ANDREA BERG, CHARLY BRUNNER, HELENE FISCHER, CHRISTIAN LAIS, ANDREAS MARTIN, MICHELLE, OLAF, MARY ROOS, MATTHIAS REIM, CHRISTIN STARK, ANNA-MARIA ZIMMERMANN
smago! Event-Bericht: “War das ein Fest…!”!
Bei der 10. “Großen MDR 1 Radio Sachsen Schlager-Starparade” (Moderation: Heike Leschner) am 14.04.2013 in der Arena Leipzig wurde der absolute Ausnahmezustand gleich mehrfach erreicht!
Am ersten richtigen Frühlings-Sonntag in diesem Jahr erlebten knapp über 7.000 Besucher(innen) in der so gut wie ausverkauften Arena Leipzig das größte Hallen-Schlager-Festivals in Sachsen. Die Veranstalter hatten sich auch diesmal nicht lumpen lassen und mit Christian Lais, Mary Roos, Charly Brunner, Andrea Berg (Block 1) sowie Michelle, Olaf, Helene Fischer (Block 2) und Christin Stark, Andreas Martin, Anna-Maria Zimmermann und Matthias Reim (Block 3) sehr gut "eingekauft".
Heike Leschner führte gewohnt stimmgewaltig durch das Programm, das um 14.30 Uhr begann und um kurz nach 21.00 Uhr mit ihren Worten "So was wie heute habe ich noch nicht erlebt – es war ein herrlicher Sonntag mit Euch" zu Ende ging.
Den Anfang machte "ein ganz, ganz schmucker Kerl", der "zur absoluten Elite" zählt: Christian Lais. Da er diesmal als "Eisbrecher" engagiert war, begann er sein Programm mit seinem Dampfhammer-Hit "Atemlos", bevor er mit "Neugebor'n" und "Sorry dafür…" ("Ihr dürft jetzt kuscheln – nehmt Euch in die Arme") wieder 1 – 2 Gänge raus nahm. Ebenfalls im Mid tempo-Soundgewand kam sein – nach dem Dafürhalten von SMAGO.de unsäglichster Song – "Die Zeit mir dir" (mit diesem bösen "Herz-Schmerz"-Reim…) daher. Auch wenn uns dieser Titel noch nie sonderlich gut gefallen hat…: Es verdient größten Respekt, wie Christian Lais immer und immer wieder die fiesen Intros und Tonart-Wechsel, die ihm sein Produzent David Brandes vorgibt, live bewältigt. Überhaupt ist Herr Lais zu einem richtigen (Solo-)Konzert-Künstler gereift. Zwei Jahre (maximal!) noch – dann wird er auch als Solist live mit Band unterwegs sein und die Säle füllen… Mit dem Disco-Fox-Remix seines ganz, ganz großen Einstiegs-Hits "Sie vergaß zu verzeih'n" (seitdem hat er es mit ausnahmslos ALLEN Radio-Singles auf einen Medaillenplatz geschafft!) verabschiedete er sich von seinem "Schlager-Starparaden" Publikum – bis zum 29. September 2013 in Erfurt…
Mary Roos, von "Universal Music Jazz" als "Die neue Mary Roos!" gefeiert ("Mit modernem Deutsch-Pop,Chanson, Swing und Bossa ist die neue Mary Roos die beste, die es je gab,"), verzichtete in Leipzig leider auf ihre top(p)aktuelle Radio-Single "Lass mich dich auch mal vermissen", sondern begnügte sich mit ihrem altbewährten "Schlager-Starparaden" Programm, wobei sie natürlich auch ihre "Dieter-Bohlen-Lieder" ("Ein bisschen verrückt ist er ja, aber er hat schöne Lieder geschrieben") nicht verzichtete. Und wer weiß, vielleicht traut sich Mary ja beim nächsten Mal, zumindest ihren neuen Radio-Hit "Lass mich dich auch mal vermissen" zu präsentieren. Wir sind uns zu 100 Prozent sicher: Dieser Song kommt an! Das gesamte Album "denk was du willst" ist über alle Maßen empfehlenswert. Hier stimmt die ausgegebene Devise "Neue Songs, neuer Sound!" tatsächlich. Wobei sich Mary Roos in keiner Weise, wie in letzter Zeit vielfach geschrieben, von ihrer Schlager-Zeit distanziert. Ganz im Gegenteil! Mary ist doch eine kluge Frau…
Den Auftritt von Charly Brunner konnte smago! diesmal leider nicht live mitvefolgen, umso mehr freuen wir uns, dass er am übermorgigen Sonntag (21.04.2013) bei der "Großen Schlager-Starparade" in der Olympiahalle München wieder mit dabei ist.
Zweimal haben wir mehr oder weniger beide Augen zugedrückt… Aber nach dem dritten Mal können wir nicht anders..: Liebe Produzenten von Andrea Berg – bitte schneidet ihre Medleys doch bitte so, dass sie diese auch live bewältigen kann. Der Tonartwechsel zu "Ein Tag mit dir im Paradies (ist mir die Hölle wert)" ist aber auch denkbar fies… Vielleicht klappt es ja in München besser… Von diesem kleinen Manko abgesehen, ist und bleibt Andrea Berg ohne jeden Zweifel DIE Ü30-Schlagerkönigin überhaupt.
Michelle präsentierte sich diesmal in einem Kleid der Marke "Dornröschen ist aufgewacht". Mit ihrem clever zusammengestellten Programm aus (ihren) anspruchsvollen (Chan-)Songs, einigen ihrer frühen Hits, dem Diskotheken-Stampfer "Große Liebe" (ein Song, an dem man sich partout nicht satt hören kann!) und DEM Michelle-Evergreen guthin ("Wer Liebe lebt") konnte sie auf ganzer Linie überzeugen und erntete "Zugabe!!! Zugabe!!!" Rufe.
Im Oktober 2013 geht Ex-"Flipper" Olaf mit seinen Fans auf Fan-Reise (nach Kreta). Zuvor macht er allerdings noch – meistens im Verbund mit Tochter Pia Malo – die "Schlager-Starparaden" Arenen unsicher. WIr können nur immer und immer wieder betonen, dass Olaf ein ganz hervorragender Live-Sänger ist. Repertoiretechnisch trifft er mit seiner Mischung aus alten "Flippers"-Hits und neuen eigenen Songs jedes Mal voll ins Schwarze. Es ist eine wahre Freude, Olaf (und auch seine Tochter Pia, die zum einen "Wie weit fliegen die Träume" mit ihrem Herrn Papa singt, zum anderen aber auch ihren zweiten eigenen Titel "Du bist meine beste Freundin", der nun weiß Gott nicht leicht zu singen ist) auf der Bühne zu erleben.
Bei ihrer Ansage zu Helene Fischer übertraf sich Heike Leschner schier selbst. Während uns längst die Superlative für DIE U30-Schlagerkönigin Nr. 1 ausgehen, schüttelte die MDR 1 Radio Sachsen-Moderatoren gekonnt einen nach dem anderen aus dem Ärmel: "Sie beherrscht die gesamte Palette des hohen Entertainments", "Hier trifft Talent auf Fleiß und Disziplin", "Sie ist pure Magie". Ja, das ist sie – unsere Helene.
Nachdem der zweite Block mit dem Auftritt von Helene Fischer stark zu Ende gegangen war, ging es im dritten Teil STARK weiter – mit Christin Stark. Sie hatte ein Medley aus ihren Titeln "Universum" (neu!), "Und die Erde wird sich weiterdreh'n" und "Du bist nicht gut für mich" (der Pop-Schlager im Gigo D'Agostino-Sound) und nochmals "Universum" (dieser Titel könnte ein richtiger Radio-Hit werden!) zusammengeschnitten. Heike Leschner stellte ihr ein sehr gutes Zeugnis für ihren Kurzauftritt aus: "Leipzig hast Du schon mal!". Wenn Christin jetzt noch lernt, ihr Publikum nicht gar so laut zwischen den einzelnen Songs anzuschreien – dafür ist bei der "MDR 1 Radio Sachsen Schlager-Starparade" doch schon Heike Leschner zuständig – könnte es direkt was werden mit der "Frau in Rot", als welche sie neuerdings in Erscheinung tritt.
Für unseren nächsten "Pappenheimer", für Andreas Martin, hatte Heike Leschner die geniale Titulierung "Der miese-Laune-Killer" erdacht. Zudem sei er nicht nur einer der bekanntesten Sänger, Textschreiber und Produzenten, sondern auch ein Tüftler, ein Perfektionist. Andreas Martin sang diesmal gar nicht lange um den heißen Brei herum, sondern legte sofort mit seinem Über-Diskotheken-Hit "Ich fang dir den Mond" los. Dann – hurra, hurra! – ließ er endlich, endlich mal wieder sein 'Nostalgie-Medley', bestehend aus "Amore mio", "Du bist alles ((You Want Love – Maria, Maria))" und "Das erste Mal im Leben" ("I Feel Like Buddy Holly")) erklingen. Danke dafür, Andreas!!! Mit "Niemals zu alt", "Im Himmel ist der Teufel los", seiner Foxtrott-Version des Nilsen Brothers-Evergreens "Aber dich gibt's nur einmal für mich" sowie als Zugabe "Heut' vergess' ich…" konnte er im Grunde genommen gar nichts falsch machen… Einen kleinen Textpatzer überspielte er meisterhaft souverän mit den Worten "la la li – ich Arsch hab' den Text vergessen". Seine Berliner Schnauze ist ihm eben bis heute nicht abhanden gekommen. Und das ist auch verdammt gut so.
Anna-Maria Zimmermann, die uns am 31. Mai 2013 mit ihrem dritten Album "Sternstunden" ihre Aufwartung machen wird, brachte uns am Sonntag (14.04.2013) in der Arena Leipzig zu richtig herzhaft zum Lachen. Denn ihre beiden Hupfdohlen, die immer mit von der Partie sind, hatten diesmal eine Art "Fledermaus-Tanz" einstudiert. Zum Brüllen komisch! Naürlich hatte sie diejenigen Titel mit im Gepäck, die man von ihr erwartet, aber auch bereits ihre aktuelle Radio-Single "Amore mio" (aus dem kommenden Album "Sternstunden"). "Niemand kann den Song kennen", warnte sie das Publikum vor, das dann aber doch bemerkenswert gut mitmachte. Überhaupt war das Publikum in der Arena Leipzig ausgesprochen gut drauf und in durchgehender Feierlaune. "Ich bin immer ganz, ganz aufgeregt, was Neues zu probieren", bekannte "AMZ". Doch die Aufregung war völlig umsonst. Der neue Song wurde mit großem Wohlwollen aufgenommen.
Wieder einmal hatte man sie Matthias Reim direkt vor die Nase gesetzt. Wir würden gerne einmal wissen, was in Matthias Reim vorgeht, wenn er am Bühnenrand steht und Anna-Maria Zimmermann "100.000 leuchtende Sterne" besingt. Vielleicht "Hey, die hat mir meinen Song geklaut"… Denn es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich ihre 100.000 leuchtenden Sterne stilistisch ganz, ganz nah an Matthias Reim's größtem Hit "Verdammt, ich lieb dich" orientieren. Sei'd drum. Einen Matthias Reim, den haut so schnell nichts mehr um. Und was sind schon 100.000 leuchtende Sterne gegen mehr als 14.000 glänzende Augen (bzw. mehr als 7.000 glänzende Augenpaare), in die Matthias Reim während seines gesamten Auftritts blicken durfte…?! Dachte Matthias Reim bei seinen ersten "Schlager-Starparaden" Auftritten noch, er müsse unbedingt seine Playbacks voll auf die 12 hochtunen, ist in ihm zwischenzeitlich die Erkenntnis gereift, dass er das "Schlager-Starparaden" Publikum auch anders, nämlich "unplugged", 'zu fassen kriegt'. Wir sind äußerst gespannt darauf, inwieweit er diese in Leipzig gewonnen Erkenntnis bei seinen nächsten "Schlager-Starparaden" Auftritten umsetzen wird…
Andy Tichler, Chefredakteur www.smago.de