VANESSA NEIGERT
Ihre neue CD "Caprimond" im Test von Holger Stürenburg!

“Im Grunde genommen gibt es auf ´Caprimond´ drei verschiedene Vanessa-Exponate zu hören”…:  

Es ist bald sechs Jahre her, dass die damals 16jährige VANESSA NEIGERT im Januar 2009 als gesanglich rundweg talentierte Kandidatin bei dem seit jeher stark polarisierenden RTL-Casting-Format „Deutschland sucht den Superstar“ anklopfte und die mehrheitlich auf Pop und Dance ausgerichtete, längst zum zeitgeistbestimmenden Megaevent ausgeweitete Dieter-Bohlen-Lästerkanonade auf einmal mit klassischen deutschen Schlagern der Wirtschaftswunderära aufwirbelte. Auf diese genreuntypische Art und Weise, gewann die brünette Tochter zweier Hochseilartisten stehenden Fußes die geballten Sympathien vieler Freunde der deutschsprachigen leichten Muse für sich.

Ungeniert, forsch, mit keckem, oft gewiss absichtsvoll naiv wirkendem Backfisch-Charme der glückseligen 50er Jahre ausgestattet, sang sich die im italienischen Tevillo geborene Wahl-Nürnbergerin durch die allseits geläufigen Gassenhauer ebenjener Tage von Heinz und Ludwig Erhard(t), Kuba-Krise und Mauerbau. Ihre niedlichen Darbietungen von z.B. „Schöner fremder Mann“ (Connie Francis, 1961), „Liebeskummer lohnt sich nicht“ (Siw Malmquist, 1964) oder „Ich will ´nen Cowboy als Mann“ (Gitte Haenning, dto.) überzeugten die kritischen Augen und Ohren der „DSDS“-Jury ebenso, wie die Herzen der TV-Zuschauer, gerade derjenigen aus der reiferen Generation, die teilweise die Originale noch selbst hatten miterleben können. Hatte es doch bislang kaum ein Teilnehmer gewagt, in diesem oft harsch diskutierten Mainstream-Kommerzpop-Gewurstel von „Deutschenland sucht den Superstar“ mit klassischem, teutonischen Schlagerliedgut sein Stelldichein zu geben. Obwohl Vanessa nach der fünften Motto-Show am 11. April 2009, bei der sie u.a. die melodramatische „Rosenstolz“-Arie „Gib mir Sonne“ so liebenswert jungmädchenhaft, wie zielstrebig selbstbewusst von sich gab, unverdientermaßen aus der Show gewählt wurde, erhielt sie daraufhin flink einen Schallplattenvertrag mit der Münchener Ariola/SONY. Das Resultat dessen war, gelinde gesagt, dürftig. Nicht, dass Vanessa womöglich stimmlich doch nicht das hielt, was sie bei Bohlen & Co. versprochen hatte, oder, dass ihr feurig-erotischer Italo-Charme sich im Studio vielleicht gar nicht realistisch umsetzen und auf CD pressen ließ. Nein, die Verantwortung für das oftmals unterdurchschnittliche Klangbild ihrer im Herbst 2009 vorgelegten Debütscheibe „Mit 17 hat man noch Träume“ trugen nahezu ausschließlich deren schroff und unerbittlich auf markttaugliche Ex-und-Hopp-Verwertbarkeit achtenden Produzenten. Nie zuvor und nie danach quälten sich eigentlich unkaputtbare Schlagerevergreens der Sorte „Schuld war nur der Bossa Nova“ (Manuela, 1963), „Tipitipitipso“ (Caterina Valente, 1958) oder „Zwei kleine Italiener“ (Conny Froboess, 1962) so steril, künstlich, seelenfrei, beinahe leblos zurechtgestutzt aus den Boxen, wie auf Vanessa Neigerts Ariola-Einstieg. Da konnte die junge Sängerin selbst mit noch so viel unbändiger Jugendlichkeit und/oder leicht frivoler Endlich-Volljährig-Attitüde aufwarten – in diesen kaum mehr als schepperndes Jahrmarktsflair auf der Bontempi-Kinderorgel verstrahlenden Arrangements versiegte alles das, was die heute 22jährige Schönheit mit den glänzend schwarzbraunen Haaren an urwüchsigem Gesangstalent so in sich trägt.

Selbst, wenn auf CD Numero II, „Ich geb ´ne Party“ (2010), bei den ansonsten lieblos zusammengeschusterten Neuauskleidungen betagter Schlagerohrwürmer a la wie „Wenn Teenager träumen“ (Peter Kraus, 1958) oder „Ganz Paris träumt von der Liebe“ (Caterina Valente, 1954) wenigstens ein paar echte, authentische Instrumente, Streicher, Bläser, zum Einsatz gekommen waren, schien die junge Interpretin doch mehr und mehr in die banalen Gefilde einer namenlosen Cover-Tante fürs Stadtteilfest abzutauchen, was ihrer tatsächlich vorhandenen Stimmkraft wahrlich nicht gerecht wurde. Das ganze setzte sich bedauerlicherweise 2012 auf ihrer letzten Ariola-Veröffentlichung „Volare“ naht- und inspirationslos fort. Ihr damaliger Produzent Ivo Moring mag hinsichtlich D.J. Ötzis unvergesslichen „Stern(s), der Deinen Namen trägt“, bei dessen Aufnahmen der einstige Schlagzeuger des Orchesters der Hamburger Staatsoper hinter den Reglern saß, ebenso ein gutes Händchen gehabt haben, wie kürzlich in Sachen Realisierung der zweiten Silberscheibe der russisch-ukrainischen Pophoffnung Maria Levin – aber bei Frl. Vanessa schien ihn dieses güldene Greiforgan, falls er es in diesem Zusammenhange jemals besessen haben sollte, vollends verlassen zu haben.

So vernahm man rund eineinhalb Jahre gar nichts Gesungenes aus dem Hause Neigert. Die inzwischen Verlobte ging vielmehr in sich und tat gut daran, sich sowohl einen neuen Vertragspartner, als auch andere musikalische Partner zu suchen. Fündig wurde sie bei der Diepholzer Company DA Music bzw. deren Unterlabel FIESTA RECORDS. Dort erschien vor wenigen Wochen Vanessas aktuelle – insgesamt vierte – Studio-CD unter dem Titel „Caprimond“. Ebenjene hätte der Verfasser dieser Zeilen vermutlich, zugebenermaßen in Anbetracht ihrer vorherigen Plastikschlagerklischeeverhackstückungen unbestreitbar von gewissen Vorurteilen durchzogen, freundlich umgangen bzw. unter den sprichwörtlichen Tisch fallen lassen.

Dass dies dann doch nicht geschehen ist, verdanken wir ausschließlich den beflissenen Kollegen bei DA Music, die die zweite Singleauskoppelung aus „Caprimond“ kürzlich für die diesmal ganze drei volle CDs umfassende Jubiläumsausgabe ihrer seit knapp 20 Jahren das einheimische Schlagergeschehen penibel beobachtenden und verarbeitenden Kompilationsserie „Doppelt gut – Folge 50“ berücksichtigten. „Hey Du“ nennt sich dieses wahrhaft überzeugende Meisterstück von Vanessa Neigert – und hatte mich beim ersten Hören von einer Sekunde auf die andere sogleich in seinen Bann gezogen. Folglich schrieb ich, von „Hey Du“ durch und durch eingenommen, in meiner entsprechenden (HIER nachzulesenden!) Rezension wortwörtlich folgendes:

„Plötzlich schlägt nun die Stimmung um und die schlagerbesessene Ex-„DSDS“-Frohnatur Vanessa Neigert überrascht uns mit einem fetten, bläserverstärkten Jazz/Rock/Swing/Chanson-Konglomerat namens „Hey Du“ – einen solch furios-urwüchsigen, spritzig-knackigen, brodelnd nächtlich-gehetzten Fetzer in Reinkultur hätte wohl kaum jemand von der zuvor so schüchtern-kindlich-naiv auftretenden Deutsch-Italienerin mit Wohnsitz Nürnberg erwartet, die einst mit synthetisch erzeugten Instant-Coverversionen von oft abgedudelten Uraltschlagern der Sorte „Liebeskummer lohnt sich nicht“ oder „Mit 17 hat man noch Träume“ zuzulassen schien, wie geldgierige Produzenten ihr zweifellos vorhandenes Talent ein ums andere Mal unterforderten. Dies hat sich inzwischen kolossal gewandelt, so dass es schlicht auszurufen gilt: Hey Du, Vanessa – Dein neuer Titel ist genau unser Fall!“

Meine Begeisterung über diesen siedend heiß dampfenden Blues-Swing-Radikalaufreißer gipfelte darin, dass ich die Kollegen in Diepholz umgehend um ein Rezensionsexemplar des dazugehörigen Albums „Caprimond“ ersuchte, mit dem Willen, dieses während der Weihnachtspause einmal genauer, sinnlich und genüsslich unter die Lupe zu nehmen.

Natürlich kommt die nicht nur äußerlich merklich erwachsener und lebenserfahrener gewordene Künstlerin, in Kooperation mit ihren neuen Produzenten Oliver de Ville (Chris Roberts, „Geier Sturzflug“) und Nils Brandt, auch heutzutage keinesfalls umhin, dem einen oder anderen wohlbekannten Oldie – diesmal erstmals übrigens auch solchen internationaler Natur – eine erfrischende, juvenile, oft ungestüme Revitalisierung zuteilwerden zu lassen. Aber allein schon die ersten vier Beiträge auf „Caprimond“, die in ihrer Gesamtheit exklusiv für dieses Album ersonnen worden waren – meist von Produzent Oliver de Ville und seinem Team, einmal sogar betextet von Lyriklegende Dr. Bernd Meinunger (!) –, repräsentieren in ihrer ausdrucksstarken Dichte und klanglichen Konsequenz unverzüglich eine runderneuerte Vanessa Neigert, die mit „Caprimond“ wahrhaftig einen nicht von der Hand zu weisenden und vor allem in dieser Systematik und Beharrlichkeit kaum erwarteten großen Schritt nach vorne getan hat. Statt weiterhin allseits bekanntes (und somit oft fraglos etwas arg ausgelutschtes) Schlagerrepertoire zu synthetischen Allerwelts-Arrangements nur nachzuträllern, rockt sich die junge Lady freudig, impulsiv und unumkehrbar liebenswert durch stets gitarrenverstärkte, teils mit feisten Bläsern ausstaffierte Pop/Rock-Expertisen, die ein ums andere Mal zwar sehr wohl zeitnah und modern geraten sind, aber trotzdem weit mehr rockig-erdige, eine gewisse Form eines konstruktiven Traditionalismus verbreitende Attitüde in sich tragen, denn sympathieraubende, radiotaugliche Weichlichkeit und andere, rein auf kommerzielle Verwertbarkeit ausgerichtete Komponenten des Belanglospop im Sinne des Heute und Hier.

Auf das bereits auf „Doppelt gut – Folge 50“ als absolut positiv und längerfristig erinnerungswürdig hervorstechende, voluminöse Großstadtblues/Rock-Gebräu „Hey Du“, folgt der famose Titelsong von Vanessas brandneuem Opus, der sich sehr schnell als nicht weniger geradliniger, so hochmelodischer, wie heißblütig-rockiger, auf deftiger E-Gitarren-Basis aufgebauter, erst sehnsüchtig-wehender, dann urplötzlich knackig und energiegeladen voranstrebender Up-Tempo-Edelpopschlager höchster Qualität erweist.

In einem durchwegs lautstark, gewichtig und strikt vor sich hin rockenden, einwenig drastisch aufwiegelnd tönenden Kontext –  treibend, graziös, reif und leidenschaftlich gleichermaßen – verbleibt auch der dritte Titel von „Caprimond“, der da heißt „Spürst Du den Puls“ und nicht mehr und nicht weniger darstellt, als ein kompaktes, kraftstrotzendes, vielleicht sogar regelrecht hochexplosives deutsches Gitarrenrock-Epos von bester, unverfälschtester Manier.

Als der großspurig-opulente Pop/Rock-Verschnitt „Du“ entstand, haben Vanessa und Mastermind Oliver de Ville offenbar gut portioniert Helene Fischers Überhit „Mitten im Paradies“ nebenbei im CD-Spieler rotieren lassen. Den zweifelsfreien stilistischen Einfluss dieses 2007er-Charthits aus des Helenchens zweiter CD „So nah wie Du“ auf die Neukreation „Du“  kann man in puncto Songstruktur, Harmonik, und Melodieführung schnell heraushören. Trotzdem gelingt es der 22jährigen Sängerin mit Wohnsitz Nürnberg auch in diesem Falle, mittels ihrer nun endlich gänzlich und ungekünstelt zum Vorschein tretenden Originalität und ihres fürwahr vorhandenen kreativen Ideenreichtums, diesem Helene-influenced Popkleinod genügend Unabhängigkeit, Nachdruck und Passion zu verabreichen. Dadurch verursacht, kommt die ‚paradiesische‘ Ähnlichkeit mit dem Fischer-Vorbild gar nicht so recht zum Tragen, schon gar nicht in negativer Betrachtungsweise, weshalb sich auch und gerade „Du“ als individuelles, eigenständiges, gesungenes Kennzeichen der Vanessa Neigert anno 2014 darbietet!

Und schon geht’s los mit geschmackvoll ausgesuchten Neuinterpretationen von – zunächst – angloamerikanischen, daher englischgesungenen Allzeitfavoriten, überwiegend mitten aus der elektrisierenden Ära von Beat, Twist und Soul, Anfang, Mitte der 60er Jahre stammend, oder zumindest stilbezogen daran orientiert aus späteren Tagen. Aus dem einst zeitgemäß unnahbar-cool ausgeschmückten, zickig-rhythmischen Spät-80er-Popswing „Perfect“ (im Original ein europaweiter Top-20-Hit aus dem Sommer 1988 von der schottischen Akustik-Popband „Fairground Attraction“) zauberten Vanessa und ihre Begleiter einen zackigen, bluesig-wiegenden Rockabilly-Shuffle, dem alles Süßlich-Zuckrige, man möchte sagen: Zäh-Klebrige der von jeher übermäßig formatradiogerechten Urfassung von Eddie Reader und den Ihren gottlob vollständig abgeht. Der 1963 erstmals veröffentlichte, seinerzeitige Motown-Beat-Dauerbrenner „Do you Love me?“, in den USA von der Detroiter Vocalgroup „The Contours“ und in Europa in der Mersey-Beat-Auslegung von „Brian Poole & The Tremeloes“ zum Hitparadenstürmer umgesetzt, wird bei Vanessa zu einem phonstarken, wild gestikulierenden, nahezu enthemmten, furiosen Rock’n’Roll-Exzess erster Güteklasse. Dasselbe ist unterschiedslos über das krachend-rasante, bläser- und gitarrengeschwängerte Big-Band-Jazz-trifft-Phil-Spector-Soundwall-Feuerwerk „It’s my Party“ zu bestätigen, das unsere Eltern einstmals von der US-Sängerin und Bürgerrechtlerin Lesley Gore aus dem Jahr 1963 vernahmen, während wir 80er-Kinder dieses exaltierte Drama über eine völlig aus dem Ruder gelaufene Geburtstagsfeier im Herbst 1981 als klirrend kalte New-Wave-Klangkaskade von Dave Stewart & Barbara Gaskin kennen- und lieben lernten.

Wiederum in unserer Muttersprache intoniert, erklingt nun eine dancefloor-gerechte, schrill und glitzernd aufgedonnerte Neufassung von Marianne Rosenbergs gleißendem 1979er-Discofever „Herz aus Glas“, das bekanntlich in dem chicen New-Wave-Tanzflächenfüller „Heart of Glass“ der US-Powerpop-Legende „Blondie“ seinen Ursprung hatte, woraufhin grell und strahlend, dabei aber niemals unsympathisch oder gar achtlos, Roy Blacks schrullige Kinderhymne „Schön ist es auf der Welt zu sein“ zu einer so offenherzigen, wie süffigen Ballermann-Disco-Fox-Orgie mit temporeicher, kerniger Haudrauf-Punk-Pose aufgetakelt wird. Aus der zweiten Motto-Show von Vanessas „DSDS“-Aufwartung am 14. März 2009 kennen wir bereits ihre etwas zu simple Feten-Variation von Reinhard Meys ohnehin schon stark geschundenem Freiheits-Chanson „Über den Wolken“ (1974). Ein neuerliches, nervtötend schenkelklopfendes Aufpeppen von Wencke Myhres sämigem 1969er-Humptata-Epos „Er steht im Tor“, dessen sich Vanessa schon 2010 auf „Ich geb ‚ne Party“ nicht gerade berauschend angenommen hatte, wäre gleichsam nicht notwendig gewesen und wirkt sich auf den weitgehend überaus anerkennenswerten Gesamteindruck von „Caprimond“ extrem belastend aus. Drei durch und durch tanzbare, rhythmisch verstärkte Remixe von „Du“ („Silicon Brothers Mix“ und „Cesareo Dee Jay Mix“), sowie „Hey Du“ („Cesareo Deejay Funky Beatz Mix“) runden Vanessas 2014er-Stellungnahme vollkommen discothekengerecht, aber für Nichttänzer-Ohren (wie z.B. die tanzunlustigen Hörorgane des Rezensenten) eher ungeeignet ab!

Im Grunde genommen gibt es auf „Caprimond“ drei verschiedene Vanessa-Exponate zu hören: Als Rock-Blues-Jazz-Röhre, mit neuartigen, eigenwilligen, einzig, alleine und unverkennbar für sie ad Personam konzipierten kompositorischen Meisterwerken im US-Nachtclub-Style, macht Vanessa die ehrlichste, souveränste und autonomste Figur. Mit guten Songschreibern im Rücken, echten Instrumenten im Studio und eben einer prallen Ration Jazz & Blues Feeling in der Stimme, ist Vanessa mit einiger Sicherheit sehr gut in der Lage, sich einst in die stilistischen Sphären einer Jule Neigel bzw. Pe Werner, vielleicht sogar einer Helen Schneider oder Caro Tollenaar hochzusingen. Das Zeug dazu hat sie allemal, und die im Rahmen der ersten vier Liedbeiträge von „Caprimond“ getanen Riesenschritte in diese Richtung beweisen in jedem Takt, mit jeder Note, ihre notwendige Richtigkeit.

Im Sinne einer US-beeinflussten Soul-Rock-Edeldame überzeugt uns Vanessa auf „Caprimond“ gleichsam voll und ganz via der trefflich selektierten, auf Englisch dargebotenen Rock-, Soul, und Beat-Originale aus den „Roaring Sixties“. Wenn es ihr weiterhin gelingt, altbekannte Welthits mit genügend eigenem, intimen, seelenvollem, spezifischen Naturell und Wesen auszufüllen und auf diese Weise mit neuer, farbenfroher, hitzig-vitaler Regsamkeit anzureichern und auszustatten, wäre auch dieser Weg in Richtung einer persönlichkeitsstarken Chanteuse ausgewählter Fremdstücke äußerst nachdenkenswert und allenfalls erfolgversprechend.

Die dritte Vanessa, die wir auf „Caprimond“ vernehmen dürfen, ist dagegen eine Vanessa von Gestern. Einfach schon tausendmal beackerten Schlagerschmachtfetzen, so geschehen bei „Über den Wolken“ bzw. „Er steht im Tor“, ein ums andere Mal Neues abgewinnen zu wollen, ohne dass hierzu auch nur die geringste Möglichkeit besteht, führt unweigerlich ins Aus. Wir benötigen keinen männlichen Dieter Thomas Kuhn, keine fränkische Guildo-ine Horn. Vanessa besitzt viel zu viel Stimmstärke, Charakter und Autarkie, um nochmals in die unglücklichen Untiefen ihrer Anfangsphase zurückzufallen. Sowohl die schier phänomenalen Neukompositionen a la „Hey Du“ oder „Spürst Du den Puls“, wie gleichsam die für „Caprimond“ eindeutig „perfect“ auserlesenen Coverversionen angloamerikanischer Chartsrenner vergangener Tage, bezeugen dies in hellster Pracht und sollten der jungen Interpretin direkt und unverblümt vor Augen führen, wo ihre künstlerische Zukunft liegen kann und letzten Endes auch muss  – und wohin sie auf keinen Fall mehr zurückkehren sollte!

Holger Stürenburg, 25./26. Dezember 2014

https://www.facebook.com/NeigertVanessa

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