LENA LAVAL
“Künstlerische Unabhängigkeit ist unglaublich wichtig” – Das große Exklusiv-Interview mit Lena Laval!
Lena Laval’s Debüt-CD “Alles & immer” ist am 27.09.2019 erschienen!
Liebe Lena Laval, Sie gehen völlig neue Wege, was ihre Debüt-CD “Alles & immer” und auch Sie selbst betrifft. Sie setzen ganz bewusst NICHT auf eine der letzten verbliebenen großen Tonträger-Firmen, sondern haben gleich ein eigenes Unternehmen gegründet. Wie kam es dazu?
Die Cappuccinos waren im Schlagerbereich Vorreiter, was das sogenannte “Crowdfunding” anbelangt. Sie aber sind noch einen Weg weiter gegangen und haben sich Investoren gesucht, die quasi Risiko-Kapitel zur Verfügung stellen. Das ist äußerst ungewöhnlich.
Die Konditionen stimmen bei allen Beteiligten. Ich habe deshalb auch keine Angst, dass ich scheitere. Denn: Mir steht ein gutes Team zur Seite. Oft sagen mir Profis, wie glücklich ich mich schätzen kann, Leute wie etwa Oli Nova und Tobias Reitz an der Seite zu haben.
Tobias Reitz ist eine Koryphäe unter Deutschlands Textdichtern. Wie kam der Kontakt zu ihm zustande?
Ich hatte den Tobias schon mit 17 mal angeschrieben und gefragt, ob er mir einen Text schreiben könnte. Er hat mir ganz lieb geantwortet, dass ich dazu aber auch einen Song bräuchte und ein Komponisten-Team. Er sei “nur” ein Texter. Und Jahre später singe ich nun wirklich ein Lied mit seinem Text. Das ist doch unglaublich – oder? Tobias könnte sich auch noch an mich und meinen Brief erinnern.
Über welche Kanäle wollen Sie nach vorne preschen? Die Rundfunk- und TV-Landschaft ist ja leider ziemlich ausgedörrt …
Meine Eltern wollten, dass ich eine Ausbildung mache. Sie haben mir den Gesangsunterricht auch nicht bezahlt. Sie waren eher gegen meine Musik. Also habe ich eine Banklehre absolviert und nebenbei Musikunterricht genommen.
Aus jetziger Perspektive war die Banklehre sicherlich nicht das Dümmste …
Wie fing eigentlich alles an? Und: Warum haben Sie eigentlich keinen Manager?
Meine ersten Auftritte hatte ich über meine Gesangslehrerin in und um Stuttgart. Da bekam ich nach den Auftritten oft Angebote von verschiedenen Managements. Aber da erschien mir nichts passend. Ich will eine eigene Marke sein und deshalb habe ich auch mein eigenes Label gegründet und bin davon auch die Geschäftsführerin. Ich denke, künstlerische Unabhängigkeit ist unglaublich wichtig. Nur dann kann man 100prozentig seinen Stil ausleben.
Ich bin froh, dass sich der Schlager revolutioniert hat. Dass es sexy Mädchen und wilde Kerle gibt, die ihre Lieder singen. Die “alten” Schlagerstars kenne ich zwar zum Teil, aber meine Musik ist ganz klar der frische, moderne Pop-Schlager. So ganz genau lässt sich das heute ja gar nicht mehr einordnen. Musik ist nun mal “fließend”.
Welche Auswirkungen hatte ihr Auftritt in der ARD-Sendung “Immer wieder sonntags”, in der Sie sich präsentieren durften?
Nach meinem Auftritt bei “Immer wieder sonntags” bekam ich durchweg eine positive Resonanz. Das habe ich schon gemerkt, dass da plötzlich ein Interesse vorhanden war. Ich wünsche mir, bald eine Tour machen zu können und nächstes Jahr vielleicht wieder bei “IWS” und auch im “ZDF-Fernsehgarten” auftreten zu können.
Wie würden Sie Ihren musikalischen Stil beschreiben?
Meine Musik ist modern, frisch, selbstbewusst. Der Song „Hast du es ihr gesagt?“ ist zum Beispiel von mir. Da geht es um eine Affäre und die Geliebte verlangt klare Verhältnisse.
Ich singe über die Liebe. Aber es ist nicht alles eins zu eins meine Geschichte.
Stimmt es, dass das Musikvideo zu “Ich will nur spielen” wirklich in Las Vegas gedreht wurde?
Die Geschichte zu dem Song „Ich will nur spielen“ ist ganz verrückt: Oli (Nova) meinte, den Clip dazu müssen wir in Las Vegas drehen! Und das haben wir dann verrückterweise auch gemacht. Als wir aus dem Flieger stiegen, dachte ich, mich bläst einer mit einem Riesenföhn an. Ich dachte nur „Oh Gott, wie kann ich dieser Hitze entkommen?“. Es waren um die 50 Grad! Aber der Dreh zum Video hat dann doch super viel Spaß gemacht.
Welcher Albumtitel kristallisiert sich bislang als Lieblingslied der Fans heraus?