ANDRE STADE
"Zu viel Englisch, Herr Stade!"

Warum André Stade für seinen Auftritt bei der “Großen Schlager-Starparade” in der Messehalle Erfurt einen (leichten) Tadel erhält…: 

Zunächst einmal: Es ist eine Wohltat, dass ANDRE STADE nach langer, langer (viel zu langer!) Zeit endlich einmal wieder zu einer "Großen Schlager-Starparade" eingeladen wurde. Der Ausnahmesänger, der sich zwischenzeitlich auch als Produzent, Komponist und Textdichter einen Namen gemacht hat (und als solcher noch in diesem Monat für eine faustdicke Überraschung sorgen wird!), war am 29. September 2013 in der Messehalle Erfurt zu Gast. Und er wird das "Schlager-Starparaden" Publikum am 13. Oktober in der (leider jedoch ebenfalls längst restlos ausverkauften GETEC Arena in Magdeburg erneut beehren…

Der gefühlt 2,50 Meter lange (und mindestens ebenso große!) Sänger legte die ersten Minuten denn auch einen waschechten "Sieger-Auftritt" hin. Ausgesprochen mutig: die "Piano Version" seines ersten großen Erfolgstitels "Feuer, Wind und Eis" aus dem Jahre 1995, zu der er lässig die "große Treppe" hinunterschlenderte, mit dem er sein Programm eröffnete. Mit "Bis in die Unendlichkeit" und "Ich bin dein Drachen, wenn der Sturm beginnt" (müsste es sprachlich korrekt nicht "dein Drache" heißen…?) präsentierte er zwei amtliche Radio-Hits aus seinem aktuellen Album "Unendlichkeit", bevor er ein längeres "internationales Hit-Medley", bestehend aus den Titeln "Daylight In Your Eyes" (No Angels), "Everlasting Love" (The Love Affair), "Life Is A Rollercoaster" (Ronan Keating), "Relight My Fire" (Dan Hartman;  † 1994), "Celebration" (Kool & The Gang) sowie "Dancing On The Ceiling" (Lionel Richie) sang, um sein Programm dann auch noch mit dem Song abzuschließen, der uns mittlerweile rechts und links aus den Ohren herauskommt: "You Raise Me Up" von Josh Groban. (Gibt es eigentlich noch einen Schlagersänger, der "You Raise Me Up" nicht in seinem Repertoire hat…?)

Haben unsere Schlager(pop)sänger denn solche Minderwertigkeitskomplexe, dass sie – wie André Stade in Erfurt – gut die Hälfte des Programms mit englischen Cover-Songs auffüllen müssen? – Es gibt aber auch eine andere Seite der Medaille. Denn in einem Markt, in dem die Künstlerbuchungen immer weniger werden, heißt es: Vielseitigkeit zeigen. Allerdings: Dass André Stade ein ganz hervorragender Sänger ist, das wissen wir auch so! Und wer weiß…: Vielleicht offeriert er seinen (Schlager-)Fans in Magdeburg ja zur Abwechslung mal ein 'eigenes' Medley mit älteren (und gerne auch neueren) André Stade-Hits…

Schade, Herr Stade. Aber: In Erfurt war es für unsere Begriffe "Zu viel Englisch". Und deswegen bekommt Herr Stade von uns einen (leichten) Tadel… WIR finden: Jemand, der 'bis in die Unendlichkeit' viele schöne eigene Songs hat, der muss nicht (zumindest nicht in diesem Ausmaß) in fremden Gärten wildern…

Andy Tichler, Chefredakteur www.smago.de
http://www.palm-records.de
http://www.andrestade.de/

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