MARY ROOS
“Mein Leben war nie verplant!”
Die wunderbare Mary Roos war am 16.12.2022 in der MDR-Talkshow “Riverboat Leipzig” zu Gast!
Kim Fisher: Deine Biografie läuft wie Bolle. Man kann wirklich viel lernen …
Es ist so, mein Leben war nie verplant. ich habe immer gedacht, wenn es dann da war und es war gut, dann habe ich zugegriffen. Und das ist mein ganzes Leben so gewesen.
Ja, das passiert einem ja öfter mal im Leben. Ich finde, wenn man eine Biografie schreibt, muss man ehrlich sein – auch zu sich selbst. Ih habe alles drin gelassen, auch Dinge, die furchtbar waren. Es war nicht einfach, über ihn zu schreiben. Aber ich habe meinen Frieden damit gemacht. Die dritte Frau von ihm, die rief mich an und fragte mich, ob ich zur Beerdigung kommen möchte. Ich bat sie um einen Tag Bedenkzeit, ich wollte darüber nachdenken. Und ich bin heute so froh, dass ich da hingegangen bin. Weil diese drei Jungs, seine drei Söhne, die alle 2O Jahre auseinander sind, die standen dann Arm in Arm da und es war ein wunderschönes Ende für alle und für alles. Es war das Wärmste, was ich in meinem Leben empfunden habe.
Ich war beim „Grand Prix“ und wolle „Aufrecht gehen“ singen. Kurz vor dem Auftritt rief mich eine Sekretärin Hotel an und sagte, du musst hier bitte mal ganz dringend zurückrufen, es ist etwas ganz Wichtiges. Ich habe die junge Frau dann zurück gerufen und sie sagte mir: „Ich warte ein Kind von ihrem Mann und es steht morgen in der Zeitung, wenn er mich nicht anruft“. Und sie wollte Geld haben. Ich habe viele Jahre überhaupt nicht darüber gesprochen und nun kam dieses Buch. Und nun dachte ich: Ja, ich erzähle es jetzt, genauso, wie es war. Ich musste dann auf die Bühne, vor Millionen von Fernsehzuschauern. Ich glaube, dass war das Schwierigste, was ich in meinem Leben tun musste. Aber: Alles hat einen Sinn im Leben. Alles kann man in das weitere Leben mitnehmen. Jede Erfahrung. Jeder von uns hat irgendwelche Momente, die schwierig sind. Wir sind ja nie nur weiß oder schwarz. Wir können auch böse sein. Ich sage ganz oft: „Wird schon!“. Das habe ich von meiner rheinischen Mutter. Eine leicht kriminelle Frau, die immer mit dem Finanzamt und den Steuern so hin- und her geschäufelt hat.
Ja, wir waren ja immer zusammen auf Tournee. Und Bernhard hatte immer so eine Tagesabschnittsgefährtin, sagen wir mal so. Cindy von „Cindy und Bert“ sagte zu mir: Du, da müssen wir mal was machen. Sind wir zur Rezeption, haben uns seinen Schlüssel geben lassen und auf dem Weg in sein Zimmer kommt uns eine beleibte Dame entgegen, die hieß Rosita. Da sagt doch Cindy wirklich zu ihr: Können Sie sich vorstellen, sich nackt in das Bett von Bernhard Brink zu legen? Sie sagt ja, wir gehen nach oben, sie legt sich ins Bett, Bernhard kommt mit ner Frau rein, Rosita schreit: Du hast mir doch die Ehe versprochen, wir standen alle hinter dem Vorhang und haben applaudiert. Er hat ganz lange nicht mit uns gesprochen. Wir haben auf Tour wirklich furchtbaren Schabernack gemacht. Was haben wir gelacht! Ich mache heute noch gerne Quatsch.