BELLA VISTA
Bella Vista in Witten – mitreißende Nachmittags-Show!

smago! Leser Stephan Imming war eher “aus Vershen” live vor Ort und ist nun Fan, der auch gleich einen “Appell” an Carmen Nebel und deren Show “Willkommen bei…” richtet…: 

Zu einer Wahlparty der etwas anderen Art lud eine Wittener Kommunalpartei mitten in die Wittener City, die aus Einsparungen für Wahlplakate finanziert wurde, und präsentierte dort einige lokal bekannte Schlagergrößen, aber auch bekannte Namen wie den Kabarettisten Wolfgang Trepper, der in meinen Augen in unglaublich lustiger Art und Weise Schlager (vorzugsweise der 70er Jahre) textlich "auf's Korn nimmt" und dabei teilweise die Original-Lieder erklingen lässt. Allein die Äußerung der Verwunderung, dass die Schlagersänger der 70er ja alle in einer WG gewohnt haben müssen, weil die ja alle die gleiche Autogrammadresse in der ZDF-Hitparade  hatten, hat mich so überzeugt, dass ich den Mann unbedingt live sehen wollte.

Leider habe ich mich auf die Planung verlassen, dass sein Auftritt um 14.30 Uhr stattfinden sollte – mein Erscheinen um 14 Uhr war aber zu spät, da war er wohl gerade weg. Um den Nachmittag dennoch erfreulich zu gestalten, habe ich dann einfach mal auf "BellaVista" gewartet. Ich habe diese Gruppe zuletzt live gesehen, als sie noch als Duo auftraten und war gespannt, was die heutzutage so machen.

Der Auftritt stand eigentlich (!) unter keinem guten Stern. Die Moderatorin, die sich schon im Vorfeld dadurch auszeichnete, dass sie keine Kenntnis vom Programmablauf hatte und das auch lautstark kundtat (- das änderte sich auch nicht nach Hervorkramen eines Zettels, der diese Info wohl auch nicht hergab). – Dennoch hat sie wohl bemerkt, dass Petra und Thomas Jünger nebst "Combo" inzwischen vor Ort waren und sagte freudestrahlend: Nun sind die beiden(!) da, auf die Sie bestimmt schon gewartet haben. – Dann sagte ein Herr vor mir: "Das sind aber vier". – Erst nach mehrfacher Ansprache hat die Dame bemerkt, dass sie korrigiert wurde und korrigierte sich, um dann die Bühne freizumachen mit den Worten und hier das Duo(!!!) BellaVista.

Naaa jaaa – es spricht für die Professionalität der "Bellas", dass Sie diese "hoch qualifizierte" Ansage einfach weggelächelt haben und zur Tagesordnung übergegangen sind – Präsentation modernen Schlagers in äußerst professioneller Form.

Schon beim ersten Lied wurde mir klar, warum "BellaVista" nach wie vor gut im Geschäft sind – gleich beim ersten Song, einer deutschen Version von "Come On Eileen", zeigten sie ihre große Stärke – sauberer zweistimmiger Gesang, dazu zwei Top-Tänzerinnen, die zu jedem Song ausgezeichnete Choreographien darboten. Besonders imponierte mir, dass nach meinem Eindruck bei wirklich jedem Song jeder immer wusste, wo er zu stehen hatte und wie er sich zu bewegen hatte, ohne, dass das "steif" oder einstudiert wirkte – frei nach Rudi Carrell: "Wer ein As aus dem Ärmel schütteln will, muss erst vorher eins hineinstecken".

Nach dem mitreißenden Opening-Song wurde das Publikum begrüßt. Mir ist dabei aufgefallen, dass der Kern der Gruppe, Petra und Thomas Jünger, schon offensichtlich die "Chefs" sind und mehr oder weniger komplett die Kommunikation mit dem Publikum übernommen haben – sehe ich positiv, weil auch das nach klarer vorher abgestimmter Rollen-Verteilung aussieht.

Positiv sehe ich auch, dass die "Bellas" fast den kompletten Auftritt mit aktuellen Produktionen bestritten haben – im Gegensatz zu vielen anderen etablierten Sängern ist ihnen also ihr aktuelles Material offensichtlich sehr wichtig, was mir als Udo-Jürgens-Fan (, der das ja Zeit Lebens auch so gehalten hat,) natürlich sehr entgegen kommt – wenn dann irgendwann auch Klassiker kommen – auch da war eine Parallele zu erkennen.

Aus ihrer aktuellen CD "Stark" wurden dann die Lieder "Nur Du", "Ich will stark sein" (Lieblingstitel von Thomas Jünger) und "Lästerschwestern" vorgetragen. Gerade bei letztgenanntem Song konnten sich die Tänzerinnen profilieren. Der Song ist so richtig "aus dem Leben gegriffen", die Choreografie mit Einsatz von alten Rock'n'Roll-Mikrofonen fand nicht nur ich sehr gelungen – auch meine 5-jährige Tochter hat begeistert dazu getanzt.

Nach dieser Uptempo-Nummer präsentierte sich das "Duo" – äh, Quartett etwas ruhiger mit dem Titel "Fremd, aber doch vertraut". Ohne die eigene Lebens-Situation zu thematisieren, erklärte Thomas Jünger, worum es in diesem Chanson geht – um eine gescheiterte Beziehung mit einem Menschen, der einem doch "vertraut" ist (- so kam das zumindest bei mir an -). Es hatte mich gewundert, dass nicht erwähnt wurde, dass damit ein großartiger Sieg bei einem internationalen Song-Festival in Malta (2013) errungen werden konnte – vermutlich wurde das aber bereits unter Fans der Gruppe als bekannt vorausgesetzt.

Nach dieser nachdenklichen Nummer wurde wieder Fahrt aufgenommen mit einem Jürgen-Drews-Klassiker, bei dem der "König von Mallorca" sogar in der Produktion als Sänger im Hintergrund selbst mitgewirkt hatte. Auch diese aktuelle Single BellaVistas konnte überzeugen – die Nummer wurde modern neu produziert und ging ab in Witten.

Bevor es zum – von der Zugabe abgesehen – letzten Song des Auftritts kam, stimmte Thomas Jünger den Song "Ich bin solo" ein und verkündete augenzwinkernd, dass er ja nun wieder auf dem Markt sei, was seine Band-Kolleginnen wohl nicht sonderlich interessierte bzw. beeindruckte (- natürlich auch das ironisch gemeint -). Auch hier kann man die Band nur loben, mit dem Thema "private Trennung" so (zumindest nach außen dargestellt) entspannt umzugehen, ohne dass der professionelle Schlager-Bereich darunter leiden muss.

Der offizielle Teil des Auftritts wurde dann mit dem größten Hit der Gruppe, "Was kann schöner sein?" (deutsche Version des Doris Day-Klassikers "Que Sera") beendet.

Doch ganz so einfach wollten die Wittener Fans ihre Lokalmatadore dann doch nicht von der Bühne gehen lassen – und dann kam der Zugabe-Song, der mir als Eurovisions-Fan von Wettbewerben zu Zeiten, als das noch ein Komponisten-Wettbewerb war und "Grand Prix" hieße, sehr gelegen wurde – der 1979er-Siegersong "Halleluja" wurde zu Gehör gebracht. Auch mit diesem Song konnten die "Bellas" überzeugen. Was mich (nicht nur an dieser Stelle) allerdings etwas stutzig gemacht hatte, war der musikalische(!) Einsatz der beiden Tänzerinnen. Die waren zwar mit drahtlosen Mikrofonen ausgestattet, jedoch hatte ich gerade bei diesem, aber auch bei anderen Songs den Eindruck, dass da musikalisch im Sinne einer Mehrstimmigkeit noch mehr drin gewesen wäre. Wobei das keine Kritik sein soll, weil die Damen exzellent Show gemacht und getanzt haben – aber irgendwie habe ich bei diesem Eurovisions-Klassiker dann doch die "uuuhs" und "aaahs" des Originals (Milk And Honey aus Israel) vermisst.

Unter dem Strich bleibt Begeisterung für eine Band, die perfektes Entertainment geboten hat und dabei sowohl musikalisch wie auch unter Entertainment-Aspekten überzeugt hat. Wer "BellaVista" gesehen hat, kann sich nur wundern, warum z. B. bei Carmen Nebel immer die gleichen "Verdächtigen" auftreten – das Quartett spielt definitiv in der gleichen Liga wie die dort zu sehenden Schlager-Protagonisten. Vielleicht hilft es ja, dass Thomas Jünger nun "solo" ist – wenn Carmen Nebel ein Auge auf ihn wirft, könnte das mit dem Auftritt ja mal klappen – blond ist sie ja – das würde vielleicht "passen"  ….:-)

 

Stephan Imming, 24.05.2014

Stephan Imming
http://www.spectre-media.com/
http://www.bella-vista.de

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