"OFFIZIELLE DEUTSCHE CHARTS"
Andrea Berg holt das Triple!

smago!-exklusiv vorab: Chartsanalyse von Stephan Imming – Schlager weiterhin gut im Rennen, Beyoncé und Ronny und Simone Sommerland schreiben Geschichte! 

Nach wie vor ist deutschsprachige Musik Trumpf. In der am 29. April veröffentlichten CD-Hitparade der 18. Kalenderwoche ist zum dritten Mal in Folge Andrea Berg Spitzenreiterin mit ihrem von Dieter Bohlen produzierten Album „Seelenbahnen“.

Wir erwartet, eroberte Christina Stürmer mit ihrer neuesten Produktion „Seite an Seite“ den zweiten Platz der Liste. Die Österreicherin, die im Sommer des Jahres Mutter wird, überzeugt  auf ihrem neuen Album mit eher nachdenklichen Liedern.

Deutsch-Rapper Eko Fresh, der zuletzt auch an der erfolgreichen ZDFneo-Sitcom „Blockbustaz“ mitwirkte,  hat den Sprung auf das Siegertreppchen nicht ganz geschafft und muss sich mit Platz 4 der Bestenliste zufrieden geben – das ist immerhin etwas besser als die höchste Position des 2014 erschienenen Vorgängeralbums „Deutscher Traum“.  Stattdessen landete die sehr populäre Rhythmn & Blues Sängerin Beyoncé mit ihrem Album „Lemonade“ auf dem Treppchen. Historisch ist das deshalb, weil ihr Album aktuell nur digital erhältlich ist. Sie richtet sich damit gegen Anbieter wie (Echo-Gewinner) Spotify und itunes und stellt ihre neuen Songs bei „Tidal“, einer Platform, die u. a. ihrem Mann Jay-Z gehört, an. Man darf gespannt sein, ob solche Vermarktungswege sich weiter durchsetzen – vielleicht auch im Bereich deutschsprachiger Musik, bei der immer noch eher zum physischen Tonträger gegriffen wird.

Wie erwartet, finden sich in den Top 100 gleich sieben Alben des kürzlich verstorbenen Prince, hinzu kommen vier Platzierungen in der Single-Hitparade.

Erfreulich für den deutschen Schlager: Vanessa Mai (6.) und Matthias Reim (7.) konnten sich mit ihren aktuellen Album in den Top 10 halten. Mit Michelle (12.), Beatrice Egli (14.) und KLUBBB3 (18.) sind weitere deutschsprachige Tonträger in der Hitparade zu finden.

Sensationell, fast kaum zu erklären, dafür aber um so erfreulicher – ohne irgendeine größere Medienprinz in Fernsehshows hat Ronny es mit seinem Album „Das Beste“ (in der 5. Woche platziert) wieder in die Top-20 geschafft – ein erfreuliches Ergebnis für die Plattenfirma Telamo, die aber auch einen Rückschlag hinnehmen muss. Man möchte fast sagen: „Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund“ – Nicole ist tatsächlich nach ihrem 19. Platz in der Vorwoche komplett aus der Top-100-Hitparade herausge“flogen“.

„Hallo hallo“ zur Hitliste hätte sicher Stephan Remmlers Schwiegertochter in spe, Sarah Jane Scott, in Anlehnung an ihren bei Florian Silbereisen vorgetragenen Schlager gesagt. In den so genannten „Midweek-Charts“ sah es noch gut aus, da belegte sie Platz 92 – letztlich hat es leider nicht gereicht. Kleiner Exkurs: Wie „clever“ Scotts Plattenfirma Ariola ist, zeigt sich nicht nur an der „professionell“ überarbeiteten Webseite Peter Alexanders, sondern auch daran, dass fast zeitgleich zu Sarah Janes Hit aus ihrem Album „Ich schau Dir in die Augen“ bei der gleichen Plattenfirma (!) „Hallo Hallo schönes Leben“ von Joey Heindle veröffentlicht wird. Diese VÖ-Politik kann man vielleicht mit einem 50 Jahre alten Popklassiker der Rainbows kommentieren: „Balla Balla“.

Im unten Bereich der aktuellen Hitparade der 18. Kalenderwoche ist ein Album von einer Interpretin, die erstaunlich wenig im Fokus des öffentlichen Interesses steht, obwohl sie vom Erfolg fast Helene-Dimensionen annimmt. Die Rede ist von Simone Sommerland, deren CD „Die 30 besten Spiel- und Bewegungslieder“ bei Amazon über 1.000 Bewertungen hat und sich seit bald unglaublichen 2.000 Tagen in den Top 100 des Internet-Versandhauses hält. Nur so eine Interpretin schafft es wohl, im Mai(!) mit der CD „Die 30 besten Weihnachts- und Winterlieder“ auf Platz 91 der Bestenliste zu kommen – unglaublich. Da kann man nur Rudi Carrell zitieren: „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“.

Etwas enttäuschend ist, dass im Bereich der Singles Felix Jaehn und Herber Grönemeyer „nur“ einen 45. Platz erreicht haben – vielleicht hätte man da einen etwas besseren Hitparaden-Einstieg erhofft, allerdings ist die Single körperlich ja erst im Juni erhältlich, und die Fußball-EM hat auch noch nicht begonnen.

Die Fußball-EM wirft ihre Schatten voraus – auch Heino hat ja nun sein Album „Arschkarte“ veröffentlicht, für das er mächtig Werbung gemacht hat – u. a. in der NDR-Talkshow, in der er versicherte, Hannelore „ein paar Ersatzteile“ gekauft zu haben, damit die gesundheitlich in Schuss bleibt. Mal sehen, ob launige Interviews dieser Art zu einer guten Platzierung in der kommenden Woche führen werden.

Wie bereits erwähnt, ist schon jetzt abzusehen, dass die Spitzenreiterposition der kommenden Woche Udo Lindenberg mit seinem Album „Stärker als die Zeit“, das sogar in Vinyl-Konfiguration erscheinen wird, nicht zu nehmen sein dürfte. Auch Samy de Luxe peilt sicher die Top 10 an, der sich quasi selbst Konkurrenz macht:

Unter seiner Mitwirkung erscheint zur Fernsehserie „Sing meinen Song – das Tauschkonzert“ eine CD zur dritten Staffel, die sich auch exzellent verkaufen dürfte, zumal Xavier Naidoos aktuelles Album ja auch noch immer sehr gefragt ist (aktuell Platz 8). Die letzten Ausgaben der Tonträger zur TV-Show schafften es jeweils auf Platz 1 der GfK-Hitliste. Man darf gespannt sein…

smago! exklusiv vorab – Stephan Imming für www.deutschesmusikradio.de, 29.04.2016
http://www.gfk-entertainment.com/
http://www.officialcharts.de

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