröhlichere Töne anstimmte.

Nachdem sie ihren 1983er Hit „Wenn die Blumen weinen könnte“ gesungen und festgestellt hatte, dass sie bereits in den 80ern „dem Klimawandel weit voraus waren“, erhielt sie auch tatsächlich – die ersten Blumen, „wie in guten, alten Zeiten“, wie sie hierzu anmerkte. Es folgte ein weiterer Klassiker, „auf den ich ungern verzichten möchte„: „Ein leises Lied“, mit dem sie vor 34 Jahren die von Wencke Myhre, Pit Weyrich und Uwe Hübner moderierte ZDF-Sendung „Deutsches Song-Festival“ gewonnen hat.

Auch über ihr nächstes Lied verriet sie: „Ich singe es unheimlich gerne. Den Titel hätte genauso gut AnNa R. von Rosenstolz singen können“: In „Was wäre wenn“ geht es u. a. um den „Irrsinn der Schnelllebigkeit“. Nicole’s Empfehlung: „Lasst uns lernen, wieder Mensch zu sein“.

Der Flurfunk hatte es ihr geflüstert, dass ein Fan von ihr am Vortag Geburtstag hatte. Zunächst ging Nicole von der Bühne ins Publikum runter – in die Reihe, wo „Irene“ saß. Nicole und ihre Band gratulierten ihr mit „Happy Birthday To You“. Passend dazu Nicole’s Anmerkung: „Das hat noch Hand und Fuß und ist ehrlich. So was gibt es beim ESC nicht.“ Doch damit war der Geburtstagsüberraschung noch lange nicht genug getan. Nicole nahm Irene einfach mit auf die Bühne, um mit ihr einen Teil ihres Titels „Mit dir vielleicht …“ zu singen. „Hier wird live gesungen!“, stellte Nicole unmissverständlich klar.

„Ich gehöre nicht zu den Menschen, die nach der Show gleich abhauen“, erläuterte sie weiter. Gleichzeitig warb sie um Verständnis, dass sie nach diesem Konzert nicht ganz so lange bleiben könne („müssen um 04:00 Uhr auf den Flieger“). Und dennoch wurde jeder Fan-Wunsch nach dem Konzert bedient. Chapeau, Nicole !!! Des Weiteren betonte sie, dass sie IMMER alle Autogrammkarten selbst unterschreibe. „Es gibt von mir keine Kopien. Auf nichts.“

Als nächster Song folgte „Ich gratuliere mir“. Und das „ohne den geringsten Anflug von Arroganz“. Wenngleich: „Ich bin stolz darauf, was ich in den letzten vier Jahrzehnten geleistet habe.“. Und das kann sie weiß Gott auch!

Nach der Pause ließ sie mit „Papillon“ ihren Schmetterling fliegen. „In diesen Zeiten haben Antikriegs-Lieder  Hochkonjunktur“, stellte sie fest. Mit „Sag mir, wo die Blumen sind“ sang sie „ein Lied, das sowohl russische als auch ukrainische Wurzeln hat. Was für ein seltsamer Zufall!“.

In einem weiteren Song vermittelte sie die Botschaft: „Es darf nie mehr die Hoffnung sterben.“.

Dann überraschten Nicole und ihrer Band mit dem Status Quo-Klassiker „Rocking All Over The World“, der keck in „Wer schläft schon gern allein“ mündete. Mit „Steh wie ein Mann zu mir“ zeigte Nicole „das unvermeidlich klassische Dilemma zwischen Herz und Verstand“ auf, um mit „Ich liebe dich wie Feuer“ eines ihrer schönsten Lieder zu singen, das sie jemals aufgenommen hat.

„Gut, dass es kein Playback ist!“, merkte sie einmal mehr an. Mit „Der alte Mann und das Meer“, „Allein in Griechenland“ und (ihrer Debüt-Single) „Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund“ ließ sie drei ihrer ganz großen Hit-Klassiker aus den 80er Jahren folgen.

„Nicole’s Party Hitmix“ kam in Weil am Rhein in etwas abgewandelter Form daher („Dann küss mich doch“ // „Mach was du willst“ // „Am liebsten mit dir“ // „Mit dir vielleicht“ // „Ich hab dich doch lieb“).

Die Frage „Habt ihr noch zehn Minuten?“ beantworte sie gleich selbst – mit dem Chanson „10 Minuten Zeit“ (aus ihrem „Carpe diem“ Album).

Bis 2001 firmierte der „Eurovision Song Contest“ in Deutschland unter dem Titel „Grand Prix Eurovision de la Chanson“. DIESE Bezeichnung empfand Nicole stets als „sehr charmant“: „Ich mochte diesen Ausdruck, ich mochte diese Sprache. Heute heißt es ESC …“.

„Es war der 24. April 1982“, als „eine 17-jährige Gymnasiastin aus dem Saarland“ beim „Grand Prix Eurovision de la Chanson“ antrat. „Ich hatte ein Friedenslied. Mehr hatte ich nicht. Ich hatte keine digitale Leinwand, keine halbnackten Tänzer, die um mich herumschwirrten, keine Olympiasieger, die Schlittschuh laufen. Ich hatte einfach nur eine Botschaft. Lasst uns gemeinsam unsere Stimme erheben gegen Krieg, Gewalt und Hass!“ Natürlich durfte die legendäre weiße Gitarre nicht fehlen, als Nicole „Ein bisschen Frieden“ sang.

Als Zugabe präsentierte den Titelsong ihres aktuellen Albums – „Carpe diem“ („nutze / genieße den Tag“).

Nicht nur Nicole, sondern auch ihre 4-köpfige Band konnte an diesem Abend ihre Klasse vollumfänglich ausspielen.

In Summe dauerte das Konzert 2 ½ Stunden – inklusive einer rund 30-minütigen Pause.

Nicole überzeugte nicht nur gesanglich auf ganzer Linie, sie steht – in besonderer Weise – für „Unterhaltung mit Haltung“.

Wie schön, dass sie zurück gibt und gefühlt aktuell mehr Live-Konzerte gibt denn je. Nicole muss längst nicht mehr nach dem ganz großen kommerziellen Erfolg schielen. Sie leistet sich den Luxus, ein bisschen „unangepasst“ und „unbequem“ zu sein. Dass sie mit einigen ihrer aktuellen Titel die Rundfunk-Redakteure bisweilen ein Stück weit überfordert, nimmt sie ebenso billigend in Kauf. Ihre künstlerische Wahrhaftigkeit lässt sich Nicole auch mit 60 Jahren nicht nehmen. Und vermutlich ist ganz genau DAS der Grund, weswegen sie – nach 45 Jahren – noch immer da ist.

Textquelle: Andy Tichler, Chefredakteur www.smago.de

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