OLIVER HAIDT
smago! CD-Besprechung: "Der Ruf meines Herzens"!

Das Album ist stark genug, um das Triple zu holen (drittes Nummer-1-Album in Österreich) …! 

Fast schon wieder 20 Jahre ist es her, dass ein junger Österreicher einen historischen Wettbewerb gewann. 1998 wurde der vom legendären Manager Hans R. Bierlein ins Leben gerufene „Grand Prix des Schlagers“ ausgestrahlt. Der Sieger dieser (leider) einmaligen Veranstaltung war ein junger Mann aus Österreich. Mit „Ich denk an Rhodos“ gewann OLIVER HAIDT, der mit „Pures Glück“ bereits ein Jahr zuvor sein CD-Debut gab, den Wettbewerb. Bereits als Teenager wurde er von Franz Griesbacher, dem Chef der Paldauer, entdeckt.

Ein weiteres Lied des Wettbewerbs war damals übrigens ein Titel namens „Einen Stern, der Deinen Namen trägt“ – die fachkundige Jury sah damals aber Oliver Haidts Titel vorne. Die damals „fachkundige“ Hitparaden-Jury hat Olivers Siegertitel auch nicht in die ZDF-Show geholt, bei der vorletzten Ausgabe der legendären Sendung wurde er anno 2000 im Duett mit Petra Frey dann aber doch mit dem Titel „Titanic Teil II“ eingeladen. Mit Petra Frey zusammen nahm Oliver 2002 auch am Grand Prix der Volksmusik teil und erreichte einen 11. Platz im Wettbewerb.

2005 wäre Oliver Haidt noch einmal beim Grand Prix der Volksmusik für Österreich (diesmal im Duett mit der attraktiven Marlena Martinelli) angetreten, der Titel „Und dann nimmst Du mich in Deine Arme“ wurde aber disqualifiziert, weil ein Österreicher Lokalsender den Titel zu früh gespielt hatte.

Mit „Öffne Dein Herz“ legte Oliver Haidt nach längerer Pause 2006 ein Solo-Album vor, das in Österreich sehr erfolgreich war – erstmals ging es in die Top-20 der Album-Charts unseres Nachbarlandes. 2012 legte er noch mal einen drauf – sein Album „Geradeaus ins Glück“ kam bis auf Platz 2 der CD-Charts in Österreich.

Anno 2013 bewies Oliver, dass sich die berühmte „Ochsentour“ lohnen kann – damals absolvierte er ca. 150 Auftritte im Jahr. Mit den Alben „Mitten ins Herz“ (2013) und „Liebe pur“ (2015) erreichte er jeweils die Spitzenreiterposition der österreichischen Album-Charts. Besonders bemerkenswert ist dieser sensationelle Erfolg, weil Oliver das alles ohne große TV-Shows geschafft hat. Der familiäre Zusammenhalt mag da eine große Rolle gespielt haben, und nicht zu Unrecht ist man auf diesen großartigen Erfolg sehr stolz, zumal Oliver inzwischen auch als Produzent tätig ist – mit dem Facebook-Star Marco Wagner hat er mehrfach die österreichischen Single-Charts aufgemischt.

Zwei Jahre hat sich Oliver Haidt Zeit gelassen, nun ist das neue „Baby“ da – Mit „Der Ruf meines Herzens“ wird einerseits Anlauf für das Triple genommen (gelingt die Dritte Pole-Position in den Austria-Charts?) und andererseits will man auch den deutschen Markt aufmischen. Den Titel hat der Löwe Oliver Haidt, der einen Tag nach dem Erscheinen seines Albums einen runden Geburtstag feiern wird, ganz bewusst gewählt.

Mit der ersten Single, „Wir zwei Chaoten“, hat er eine gute Duftmarke gesetzt und schaffte es in die Top-30 der konservativen deutschen(!) Radio-Charts – und das als höchster Neueinsteiger. Der vom Erfolgsproduzenten und Topautoren Felix Gauder geschriebene Titel ist gut tanzbar und hat klar Hitpotenzial.

Passend zur Urlaubszeit entführt und Oliver in die „Blaue Lagune“. Wer denkt bei weißem Sand und türkisem Meer nicht an einen paradiesischen Urlaub. Insbesondere die weiblichen Fans würden sicher gerne mit Oliver in den Fluten nach Perlen tauchen – der bei vielen Schlagerfans beliebte Tonartenwechsel zum Schluss und der leise Schluss des Liedes machen den Titel zu einem Kleinod deutscher Schlagerkunst.

Du kannst es, wenn Du willst“ ist ein Gedanke, den schon viele Interpreten vermittelt haben – Motto: „Du schaffst das schon“. Mutmachen ist ja ein beliebtes Schlagerthema, wobei es hier offensichtlich darum geht, das Herz einer jungen Frau zu erobern. Den Titel schrieb Peter Fiedler, der schon für die legendären Schürzenjäger tätig war.

Was ist Traum? Was ist Realität? Darum geht es im Lied „War das nur ein Traum?“. Rastlos  fragt sich Oliver angesichts einer vergangenen Nacht – ob die Nacht eine Fantasie war oder Realität. Und es stellt sich die Frage: Wenn das Wahrheit war – warum bist Du nicht da? Mickie Krause würde vielleicht analysieren: „Hier ist doch wieder Alkohol im Spiel“ – nein, Scherz beiseite – auch mit diesem Titel bleibt Oliver dem Popschlager-Sound treu.

Nach dem Titel „Der Ruf meines Herzens“ wurde Olivers 2017er Album benannt. Warum, das hat er in einem Interview selber gesagt: „Mein Herz gibt die Richtung vor und alles was dann passiert, das ist halt Schicksal". Der Pop-Schlager klingt etwas nach Wolfgang Petry (einschließlich Gitarrensolo) – das könnte daran liegen, dass die Autoren des Songs, der leider verstorbene Jean Pierre Valance und Michael Buschjan auch für Petry erfolgreich waren. In bester Discofox-Manier gibt Oliver den Romantiker, indem er dem Ruf seines Herzens, das nach der Angebetenen schreit, Folge leistet.

Oliver beherrscht auch den klassischen Schlager, was er mit „Du bist schön wie ein Diamant“. „…bist der schönste Stern über’m Morgenland“ – solche Worte werden auch anno 2017 gerne wahrgenommen.

Mit „Ich hol Dir vom Himmel die Sterne“ hat Oliver erstmals einen Titel selber aufgenommen, den er vor vielen Jahren bereits für die Gruppe Sterierbluat erfolgreich (unter seinem bürgerlichen Namen Walter Wilfinger) geschrieben hatte (nicht zu verwechseln mit dem Tony-Marshall-Hit). Die moderne Produktion, mehrstimmig eingesungen, ist eingängig und wurde bereits im Frühjahr erfolgreich insbesondere in Discotheken erfolgreich gespielt.

Immer beliebter wird im Schlager das Thema „verbotene Liebe“. Früher wurde es blumig umschrieben („Manchmal möchte ich schon mit Dir“) – heutzutage wird es so formuliert: „Ab jetzt wirst Du lügen“ – in dem nachdenklichen Lied geht es darum, dass die Frau „Jahr und Tag die Wahrheit“ gesagt hat, nun aber ihre Leidenschaft heimlich auslebt, die Wahrheit aber nicht kundtun will und eben nur diese Lösung hat: „Ab jetzt wirst Du lügen“ – ein interessanter Schlager der anderen Art, erneut von Peter Fiedler geschrieben.

Direkt im Anschluss werden wir wieder in den sommerlichen Urlaub entführt, wobei Olivers Flamme in diesem Fall „ein Hauch von Nichts“ trägt – o la la. Kein Wunder, dass hier im „Traumhotel Amor“ eine Suite reserviert wurde – zumal es diskret zugeht, merke: „tausend Palmen steh’n davor“. Erneut betätigte sich Felix Gauder als Co-Autor eines Liedes, das vielleicht auch den Amigos gut stehen würde.

Prinzessin Sonnenschein“ ist ein weiterer Titel, den Oliver ursprünglich für Steirerbluat geschrieben hat – dazu wurde 2014 von BV-Film (Thomas Jünger) ein schönes Video gedreht – für Steirerbluat war Swetlana Görzen die „Prinzessin Sonnenschein“, wer es für Oliver ist, wird anscheinend nicht verraten.

Der Starautor Joachim Horn-Bernges arbeitet derzeit viel mit Jens Möller zusammen – gemeinsam schrieb man u. a. für Anna-Maria Zimmermann und Anni Perka. Der Titel „Tausend Feuer“ lebt insbesondere vom originellen Text („Fremde Sterne leuchten manchmal heller – doch Wärme geben sie Dir nicht“). Der Refrain ist absolut eingängig, der Song, sehr gut produziert – vielleicht wäre auch dieser Titel eine Singleauskopplung wert.

Bewusst an die gute alte Zeit der 1970er Jahre angelehnt ist das akustisch arrangierte „Sempre per te“ – perfekt mehrstimmig gesungen, mit sommerlichen und optimistischen Inhalten, kommen hier wieder Liebhaber des klassischen gut gemachten Schlagers auf ihre Kosten. In ähnliche musikalische Richtung geht „Ich pass immer gut auf Dich auf“. Der von Christian Leis-Bendorff (, derzeit offensichtlich der begehrteste deutsche Studiosänger,) geschriebene Titel ist eingängig und musikalisch mit teils unerwarteten Harmonien versehen. Vom Arrangement her erinnert der Song etwas an Bernhard Brinks Klassiker „Alles braucht seine Zeit“.

Nachdem der Sommer auf Oliver Haidts Album gerne erwähnt wurde, schreckt er nicht davor zurück, mit „Das schönste Geschenk“ einen weihnachtlichen Titel auf das Album zu nehmen. Praktisch: Die CD erscheint ja Mitte August, also genau in der Zeit, wenn in den Geschäften auch Lebkuchen und Spekulatius aufgestellt werden – das passt ja.. – der Titel ist weihnachtlich arrangiert und geht weniger auf Tannenbäume und Adventskerzen ein und stattdessen auf die holde Zweisamkeit. Der Titel wurde bereits im letzten Winter veröffentlicht, und damals fasste sich DJ Michael Weichl mit seiner Beurteilung des Liedes kurz: „MEGA BRETT“. Und wer DJ Micha kennt, weiß, dass er das weiß Gott nicht zu jedem Song sagt.

Abgeschlossen wird Oliver Haidts Album „Der Ruf meines Herzens“ mit einem echten Klassiker. In den frühen 1990er Jahren war die Gruppe Xanadu erfolgreich. Die brachten 1991 den von Tony Hendrik und Dr. Bernd Meinungen geschriebenen Titel „Brennendes Herz“ auf den Markt. Über 25 Jahre später hat Oliver diesen sehr tollen Titel wieder ausgebuddelt und modernisiert – er erinnert in den Strophen etwas an die teils mystisch angehauchte Juliane Werding und zeigt im Refrain, dass eine gute „Hookline“ wichtig ist, wie uns Kristina Bach kürzlich ja bei einer Schlager-Doku gesagt hat.

Oliver Haidt 2017 ist stärker denn je. Was ihn besonders auszeichnet, ist seine Vielseitigkeit – auf dem Album finden sich klassisch arrangierte Titel, aber auch hoch moderne Schlager. Nicht nur sommerliche Lieder, sondern sogar ein Weihnachtslied hat Platz gefunden. Dass Haidt in Österreich überaus erfolgreich ist, überrascht nicht. Vielleicht gelingt der Charts-Durchbruch ja nun auch in Deutschland – quasi als Geburtstagsgeschenk zu seinem „runden“ Geburtstag. Zu wünschen ist es dem fleißigen Sänger.

smago!

http://www.oliverhaidt.com/OH/Home.html

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