UDO JÜRGENS
Buchkritik Andreas Maier – "Mein Jahr ohne Udo Jürgens"!

Stephan Imming hat sich das im Suhrkamp Verlag erschienene Buch durchgelesen …: 

Im renommierten Suhrkamp-Verlag erschien Andreas Maiers Buch "Mein Jahr ohne Udo Jürgens". Es ist mindestens das fünfte Buch über UDO JÜRGENS, das posthum erschienen ist oder zumindest neu aufgelegt wurde.

Die meisten Bücher haben den Anspruch, so etwas wie Biografien zu sein. Allein die Vielzahl der Fehler, die sich in jedem Buch findet oder auch unsinnige Längen machen diese Bücher für viele Fans mehr oder weniger wertlos. Eines dieser Bücher, das sehr kurz nach Udos Ableben erschien und ganz offensichtlich reine Geschäftemacherei war, kam in die Bestsellerlisten. Vielleicht hätte an dessen Stelle eine gute Biografie stehen können, wie es sie erstaunlicherweise bis heute nicht gibt.

Neben den schwachen "Pseudo"-Biografien gibt es auch Bücher mit dem Fokus auf den persönlichen Bezug der Autoren zu Udo. Vorreiterin in Sachen Posthum-Veröffentlichungen war eine Stalkerin, die nicht nur Udo, sondern auch andere mit ihren Wichtigtuereien nervte. Karl Dalls Ruf hat sie schwer beschädigt. Das hielt sie nicht davon ab, ein Buch über ihr Verhältnis zu Udo Jürgens zu schreiben. Schlimmer geht's nimmer – folglich kann Andreas Maier mit seinem Ansatz nur besser dastehen.

Vorab war das Buch für mich unter verschiedenen Aspekten interessant. Beispielsweise bin ich offensichtlich ziemlich genau so alt wie der Autor. Im Vorfeld habe ich gelesen, dass er beschrieben hat, dass es für ihn in jungen Jahren unangenehm gewesen sei, nach einer Udo Jürgens-Platte zu fragen, weil das gesellschaftlich damals verpönt war. Alleine das fand ich schon interessant, weil ich es damals auch so empfunden habe. Empörte Facebook-Postings der Art "also ich habe mich nie geschämt, nach Udo zu fragen" bestärkten mich in meiner Sympathie für den Autoren, weil so was immer von Leuten kommt, die entweder erst posthum oder in den letzten Jahren Udos zu Fans wurden und sich daher an Udos früheren Schlagernimbus nicht aus eigener Erfahrung erinnern können.

Zu Beginn des Buchs finde ich einen weiteren interessanten Aspekt in Maiers Buch, den ich sehr gut nachvollziehen kann. Er schildert, dass Udo in einem Interview mit Markus Lanz gehört habe, dass dieser kalt dusche. Udo warb für "kaltes Duschen" wohl so überzeugend, dass Maier sich tatsächlich angewöhnt hat, selber dieses Ritual für sich zu übernehmen. Wäre er langjähriger Udo-Fan, wüsste er vielleicht, dass bereits im Anfang der 1970er Jahre erschienenen "Schneiderbuch" "Alles über Udo" genau dieses kalte Duschen thematisiert wurde und Olli Dittrich bei Udos Geburtstagsgala zum 60. Geburtstag erzählte, dass auch er wegen Udo morgens kalt dusche.

Interessant ist noch ein Nebenaspekt, den Maier erwähnt – er schreibt: "Und nackt unter der Dusche im eiskalten Wasser an einen Mann zu denken, bringt einen heterosexuellen Menschen tatsächlich nur auf eine der beiden besagten Weisen nach vorn." – Auch das kann ich gut nachvollziehen, dass man teils auf Unverständnis stößt in seiner zugegeben nicht mehr ganz normalen Art und Weise, Udo zu verehren. Der Mann hatte eine Ausstrahlung wie ich sie von keinem anderen Prominenten auch nur im Ansatz wahrgenommen habe.

Beim Lesen des Buchs stellt sich heraus, dass ich wohl von falschen Voraussetzungen ausging. Der Autor kannte Udo Jürgens zwar in jungen Jahren, hat seine Karriere aber erst in den letzten Jahren intensiv verfolgt ("Ich kam zu Udo Jürgens, da war er bereits sechsundsiebzig"). Anlass war die Begegnung mit einer "Lehrerin namens Nina aus dem Gießener Raum". Spannend: Diverse Protagonisten im Buch, die nicht mal über 1.000 Ecken irgendetwas mit Udo zu tun haben, werden mit vollem Namen genannt, jene ominöse Nina hingegen immer nur verklausuliert, also anonym. Für mich als langjähriger Udo-Fan wäre so ein Name zur Einordnung hilfreich, weil ich viele der eingefleischten Fans entweder persönlich oder namentlich kenne. – Für einen Fan "alter Stunde" ist das insofern wichtig, als subjektiv für mich dieser Kult um Udo nach seinem Tod suspekt ist. Es tauchen zu Dutzenden Leute auf, die sich zu Lebzeiten niemals in Foren über Udo geäußert haben, heute aber so tun, als sei er immer schon der Lebensmittelpunkt gewesen. Von den teils grenzwertigen "Hommage"-Aktionen will ich da gar nicht erst reden.

Richtig "spannend" und skurril ist in dem Zusammenhang, dass einer der Administratoren der wohl größten inoffiziellen Facebook-Fangruppe erklärt, warum "wir die Gruppe gegründet" haben, obwohl er mit deren Gründung meines Wissens nichts zu tun gehabt hat. Ähnliche Vorbehalte hatte ich, als ich hörte, dass ein "Andreas Maier" ein Buch namens "Mein Jahr ohne Udo Jürgens" schrieb. Als ich einen langjährigen Fan nach dessen Meinung zu diesem Projekt fragte, meinte der, dass ihn das nicht interessiere, weil ein Andreas Maier sich zu Lebzeiten zumindest in den einschlägigen Foren nie zum Thema Udo Jürgens geäußert habe und ihm das egal sei, was dieser nun posthum schreibt. Ich bekenne, dass auch mir so etwas suspekt ist, ich erinnere mich nur zu gut an viele Jahre, in denen in den Fan-Foren (zu meinem Bedauern) so gut wie niemand etwas schrieb.

Das hatte aber Gründe, um wieder den Bogen zu Maiers Buch zu spannen. Udo hatte stets einen kritischen Bezug zum Internet. Maier zitiert mehrfach das Lied "Gefangen im Netz", wobei schon der Songtitel falsch zitiert ist, das Lied heißt nämlich "Der gläserne Mensch". Maier pickt sich eine Zeile raus: "Gefangen im Netz – wider jedes Recht und Gesetz". Im Original heißt es aber "Gefangen im Netz – gegen jedes Recht und Gesetz". Wie u. a. bei smago berichtet wurde, ist es ja schon bei zwei Grabplatten nicht gelungen, einen Songtext von Udo in wenigen Zeilen korrekt zu zitieren, warum sollte Maier dazu in der Lage sein? Wobei es schon unglaublich ist, dass das Unterfangen auch bei gerade mal zwei Liedzeilen aussichtslos ist – in meinen Augen hängt das klar damit zusammen, wenn jemand sich nicht seit Jahrzehnten mit Udos Werk auseinandersetzt.

Nach meiner These ist Udos Aversion gegen das Netz, die er ja auch in seinem letzten Infobrief an die Fans zum Ausdruck brachte, aber auch in früheren Liedern wie "Du bist durchschaut" beschrieb, dem geschuldet, dass er nur Bruchstücke von dem mitbekam, was sich im Netz tat. Im Internet ist beispielsweise eine fast komplette Discografie zu finden – selbstredend privat organisiert und nicht von Udos Umfeld. Wenngleich Andreas Maier in Teilen recht hat, wenn er schreibt, dass es äußerst schwierig ist, sich über Udos Werk zu informieren, weil von offizieller Seite sehr wenig getan wird, ist folgende Äußerung seines Buches schon krass:  "und es gibt auch keine Szene, in der man etwa an Fachleute geraten könnte, die sich in Udo Jürgens unter dem Prinzip Vollständigkeit eingearbeitet hätten. Ich kenne zumindest keine solche Szene." Es gibt sehr wohl einige Leute, die sich die Aufbereitung von Udos Lebenswerk fast zur Lebensaufgabe gemacht haben. Die sich damit beschäftigende Seite "udofan.com" ist nun wirklich nicht schwer zu finden. – Nehmen wir mal an, auch Udo wurde mit solchen falschen Äußerungen versorgt wie Maier sie in seinem Buch veröffentlicht hat – stattdessen wurde  ihm selektiv vorgelegt, wenn die bösen Fans mal wieder meckern (- mal als Hypothese).  Dann würde ich Lieder wie eben "Der gläserne Mensch" mit anderen Ohren hören und es nicht mehrfach als wichtig herausstellen, wobei der Textinhalt Udo schon sicher wichtig war – aber man sollte – so meine ich – auch Hintergründe dazu kennen.

Dr. Rainer Moritz bezeichnet Maiers Buch im Berliner "Spreeradio" als "Buch für Intellektuelle, die bisher Angst hatten, sich zu Udo Jürgens zu bekennen." In dem Zusammenhang muss ich wieder zu einem Exkurs ausholen. Nach meiner Kenntnis ist er derjenige, der unter dem Pseudonym "Max und MORITZ" Ende der 1990er Jahre ein Buch mit Textanalysen zu deutschen Schlagern geschrieben hat und auch weitere Bücher zum Thema verfasst hat. In meinen Augen sind seine Bücher alle empfehlenswert und hoch interessant zu lesen. Ich tue mich nur schwer in der Beurteilung, ob er hinsichtlich seiner Textanalysen diese ernst meint oder das Satire ist, was durchaus für ihn spricht. Ein ähnliches Problem habe ich mit den (wenigen) Textanalysen Andreas Maiers.

Der teilt sein Buch in zwei Teile: In Anspielung auf Udos "Merci Cherie" in "nach vorn" und in "nicht zurück". Über sehr viele Seiten nimmt er genau dieses Lied auseinander. Es sei bemerkt, dass Co-Textdichter des Liedes Udo Jürgens selbst ist. Er hat dieses sehr intensiv besprochene Lied also selber (mit) getextet (gemeinsam mit Thomas Hörbiger). In dem Zusammenhang ein weiteres Zitat aus Maiers Buch: "Auch wenn Udo Jürgens selbst keine Textzeile geschrieben hat, so hat sein Texterteam doch ganze Arbeit geleistet." Maier hat nun ausgerechnet eines der (zugegebenermaßen eher wenigen) Lieder rausgepickt, die Udo auch selbst getextet hat und es (wie schon Sexualwissenschaftler Jahrzehnte vor ihm) mit einem Liebesakt verglichen (O-Ton: "Anschwellen, rhythmische Bewegung, Höhepunkt, Abschwellen").

Übrigens -diejenigen, die jetzt sagen "von wegen intellektuell – da kenn ich mich auch aus" – also in den Merci-Cherie-Kapiteln wird mit derart vielen Fremdworten um sich geschmissen, dass zumindest ich einfach gestrickter Schlagerfan kapitulieren musste. Ein weiteres Zitat aus dem Buch lautet nämlich: "Die eigentliche Didaxe ist also proleptisch" – ach soo ist das also.

Den Ausklang (äh, das "Abschwellen") von Merci Cherie beschreibt Maier übrigens wie folgt: O-Ton: "Mann, das war gut. Anschließend bricht die Ermüdung endgültig durch (post coitum fatigatio)." Post coitum" was…? Da hab ich wohl wieder in Biologie nicht aufgepasst. Diese Bildungslücke wollte ich schließen, indem ich den Begriff googelte. Und was findet man da als Treffer? Richtig – einen Hinweis auf Maiers Buch. Ich ahne dennoch, was gemeint ist  :-).

Offensichtlich bin ich für das Buch also doch nicht intellektuell genug – schade. Übrigens – auf den Song "Lieb Vaterland", der lt. seiner Aussage "vier Jahre nach Merci Cherie" erschien (zwischen 1966 und 1971 liegen demnach vier Jahre), geht Maier nur am Rande ein.

Kommen wir zur zweiten umfangreichen Textanalyse im Buch. Ich weiß nicht, ob es dem Autoren bewusst ist – aber auch da hat er sich ein imposantes Beispiel ausgesucht – das ist eines der wenigen überaus populären Lieder von Udo, die dieser nicht selber komponiert hat: "Es wird Nacht Senorita". Dennoch finde ich einen Aspekt, den Maier benennt, hoch interessant – darüber habe ich noch nicht nachgedacht: Maier betont, dass es schon recht einzigartig ist, dass ein Mann recht unverhohlen eine Frau zum Beischlaf bittet und dabei recht offenkundig nur die eigene Wolllust in den Vordergrund stellt. In solchen Zusammenhängen vorgetragene zielführende Komplimente der Marke "Du bist begehrenswert" oder "Du bist schön" findet man in der Tat in dem Song nicht.

Für mich wieder nicht nachvollziehbar: Recht ausführlich schildert der Autor, wie Udo den Song bei seiner letzten Tour vorgetragen hat – dazu muss man wissen, dass Maier das Konzert in Frankfurt besucht hatte. Das Konzert in Frankfurt war (von Vorkonzerten abgesehen) das zweite Konzert von Udos letzter Tour. In der Tat wurde die Senorita von Udo in Frankfurt im Rahmen eines Medleys(!!) gebracht (das Medley bestand aus den Songs Anuschka, Cotton Fields, Es wird Nacht, Senorita und Mathilda). Ausgerechnet dem Song (als Teil eines Medleys vorgetragen) so eine Bedeutung zu geben, ist schon unter dem Aspekt fragwürdig – erst recht, wenn man weiß, dass das Medley (zu meinem Bedauern) im weiteren Verlauf der Tour aus dem Programm gefallen ist. Und es war nach meiner festen Überzeugung mitnichten so, dass Udo diesem Lied im späten Alter einen neuen "Touch" geben wollte,  vielmehr wollte Udo nach meiner Meinung augenzwinkernd an sein Frühwerk erinnern.

Spaßigerweise hat er dieses Medley ja so angesagt, dass "Anuschka" seine erste Single gewesen sei, die Erfolg hatte, was natürlich nicht stimmte. Interessanterweise hat Udo das gleich bei mehreren Konzerten so gesagt. Warum ihn niemand auf den Fehler aufmerksam machte – aus eigener Unkenntnis oder aus sonstigen Gründen, man weiß es nicht. Jedenfalls ist das ein weiteres Indiz, dass Udo seine ganz frühen Jahre ("Anuschka" erschien 1968, seine erste Single 1956) mit fortschreitendem Alter einfach "ablehnte" und den durchaus vorhandenen ersten Erfolg dieser Jahre wohl regelrecht nicht wahrhaben wollte, weil er sein Frühwerk offensichtlich abgrundtief ablehnte (im Nachhinein).

Auch in anderem Zusammenhang betätigt sich Maier als Sexualwissenschaftler wie vor Jahrzehnten Günther Hunold im bemerkenswerten Buch "Warum nur warum – das Phänomen Udo Jürgens". Kostprobe aus Maiers Buch: "Daher schrieb ich einmal, dass die Koitalquote nach einem Udo-Jürgens-Konzert ähnlich hoch sein dürfte wie bei einem allgemeinen deutschen Betriebsausflug (, der einer Karnevalsfeier statistisch kaum nachsteht)". Ich muss bekennen – Worte wie "Koitalquote" sind schon unterhaltsam und lesenswert.

Themenwechsel – ein weiterer mir nicht nachvollziehbarer Aspekt bei Andreas Maier ist, dass er es sinnvoll und richtig fand, sich für Udo Jürgens "warmzutrinken". Bei mir war das immer anders – ich habe den Rausch des Udokonzerts sehr gerne genossen und nachher gerne noch mit Sinnesgenossen einen "getrunken", allerdings nur in sehr geringem Rahmen und eher mit Wasser, weil ich fast immer fahren musste. Für mich waren Udo-Konzerte an sich Rauscherlebnisse, da finde ich "Warmtrinken" fehl am Platz.

Wobei ich auch hoch interessante Thesen in Maiers Buch fand. Eine These von ihm vertrete ich fast schon von Kindheit an: "Der Antispießer ist die höchste Form des Spießers". Beispiel: In meiner Klasse waren zu Jugendzeiten die Leute Fans von KISS, Bay City Rollers und Co. Und dann gab es in der Klasse EINEN Schlagerfan – mich. Diejenigen, die das gut fanden, was alle gut fanden, bezeichneten MICH als "Spießer". Das habe ich schon als Kind als Realsatire empfunden, dass man gleichzeitig "Spießer" und Revoluzzer sein kann, weil ich ja nun definitiv mich gegen den Mainstream gestellt habe. Bewusst wurde mir das erst später – aber es ist schön zu sehen, dass Maier diesen Aspekt in meinen Augen anschaulich formuliert hat.

Was dem Fan-Herzen wiederum weh tut: Recht wahllos zitiert der Autor Songzitate von Udo, die er aus "Best Of"-Platten entnommen hat. Für sehr viele Udo-Kenner sind diese "Best Ofs" grenzwertig zu sehen, weil sie dem großen Udo Jürgens nicht wirklich gerecht wurden. Maier selbst nennt korrekterweise das Lied "Buenos Dias Argentina" als großen kommerziellen Erfolg von Udo, den man schon als eher unwichtig bezeichnen kann. Insofern wird man – so meine ich – Udos Anspruch nicht gerecht, wahllos aus seinen Best Ofs zu zitieren, zumal eines seiner schönsten Songs ("Ich würd es wieder tun") falsch zitiert wird – im Laufe des Buchs sogar gleich zwei mal ("Ich werde es wieder tun") – sorry, bei diesen Textverfälschungen bin ich einfach pingelig, weil ich aus wirklich sehr guten Quellen weiß, wie pedantisch Udo an jedem Wort seiner Texte (mit) feilte.

Im Anhang seines Buchs findet sich ein Kapitel namens "Notizen übers Jahr". Auch dazu zwei Anmerkungen:

"ein leben mit ihm hätte ich gar nicht aushalten können, das ging nur die letzten jahre, aber 40 jahre das konzept der radikalen emotionalität ertragen?" – (abgesehen von der mir nicht nachvollziehbaren Rechtschreibung) kann ich für mich da nur sagen: JA! Diese rund 40 Jahre Udo, die ich persönlich hinter mir habe, bedaure ich nicht. Im Gegenteil – es ist für mich ein Glücksgefühl, dass er quasi mein ganzes mir bewusstes Leben begleitet hat.

"wer ist eigentlich stefanie sühner?" -dazu kann ich nur sagen: Mit Stefanie Suhner (auch der Name falsch geschrieben) hat Udo in seinem allerletzten Konzert (aber auch im Rahmen seiner letzten Tour in Frankfurt) sehr tiefsinnig sein Lied "Immer wieder geht die Sonne auf" vorgetragen. Für mich (und da gehe ich vermutlich mit dem Buchautoren konform) viel beeindruckender als jedes Helene-Fischer-Duett (, wobei ich durchaus Helene-Fan bin, aber nicht in Sachen Udo). Frau Suhner hat das Lied mit Udo vorgetragen, wobei ich einschränkenderweise sagen muss, dass nach meinem Eindruck diese tolle Sängerin nicht unbedingt ihre ehrliche musikalische Heimat bei Udo sah bzw. sieht.

Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass das Buch nicht so peinlich ist wie eigentlich alle anderen Posthum-Buch-Projekte. Richtig schade finde ich aber, dass in dem Buch Udo viel zu wenig Platz einnimmt und Andreas Maier viel mehr Platz einnimmt – zumindest Udo-Fans würden es sich vermutlich andersherum wünschen. Andererseits hat das Buch im Gegensatz zu vielen geradezu unerträglichen anderen Veröffentlichungen gerade des letzten Jahres gar nicht den Anspruch, Biografie zu sein. Wer sich für individuelle Gefühle und Erlebnisse eines Fans interessiert, liegt mit dem Buch sicher richtig, zumal es schon ein Adelsschlag ist, wenn der renommierte Suhrkamp-Verlag sich des Themas annimmt.

Stephan Imming, 12.12.2015
http://www.ariola.de
http://www.udojuergens.de

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