GUILDO HORN
DER smago! Tipp: "Hier ist ein Mensch" – Neubearbeitung mit den 257ers!
Der “Meister” hat eine großartige Bearbeitung des Peter Alexander-Klassikers hingelegt, befindet Stephan Imming …:
Aus aktuellem Anlass sei an einen smago!-Artikel über PETER ALEXANDER erinnert:
Zum Jahresende 1970 veröffentlichte Peter Alexander ein Plädoyer für Mitmenschlichkeit, eine „Botschaft der Nächstenliebe“, die gerade in heutiger Zeit große Aktualität hat. Unter Pseudonymen schrieben Werner Scharfenberger („Mike Doven“) und Kurt Feltz („Jonny Halvey“) den großen Hit „Hier ist ein Mensch“, der bis auf Platz 2 der deutschen Verkaufscharts kam. In seiner Heimat Österreich reichte es erstmals zu einem Platz 1, und selbst in der Schweiz schoss das Lied auf Platz 3 der Hitparade. Auch bei der Jugend kam Peter damit gut an – die Bravo-Leser dekorierten Peter mit dem Bronzenen Otto 1971.
Buchautor André Port le Roi sieht in diesem Schlager sogar große Politik: „Der deutsche Schlager übersetzte die politischen Forderungen Willy Brandts in seine Sprache: Hier ist ein Mensch präsentierte sich mit beinahe Schillerschen Pathos der ‚Ode an die Freude‘, des ‚Alle Menschen werden Brüder‘. Peter Alexanders Bühnen- und Fernsehauftritte, seine ausgebreiteten Arme verwiesen ebenfalls auf dieses ‚Seid umschlungen, Millionen!‘. Die empathische Solidarität vieler Titel dieser Zeit gründete sich in einem gesellschaftspolitischen Begriff, der von Brandt definierten ‚compassion‘: ‚Für John F. Kennedy und seinen Bruder Robert gab es ein Schlüsselwort, in dem sich ihre politische Leidenschaft sammelte. Dieses Wort heißt compassion. Die Übersetzung ist nicht einfach Mitleid, sondern die richtige Übersetzung ist: die Bereitschaft, mitzuleiden, die Fähigkeit, barmherzig zu sein, ein Herz für den anderen zu haben.‘“
Neben diesem hoch zeitkritischen, intelligenten Text sprechen auch musikalische Gründe dafür, warum gerade dieser Titel so erfolgreich wurde und als großer persönlicher Erfolg Alexanders Interpretation galt. So liest man im Buch „Schlager in Deutschland“: „Dagegen greift der Chor im folgenden Beispiel direkt in das musikalische Geschehen ein. Eine Frauen- und zwei Männerstimmen, die im Vers gesummt der Solostimme im Unisono gefolgt sind, unterstützen den Solisten durch einen homophonen Satz, wobei eine Männerstimme ebenfalls die Schlagermelodie mit übernimmt. Dazu tritt ein zusätzlicher Chor, der im weiteren Verlauf in Bekräftigungen und Einwürfen melodiebildend wirkt.“
Heute, 46 Jahre später, hat niemand anders als der "Meister" in Zusammenarbeit mit dem Theater in Hagen und den 257ers eine sensationelle Neuaufnahme des Werkes veröffentlicht. Diese Adaption und dieses Video zeigt: Man kann Schlagerklassiker respektvoll in die Neuzeit übertragen, moderne Elemente mit konservativen Elementen verquicken und ein feudales MEISTERwerk abliefern.
Guildo, ich hab Dich auch lieb!
Foto-Credit: Facebook-Seite von Guildo Horn
Das Foto zeigt Stephan Imming (links) mit dem "Meister" Guildo Horn.
Stephan Imming, 04.10.2016
http://www.guildo-horn.com/