ANDREA BERG, BEATRICE EGLI, MAITE KELLY, VANESSA MAI, MICHELLE, MATTHIAS REIM u.a.
Über 11.000 Fans feierten "Die Schlagernacht des Jahres" in der KöPi Arena Oberhausen!
Die nächste “Schlagernacht” in Oberhausen findet am 3. November 2018 statt!
Absolut überpünktlich, genau genommen sogar 6 Minuten zu früh, nämlich um 17:54 Uhr freute sich Moderatorin Kerstin Werner über ihr "allererstes Mal in Oberhausen". Da das "Set" von Vanessa Mai ein bisschen länger war, hatte man am 5. November 2017 in der KöPi Arena Oberhausen wohlweislich einige Minuten früher mit der "Schlagernacht des Jahres" begonnen.
Frau Mai befindet sich derzeit wohl noch in ihrer "Findungsphase", was die Art und Weise ihrer Auftritte bei den "Schlagernächten" anbelangt. Nachdem sie zwei Wochen davor (NACH Maite Kelly) stimmungstechnisch "eingebrochen" war, hatte sie diesmal einen Live-Schlagzeuger und einen Einklatscher (!) mitgebracht. Zumindest hatte sie ihr Programm diesmal besser zusammengestellt. Sie begann mit ihren Hits "Nie wieder" und "Wolke 7". Mit den Worten "Ich hab' 'ne neue Single" stellte sie den Titelsong ihres aktuellen Albums "Regenbogen" vor. Mit "Irgendwie, irgendwo, irgendwann" hatte sie einen Nena-Titel in petto. "Deine Augen" ist soundtechnisch gesehen eine Art "Ohne dich (schlaf' ich heut' Nacht nicht ein)" Teil II. Natürlich durfte ihr größter Single-Hit "Ich sterb' für dich" nicht fehlen. Und als "Zugabe", obwohl eine solche seitens des Publikums gar nicht verlangt wurde, sang sie noch einmal "Nie wieder", um sich dann mit den Worten " … und jetzt bin ich weg" zu verabschieden. "Heute zum ersten Mal mit Verstärkung – sensationell", übte sich Kerstin Werner in Diplomatie (vor allem dieser "Einklatscher", im "Hauptberuf" Bassist in der Vanessa Mai Band – geht absolut überhaupt nicht !!!). Bis das Schlagzeug abgebaut war, musste natürlich ein bisschen Zeit überbrückt werden. Und so führte Kerstin Werner mit Vanessa Mai noch ein kurzes Interview. (Kurz, weil das "Soundhouse" Team das Schlagzeug in Windeseile abgebaut hatte).
Bei der "Schlagernacht des Jahres" hatte Vanessa Mai das Problem, dass sie NACH Maite Kelly auftreten musste. In Oberhausen hatte sie das Problem, dass sie VOR Jörg Bausch auf die Bühne ging, der die Arena in Bausch und Bogen spielte und – ganz ohne Einklatscher – ganz gewaltig abräumte.
'Durch diese hohle Gasse muss sie kommen …' – Maite Kelly hat neuerdings größten Spaß daran, ihren ersten Song nicht gleich auf der Hauptbühne, sondern zunächst von einem Zuschauereingang zu performen. Sie liebt ganz einfach das Bad in der Menge. Mit "Jetzt oder nie", "Warum hast du nicht nein gesagt" und "Es war noch nie so schön" lieferte sie zunächst drei ihrer bislang vier "Hochkaräter" ab. "Wenn hinten Paare tanzen, berührt mich das", freute Maite sich. "Es ist eine große Ehre, diesen Beruf ausüben zu dürfen". Mit den Worten "Oberhausen, seid Ihr bereit zu lieben?" kündigte sie ihren Titel "Sieben Leben für dich" an, der – selbstredend – nicht fehlen durfte.
Beatrice Egli KANN nach einer Maite Kelly auftreten und bestehen. Sie präsentierte eine 1a-Setlist und zog die Schlagerfans einmal mehr mit ihrer Herzlichkeit in deren Bann.
Über Jürgen Drews befand Kerstin Werner "Er sieht immer noch richtig knackig aus". Dem "König von Mallorca" ward die Ehre zuteil, das 'direkte Vorprogramm' für die seit Jahren amtiriende Vize-Königin des Schlagers, Andrea Berg, gestalten zu dürfen.
Andrea Berg hatte – standesgemäß! – den längsten Auftritt. Sie präsentierte die Titel "Ja, ich will", "Diese Nacht ist jede Sünde wert", "Kilimandscharo", "Die Gefühle haben Schweigepflicht", "Es muss ja nicht für immer sein", "Ich werde lächeln, wenn du gehst", "Der letzte Tag im Paradies", "Du hast mich tausendmal belogen", "Ich liebe das Leben", sowie abermals "Ja, ich will".
Nach der Pause "fauchte" zunächst Ben Zucker drei Songs "Du bist alles für mich" (nein, nicht "Mik-ka-e-la" von Bata Illic …), "Was für eine geile Zeit" und – logischerweise – "Na und ?!".
Julian David ("unser Sonnenschein", wie Kerstin Werner es auf den Punkt brachte) gab einmal mehr Vollgas und freute sich wie ein Honigkuchenpferd ("Es war mir ein Fest").
Wie man weiß, hat Tanja Lasch gerade eine Trennung hinter sich. Deswegen wollen wir milderne Umstände gelten lassen. Fakt ist, dass sie mit dem Titel "Vagabund" lediglich ein 'Eigengewächs' in ihrer Setlist hatte und ansonsten nur Cover-Titel sang – zunächst ein Nena-Medley ("Leuchtturm", "Nur geträumt", "Irgendwie, irgendwo, irgendwann" und "99 Luftballons"), dann "Die immer lacht …", wobei man ihr "Die immer lacht …" zumindest bedingt durchaus als eigenständigen Song anrechnen kann, weil sie den Superhit von Kerstin Ott als erste Sängerin überhaupt gecovert hatte. Grundsätzlich wäre Tanja Lasch gut beraten, bei solchen Kurzauftritten etwas weniger zu quasseln, zu stammeln und (bei aller Wertschätzung für Tanja!) auf der Bühne dummes Zeug zu reden (wie beispielsweise, dass die Version von Kerstin Ott auch "ihre Berechtigung hat"). Und: Wer das Prvileg genießt, derart viele große YouTube-Hits wie Tanja Lasch zu haben, der sollte sein eigenes Licht nicht so sehr unter den Scheffel stellen. Statt des ohnehin nicht überzeugenden Nena-Medleys wäre Tanja Lasch mit zwei weiteren eigenen Songs – nach dem Dafürhalten von smago! – deutlich besser gefahren.
Bernhard Brink räumte ähnlich sensationell ab wie 14 Tage zuvor in der Schleyerhalle in Stuttgart.
Den Auftritt von Matthias Reim wurde ja bereits besprochen.
Bliebe also noch G.G. Anderson, der einmal mehr den schwierigen Part des "Rausschmeißers", also des letzten Künstlers, zugeteilt bekommen hatte. Ganz einfach deshalb, weil die Veranstalter stets darauf vertrauen können, dass er die Zuschauer mit seinen unendlich vielen Gassenhauern auch nach sechs Stunden Programm immer noch "zusammenhält". G.G. Anderson hatte sich denn auch auf diese Situation eingestellt. Sogleich nach "Mädchen, Mädchen" fragte er: "Seid Ihr müde? Geht da noch was?" – und natürlich ging noch was! Mit "Lena", "Nein heißt ja", seinem Hit-Medley ("Mama Lorraine" // "Sommernacht in Rom" // "Am weißen Strand von San Angelo" // "Santa Lucia … versunken im Meer" // "Sommer – Sonne – Cabrio"") sowie "Griechischer Wein" und "Cheerio" sowie – kurz a cappella angesungen – "I sing a Liad für di" zeigte er manch jungem Gemüse, wie man eine Arena so richtig ab- und stimmungstechnisch aufräumt.
Auch die Veranstalter dürften eine höchst erfreuliche Bilanz ziehen: Mit 11.000 Zuschauern war die KöPi Arena zwar nicht restlos ausverkauft, aber zumindest fast.
Der Termin für die nächste "Schlagernacht des Jahres" in Oberhausen steht im Übrigen bereits fest: Turnusgemäß ist es der 3. November 2018.
Andy Tichler, Chefredakteur www.smago.de
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