HERZDAME
Herzdame – mehr als ein Geheimtipp!

Auch Stephan Imming ist begeistert von der extravaganten Österreicherin …: 

Berlin, 10. Januar 2016, MERCURE Hotel MOA in Berlin – es ist vielleicht ca. 15.30 Uhr und ich mischte mich unter die Fotografen am roten Teppich des smago! Awards. Die Atmosphäre war spannend – Promis kommen und gehen, Dutzende von Profifotografen geben Anweisungen – alle werden geduzt – auch alteingesessene Schauspielerinnen wie etwa Barbara Schöne. Es ist schon interessant, dass diese Persönlichkeiten irgendwie „auch nur Menschen“ sind.

Plötzlich erschien eine blonde junge Dame auf der Bildfläche, die für Aufmerksamkeit sorgte. Auf die Frage der Fotografen, wer sie sei, sagte sie mit unüberhörbar österreichischem Akzent: „Ich bin die HERZDAME“. Eigentlich hätte man sich das denken können (müssen), denn das Outfit mit auf dem Rücken ausgeschnittenen Herzen passte zur Namensgebung. Auch sonst sprach das sexy-extravagante Outfit der Österreicherin nicht gerade für vornehme Zurückhaltung – kein Wunder, immerhin war sie schon bei einer Oscar-Verleihung am roten Teppich – dazu später mehr.

Sie musste sich immer wieder drehen, das Posing ändern und hatte sichtlich Spaß daran, im Blitzlichtgewitter zu stehen – offensichtlich weiß da jemand, was er (bzw. besser gesagt sie) will.

Alles begann im Jahr 2011, als sich der eher introvertierte Schlagzeuger und Produzent Konstantin Spork und die extrovertierte Tine Kaltenecker in den „Zooradiorecords“-Studios von Konstantin kennenlernten, um fortan gemeinsame musikalische Sache zu machen. Konstantins Nichte spielte gerade Karten, man drehte eine Karte um – das war eine Herzdame, die Tine ähnlich sah – schon war der „Bandname“ gefunden, der natürlich klar auf die Sängerin gemünzt ist.

„Sängerin“ ist übrigens wörtlich zu nehmen – Tine ließ sich über vier Jahre in Wien zur Sängerin ausbilden, um anschließend in unterschiedlichsten musikalischen Gefilden aktiv zu sein – sei es im Hip-Hop-Segment oder sei es auch als Unterhaltungsmusikerin bei Hochzeiten.

Ohne große Plattenfirma im Rücken gelangen HERZDAME in Österreich gleich mehrere Hit-Erfolge. Bereits 2013 gelang mit der Premiere-Single „Weit weit weg“ ein Top-10-Erfolg im Alpenland – sehr zur Überraschung der Sängerin, die die Veröffentlichung eigentlich als eine Art „Testballon“ ansah. Grund genug, mit dem „neuen österreichischen Dance-Pop“ weiterzumachen. „Herzdame“ beschrieb das Konzept damals wie folgt: „Wir wollen uns von diesen be-jeansten Mainstream-Acts abheben, die privat und auf der Bühne das genau gleiche fade Outfit anhaben, und deshalb treten wir nur mit Kostümen im Biedermeier-Stil auf. Das ist auch eine Verbeugung vor unserer österreichischen Tradition“.

Die 2014 erschienene Single „Dunkle Seite“ erreichte in den Austria-Charts gar einen sensationellen dritten Platz. Aufgrund des großen Erfolgs wurde der Song sogar auf der renommierten CD-Sampler-Reihe „The Dome“ (Vol. 74) verkoppelt. Den Titel stellte HERZDAME auch beim smago! Award vor. Kurz nach Veröffentlichung der Single war die Sängerin dank ihres PR-Agenten auch bei der Oscarverleihung, was Schlagzeilen wie „Von Hollabrunn nach Hollywood“ verursachte – eine Anspielung auf den aktuellen Wohnort der in Baden geborenen Sängerin. Bei der Oscar-Verleihung lernte sie u. a. Weltstar Gloria Jones kennen.

Am 19. Juli 2014 gab es den nächsten Karriere-Höhepunkt – HERZDAME trat gemeinsam mit Helene Fischer und Conchita Wurst bei der „Starnacht am Wörthersee“ auf – eine in Österreich viel beachtete TV-Show.

Auch die dritte Single, „Tränen aus Eis“, konnte sich in den österreichischen Charts platzieren und kam auch in Süddeutschland gut an (Hitparadenplatzierung in der Bayern 3-Hitparade).

Beim smago! Award wurde dann im Rahmen einer Weltpremiere HERZDAMEs vierte Single vorgestellt, in meinen Augen ein unglaublich starker, Saxophon-betonter Song: „Nimm Deine Liebe und geh!“. Das Video zur Single wurde kurz zuvor mit „Mister Vienna“ Patrick Kunst gedreht, der es nicht leicht hatte, das HERZDAME ihm unmissverständlich einen „Laufpass“ gegeben hat, wie man im Video eindrucksvoll sehen kann – Motto: „Ich bin fertig mit Dir!“.

Zwischenzeitlich versammelte HERZDAME ein neues Team um sich, nämlich die Zwillinge Martin und Lukas Stösser. In den Gintronic-Studios soll es „zurück zur Basis“ gehen – „mit einem Hauch von Swing“. Die beim smago! Award präsentierte Single wurde diesem Anspruch mehr als gerecht und macht absolut Lust auf mehr.

Mit den Attributen „selbständig“, „unabhängig“ und „erfolgreich“ wurde ihr am Sonntag der smago! Award verliehen. Wenn HERZDAME ihren Weg weitergeht wie bisher, dürfte das bei weitem nicht die letzte Auszeichnung gewesen sein.

PS: Eins muss man der „neuen Generation“ der deutschsprachigen Musikerinnen lassen – die Herren haben bei ihnen kein leichtes Spiel. Nach „Wolkenfrei“ ist auch „Herzdame“ klar ein Solo-Sängerin-Projekt – es bleibt spannend, ob „HERZDAME“ sich auch ohne die Branchenkontakte, ohne die Vanessa Mai mit Sicherheit nicht den Schlagerolymp erreicht hätte, durchsetzen kann – vielleicht gelingt das ja auch mit musikalischem Können und einer Portion Extravaganz – ich drücke die Daumen…

 

Foto-Credits: Stephan Imming

Stephan Imming, 14.01.2016

http://www.herzdame-music.com/#!die-band/c1x9v

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