PETER ALEXANDER
Das Doppelalbum "Danke Peter – Folge 3" im Test von Holger Stürenburg!

Darauf enthalten: 50 weitere historische Aufnahmen von Peter, dem Großen! 

Das Murnauer Label MUSICTALES ist seit langem dafür bekannt, allseits Geläufiges, wie gleichsam Rares und Seltenes aus der Historie des Deutschen Schlagers von den 20er, 30 Jahren bis in die 60er hinein, gekonnt, liebevoll und penibel zusammenzutragen und darauf hin, stets in bestmöglicher Klangqualität, ein ums andere Mal zu einem äußerst günstigen Kaufpreis, auf Silberscheibe – meist Doppel-CDs – zusammenzustellen, und mit voller Wucht für Fans, Zeitzeugen, Chronisten und nachgeborenen Freunden der leichten Muse ‚aus grauer Vorzeit‘ aufzubereiten.

So habe ich in den letzten Jahren mit viel Freude, gerne auch mal ausführlicher, ebensolche, überaus spannende Kompilationen auf smago! vorgestellt. Denn jedes Mal wurden beim Anhören dieser tollen Koppelungen Kindheits- und Jugenderinnerungen bei mir wach. Nicht, weil ich womöglich selbst in den 50er oder 60er Jahren jung war – damals gab’s mich noch gar nicht –, sondern vielmehr, weil mir mein Vater, bis er 1984 starb, fast ab Säuglingsalter in den 70ern immer wieder, stundenlang, manchmal ganze Ferientage über, schon damals betagte Klassiker der teutonischen Unterhaltungsmusik aus seiner großen Vinyl-Sammlung vorspielte. Folglich drangen viele dieser musikalischen Untermalungen meiner Kindheit unzerstörbar und auf ewig in meine Gehörgänge ein – so dass es mir regelmäßig immensen Spaß bringt, mit Vorliebe ebenjene MUSICTALES-Produktionen vorzustellen, für den rein zufällig der eine oder andere Soundtrack meiner Kindergarten- und Grundschulzeit seitens dieser Firma aus dem Archiv geholt und, klanglich tip top, für alle Anhänger jener Klänge aus vergangenen Tagen auf den Markt gebracht wird.

Als ich kürzlich die Werberundschreiben hinsichtlich aktueller MUSICTALES-Neuauflagen im E-Mail-Postfach vorfand, fiel mir sofort das soeben erschienene Doppelalbum „DANKE PETER – FOLGE 3“ von PETER ALEXANDER interesseerweckend ins Auge. Ich las mir behände die Titelliste durch und fand sogleich – wenn auch erst am Schluss von CD-02 gereiht – sechs unvergessliche Melodien, die ich, wenn ich mich recht entsinne, schon mit fünf oder sechs Jahren textlich von vorn bis hinten auswendig konnte und nicht selten bis in den späten Abend hinein durch unsere Wohnung in Hamburg-Lokstedt plärrte…

 

Dabei handelt es sich um sechs Titel aus dem legendären Musical „My Fair Lady“, geschrieben von Frederick Loewe (Musik) und Alan Jay Lerner (Texte), das 1956 am New Yorker Broadway uraufgeführt wurde und kurz darauf auf der ganzen Welt außerordentliche Erfolge feierte. Die Geschichte von dem unwirschen, sprachbesessenen Intellektuellen „Prof. Henry Higgins“ und dem offen-naiv-schlauen, rhetorisch völlig verwahrlosten Blumenmädchen „Eliza Doolitle“ wurde in verschiedene Sprachen übersetzt, so von dem Berliner Librettisten und Textdichter Robert Gilbert ins Deutsche. In ebenjener Fassung war 1961 eine POLYDOR-LP erschienen, für die, neben vielen anderen Künstlern (u.a. Willy Millowitsch, Cissy Craner, Peter Rene Körner), der große Peter einige Titel mit seinem unwiderstehlichen, wienerisch-lausbübischen Charme eingesungen hatte. Diese sechs Beiträge aus diesem grandiosen Musical hat nun MUSICTALES erstmals in ihrer Gesamtheit, neben vielen anderen, größtenteils ultrararen Peter Alexander-Titeln aus dessen POLYDOR-Phase zwischen 1951 und 1962, im CD-Format veröffentlicht!

Bereits 2011 und 2012 erschienen bei MUSICTALES jeweils 50 POLYDOR-Aufnahmen von „Peter dem Großen“ beinhaltende Doppel-CDs unter dem Motto „Danke Peter“ bzw. „Danke Peter – Folge 2“. Darauf befanden sich überwiegend die dauerhaften P.A.-Gassenhauer, von „Ich zähe täglich meine Sorgen“, über „Mandolinen und Mondschein“ bis hin zu „Bambina“ oder „Bist Du einsam heut‘ Nacht“ – nicht totzukriegende Ewigkeitshymnen, die eigentlich jeder, der heute zwischen 40 und 90 Jahre alt ist, wie aus dem ff mitsingen können müsste.

Für „Folge – 3“ – und dies gestaltet vorliegende Kollektion ganz besonders aufregend – haben sich die Verantwortlichen in Murnau aus dem ganz frühen Repertoire von Peter Alexander in erster Linie überwiegend Wiener und Heurigen-Lieder, Operettenmelodien, Filmschlager und, wie erwähnt, die genialischen sechs, nur noch extrem selten aufzufindenden „My Fair Lady“-Aufnahmen ausgesucht – dies bedeutet, die großen Hits sind bereits auf den ersten beiden Folgen zur Genüge bedacht,  nun jagt eine Rarität die nächste, und dies insgesamt 50 Titel lang!

So intoniert Peter Alexander 1962 kess und burschikos den herrlich überdrehten (hier in der Soloversion ohne „Baron Mucki“ Gunther Philipp bedachten) „Badewannen-Tango“ im Kultstreifen „Das süße Leben des Grafen Bobby“. Auch dessen zackige-knackige B-Seite, „Der alte Tango“, ist keinesfalls von schlechten Eltern. Aus genannter Filmkomödie stammt zudem das mediterran-südlich angehauchte Tanzcafé-Chanson „Ay Vera“, wohingegen der flotte, von Michael Jary und Bruno Balz ersonnene „Optimisten-Boogie (Junge, Junge, Junge)“ bereits 1953 von Peter, gemeinsam aufgenommen mit der Wiener Sängerin Erni Bieler und dem ebenfalls in der Donaumetropole geborenen Dirigenten Erwin Halletz als „Die Optimisten“, einen – wenn auch spaßigen – Nachzieher des gleichnamigen Duetts von Bully Buhlan und Rita Paul aus dem im selben Jahr entstandenen Schwarzweiß-Film „Das singende Hotel“ darstellte. Drei Jahre darauf, 1956, nahmen sich Peter, Erni Bieler und Erwin Halletz, vulgo „Die Optimisten“, der phantastischen Swing-Komposition von Michael Jary, „Es liegt was in der Luft“, als Gesangstrio an, der sich in der Duett-Sichtweise von Bully Buhlan und Mona Baptiste 1954 ehedem als Riesenhit erwiesen hatte; 1953 sangen die drei das gleichsam von Michael Jary geschriebene Chanson „Keine Angst vor großen Tieren“, das zugleich einen immensen Erfolg für Heinz Rühmann in gleichnamigem Kinofilm bedeutete.

Die elegant vor sich hin wiegende Liebesballade „Angelina, Angelina“ war ursprünglich 1953 noch auf 10-Inch-Schellackplatte veröffentlicht worden; ebenso feudal schwelgt und tänzelt, neun Jahre darauf, die liebenswerte Aufforderung „Tanz mit mir“ aus den Lautsprechern, die von niemand geringerem erdacht wurde, als vom jungen Christian Bruhn, wobei sich die romantische B-Seite „Zwischen uns beiden“, geschrieben von Orchesterchef Peter Laine und Startexter Kurt Feltz, ebenso gut hören lassen kann. Das Schweizer Hazy-Osterwald-Sextett begleitet Peter und seinen stimmstarken Kollegen Bill Ramsey bei der augenzwinkernden Revolutionsparodie „Brauner Señor Mexicano“ (1962), basierend auf Charles Aznavours im selben Jahr entstandenen Chanson „Un Mexicain“; auch die entsprechende Single-B-Seite „Keine Zeit und kein Geld“, einen zeitüblichen Früh-60er-Schlager ohne viel Bleibendes, singt Peter gemeinsam mit Jazz-Fanatiker Bill in trauter Eintracht. Erst 1966, auf der Best-of-Koppelung „Peter „Alexander, der Große“, kam die temporeiche, ohrwurmträchtige Gietz/Feltz-Kreation „Serenade für ein altes Banjo“ zu LP-Ehren, obwohl das sehr sympathische Lied schon 1961 als B-Seite einer (hier nicht berücksichtigten) Filmlied-Single aus „Die Abenteuer des Grafen Bobby“ diente. 1959 ertönte der Twist-Swing-Rock’n’Roll „Wir tanzen Huckepack“ als B-Titel der auf „Danke Peter – 3“ nicht gelisteten 45er „Piccolo Pony“.

Zu den frühesten Aufnahmen von Peter Alexander überhaupt, zählt der 1951 erstveröffentlichte Schmusetango „Ich lade Dich ein in die kleine Taverne“, dito aus den Anfangstagen stammt die obskure Aufnahme „Wenn Sie woll’n, bringen Sie mal den Stein ins Rollen“, bei der Peter von verschiedenen, nicht namentlich aufgeführten Kolleginnen und Kollegen begleitet wird. Derselben Ära dürfte der von Ralph Maria Siegel betextete Juxschlager „Was hat der Bobby mit der Lisa gemacht?“ (beide 1954) zuzurechnen sein, bei dessen Interpretation Peter wiederum von Erni Bieler und Erwin Halletz unterstützt wird. In Kooperation mit dem Metropol-Tanzorchester und dem Comedien-Quartett, erschien 1953 bei der längst verblichenen Firma AUSTROTON die graziöse Edelschnulze „Ich lieb Dich, so wie Du bist“ im Schellack-Format; 1955 avancierte der witzige Swing/Rock’n’Roll/Tango-Verschnitt „Damit hab’n Sie kein Glück in der Bundesrepublik“ zum lustvollen Filmsong im 50er-Jahre-Kintopp-Höhepunkt „Liebe, Tanz und 1000 Schlager“, dem jedoch auch jenseits der Zonengrenze, in der „DDR“, kein Glück zuteilwurde, da die Kulturbolschewisten dort alle Szenen, die auf „westliche Exzesse“ hindeuteten, aus dem ursprünglichen Film herausschnitten, bevor er überhaupt im „Arbeiter- und Bauernstaat“ gezeigt werden durfte. Die operettenhafte Ballade „So ein kleines bisschen Liebe“ (1953) oder das schnelle Duett mit Leila Negra, „Mein großer Bruder“ (dto.), verbleiben im konventionellen Schlagerkontext jener Tage; als besonders spritzig aus jener Zeitspanne heraus stechen z.B. der einwenig freche und doch zeitgemäß gesittete Tango „Die Frau kommt direkt aus Spanien“, das süffisante Couplet „Ich hab‘ vor’m Küssen immer Lampenfieber“ (1954) oder der locker-luftige Nonsens-Swing „Bumms!“ (1952), der vom Hamburger Starkomponisten Rolf Arnie geschrieben wurde.

Im März 1963 kam bei Polydor die LP „Peter Alexander singt Melodien zum Verlieben“ auf den Markt, die im Sommer diesen Jahres im Rahmen der (arg überteuerten!) „Originale Box“ von Electrola/Universal, dem Rechtsnachfolger von Polydor, erstmals auf CD wiederveröffentlicht wurde. Aus dieser äußerst originellen Produktion fanden das von Ralph Benatzky für dessen Operette „Im weißen Rössel“ (1930) verfasste Schnaderhüpfel „Was kann der Sigismund dafür, dass er so schön ist“, das gleichsam von dem 1957 verstorbenen Wiener Komponisten ersonnene Couplet „Ach, Luise“, aus dem Singspiel „Bezauberndes Fräulein“, 1933, und das von Kurt Feltz betextete Operettenchanson „Wenn der Toni mit der Vroni…“, als Duett mit der Wiener Chanteuse Gretl Schörg, den Weg auf „Danke Peter – Folge 3“.

Aus der 1942 uraufgeführten Operette „Hochzeitsnacht im Paradies“, nahm Peter für diese 1963er-LP außerdem die treffsichere ‚Melodie zum Verlieben‘ „Es kommt auf die Sekunde an“ auf, die er im selben Jahr zugleich im, auf genanntem Singspiel beruhenden Film, zusammen mit Waltraud Haas und Marika Rökk, zum Besten gab, und die nun (als Soloversion) ebenso gebührenden Platz auf „Danke Peter – Folge 3“ eingeräumt bekam, wie das „standesübergreifende“ Liebeslied „Mein Mädel ist nur eine Verkäuferin“ aus Ralph Benatzkys 1930er-Lustspiel „Meine Schwester und ich“ oder die von Heinz Gietz/Kurt Feltz erdachte, schwebende Schlagermelodei „Mein ganzes Leben ist Musik“, die inhaltlich fraglos als autobiographisch für ihren Interpreten gelten kann.

Der so flinke, wie zutiefst ironische und dabei genialisch überkandidelte Robert-Stolz-Foxtrott „Mir geht’s wunderbar“ entspringt hingegen Peters inzwischen gleichermaßen auf CD neu aufgelegter 1962er-Scheibe und diente dieser als Titelgeber. Daraus berücksichtige MUSICTALES darüber hinaus das 1938 entstandene Wiener Lied „I hab die schönen Maderln ned erfunden“, das zuletzt von Volks-Rock’n’Roller Andreas Gabalier neu aufbereitet wurde, oder den auf Ungarisch getrimmten Zwiegesang „Frauen sind zum Küssen da“, mit der Salzburger Operettensängerin Herta Talmar, ersonnen 1949 vom Wiener Kabarettisten Hermann Leopoldi. Der aus der LP „Mir geht’s wunderbar“ entnommene Chanson-Klassiker „Heut‘ geh ich zu Maxim“ aus Franz Lehars 1905er-Operette „Die Lustige Witwe“, wurde in erster Linie durch Johannes Heesters‘ Darbietung zum Welthit, klingt aber auch in der Auslegung von Peter Alexander enorm ansprechend; das 1903 uraufgeführte „Pfeiflied“ aus der Operette „Frühlingsluft“ des Wieners Josef Strauss wird bei Peter Alexander zu einem fröhlich-volksliedhaften Schlagerohrwurm, wahrhaftig zum Mitsingen und Mitpfeifen stets wundervoll geeignet.

Zu den ausgewählten Coverversionen auf „Danke Peter – Folge 3“ zählen z.B. die sehnsuchtsvolle „Mondscheinmelodie“, die Maestro Kurt Feltz 1962 auf Deutsch zur göttlichen Elvis/“Ames Brothers“-Schnulze „Sentimental me“ dichtete, oder der erheiternde Blödel-Foxtrott „Pl-em (Die Frau hat mich total verrückt gemacht)“, eine genauso von Feltz muttersprachlich bearbeitete Version des brasilianischen 1954er-Hits „Neurastenico“ von einer hierzulande kaum bekannten Formation namens „Betinho e Seu Conjunto“.

Auf CD-02 von „Danke Peter – Folge 3“ kommen zuvorderst traditionelle Wiener Lieder zum Einsatz, die mehrheitlich der 1962 erschienenen Top-5-LP „Wiener Spaziergänge“ entnommen wurden: So etwa der 1912 entstandene, großorchestrale Walzer „Wien, Wien, nur Du allein“, die Franz-Grothe-Bearbeitung einer Komposition von Johann Strauß II, „An der Donau, wenn der Wein blüht“ (1933), das 1938 geschriebene, volkstümliche Couplet „Heut‘ kommen d’Engerln auf Urlaub nach Wien“, das schmäh-volle Chanson „Wenn der Herrgott net will…“ (hier in der Soloversion, ohne Paul Hörbiger) oder der erneut vom Wiener Tausendsassa Hermann Leopoldi zu Papier gebrachte Schmachter „In einem kleinen Café‘ in Hernals“ (= 17. Wiener Bezirk), die ironische wienerische Volksweise „Hobellied“ (1834) bzw. das weltberühmte, 1885 von Gustav Pick gedichtete „Fiakerlied“.

Und im Anschluss an genau jenen, unvergesslichen Wiener Standard, hören wir zum Ende von CD-02 hier analysierter Doppel-CD eben diejenigen sechs Titel aus dem Musical „My Fair Lady“, von denen ich zu Beginn meines Textes so sehr geschwärmt hatte.

Dies wäre zunächst die pädagogische Gardinenpredigt „Kann denn die Kinder keiner lehren, wie man spricht?“, die Peter in der Rolle von „Prof. Higgins“ sprachlich ungebildeten Blumenverkäufern, so amüsant-arrogant, wie gewitzt überzeichnet, gesanglich entgegenschleudert. Im draufgängerischen Gossenhauer „Mit nem kleenen Stückchen Glück“ singt unser Wiener Charmeur nun aus der Sicht des Müllarbeiters „Alfred Doolittle“, dem lebenslustigen Vater von Blumenmädel „Eliza“, um daran anschließend, wieder als Rhetorikprofessor, die so harte, wie selbstverliebte Abrechnung mit dem weiblichen Geschlecht, „Bin ein Mann, wie jeder Mann“, aufbrausend und radikal temporeich zu zelebrieren. Die letzten Schritte zu einer korrekten Aussprache bringt Peter „Higgins“ nun „Eliza“ Herta Talmar mittels der Sentenz „Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen“ bei – „bitte noch einmal…“ – „Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten“ – und danach hatte sie es! Selbstzweifelnd, verliebt und enttäuscht in einem poltert Peter „Higgins“ – wenn auch in dieser Polydor-Version weitaus sanfter und lieblicher arrangiert, als bei es der Deutschen Originalaufnahme von Phonogram, mit Paul Hubschmidt („Higgins“) und Karin Hübner („Eliza“) in den Hauptrollen, der Fall gewesen war – „Kann denn eine Frau nicht sein wie ein Mann?“, bevor der am Boden zerstörte Schwerenöter sich kurz vor dem Ausklang des Musicals hinsichtlich „Eliza“ bekennt: „Ich bin gewöhnt an Ihr Gesicht“.

Mit dem mal wieder von Jary/Balz geschriebenen, südamerikanisch angehauchten Lobgesang auf die traumhafte „Margarita“, ihres Zeichens umjubelte Tänzerin im Revue-/Zirkusfilm „Königin der Arena“ (1952), hinsichtlich derer der Untertitel  des lieblichen Tangos die These aufstellt, „Eine Frau, wie Dich, vergisst man nicht“, endet eine schlicht und ergreifend vorzügliche, durchwegs ansprechende und wohltönende Kompilation mit diesmal weniger Hits und Evergreens von Peter Alexander, sondern viel mehr bestückt mit facettenreichen, oft jenseits des klassischen Schlagerliedguts angesiedelten, musikalischen Spezialitäten aus dessen knapp 15 Jahre lang währender Phase bei der damals in Hamburg ansässigen Firma Polydor, die der grandiose Entertainer bienenfleißig, konsequent und ein ums andere Mal, von hochgradigem, vokalistischen Talent beseelt und durchtränkt, pfiffig, clever und verschmitzt eingesungen hat. 1966 wechselte der große österreichische Weltbürger – wie wir aus Ralph Siegels aktueller Autobiographie wissen – auf Anraten, fast Drängen, seiner Gattin ’Schnurrdiburr‘, zur Münchener Ariola, wo sich seine erfolgreiche Hitkarriere natürlich nahtlos fortsetzte. Bis zu diesem Schritt, erschienen aber noch einige weitere hochspannende LPs und Singles von Peter Alexander im Hause Große Bleichen 36/Hamburg, die immer noch ihrer Wiederveröffentlichung bzw. Verkoppelung harren. Sicherlich bietet auch dieses Material aus den Jahren 1963 bis 1965 – u.a.  weitere Operettenmelodien, Weihnachtsschmankerl und selbstverständlich unzählige schöne Schlager – noch einmal so viel Interessantes, Wiederhörenswertes auf, um seitens MUSICTALES irgendwann eine „Danke Peter – Folge 4“ zusammenstellen zu können. Bis dahin danken wir – Fans, wie Historiker und Sammler unisono – diesem Murnauer Label für vorliegende, phänomenale Koppelung „Danke Peter – Folge 3“, einem perfekten Weihnachtsgeschenk für unsere Großeltern und Eltern, die die 50er und 60er Jahre ‚live‘ miterlebt haben, wie auch für diejenigen aufgeschlossenen Nachgeborenen und geschichtsinteressierten jungen Menschen, die sich mal auf eine sich sehr lohnende, klangliche Reise in die Anfangstage des deutschen Schlagers bzw. allgemein der faszinierenden deutsch-österreichisch-jüdischen Komponisten-, Texter-Kulturwelten zu Beginn des letzten Jahrhunderts begeben mögen, die von Peter Alexander, dies macht gerade diese Doppel-CD mal wieder eindeutig und unverhohlen klar – kongenial und aufregend stimmlich umgesetzt wurden.

Holger Stürenburg, 22. bis 28. Oktober 2015 (Textvorlage)
http://www.ariola.de
http://www.peter-alexander.de

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