ELOY DE JONG
smago! exklusiv: „Ein bisschen frische Luft und neue Farbe können nicht schaden!“
Für sein neues Album „Stärker“ hat er zum ersten Mal mit mehreren Produzenten zusammengearbeitet!
Lieber Eloy, zum ersten Mal hast du bei deinem neuen Album „Stärker“ mit mehreren Produzenten zusammen gearbeitet. Welche Produzenten sind neu dazu gekommen und wie kam es dazu? Bislang hat ja Christian Geller alle deine Songs produziert …
Ich bin Christian noch immer sehr dankbar für das, was wir zusammen gemacht haben. Es gab ja damals den Moment, wo viele dachten, das wird niemals etwas mit dem Ex-90er-Jahre-Jungen, der jetzt auch noch Deutsch singt. Christian hat geglaubt, dass es möglich war. Als wir zusammen das erste Album gemacht haben, war das für mich ein Traum – aber für ihn war das auch ein wahr gewordener Traum. Er hat immer zu mir gesagt, dass er mit mir sein Pop-Märchen erlebt. Da bin ich ihm noch immer dankbar für, wir sind auch noch gut zusammen.
Nur haben wir für das vierte Studioalbum gesagt: Lass uns auch mal ein bisschen frischen Wind in die Sache bringen. Mehr als die Hälfte des Albums wurde von Christian gemacht. Ich wollte aber unbedingt auch mit ein paar neuen Leuten arbeiten. Wir haben mit Wweiss und Strasser zusammen gearbeitet, die auch mit Andrea Berg zusammen arbeiten und da einen tollen Job machen. Wir haben die Songs auch Christian vorgespielt, er hat auch seine ehrliche Meinung dazu gesagt. Es ist also nicht so, dass wir uns getrennt haben – aber ein bisschen frische Luft und neue Farbe können nicht schaden. Nach drei Alben wollte ich eine neue Klangfarbe haben, da haben die beiden einen guten Job gemacht – gleichzeitig hören sich die Songs nicht wie ein Fremdkörper an, vielmehr ist eine weitere Facette in die Musik gekommen.
Deine Karriere als Solo-Künstler im Schlager begann 2018. Wie hat sich aus deiner Sicht dein musikalischer Stil entwickelt?
Ich denke, dass mein Deutsch, verglichen zum ersten Album, besser geworden ist. Das sagen mir auch einige Fans. Natürlich werde ich meinen holländischen Akzent nicht los, aber damals war der deutlicher zu vernehmen. Meinen Gesang habe ich seither weiterentwickelt. Ich war zu Beginn beim Live-Gesang etwas unsicher, habe daher auch Gesangunterricht genommen, um mich stärker zu fühlen. Vor ein paar Wochen beim „Festival der Liebe“ in Rotterdam hab ich z. B. „Hätt ich nur einen Tag“ vor 20.000 Leuten live gesungen – die Leute da so ruhig zu kriegen, dass sie es anhören, das war ein riesen Kompliment für mich. Den Gesang auf dieses Level zu kriegen – da steckte auch viel Arbeit dahinter. Ich denke, da habe ich mich weiter entwickelt – auch bezogen auf meine Songs.
In deiner Fanbox gibst du besondere Einblicke zur Entstehung des Albums. Was können deine Fans da genau erwarten?
Das Wichtigste an der Fanbox ist die goldene Muschel. Wir versuchen immer, ein originelles Gimmick für die Box zu finden – überlegen: Was können wir machen? Wichtig ist, dass wir eine Aktion machen, dass die Fans ein Treffen mit mir gewinnen können. So haben wir eine schöne Bootsfahrt in Holland arrangieren können. Dieses Mal werden wir ein Beach-Treffen machen. Ich habe einen Beach-Club gebucht – und alle, die die goldene Muschel finden, dürfen da mit mir eine gute Zeit haben. Ich hoffe, dass sich die Fans darüber freuen.
Deine bisherigen Alben waren sehr erfolgreich in den Charts. Spürst du Druck, diesen Erfolg mit „Stärker“ zu wiederholen?
Das ist auch etwas, das mich stärker gemacht hat. Bei meinem ersten Album, meinem Debut als Solokünstler, habe ich Platz 1 erreicht – das Album war ein Jahr in den Charts vertreten. Das wurde fast 300.000 mal verkauft. Das hat zugegeben wieder einen Druck erzeugt, weil so ein Erfolg kaum zu wiederholen ist – auch der Hit „Egal, was andere sagen“ war ja kaum noch zu toppen. Wenn ich nun drei Alben zurück schaue und habe ein Platz 2 und Platz 6 erreicht, bin ich damit absolut zufrieden. Wenn ich jetzt noch einmal die Top-10 erreichen sollte, wäre ich mehr als zufrieden.
Man muss ja auch bedenken, dass sich der Markt dramatisch verändert hat und physische Tonträger nun auch im Schlager immer weniger Bedeutung haben und Streaming an Bedeutung gewinnt, diese Entwicklung ist auch im Schlager angekommen, was eine gute Chart-Notiz deutlich schwieriger macht. Ich kann nicht mehr machen, als gute Musik zu produzieren und mich gut vorzubereiten auf alles, was ich mache. Promotion ist wichtig – was danach kommt, ist nicht mehr in meinen Händen. Wenn ich sage: Ich habe alles gemacht, das Produkt ist okay, dann braucht man auch ein bisschen Glück. Ich hoffe, dass ich das haben werde.
Du hast sowohl tanzbare Popsongs als auch emotionale Balladen auf dem Album. Was macht für dich einen perfekten Song aus?
Wenn ich in mein Herz schaue, was ich am liebsten singe, dann sind das eigentlich schöne Balladen. Ich erzähle gerne Geschichten. Wenn ich vielleicht mal 60 bin und in einer One-Man-Show Songs erzählen kann – das ist eigentlich das, was ich am liebsten mag. Andrerseits liebe ich es auch zu tanzen. Also – Ballade oder nicht Ballade – die Melodie muss stimmen und der Text muss gut sein und etwas erzählen. Wichtig ist, dass der Text auch eine Botschaft enthält. Das muss nicht immer traurig sein – aber so eine „Lebens-Lession“ finde ich schon gut.
Ich habe ein Lied auf dem Song, der heißt „Alles okay“, der Song klingt musikalisch etwas nach Motown. Ich glaube, die Worte „alles okay“ muss man auch manchmal hören in diesen Zeiten. Da passiert so viel, wenn man in die Nachrichten schaut, was für Dramen passieren. Da möchte ich auch positive Aspekte verbreiten. Gestern hat Indi mich gefragt, meine Tochter, ob es bald einen Krieg geben wird. Wir versuchen auch an der Stelle, allen Widrigkeiten zum Trotz positives Denken zu fördern. Wir sagen: Alles wird okay – alles wird auch wieder okay – man muss nur abwarten, wann das der Fall sein wird.
Kannst du etwas über dein Engagement für den Verein „Frühchenwunder und Sternenkinder“? Was hat dich dazu gebracht, dich speziell dafür zu engagieren?
Ich bin Papa eines Sternenkinds und auch Papa eines Frühchenwunders. Und Sternenzauber – Frühchenwunders passt 1:1 dazu. Viele Leute wie ich kommen in der Stiftung zusammen, basteln zusammen – das ist eine schöne Sache. Das Gute ist – es geht weniger um die Kreativität, es geht darum, andere Betroffene kennenzulernen, um Erfahrungen zu teilen. Das ist ähnlich wie mit meiner Musik, ich erzähle da ja auch offen von dem, was ich selbst erlebt habe. Es ist wichtig, Leute zu finden, die dich verstehen, die deinen Schmerz und deine Hoffnung verstehen. Deswegen bin ich da schon seit Jahren Schirmherr. Das passt einfach zu mir. Auch da bekomme ich positive Gedanken zurück. Es ist für mich etwas Kleines, womit ich anderen Menschen helfen kann. Es ist auch eine Ehre, dabei sein zu dürfen.
Wie lange musstest du überlegen, ob du an der BOYZONE-Doku teilnimmst?
Da musste ich nicht lange überlegen. Weil: Die Frage kam nicht von der Produktionsfirma, sondern über STEPHENs Schwester MICHELLE. Sie hat mich angerufen und mir von dem Doku-Projekt erzählt. Sie meinte, sie hätte mich gerne als Menschen, der für STEPHEN redet. Ich war mir sicher, dass STEPHENs Schwester das wirklich gerne wollte und konnte so auch gut für STEPHEN sprechen, wie seine Gedanken waren. Vor ein paar Monaten hatte ich die Premiere mit MICHELLE und ihrer Familie besucht.
Das war etwas ganz Besonderes. Als ich im Theater saß, hat RONAN KEATING gesagt, dass es schön wäre, dass ich dabei sei. Alle wissen, wie wichtig STEVEN war. Es war etwas Schönes, dass ich das machen konnte – nicht nur für STEVENs Familie, sondern auch für STEVEN. Unsere Geschichte ist eine positive Geschichte. Ich kenne von STEVEN eine ganz andere Seite als das Publikum kennt und auch als seine Bandkollegen kennen. Das zu vertreten, war für mich ein Geschenk.
BITTE BEACHTEN SIE: Den „Hauptteil“ dieses Exklusiv-Interviews mit Eloy de Jong finden Sie in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Schlager Stadl 04-25“, die noch bis 10.07.2025 im Zeitschriftenhandel erhältlich ist.
Textquelle: smago!