"OFFIZIELLE DEUTSCHE CHARTS" (Gfk Entertainment)
Charts-Analyse: GfK-Entertainment-Charts per 05.08.2016: 7 Schlager-Alben in den Top 25!

Frei.Wild verpassen die Spitze …: 

Die umstrittenen Rocker von „Frei.Wild“ haben es zum Jubiläum nicht ganz geschafft, den Spitzenreiter der Albumcharts zu erreichen, sie scheiterten an Billy Talent. Nach drei Nummer-Eins-Alben in Folge müssen sich die Herren mit Platz zwei zufrieden geben – dennoch ein beachtlicher Erfolg der umstrittenen Gruppe für „15 Jahre Deutschrock und SKAndale“.

Direkt dahinter auf Platz 3 und damit erneut auf einem Podiums-Platz stehen erneut die Amigos mit ihrem aktuellen Album „Wie ein Feuerwerk“. Die Jungs haben angesichts ihres gigantischen Erfolgs ja über ihr Management einen Gruß in Richtung Jürgens (nein, nicht Udo) und Nebel geschickt. Dennoch ist schon jetzt abzusehen, dass bei den einschlägigen TV-Jahresrückblicken erneut Ross Antony der Vorzug gegenüber den um ein Vielfaches erfolgreicheren Amigos gegeben wird…

Der Dauerbrenner des Jahres ist klar Udo Lindenberg. Er hat es tatsächlich erneut in die Top-10 geschafft und dürfte mit „Stärker als wir zwei“ wohl das Album seines Lebens abgeliefert haben.

Am vergangenen Wochenende haben deutsche Schlagerstars wieder gezeigt, wo der Hammer hängt und alle Lügen gestraft, die behaupten, Schlager sei out, wobei Hauptquelle solcher Statements offensichtlich der „Postillon“ ist. Roland Kaisers „Kaisermania“ wurde vom MDR aus Dresden im Fernsehen ausgestrahlt – das hatte für den Altmeister des Schlagers großartige Auswirkungen: Die „Kaisermania“-Edition seines aktuellen Albums „Auf den Kopf gestellt“ kam wieder in die Top-10, außerdem findet sich die Wiederveröffentlichung seines „Best Of“-Albums in den Top-50 und das Vorgänger-Album „Seelenbahnen“ in den Top-60 er Charts.

Auch Andreas Gabaliers viel beachtetes Stadionkonzert in München hatte Auswirkungen auf die Longplay-Liste – sein Album „Mountan Man“ hat es erneut in die Top-15 geschafft. Eins steht fest: Mit Gabalier geht es jedenfalls aktuell nicht „den Bach runter“… Sein Album „Home Sweet Home“ ist übrigens auch wieder in den Top-50 zu finden.

Ohne viel Werbe-Power in Form von TV-Auftritten haben es erneut Ute Freudenberg und Christian Lais in die Top-20 geschafft mit ihrem dritten gemeinsamen Album „Lebenslinien“ – inzwischen firmieren die beiden ja als „Freudenberg & Lais“. Mit den Amigos, Roland Kaiser, Andreas Gabalier, Vanessa Mai und Freudenberg & Lais sind fünf Schlager-Acts in den Top-20. Die Namen Fischer und Berg sind dabei nicht gefallen. So viel zum Thema „deutscher Schlager ist out“… (auf den Plätzen bis 25 sind dann übrigens auch noch besagte Andrea Berg und die Calimeros zu finden…)

Viele Jahre nach ihrer Auflösung sind die Schürzenjäger noch immer nicht vergessen. Ihr neues bei Telamo erschienenes Best-Of-Album „Das Beste vom Besten“ hat es tatsächlich in die Top-60 geschafft.

Kinderlieder sind Trumpf. Mit „einer Woche Verspätung“ hat es nun die „Giraffenaffen-Gang“ doch noch geschafft, die Top-100 zu erklimmen.

 

Vorschau:

 

Im Jahr 2011 ging eine „Scripted Reality“-Detektiv-Sendung namens „die Trovatos“ auf Sendung. Deren Hauptdarsteller Jürgen Trovato lernte bereits 1976, Gitarre zu spielen und nahm bereits 2014 und 2015 zwei eigene Alben auf („Reise in das Glück“ und „So bin ich“). Ende 2015 wurde dann mit der ganzen (Detektiv-)Familie ein Weihnachtsalbum namens „Herzenswünsche“ auf den Markt gebracht. Nun erscheint bei Mania Music ein von Stefan Pössnicker produziertes weiteres Album der drei Fragezeichen – äääh, der drei Detektive, nämlich „Dolce Vita“, das offensichtlich italienisch angehaucht ist – kein Wunder, immerhin lebte Jürgen Trovato bis zu seinem achten Lebensjahr in Italien. Wer die Trovatos gerne einmal persönlich kennen lernen möchte, der sollte beim großen smago! Gewinnspiel-Quiz mitmachen …

Mit ihrem Debutalbum „Zwei Herzen“ hat das Zwillingspaar „Verena & Nadine“ gleich einen Top-100-Erfolg in den GfK-Entertainment-Charts landen können. Die attraktiven Blondinen bringen nun bei Telamo ihre zweite CD namens „Glücksbringer“.  Bekannt wurden Verena und Nadine Büning im Rahmen der Sommerhitparade, die Bestandteil der Stefan-Mross-Show „Immer wieder sonntags“ ist. Man darf gespannt sein, ob Lieder wie „Blondes Blut“ oder „Im Kino hat er mich geküsst“ beim Publikum ankommen.

Der Singer-Song-Writer „Benne“ (bürgerlich Benedikt Ruchay) veröffentlicht sein zweites Album „Alles auf dem Weg“, das laut Plattenfirma das „sinnliche Manifest eines Sinnsuchenden“ ist. In Zeiten von Laith Al-Deen und Max Giesinger könnte der Wahl-Berliner vielleicht eine Chance haben, die Top-100 zu knacken.

Freunde des „anspruchsvollen Liedguts“ wurden in der vorletzten Chartswoche mit „Olaf und Hans“ ja sehr gut bedient. Ein vielleicht noch jüngeres Publikum spricht die Gruppe „Schmutzki“ an mit ihrem „poetischen“ Album namens „Spackos Forever“. Laut Wikipedia handelt es sich bei „Schmutzki“ um eine „Punkrock-Indie-Rockband“. – Wen interessiert, wie denn deutschsprachige Lieder dieses Genres textlich gestaltet werden, dem seien Songs wie das „Sauflied“ oder „Blau“ ans Herz gelegt. Damit grenzt man sich natürlich mehr als deutlich vom deutschen Schlager ab…..

Julian Williams ist eher dem Soul-Genre zuzuordnen, das sagt zumindest seine Plattenfirma. Der Mann, der sich früher „J Luv“ nannte, wurde von Moses Pelham entdeckt und scheint Westernhagen-Fan zu sein, jedenfalls erinnert das Plattencover seiner neuen CD „Vergessene Welt“ stark an Marius‘ „Wunschkonzert“. – Als „J Luv“ war Williams zuletzt 2005 in den Top-100 – man wird sehen, ob seine neue Produktion beim Publikum es wieder in die Hitparade schaffen wird.

Die Frankfurter Punkrocker „Serum 114“ schafften es vor zwei Jahren mit ihrem Album „Kopfüber ins Nichts“ in die Top-10 der CD-Charts. Die Gruppe feiert im kommenden Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum und lieferte mit „Adrenalin“ bereits einen kleinen Hit, der bei Stefan Raabs „TV Total Stock Car Challange“ als Titelmusik dienlich war.

Bei den Singles hat Kerstin Ott einen Nachfolgetitel zu „Die immer lacht“ gefunden und nennt das Lied „Scheissmelodie“ (auch sie weiß offensichtlich nicht, wie „Scheiße“ geschrieben wird). Ob der Name da Programm ist, möge jeder Musikfreund für sich selbst entscheiden, das Lied hat aber gute Chancen, erneut ein Erfolg zu werden.

Stephan Imming, 05.08.2016
http://www.gfk-entertainment.com/
http://www.officialcharts.de

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