ACHIM PETRY
“Ich habe mich entschlossen, einem regulären Job nachzugehen!”
Lesen Sie HIER sein “Statement” im Original-Wortlaut …:
bevor man es aus der Presse oder den Social-Media Kanälen entnimmt: Ich habe meinen Status der Selbstständigkeit verlassen und bin nun wieder in einem “Angestellten”-Verhältnis!
Will sagen: Ich habe mich entschlossen einem regulären Job nachzugehen.
Die Gründe:
1. Nachdem ich mir die aktuelle Lage der Pandemie, der Maßnahmen und auch die Situation der Solidarität in unserem Land betrachtet habe, ist es (meiner Ansicht nach) nötig berufliche Veränderungen zu vollziehen, um in Zukunft nicht in eine wirtschaftliche “Schräglage” zu geraten!
Diesbezüglich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass wir in den nächsten Monaten, in meiner Branche, keine Änderung der Möglichkeiten zur Durchführung von “normalen” Veranstaltungen” erwarten können!
Vielmehr bin ich sogar davon überzeugt, bei Ansicht aller Fakten, dass Veranstaltungen unter “normalen” Bedingungen frühestens Ende dieses Jahres 2021 oder vermutlich eher Anfang nächsten Jahres 2022 möglich werden!Unter der Voraussetzung, dass meine Branche sich seit März 2020 in einem “Lockdown” befindet (meine saloppe Vermutung ist, dass 95-99% der in diesem Zeitraum, mit Hygienekonzept durchgeführten Veranstaltungen, zu wenig bis keinen Gewinn abwarfen und wohl eher mittleren bis starken Verlust erzeugten) wäre es wohl eher dämlich Däumchen drehend in den eigenen vier Wänden rumzuhocken!
Wenige bis Niemand, die ich kenne, kommen eine so lange Zeit ohne Umsatz, bzw. Einnahmen aus.
Ich selbst habe nur an sehr wenigen Veranstaltungen dieser Art teilgenommen und sogar mehrere abgelehnt! Die Gründe für diese Entscheidung sind zu mannigfaltig, um sie hier alle zu nennen, aber es sei erwähnt, dass ich nicht vor Masken und Autos auftreten möchte und wenn die Auflagen nicht zu 100% eingehalten werden können (Stichwort: “Wohnzimmerkonzerte” oder “Privatpartys”), ich könnte es auch nicht mit meinem Gewissen vereinbaren!
Dies muss letzten Endes jeder mit sich selbst ausmachen.
Des Weiteren habe ich auch kein “gutes Gefühl” dabei, den sowieso bereits geschundenen Veranstaltern das “Geld aus der Tasche zu ziehen” (natürlich haben wir zu Anfang, als die Lage noch nicht so Eindeutig war, meine Gage nach angepasst, um den Veranstaltern entgegen zu kommen)!
Denn schließlich sind es Partner und Freunde, die um das berufliche Überleben kämpfen.
Diese Grundhaltung ist wohl meiner Erziehung geschuldet!
Mein Vater hat mir Ehrlichkeit und Respekt vor jedem, mit dem ich zu tun habe, eingetrichtert!
Aber bevor ich mich vom Staat abhängig mache oder gar von meinen Eltern (mit 46 Jahren ist dies ein peinlicher Schritt, obwohl ich weiß und auch erlebt habe, wenn ich meine Eltern oder auch Schwiegereltern brauche, sind sie immer für meine kleine Familie da) versuche ich lieber Alles, was in meinen Möglichkeiten liegt, um diese Krise durchzustehen!
Natürlich habe ich nicht den Stein der Weisen, was letztlich bedeutet, wenn es früher wieder losgehen sollte, wäre es zwar klasse, aber ich denke nicht, dass es so kommen wird!
2. Mir fällt schlicht und einfach “die Decke auf den Kopf”!
Ob Rettungssanitäter bei der Feuerwehr…
Ob Pfleger in einem Schwerstbehindertenheim…
Ob Verlagskaufmann…
Ob Angestellter bei einer Plattenfirma…
Ob Veranstaltungskaufmann…
Ob Dozent an einer Wirtschaftsakademie…
Ob Tonstudiobesitzer…
Ob Kellner…
Ob Angestellter in einer Werbeagentur…
Eins jedoch war ich nie:
UNTÄTIG!
Vermutlich auch ein Teil meiner Erziehung, da meine Mutter und mein Vater als fleißige Menschen bekannt sein dürften!
Ich hatte auch das Glück (es gibt genug Fälle, in denen die Menschen dafür nichts können), dass ich mich nie arbeitslos melden oder Sozialhilfe beantragen musste (auch hier gibt es Menschen, die unverschuldet darein rutschen), weil ich irgendwie immer Arbeit fand.
Mir ist es einfach zuwider, mit meinem “Arsch” zu Hause zu sitzen, auf Besserung zu hoffen und den Hilfen des Staates hinterher zu hecheln, ob sie nun kommen oder auch nicht… Nichts desto trotz denke ich, dass meine Branche diese Hilfen genauso verdienen, wie andere Branchen, die bereits mehrere Hilfspakete erhalten haben, denn ich kenne kaum einen solch fleißigen Menschenschlag, wie die ganzen Menschen, die sich hinter den Kulissen einer Veranstaltung den “Arsch” aufreißen und pünktlich ihre Steuern zahlen, um zur Kultur dieses Landes beizutragen!
Ich rede gar nicht von mir, sondern von Millionen Menschen, die hinter der Bühne tätig sind!
Dies soll jedoch keine Anklage gegenüber der Politik sein, denn da gibt es “gute” Leute sowie “schlechte” Leute… Es geht letzten Endes um meine Entscheidung!
Und so kommen wir zu meinem wichtigsten Grund:
3. Ich habe in jedem Interview gesagt, wenn die Frage gestellt wurde, ob ich mir auch ein Leben ohne Musik vorstellen könnte (die obligatorische Plan-B-Frage):“Sicher! Mein Ich oder meine Existenz definiert sich nicht über die Musik!”
Denn worüber ich mich sehr wohl definiere ist die Tatsache, dass ich eine Aufgabe und Verantwortung habe:
MEINE FAMILIE!
Neben Liebe, Respekt und der Erziehung meiner Kinder gibt es auch noch den trivialen Beweggrund, “dass ich schließlich meine Familie ernähren muss”!
Und das werde ich in welcher Form auch immer!
Ehrliche Arbeit, die dies möglich macht, gibt es in vielfältigen Formen!
Abschließend noch ein paar Punkte, die ich ansprechen will:
ICH GEBE DIE MUSIK NICHT AUF!
ABER DAS WIRD DANN PASSIEREN, WENN ES WIEDER MÖGLICH IST UND ICH SICHER BIN, GERADE WAS AUFTRITTE BETRIFFT, DASS DIE GESUNDHEIT DER MENSCHEN VOR UND HINTER DER BÜHNE GEWÄHRLEISTET IST!
Ich fahre halt zweigleisig, wenn es wieder startet!
Meine Familie ist nicht pleite!
Das schreibe ich, da es immer wieder Artikel von einigen ekelhaften Magazinen und Zeitungen gibt, die sich lieber Fantasien (es wurden ja bereits Widerlichkeiten geschrieben, dass mein Vater mich missbraucht und geschlagen hätte oder er Demenz hätte, etc.) hingeben, als gut recherchierten Berichten!
Also, liebe Presse… Lest diesen Post gründlich durch und unterlasst einfach mal eure Spekulationen und “Trigger-Headlines”!
Ich weiß, dass ihr ebenso schlecht mit der allgemeinen Situation und der Berichterstattung klarkommt, wie jeder von uns.
Aber da einige von euch gerade so ein bisschen “freidrehen”… Bitte keine Interviewanfragen!
Dieses Statement muss reichen!
Ich empfehle meine Kollegen nach vorne zu schauen, denn es werden auch wieder normale Zeiten kommen!
Aber seid vorausschauend und denkt doch mal über den “Plan B” nach, falls es nicht sowieso bereits geschehen ist (bei einigen weiß ich auch, dass sie umsichtig sind)!
Ich rede natürlich von denen, die nur von Musik, Schauspiel, etc. oder schlicht der Kunst leben!
Auch wenn es pathetisch klingt: Bleibt stark!
Ich wünsche mir nichts mehr als mit euch wieder die Bühnen zu teilen!
Denn ohne Vorwurf an die Politik, sondern einzig und allein als Faktenlage: Verlasst euch nicht auf die Hilfen des Staates, ob sie nun kommen oder auch nicht!
Der Umstand, dass ich vermutlich zum “besser” verdienenden Teil (100-120 gut bezahlte Auftritte im Jahr) dieser Branche gehöre und diesen Schritt gehe, zeigt doch letztlich nur, wie es um die Kulturbranche steht!
Es ist für viele die weit weniger verdienten bereits zu spät und das ist ein Fakt.
Dazu möchte ich es gar nicht erst kommen lassen.
Habt Verständnis liebe Konsumenten, wenn es wieder anfängt mit Veranstaltungen!
Denn die Branche wird so sehr geschrumpft sein, was Personal und auch Verantwortliche betrifft, dass nicht alles sofort so laufen wird, sodass man sagen könnte: “Es ist alles von null auf hundert genauso wie vor der Krise”!
Ich würde sogar prognostizieren, dass jeder Probleme haben wird, Veranstaltungen zu finden und zu besuchen, die ihm zu hundert Prozent zusagen werden!
Also übt bitte Nachsicht mit uns, wenn es wieder los geht!
In der jüngeren Vergangenheit hat es bereits in einem Post gereicht, von der Möglichkeit zu sprechen, dass ich wieder Rettungssanitäter werde, um dann von jemandem von RTL kontaktiert zu werden, der, wenn es denn soweit wäre, gerne darüber berichten würde… Dies wird nicht passieren!
Nicht weil ich mich schäme einer normalen, geregelten Arbeit nachzugehen, ganz im Gegenteil!
Ich glaube nur, dass es mich eher in meiner Tätigkeit stören würde und deshalb nicht in Frage kommt.
Ich will mich bei meiner kompletten Familie bedanken, für den Rückhalt, den ich immer bekam und auch jetzt erhalte!
Mein Dank gilt allen voran meinen Eltern und meinen Schwiegereltern, deren Schutz für mich an erster Stelle steht, wenn ich an die Pandemie denke, da sie zur Risikogruppe gehören!
Des Weiteren danke ich vor allem meiner Frau und meinen Kindern, die mich immer wieder aufbauen und mir helfen auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben!
Meinen Kindern muss ich am meisten danken, da sie in dieser Krise, in einer der wichtigsten und entscheidendsten Phasen (12 und 14 Jahre) ihrer Entwicklung, nur mehr gewachsen sind, an allen Herausforderungen, die ihnen privat und schulisch gestellt werden!
In mancher Hinsicht ist eure Vernunft, trotz eures jungen Alters, für mich durchaus vorbildlich!
Ich liebe meine kleine Familie!
Ich muss mich ebenso bei Geschäftspartnern bedanken, die immer wieder neu geplant haben und das auch weiterhin tun!
Haltet durch und wir werden, wenn es denn dann wieder losgeht, wieder Partys feiern und geile Veranstaltungen machen!
Und das mit Respekt und beiderseitigem Entgegenkommen!
Auch noch einen Dank an meine Agentur @beverly und meinen Freund Andreas Rosmiarek!
Einen Dank an @Christian Wolff und mein Label @naklar!
“Die Wiese wird irgendwann Grün!”
Was ihr schon alles für mich getan habt lässt sich kaum umreißen oder beschreiben und ich freue mich, wenn die gemeinsame Arbeit wieder Früchte tragen wird!
Meine Achim Petry- BAND/Schlager absolut live muss ich auch erwähnen… Ihr seid die geilsten!
Natürlich danke ich auch allen Menschen und Freunden, die normal vor der Bühne stehen für eure Geduld!
Wir werden uns wiedersehen und darauf freue ich mich am meisten!
In diesem Sinne gehe ich dann mal malochen und freu mich drauf… Auch wenn es schwer fällt, haltet alle die Ohren steif und bleibt stark!
Und vor allem: BLEIBT GESUND!!!
Ich drücke euch!
Euer Achim